Tank "uberfüllen" - wie geht das ???

VW Touran 1 (1T)

Hallo

für eine längere Fahrt möchte ich mir mehr günstigen Treibstoff mitnehmen. Einige haben berichtet, schon mal 70 Liter in den Tank bekommen zu haben Wie habt ihr das gemacht ? Gibt da irgendwo einen "Knopf" um den luftraum noch vollzutanken ???? Habe nicht vor, an der Tanke ne halbe Stunde an der Pistole "rumzudrücken" .

Gruß
h.w.

Beste Antwort im Thema

Versuche mal kurz, meinen Kenntnisstand (und meine Meinung zum Thema) zu komprimieren:

Bei Fahrzeugen mit Motorsteuergerät EDC 16, das sind u.a. die 2,0 TDI´s, gibt es zur Zeit kein einfaches und für jeden zugängliches Verfahren, mit dem die Fehlermeldung der MIL (= Malfunction Indication Light oder Lamp) unterbunden werden kann.

Durch das Verschliessen der AGR saugt der Motor verhältnismäßig mehr frische Luft an weil die Abgasmenge, die normalerweise zurückgeführt wird, nun fehlt. Diese Abweichung (= mehr Frischluft als zum jeweiligen Lastpunkt überlicherweise zugehörig) wird vom Steuergerät über den Luftmassenmesser registriert und nach ein paar Starts als Leuchten der MIL (gelbe Leuchte im Drehzahlmesser mit Motorsymbol und Meldung "Abgas - Werkstatt" im Klartext in der Mitte des Displays) angezeigt.

Prinzipiell ist es eine sehr kuriose Sache, dass man einer Hubkolbenmaschine die von ihr erzeugten Abgase wieder "zu Fressen" gibt und dadurch auch noch einen geringeren Stickoxidausstoß erreicht. Die Motorenbauer (und zwar ALLE, also nicht nur VW), nehmen dabei billigend in Kauf, dass der Motor langsam "vollsifft" mit der Pampe aus rückgeführtem Abgas und zurückgeführtem Öl aus der KGE. (Öl steht im Ladelauftkühler, läuft aus den Dichtungen, AGR-Ventile verstopfen, Ansaugtrakte werden verölt etc.) Insgesamt eine Maßnahme, die man leicht vermeiden könnte: Mindest die KGE sollte mit einem feinporigen Filter versehen werden, dann ist man schon mal das Öl los. Das habe ich zusätzlich gemacht. In der Großserie würde solch ein Filter sicher nur Cent´s kosten, aber das ist sicher schon zu teuer. Der doofe Kunde soll doch lieber Reparaturrechnungen zahlen!

Ob das Ganze volkswirtschaftlich sinnvoll ist, mag ich hier nicht weiter diskutieren. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass viele Dieselmotoren mit Turbo und AGR frühzeitig den Geist aufgeben (und dadurch hohe Werte vernichtet werden), weil sie an "innerer Verstopfung" leiden bzw. durch Partikel zusätzlich belastet werden.

Die AGR bringt außer dem Einhalten der Stickoxid-Richtwerte nur Nachteile. Die Vorteile sind dagegen vielschichtig. Selbst der Rußausstoß wird ohne AGR deutlich geringer. Aus meinerm Auspuff kommt so gut wie nie ein sichtbares Wölkchen.

So long!
wrinkledog

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AGR Stillegen

Hallo,
bin sehr interressiert die AGR stillzulegen. Sehe keinen Sinn in der AGR - bringt m.e. nur Nachteile mit sich.
Mein Problem: Wie kann die AGR stillgelegt werden ohne einen Systemfehler zu erhalten. Meines Wissens wird der Wert am LMM größer und dies wird als Störung im Fehlerspeicher abgelegt.
Aus diesem Grund habe ich mich noch nicht daran gewagt.
Kennt vielleicht jemand eine Anleitung dazu?

Vielen Dank

Bitte keine Diskussion über die Leagalität jetzt führen!

Also ich hab es so gemacht:

http://www.langzeittest.de/mitarbeiter/frink/agr_stillgelegt.jpg

Gab im Gegensatz zur Unterdruckschlauchvariante keinen Eintrag im Fehlerspeicher...

Hallo Touranfaq,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Das heißt, Sie haben die AGR durch Einbau eines
Bleches blockiert?

@TuranusSaurusRex:

Genau, einfach ein Blech zwischen Rohr und Stutzen montiert.

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Versuche mal kurz, meinen Kenntnisstand (und meine Meinung zum Thema) zu komprimieren:

Bei Fahrzeugen mit Motorsteuergerät EDC 16, das sind u.a. die 2,0 TDI´s, gibt es zur Zeit kein einfaches und für jeden zugängliches Verfahren, mit dem die Fehlermeldung der MIL (= Malfunction Indication Light oder Lamp) unterbunden werden kann.

Durch das Verschliessen der AGR saugt der Motor verhältnismäßig mehr frische Luft an weil die Abgasmenge, die normalerweise zurückgeführt wird, nun fehlt. Diese Abweichung (= mehr Frischluft als zum jeweiligen Lastpunkt überlicherweise zugehörig) wird vom Steuergerät über den Luftmassenmesser registriert und nach ein paar Starts als Leuchten der MIL (gelbe Leuchte im Drehzahlmesser mit Motorsymbol und Meldung "Abgas - Werkstatt" im Klartext in der Mitte des Displays) angezeigt.

Prinzipiell ist es eine sehr kuriose Sache, dass man einer Hubkolbenmaschine die von ihr erzeugten Abgase wieder "zu Fressen" gibt und dadurch auch noch einen geringeren Stickoxidausstoß erreicht. Die Motorenbauer (und zwar ALLE, also nicht nur VW), nehmen dabei billigend in Kauf, dass der Motor langsam "vollsifft" mit der Pampe aus rückgeführtem Abgas und zurückgeführtem Öl aus der KGE. (Öl steht im Ladelauftkühler, läuft aus den Dichtungen, AGR-Ventile verstopfen, Ansaugtrakte werden verölt etc.) Insgesamt eine Maßnahme, die man leicht vermeiden könnte: Mindest die KGE sollte mit einem feinporigen Filter versehen werden, dann ist man schon mal das Öl los. Das habe ich zusätzlich gemacht. In der Großserie würde solch ein Filter sicher nur Cent´s kosten, aber das ist sicher schon zu teuer. Der doofe Kunde soll doch lieber Reparaturrechnungen zahlen!

Ob das Ganze volkswirtschaftlich sinnvoll ist, mag ich hier nicht weiter diskutieren. Ich bin mir allerdings sehr sicher, dass viele Dieselmotoren mit Turbo und AGR frühzeitig den Geist aufgeben (und dadurch hohe Werte vernichtet werden), weil sie an "innerer Verstopfung" leiden bzw. durch Partikel zusätzlich belastet werden.

Die AGR bringt außer dem Einhalten der Stickoxid-Richtwerte nur Nachteile. Die Vorteile sind dagegen vielschichtig. Selbst der Rußausstoß wird ohne AGR deutlich geringer. Aus meinerm Auspuff kommt so gut wie nie ein sichtbares Wölkchen.

So long!
wrinkledog

Zitat:

Original geschrieben von touranfaq


Also ich hab es so gemacht:

http://www.langzeittest.de/mitarbeiter/frink/agr_stillgelegt.jpg

Gab im Gegensatz zur Unterdruckschlauchvariante keinen Eintrag im Fehlerspeicher...

Zitat:

Original geschrieben von axisminden


Hallo,

sorry da war der schnelle Finger wieder schuld.

@Holgi
Die Sache interessiert mich weil ich Langstrecke fahre und ich als Privater nicht alle 2 Jahre einen neuen kaufen kann.
Auf dem Foto sieht es so aus als ob das Blech das AGR-Rohr nur halb abdeckt, reicht das schon? Ach ne, hab nochmal genau hingesehen, das ist für die Schrauben geschlitzt. Liegt da eine Dichtung zwischen?
Zur ASU kann man es dann ja wieder rausnehmen.

Gruß
Michael

Die AGR legt man am besten so lahm:

Zwei Dichtungen kaufen, ein Edelstahl- oder Kupferblech zurechtschneiden, das aussieht wie die Original-Dichtung (nur vollständig geschlossen, also KEIN Loch in der Mitte), dieses zwischen die zwei Dichtungen legen und einbauen.

Es gibt aber IMMER eine Fehlermeldung bei EDC 16, oder
das Ventil ist nicht vollständig verschlossen, wie auf dem Bild von axisminden. Die Fehlermeldung ist der Sinn der Sinn der Überwachung mit Hilfe des LMM (kein Fluß in der AGR-Leitung = erhöhter Durchsatz im Ansaugtrakt = Registrierung durch den LMM = Fehlermeldung).

Neuere Motoren überwachen zusätzlich noch mit Hilfe einer Regelschleife den Antriebsmotor der AGR (dieser wird auch nicht mehr mit einer Unterdruckdose betätigt, sondern mit einem Elektromotor!). Somit wird auch ein Ausfall des Motors als Fehler angezeigt.

Noch etwas habe ich vergessen:
Den Stecker von der elektromotorisch angetriebenen Klappe vor dem AGR-Ventil sollte man auch abziehen. Grund: In bestimmten Lastzuständen des Motors ist der Druck in der Saugleitung (erzeugt durch den Turbolader) höher, als in der Leitung der AGR. Um in diesen Betriebszuständen (und das ist hauptsächlich der Teillastbereich, in dem die AGR ja angewendet wird) Abgas zurückführen zu können, wird die Klappe über die Motorelektrik geschlossen.

Bei verschlossener AGR bläst der Turbolader nun zwar nach wie vor gegen diese Klappe, Abgas kann aber nicht mehr zurückgesaugt werden. Besser ist es, der Turbolader kann den Motor immer voll beaufschlagen. Dann erst merkt man die verschlossene AGR deutlich (Motor zieht schon bei deutlich weniger Drehzahl und heftiger!).

Beste Grüße von
wrinkledog

@wrinkledog:

Da Du praktische Erfahrung zu haben scheinst: Ich will wegen einem anderen Problem (meinem Piepsgeräusch im Teillastbereich testhalber das AGR-Ventil tauschen (hab schon ein neues).

Kannst Du mir sagen, wie ich beim AZV an die hintere, "durchgehende" Schraube komme? Da sind bei mir Kühlmittel- und Klimaschläuche im Weg, und ich hab keine Lust, die halbe Front zu zerlegen nur um an diese Schraube zu kommen. Irgendein "Praxistipp"?

Hallo touranfaq,

ist das Piepsen denn so störend? Ich habe auch ein Pfeifen in einem bestimmten Drehzahlbereich. Vermute das kommt vom Turbo, stört mich aber nicht, weil es nicht dominierend ist. Vielleicht bin ich auch etwas "stumpfer" als der Rest der Leute hier, mich stört nämlich auch die tickernde Climatronic nicht.

Das AGR-Ventil an sich kommt für das Piepsen doch wohl kaum in Frage. Wenn Du den Unterdruckschlauch von der Antriebsdose entfernst, müßte das Piepsen doch weg sein. Dann ist das Ventil geschlossen und es findet keine Strömung statt (sofern es noch dicht schließt).

Zum Ausbau kann ich Dir leider keine Tipps geben, ich habe das selbst nie gemacht. Falls es Dir aber gelingen sollte, mache doch bitte ein paar Fotos davon. Ich bin sehr interessiert daran, den Verschmutzungsgrad zu sehen!

Beste Grüße von
wrinkledog

@wrinkledog:

Störend? Es ist NERVTÖTEND, und außerdem geht mit dem Piepsen ein Leistungseinbruch einher, d.g. die Karre zieht nicht richtig. Es ist besonders schlimm, wenn es warm ist, im Winter merkt man gar nix. Es hat auch nix mit dem Turbo zu tun, der pfeift zwar auch, aber anders, und außerdem wurde der deshalb auch schon getauscht.

Ich habe das AGR-Ventil selbst in Verdacht, da das Abziehen des UD-Schlauchs an der Situation nichts verändert hat, weshalb ich vermute, dass das Teil klemmt. Wenn ich aber die AGR (wie in dem Bild oben) still lege, dann ist das Piepsen weg.

Außerdem hat mich das neue AGR-Ventil nix gekostet, und Versuch macht kluch 😁

Ich bin jetzt aber einen Schritt weiter und ich glaube, dass ich an die Schraube komme, wenn ich den Ansaugschlauch, der von unten kommt, demontiere. Der ist nur mit so einer Klammer verrastet, ich hoffe, das bekomme ich hin... Fotos vom alten und neuen AGR-Ventil mach ich natürlich, wenn es soweit ist...

Hi Touraner

fand sehr Interesant was Ihr da geschrieben habt!
1.VW baut doch nicht so ein "AGR"ventil ein was hinterher dem motor schadet !!!oder?
2.Wocher kommen solche Infos?
3.Kann uns jemand bestätigen ,das er schon 5oTkm ode mehr.. ohne AGR fährt und keine problelme hatte?
4.Gibt es keine andere Alternativen zb. Filter daszwischen statt
Lahm zu legen?

Algemein😁ie Technik ist heutzutage soweit,wir könnten Autos bauen die ewig halten.
aber wer will schon mit einem 30 bis 50m Jahre alten Truthan rummfahren??uncool

möchte lieber öffter wechseln,denn Ich lebe auch nicht ewig!!!
will das leben mit immer neuen VW s verschönern...........

@Turan34:

Zu 1) Das Ventil schadet ja dem Motor auch nicht... solange es zu ist 😁 Dann wird nämlich kein Abgas zurückgeführt

Zu 2) Lies mal das hier und schau Dir die Bilder unten an: http://community.dieselschrauber.de/contenttopic.php?t=3095

Die Technik wäre schon soweit, Autos zu bauen, die ewig halten... aber die Aktionäre wollen das gar nicht, sonst gingen die Umsätze in den Keller...

@touranfaq:
So wie Du das schilderst, könnte wirklich das AGR-Ventil nicht mehr richtig schliessen. Dann bläst die Laderluft des Turbos über das nicht richtig schließende AGR-Ventil direkt rückwärts über den AGR-Kühler in den Abgasstrang. Leistungsverlust bzw. ein Loch beim Beschleunigen tritt auf. Rußt er denn viel mehr als vorher (was erklärbar wäre!)?

@turan34:
1.
Dein Vertrauen ehrt VW sicherlich. Aber nicht nur VW sondern ALLE Hersteller machen das z.Z. so, um die Abgasrichtwerte einzuhalten. Jedes Auto fährt besser ohne AGR. Kein Motor braucht seine eigenen Abgase um "besser" zu laufen, im Gegenteil: Vieeeel Frischlust, am besten reiner Sauerstoff und Kraftstoff sind nötig, sonst nichts! Die gesamte AGR ist (unter Leistungs- und Lebensdauergesichtspunkten) eine ingenieurtechnische Mißgeburt. Ich bin mir sicher, dass kein Motorenentwickler soetwas freiwillig an seinen Motor anbauen würde.

Ein Vergleich mit dem Menschen sei hier angebracht (ist sicherlich überzogen, aber wirkungsvoll): Stellt Euch bitte eine AGR beim Menschen vor, in der Form, dass man immer ein bißchen der bereits schon einmal verdauten Nahrung zu sich nehmen müßte. Schmeckt auch nicht jedem, oder? So ähnlich fühlt sich wohl auch mein Motor mit AGR!

2.
Frei erhältliche Informationen aus Fachliteratur, Internet, Rep.Handbüchern von VW (da steht natürlich nicht drin, dass es ein Krücke ist!) etc.

3.
Ja, ich. Fahre jetzt 54 Tkm ohne Probleme. Außerdem von Anfang an mit 15-20%iger Pflanzenöl (nicth Biosdiesel!)-Beimischung. Habe 7 Jahre lang und ohne jegliche Umbauten einen Toyota-Vorkammerdiesel mit reinem Pflanzenöl (im Sommer) über insgesamt 220 Tkm ohne Probleme gefahren. Danach die Beimischung im Touran erfolgreich ausprobiert. Seitdem schmunzle ich immer, wenn jemand sagt: "Das geht nicht!" und lasse jedem seinen Glauben. Da hab ich´s eher mit touranfaq´s Philosophie: Nur Versuch macht kluch!

4.
Nein, Ruß läßt sich dauerhaft nicht vernünftig filtern. Öl aus der KGE schon (siehe MAN Provent-Filter). Zusammen gibt das die schönste Pampe, die die Ansaugbrücke verstopft.

Eine Bemerkung am Rande:
Das hier hat jetzt aber schon lange nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun, oder?

Beste Grüße von
wrinkledog

Zitat:

Original geschrieben von wrinkledog


Eine Bemerkung am Rande:
Das hier hat jetzt aber schon lange nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun, oder?

Beste Grüße von
wrinkledog

Nö. aber höchst interessant. :-)

Michael

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