Tage der Verführung: Der CLS-Bericht

Mercedes CLS C219

5 Tage mit dem CLS.

Der Amateur-Bericht.

http://camlot.parityerror.de/CLS%20Test.doc

Edit...die PDF Version:

http://camlot.parityerror.de/CLS%20Test.pdf

Servus,

Euer Camlot aus Ösistan. 🙂

Ohne Silence-X hätte ich es nicht geschafft. DANKE!!!! 😉

Beste Antwort im Thema

In den Weiten des WWW gerade noch gefunden....

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nein, ich gestehe, ich war seit langem wieder mal nicht angeschnallt.

Und , nein, so ein Prachtstück werde ich so schnell leider nicht wiederfinden !

Ehrlich gesagt habe ich mir auch noch nicht so recht Mühe gegeben. Im Grunde weiß ich nicht mal, ob ich ein solches Fahrzeug nochmal haben möchte. Keines war mir je so Nahe wie dieses, nicht mein aktueller W124 260 E, noch mein W107 280 SLC oder meine anderen W126 in der Vergangenheit.
Kein Fahrzeug habe ich bisher emotional so nahe an mich herangelassen wie meine schwarze Schönheit.

Ja, wenn man mich als krank bezeichnen möchte, hinsichtlich meiner automobilen Neigungen, so würde ich diesem voll zustimmen.

Ich vermisse ihn, jeden Tag wieder. Jeder Wagen hat nach vielen Lebensjahren seinen eigenen Geruch und Klang, wird zu einer kleinen Persönlichkeit, beginnt mit Unarten, also quasi eine Art Eigenleben.

Deswegen würde ich, selbst wenn ich in den misslichen Zustand kommen würde, nicht zu wissen wohin mit meinem Geld, mich immer für einen angehenden Youngtimer entscheiden.

Diese Fahrzeuge haben Erlebtes vermengt mit Patina und sind immer und überall Stilsicher.

Neue Autos sind sicher auch toll, auch wenn mich beim Fahren immer wieder das Gefühl beschleicht, nur ein geduldeter Gast zu sein, ein Passagier ohne Handlungsspielraum.
Solange der Wagen dir wohlwollend erscheint, alle Steuereinheiten und Prozessoren schlüssig harmonieren, bist du beweglich. Ist dies nicht der Fall, ist man nur zur Ohnmächtigkeit verdammt.

Heute bist du deinem Vehikel als Produkt und dem Konstrukteur und Erbauer gnadenlos ausgeliefert.
Dies gefällt mir nicht!

Früher hat einzig und alleine die Qualität und Haltbarkeit deines Wagens den Wechselintervall bestimmt, heute bestimmt dies die Industrie mit immer stärkerer Einflußnahme über den Weg der Elektronikbauteile.

Darüber sollten wir nachdenken.......................

B.Sacco

@ Webraider
Danke für die Blumen - und deine Nörgelei ist doch vollkommen gerechtfertigt. Wirft man einen kurzen Blick ins G5 Forum, sieht man neben dutzendhaften Threads mit gegenseitigen Beleidigungen und den ewigen Fragen nach der am schnellsten lieferbaren Kombination von Felgen, Ausstattung und Motor und den dutzenden Berichten darüber, dass der GTI da ist sehr viel über Mängel.
Am Fach des Bordbuches kann man sich wohl die Hand blutig schrammen, die Standheizung will oft nicht so recht, der Händler darf öfters mal irgendwelche Verkleidungen wieder richtig befestigen und bei der Abholung in Wolfsburg ist ab und an mal ein falsches Teil dabei (oder eben garnicht da), was dann von den nicht seltenen Fällen ablenkt, in denen der Lack schon kleine Kratzer oder andere Fehler hat.

Hossa! Für 40.000? würd ich mir einen Alpina B3s holen. Keine 35tkm, kein Jahr alt, Vollaustattung, wie sie der GTI nicht haben kann, ein ebenfalls traumhafter Motor und eine mit Sicherheit höhere Qualität. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Auto in Buchloe mit Lackschäden und wackligen Verkleidungen zum Kunden geht. In der Regel sieht das Auto auch nach 35tkm noch sehr gepflegt aus.
Selbst im Unterhalt sollten sich die beiden Autos garnicht so viel tun.
Und wem der Alpina nicht gefällt, der kann für 40.000? (ich schreibe die Zahl bewusst aus) genug andere schöne Autos finden, die nahezu neu sind und mehr bieten, als der GTI.
Und Jahreswagen würde ich mir in der Golfklasse keine kaufen. Die sind meist schon ziemlich zertreten. Bei einem B3s kann man darauf spekulieren, dass der Motor in einem Jahr kaum kaputt zu treten ist, da das Auto dafür schon fast zu viel PS hat und die Käuferschicht wohl genug Liebe zum Automobil und Fachwissen aufweist, um den Exitus nicht zu provozieren.

@ verleihnix
Auf das erste Überfliegen hab ich doch glatt "entgegenschleimen" gelesen. Aber danke fürs Kompliment 🙂

@ Rockbit
Ahhh, sei doch still 😁
Ich hab heute Nacht meinen eigenen Atem in der Tiefgarage gesehen - vor der Zigarette. Wenn du mir hier so das Wasser im Maul (ja, beim Lesen deiner Urlaubsbeschreibung kann man von unansehnlicher Deformation im Mundbereich sprechen) zusammenlaufen lässt, musst du auch gleich den Sommer mitbringen.
LOL
Das ist Timing! Mit dem vollenden der Zeile erleuchtet ein Sonnenstrahl durch eine der Schießscharten in der Wand meine Tastatur. Rockbit, du machst deine Sache wirklich gut 😉

@ phob
Das war mir doch klar. Ich wollte eigentlich den Tiefschlag gegen das Privatfernsehen noch "auf die Spitze" treiben.
Such dir einen von beiden aus. Der M5, das sag ich vorweg, hat mich geblendet und vor allem maßlos begeistert. Der D10 war dagegen eher ein wenig ernüchternd.

@B.Sacco:

Ich kann Deiner Abhandlung über die "persönliche Nähe" zu einem Auto voll und ganz verstehen. Aus den gleichen Gründen hege und pflege ich meinen Mercedes 190e nun seit auf den Tag genau 5 Jahren. Er war mein erstes Auto, und hat mich seitdem noch nie enttäuscht. Verläßlich und zuverlässig, wie ein guter Kumpel eben. Und einen guten Kumpel verkauft man nicht einfach so, nur weil etwas neueres, interessanteres, aufregenderes nachkommt, oder?

@Böser Jogger:

Sehr schöner subjektiver Fahrbericht, hab ich gerne gelesen.

Der M5 hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn ich ihm zuerst mit nicht unerheblichen Respekt entgegengetreten bin. Eine Erfahrung mit dem D10 steht leider noch aus, so ein Eildiesel hätte mich schon mal interessiert (die "überdieselten" Österreicher mögen mir an dieser Stelle verzeihen 😁 )

MFG Sven

Huch, da hat das Geburtstagskind einen Post dazwischengeworfen 😉

Und dazu ist es mir geradezu ein Bedürfnis, Stellung zu nehmen, lieber Sacco. Mein Angebot mit der Zigarre scheint aber nicht auf Begeisterung gestoßen zu sein 🙁

Ja, alte Autos haben was Eigenes und Patina. Man kann da ganz schnell sein Herz verlieren. Mir geht es mit meinem Golf genauso. Eigentlich wollte ich ihn garnicht und nach nichtmal einem Jahr ist er mir mein wichtigstes Spielzeug.
Die Verbindung zu diesem Auto hat auch mit meinem verstorbenen Großvater zu tun, der in seinen letzten Jahren so einen gefahren hat. Viertürer, weinrot, Diesel. Vermutlich hat mich unbewusst auch die Erinnerung an die Tage, als ich da noch Sonntags mitgefahren bin, zum Tanken und Autowaschen, mit ihm für das Auto begeistert. Es ist so ein herrlicher Kontrast zu dem ganzen rund geformten Plastik, dem ganzen Schnickschnack moderner Automobile. Von außen ist er kantig und klein, von innen einfach aus einer anderen Zeit. Nein, natürlich wage ich es nicht, die Atmosphäre in einem 17 Jahre alten Kleinwagen mit den früheren Königen der Straße zu vergleichen. Ich bin noch nicht in einem W126 gesessen, aber alleine die Bilder lassen mich erahnen, welch erhabene Ausstrahlung dieses Auto haben muss.
Und erlebtes verbindet. Der Wendepunkt meiner Liebe zu meinem Golf war die defekte Kupplung. Das Getriebe elend lang - der Erste hätte bei 6500 Umdrehungen knapp 60km\h zur Folge - die Kupplung nicht gerade groß, da muss die ja früh aufgeben, bei gerade mal 130tkm. Und spätestens als ich endlich diesen Alublock mit den Zahnrädchen drin in der Hand hatte war mir klar - das ist jetzt DEIN Auto.
Was ein altes Auto, eben durch seine Macken und das Durchlebte, bieten kann, ist Individualität. Genau das Auto in genau dem Zustand gibt es nicht nochmal.
Aber mir geht es so mit allen Dingen. Wenn man sie eine Weile besaß und benutzt hat, sind sie persönlich und es kleben wertvolle Erinnerungen dran. Sind sie neu, sind sie eigentlich nur funktional und vielleicht noch ästhetisch.

Deine Bedenken bezüglich der fortschreitenden Belagerung aller Teile mit Elektronik kann ich mich nur anschließen. Mein Nachbar hat den Worst Case mit seinem Phaeton schon durchlebt.
Als ich also von der Arbeit heimkam, stand ein Tieflader in der Einfahrt zum Hof. Nanu? Mal wieder einen in den Vorgarten geputzelt? Nein, der läd den Phaeton auf! Da stand auch fünf Meter weiter der erstaunlich gut gelaunte Besitzer.
"Hallo, Herr M. Was ist denn los? Mag er sie nichtmehr?"
"Nein, der scheint einen Groll gegen mich zu hegen. Heute morgen war noch alles bestens und als ich jetzt heim wollte tat er nichtsmehr. Keinen Mucks"
"Aber ihre Heimfahrt ist gesichert? Sonst biete ich Ihnen einen etwas weniger komfortablen, aber noch motorisierten Platz hier an."
"Jaja, steht schon ein Passat TDI im Hof unten. Muss ich eben mal ein paar Tage Passat fahren, ist auch nicht schlimm."
"Na dann wünsche ich noch viel Glück mit dem Schiff und gute Heimfahrt."
"Danke, ich wünschs mir auch."
Nachdem ich in sicherer Entfernung war und die Scheibe wieder oben, musste ich erst mal schallend lachen. Da kauft man also zwei Tonnen Blech und Elektronik und muss darauf gefasst sein, dass er einfach nicht mehr anspringt. Nicht genug! Tut er das nicht, ist es nicht damit getan, ein paar Kabel durchzumessen und ein paar Sicherungen zu prüfen. Nein, man kann eigentlich garnichts tun, weil ohne die teuren und komplizierten Diagnosegeräte garnichts ausgelesen werden kann. Und oft genug kann auch damit nicht viel gelesen werden.
Herr M. hat jetzt übrigens keinen V6 Benziner mehr. Es ist ein TDI geworden. Warum wohl?

Wenn an meinem Golf was nicht passt, ist es mit ein paar Blicken in den Stromlaufplan und ein paar angestrengten Minuten des Nachdenkens getan - meistens zumindest. Ich habe kein Angst vor Pannen. Nahezu alles ließe sich in wenigen Minuten an Ort und Stelle beheben. Ich habe noch die Gewalt über das Fahrzeug. Kein ESP hindert mich am schnellen Fahren, keine disfunktionale Wegfahrsperre am Losfahren. Es ist noch ein wenig von dem Gefühl vorhanden, durch das Auto frei zu sein.

Camlot besitzt ja auch einen Golf II, als Diesel. Bei diesem Auto kann der "defekt" seine lächerlich bis ironsch wirkende Umkehrung finden. Hängt das Abschaltventil für die Einspritzpumpe, geht das Auto nicht mehr aus. Nein, nur mit Kupplung und Bremse lässt er sich noch vom beständigen Drehen der Kurbelwelle abbringen. Und ehrlich gesagt ist mir das wesentlich lieber, als ein Kabelbruch im CAN Bus, der zwar vom Material her weitaus billiger, jedoch selbst für den Profi nicht ohne weiteres zu diagnostizieren ist.

Ich wäre mittlerweile nur noch zähneknirschend bereit, die Robustheit und Stabilität gegenüber Defekten wieder aufzugeben.

Und ich gebe dir vollkommen Recht, B.Sacco, dass die Zuverlässigkeit und Altersstabilität nichtmehr die Domänen der deutschen Automobilbauer sind ist bedenklich.

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Hallo EvilJogga,

Du erinnerst mich immer mehr an meinen Nachbarsbub. Der fährt auch einen Golf Due, mit 90 PS. Seit er sich kurz nach dem Eintreffen seines Golfs mit einem Motorwechsel herumschlagen mußte, ist es ebenso wie bei Dir "sein" Auto.

Mittlerweile verfügt sein 2er über so witzige Extras wie Sitzheizung, ZV mit Funkfernbedienung und einen Startknopf.

So wurde aus einem schnöden Golf2 ein erlebenswerter "Golf Due Nachbarsbub Individual".

MFG Sven

Zitat:

Original geschrieben von Daimler201


@Böser Jogger:

Sehr schöner subjektiver Fahrbericht, hab ich gerne gelesen.

Der M5 hat mir auch sehr gut gefallen, auch wenn ich ihm zuerst mit nicht unerheblichen Respekt entgegengetreten bin. Eine Erfahrung mit dem D10 steht leider noch aus, so ein Eildiesel hätte mich schon mal interessiert (die "überdieselten" Österreicher mögen mir an dieser Stelle verzeihen 😁 )

Danke für die Blumen auch an dich 🙂

Respekt hatte ich vor dem M durchaus. Eine gewisse Instabilität im Kupplungsfuß weise ich garnicht von der Hand. Anfangs zumindest.

Ich gehe mal davon aus, dein Votum fällt zu Gunsten des D10 aus. Dann werd ich wohl heute Abend mal einen verfassen. Und die Fraktion der Nagelhasser sei beruhigt, der Motor besitzt eine erstaunliche Laufkultur.

Jawoll, ich möchte gerne was vom D10 hören.
Den E 38 750i kenne ich selbst zur genüge, aber Eindücke aus erster Hand zum D10 sind ja doch eher selten zu bekommen.

Überhaupt halte ich die Weiß-Blauen Fahrzeuge der Baureihen E38 und E39 für sehr zeitlose und solide Fahrzeuge. Auch Verarbeitungsqualität und die im Innenraum verwendeten Materialien können mit den jeweils zur gleichen Zeit gebauten Konkurrenten aus dem Schwäbischen locker mithalten.

Leider ist das meines Erachtens nach heute bei BMW nicht mehr der Fall.

MFG Sven

@ EvilJogga,

Wie überaus unhöflich von mir. Natürlich würde ich mich sehr über eine von dir angebotene Zigarre freuen aber nur, wenn du eine mitgenießt!!!...........Danke schön!!!!!

Mein Fahrschulwagen war 1984 ein Golf I Diesel. In dunlelgünem Lack und rötlich-beigem Sitzpolstern.
Er behauptete damals, dies sei der beste Wagen zum Erlernen der Kunst des Autofahrens. Und er hatte recht. Wahrscheinlich schult er heute noch darauf.

Das war ein gemächliches Ding und echt schwer abzuwürgen, so Fahranfängerlike.

@B.Sacco
Ich habe gerade erst wieder reingeschaut. Mein Beileid wegen der S-Klasse. Aber mal im Ernst.
Was du da erlebt hast ist HEFTIG! Du erzählst das ganze, als hätte es sich über mehrere Minuten abgespielt. Als wäre der LKW langsam durch die Kurve gefahren und hätte einfach nicht angefangen zu bremsen. In Wirklichkeit muss sich sowas doch in wenigen Sekunden abspielen.
Und das beste: Nich angeschnallt!! Hat die Polizei das mit in den Bericht geschrieben? Das kostet übrigens 30€ Bußgeld *G*.
Also ich kann nur sagen: Wattn Glück!
Hast du schonmal daran gedacht nen verdammt guten Schutzengel bei dir zu haben?

@EvilJogga
Ich interessiere mich im Moment sehr für den M5 E39 und E34. wäre also wirklich erfreut, wenn du über eines dieser Autos berichten könntest. Welchen bist du gefahren?

Wegen dem 40.000€ teuren GTI. Ein M5 E39 kostet momentan gebraucht etwa 20.0000€. Ein E34 ist bereits ab 5000€ zu haben. Meist durchgenudelte Autos, aber ab und zu sind Liebhaberstücke dabei, die auch pfleglich behandelt wurden. Bei einer Anzeige stand warmherzig zur Beschreibung des Wagens: "Es wurde stets darauf geachtet, dass der Motor warm ist, bevor Gas gegeben wurde".

Und mit einem M5, egal ob 5 oder 10 Jahre alt, ist man immer noch komfortabler und stilvoller unterwegs als in dem neuen Golf; meiner Meinung nach.

Gruß
Standbye

@ B.Sacco

Hier, frisch aus dem gläsernen Humidor. Zedernholz ist noch in Planung, wie auch ein Ableger im Auto, der aber nur aus Zeder in Frage kommt. Der Einbauplatz muss auch erst gefunden werden, da er auf jeden Fall keinen direkten Temperaturschwankungen durch Sonne oder Heizungsluft ausgesetzt sein sollte. Zudem muss der Einbau optisch passen, sprich, das Holz darf nicht sichbar sein. Das ganze aber im Plastik verschwinden zu lassen ist auch nicht das Wahre. Ich will ja im Sommer keine plastikbedampften Zigarren rauchen. Ach, erstmal muss er wieder anspringen, dann muss wieder eine Innenausstattung rein und dann gehts weiter mit dem Firlefanz. Der Bordcomputer wartet ja auch noch auf seinen Einbau...
Eigentlich mal eine interessante Frage in die Runde. Besitzt denn jemand hier einen Humidor im Auto, oder eine "Minibar"?
Bei Ersterem würde mich insbesondere interessieren, ob er denn aus echter Zeder, oder wie viele Humidore auf dem Markt, nur mit Zeder furniert ist. Auch interessant, aber wahrscheinlich nicht mit dem bloßen Auge feststellbar, wäre, was um das Holz an Schichten herum ist.

Einen Golf 1 bin ich ehrlich gesagt noch nicht gefahren. Ein Golf 2 Diesel in schwacher Motorisierung war aber schon dabei. Gemächlich war er in der Tat. Ohne in regelmäßig bis an die 3000 zu drehen ließ er sich nur unangenehm langsam bewegen. Meinen Benziner bewege ich in tieferen Drehzahlregionen, trotz exakt gleichen Getriebes, was nochmals gegen den Durchzug des 54PS Sauger spricht. Ich vermute aber, er war nicht richtig eingestellt oder kämpfte mit mangelnder Kompression. Als Fahrschulwagen kann ich mir aber so ein Auto sehr gut vorstellen. Das Anfahren ohne jedes Gas geht damit nämlich ziemlich gut. (Bei einem alten Diesel musste das natürlich getestet werden 😉)
Zum Fahren lernen ist ein von den Ausmaßen her kleines Auto auf jeden Fall praktisch, insbesondere, wenn es noch übersichtlich ist. Die A-Klasse dürfte hier dank der hohen Sitzposition auch eine gute Figur machen. Wobei die modernen Diesel ja längst nicht mehr so unempfindlich gegen zu gefühllose Handhabung des Kupplungspedals sind, wie ihre teils turboladerlosen Ahnen.

Da erinnere ich mich speziell an den Ford Mondeo 2.0 TDCI eines Bekannten. Sein Sohn sagte mir noch, der sei da saumäßig empfindlich. Ok, zur Kenntnis genommen, danke für den Hinweis. Rein, den Sitz zum Umparken auf Liegeposition gelassen, Schlüssel rum. Schnurrt. Manschette am Hebel hoch, nach rechts, nach unten - rein den Gang. Hmm, Gerhard hat nach einigen Millionen Kilometer ein abartiges Augenmaß entwckelt. Das Auto steht auf 10cm an der Hauswand und der Weg dorthin ist abschüssig. (Seine Paradedisziplin ist das Parken vor der Haustüre. Das Auto steht immer auf wenige cm präzise an der gleichen Stelle, so dass das aufschwingende Garagentor eine Hand breit vor dem vorbeisaust. Und nein, auf Nachfrage hin meinte er, dass sei alles keine Absicht!) Also Kupplung ein wenig über den Schleif - watz! Aus ist er. Ohne vorher lauter zu nageln, ohne Ankündigung, ohne dass sich die Karosse deutlich geneigt hätte. Beim Zweiten Versuch gelang das Spielchen aber dann wunderbar. Ich hatte auch bald danach die Gelegenheit, das Auto über eine längere Strecke zu bewegen. Die gut tausend Kilometer waren sehr angenehm und der neue Ford Mondeo ist, ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger, eine wirkliche Alternative zu Passat, Vectra, 3er, A4 und C-Klasse. Natürlich erreicht er nicht ganz das Niveau der "Premium"-Konkurrenz, aber die bei BMW und Mercedes gebotene Mehrqualität rechtfertigt für mich nicht den Mehrpreis!
Fahrbericht von dem Auto gibt es auf Wunsch mit Freuden.

An dieser Stelle muss ich auch mal loswerden, dass mir dieses "Premium"-Geschwätz seitens der Hersteller gewaltig auf die Nerven geht.
Volkswagen will Premium sein? Mit einfrierenden Kurbelgehäuseentlüftungen, die kapitale Motorschäden hinter sich herziehen, noch bevor sich die schlecht befestigten Nieten in den DUU und DUW Getrieben am Golf IV lösen und das Gehäuse durchschlagen können?
Im Touareg Forum liest man von Leuten mit den Dritten. Nein, nicht alte Herren mit ihren dritten Zähnen, Touareg Besitzer mit dem Dritten Satz an Getriebe und Differentialen, weil besonders der V10 da einiges zu kleinen Spänen zermahlt. Auch beliebt sind Beschwerden über den Händler, weil der Klackern bei den Lüftungsklappen des Golf V als gewollt und nicht als Mangel darstellt.
Premium? Wo bist du heilige Hure und goldene Kuh der deutschen Autobauer?
Versteckst du dich in den überforderten Hinterachsen des Dreier BMW E46? Vielleicht in den Beschwerden über starke Seitenwindanfälligkeit des neuen Fünfer?
Es ließen sich noch mehr Verstecke ausmachen, in die sich die Premiumqualität gekonnt vor dem blöden Gesabbel der Marketingleute zurückgezogen hat.
Auch Mercedes scheint nicht mehr so robust und unverwüstlich zu sein, wie früher. Allerdings war Mercedes mal wenigstens unbestritten Premium. Die Zuverlässigkeit insbesondere der alten Fahrzeuge lässt hieran keine ernsthaften Zweifel aufkommen.

Für mich wahre Premiummarke ist aber eindeutig Porsche. Man liest und hört nicht viel über deren Automobile und ihre Pannen. Halt, da war doch mal was mit einem defekten Motor für die Schiebedächer von Boxster oder 911er. Ein kleines Zahnrad war durch eine Bohrung instabil geworden und hielt dem Drehmoment nicht mehr stand. Mehr fällt mir aber zu Porsche ehrlich im Moment nicht ein. Höchstens der Cayenne könnte einige Macken haben, ist er doch sehr sehr eng mit dem Touareg verwandt.
Hat Porsche eigentlich jemals großkotzig verkündet, dass sie "Premium" wären? Die Frage ist übrigens nicht nur rhetorischer Natur, ich habe zwar nichts davon gehört, weiß aber nicht, ob es da nicht evtl. doch eine Verlautbarung für die Presse gab.

Fazit: Wir brauchen keine Premiumoffensive, sondern eine Qualitätsoffensive. 40.000? wären meines Erachtens als Neupreis für ein Auto der Golfklasse mit guter Ausstattung vertretbar, wenn es dann tatsächlich auch so unverwüstlich und kompromisslos zuverlässig wäre, wie es Mercedes zu Zeiten meines Großvaters war.

Huch, da bin ich von Zigarren zu Dieseln bis zum Niederschrieb von ein wenig Frust gekommen.

Aber B.Sacco, was machst du nun eigentlich mit deinem Avatar? Bleibt er als Kaminbild deines, auf so unschöne Weise vergangenen, W126 stehen? Oder weicht er einem Nachfolger?
Was steht denn eigentlich zur Debatte als Ersatz? Wird es wieder ein 126er oder gar das verschwenderische und gewaltige Modell C\W 140?
Weihe uns doch in deine Pläne ein. Das es ein angehender Youngtimer sein wird, wissen wir ja schon 😉

@ Daimler201
Der Nachbarsbub ähnelt mir sehr. Allerdings ist die Vorlage, nach der ich schnitze vermutlich ein wenig anders. Sitzheizung bekommt meiner auch. Die Sportsitze mit selbiger stehen einen halben Meter hinter mir und sind nun frisch gewaschen und verkabelt.
Großes Vorbild für meine Umbauten ist der Mercedes CL, dem mein Golf wohl Namenspate stand 😉 (CL heißt allerdings bei mir Comfortline und ist so ziemlich die Basisausstattung)
Daher hat er auch schon KeylessEntry und Go. Letzteres überarbeite ich gerade soweit, dass es funktioniert, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Ein Startknopf wäre für mich nur eine Alternative, wenn ich dafür einen passenden Schalter für den Schalttafeleinsatz fände. Aus dem Grund sind auch schon die Bedienelemente für den Verstärker rausgeflogen und durch eine automatische Schaltung ersetzt worden. In blankem Metall funkelnde Hebelchen oder Knöpfe in Chromringen passen für mich einfach nicht in den Golf. Ich habe aus dem Grund auch die Schalter für die Sitzheizung unter dem Bezugsstoff der Sitze versteckt. Kleine, runde Schalter passen einfach nicht ins Auto. Da mir aber langsam die Bedienmöglichkeiten für den ganzen Kram ausgehen, liebügle ich mit dem Lenkstockhebelwerk vom Audi V8. Das bietet insgesamt vier Hebel, die im Golf nicht deplatziert wirken.
Für die Ergonomie ist der Vater im Geiste aber BMW. Es rankt sich alles um den Fahrer.
Beide Sitzheizungen sind vom Fahrersitz aus zu bedienen, die Schalter für die Fensterheber werden auch nicht mittig platziert. In der Mittelkonsole wären sie zu weit weg und Platz ist auch keiner mehr, seitdem die Heizungsregelung dort residiert. Ja, die Idee kam mir nach dem Lesen eines ADAC Testberichtes und erfolgte aus rein ergonomischen Gründen. Dort unten ist die Hand viel schneller und bequemer, als da oben auf Höhe des Lenkrades. Wenn ich eine praktikable Lösung dafür finde, bekommt das Lenkrad auch noch einen Tastensatz für die Beschallungsanlage. Deren silberner DVD Player muss auch noch unsichtbar werden. Denn er wirkt modern, optisch nicht sonderlich hochwertig und stört damit das Gesamtbild.
Mit der Uhr von Webasto lebe ich im Moment noch ganz gut, aber wenn ich schöne Möglichkeit finde, sie ergonomisch und wahlweise unsichtbar zu verbauen, verschwindet die auch.
Dass du aber davon erzählst, dass er sich Sitzheizung nachrüstet und das Ding nicht tiefer, breiter und lauter macht, lässt mir den Nachbarsbuben sympathisch erscheinen.

Ich könnt über den Golf und den ganzen Technikkrempel, der drin ist oder sich in der Planung befindet noch einige Seiten füllen. Aber wir sind ja noch in einem Mercedesforum.

Hmm, kennt sich hier jemand mit Signalmultiplexing aus?
Oder hat sonst wer eine Idee, wie ich mit einer Signalleitung gegen Masse mehr als einen Schaltimpuls übertrage?

Deine Meinung zum E38 und E39 teile ich übrigens voll und ganz, Daimler201.
Insbesondere der E38 gefällt mir optisch sehr gut. Er hat in meinen Augen auch eine sehr zeitlose und ansprechende Form. Wenn ich ein Modell aus der automobilen Oberklasse auswählen müsste, meine Wahl würde auf Siebener fallen, ein knappes Stück vor dem W140 und W126. Das Raumschiff schreckt mich aber vor allem wegen des Innenraums ab. Ein kurzer Blick in den Innenraum auf einem Parkplatz hat mir da den Rest gegeben. Kommt mir da wirklich das Armaturenbrett wie ein Messer entgegen? Warum schließt es mich nichtmehr wie eine liebende Mutter mit einer Rundung ein und umsorgt mich mit Schaltern, Hebeln und Drehknöpfen wie im E38?

Aber eigentlich wolltest du ja etwas zum D10 Biturbo hören.
Ja, was macht man, wenn man nach Frankfurt muss und vorher noch ein wenig Zeit hat? Ich habe mich für eine Suche auf mobile.de entschieden und einen Händler auf dem Weg ausfindig gemacht, der gleich zwei mal den D10 als jungen Gebrauchten mit akzeptablen Kilometerzahlen inseriert hatte. Ein Anruf, ein Termin und der Vormittag ist gefüllt.
So fuhr ich also zum Händler, stellte das längere, aber bei weitem unkomfortablere Gefährt auf den Parkplatz und ging Richtung Verkaufsraum. Ok, die sind im anderen Gebäude. Ok, der Verkäufer ist gerade noch in der Mittagspause. Soll mir recht sein, hatte mich ja eigentlich auch erst in acht Minuten zu erwarten gehabt. Es wurden derer fast 15. All zu freundlich war der Genosse auch nicht. Naja, er scheint gerochen zu haben, dass ich mir das Auto nur anschauen will und von vorneherein nicht am Kauf interessiert bin. Sein Versuch mich über die Bedienung der Automatik zu belehren lief aber ins Leere. Die korrekte Antwort auf die Frage nach der Priorisierung der Impulse für Schaltvorgänge in den Modi D UND S lautet nicht "ähm, das weiß ich jetzt nicht" sondern "der Kickdown hat immer recht!".
Also zu die Tür und weg hier!
Blinker rechts, links ists frei, sanft das Gas streicheln. Nanu? Das Pedal hat ja nahezu garkeinen Widerstand! Und der Motor? Hmm, das Display zeigt D. Das Pedal ist am Boden, der Kickdownschalter klingt filigran metallsich. Aber wo bleiben die 250PS?
Den Gedanken nicht zu Ende geführt, finde ich meinen Kopf auf dem Weg Richtung Kopfstütze. Also wieder runter vom Gas.
Das Rätsels Lösung: Die beiden Turbolader arbeiten nicht kaskadiert sondern simpel parallel. Anscheinend gibt es zwei Versionen von dem Auto. Eine, die wohl für den 535d Pate stand und eine, die wohl auf Kundenwunsch zur Verbrauchsreduzierung unter 2000 einfach nur tot ist. Ob ich das glauben soll, weiß ich nicht. Angeblich soll Burkhardt Bovensiepen ja einen kleinen Benzinsparfetisch haben. Naja, ich hab auf jeden Fall die mir unangenehmere Ausführung erwischt.
Der Weg auf die Autobahn war ein von der Automatik bestimmtes Grauen. Bestialische Anfahrschwäche und ständig schaltet die Automatik so hoch, dass die Lader keinen Schub liefern. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ging es aber halbwegs. Angenehm ist mir das Ganze aber nicht gewesen. Ob ich mich dran gewöhnen könnte? Sicher, aber ich wollte es nicht. Für Spaß im Straßenverkehr eignet sich das Verhalten aber durchaus. Dummerweise wirkt es unheimlich proletig, an der Ampel anzuzuckeln und dann vom ASR wieder eingebremst zu werden. Der Moment, in dem es einen, wie am Gummiband, in den Sitz zieht kann aber gefallen. Für den Alltag aber nicht mein Ding und ganz sicher nicht im Sinne des Erfinders.
Nutzt man intensiv die Switchtronic, kommt man, vom Anfahren abgesehen, ganz gut durch die Stadt, aber mit nicht unbedingt optimaler Drehzahl oder nur mit nervtötendem hin und herschalten. Also unter Harmonie von Getriebe und Motor verstehe ich was ganz Anderes! Würde der Motor ab ~1600 merklichen Zug entwickeln, es wäre wohl alles peferkt.
So, nun aber die Autobahn. Für den Vormittag erstaunlich frei, kaum ein Auto zu sehen. Nur von hinten schießt irgendwas heran, also erstmal hinter dem Laster einreihen. Weg ist der Kerle und sofort gibts Blinker links und "Chase Mode".
Kickdown und ... nichts!
Der Fünfte Gang war zu lange für den Turbolader. Eine halbe Bedenksekunde, die Automatik schnappt zurück, merklicher Schub setzt ein. Sie schnappt nochmal und jetzt reißt er richtig los. Die Tachonadel wandert munter weiter und weiter. Im Fünften geht dem Motor aber gegen Ende hin ganz klar die Luft aus. Eingetragen ist der D10 meines Wissens mit genau 250km\h und die erreicht er sicher nur mit deutlichem Anlauf. Ab ungefähr 220 ist Ende mit richtigem Schub. Schneller wollte ich auch nicht fahren, da wir es ja mittem am Tag hatten. Eigentlich wollte ich ja garnicht so schnell fahren, aber die 250 Hummeln unter dem Hintern animieren einen dazu.
Die Testfahrt hätte auch fast ein vorzeitiges Ende genommen. Mit 180 auf der rechten Spur, den Tempomaten in Betrieb und den rechten Fuss knapp über der Bremse, fährt es sich mit diesem Auto unheimlich entspannt und man ist sich des Tempos ganz schnell nicht mehr bewusst. So bin ich noch mit rund 160 auf die Autobahnausfahrt und durfte das sehr gut abgestimmte DSC gleich mittesten. Mich hats fast vom Sitz gezogen, das Auto blieb aber mit blinkender DSC Lampe auf der Spur wie ein eine Lok auf den Schienen.

Der Unterschied der Beschleunigung von Gang zu Gang ist subjektiv sehr gering, da er beim Ausfahren sehr genau in den Momenten schaltet, wo das Raddrehmoment in beiden Gängen gleich ist. Es ergibt sich ein sehr harmonischer Schub nach vorne und die Automatik schaltet, egal ob D oder S, sehr sanft, aber zügig. Hier brilliert das Getriebe, das nur unter der enormen Durchzugsschwäche des Motors bei niederen Drehzahlen leidet. Ist der Motor mal auf Drehzahl kennt er nahezu keine Bedenkzeit zwischen Pedaldruck und Schubentwicklung. Die Verwendung von zwei kleinen Ladern zahlt sich hier aus. Nicht ganz mein Ding war der kaum vorhandene Druckpunkt für den Kickdown. Hier fehlt für mein Bedürfnis und im Vergleich zu allen Automatikautos bisher eine klare Grenze, bis zu der das Getriebe den Gang hält und für deren Überwindung ein wenig Nachdruck erforderlich sein sollte.

Ein absolutes Sahnestück und ein Traum von einem Sechszylinder ist aber der Motor - so er denn mehr als 2000 Umdrehungen an die Kurbelwelle legt. Die Laufkultur ist das Beste, was ich jemals von einem Diesel erlebt habe. Im Leerlauf ist das Aggregat nur leise zu vernehmen. Wäre es kein 5er BMW, ich hätte vielleicht auf einen V6 Benziner getippt. Auch unter Last ist man im Innenraum kaum der Tatsache gewahr, dass man einen Diesel fährt. An der Tanksäule hätte das gefährlich werden können. Schließlich passen die Zapfpistolen für den Benziner in den Diesel.
Auch unter Last entwickelt der Motor im Innenraum nicht die typische Dieselgeräuschkulisse, die einen aufs Ärgste zum Schalten animiert. Erst um 4000 Umdrehungen brüllt er ein wenig. Phänomenal für einen Diesel! Auch wenn er an einen BMW Reihensechser (Benziner) nicht im Entferntesten rankommt, als richtigen Diesel will ich das Auto kaum bezeichnen. Ja, den Motor hätte ich gerne. Sparsam ist er nämlich auch ungemein. Bei Tempo 100 auf halbwegs ebener Strecke klebt die Anzeige magisch an den fünf Litern. Glaub ich auch sofort, da er ja in dem Bereich noch nahezu als reiner Sauger läuft und die Abgase die Turbolader nahezu ungehindert passieren.

Wenn es DEN Motor mit kaskadierten Ladern gibt, war er wohl ein kaum wahrgenommener Meilenstein auf dem Weg zum kultivierten Diesel. Die so hoch gepriesenen Peugeot HDi Triebwerke, die ja wirklich vergleichsweise harmonisch klingen, sind dagegen die reinsten Nagelbüchsen.

Ebenfalls ein wahrer Traum war das Fahrwerk. Eine solch tolle Mischung aus Komfort und Straßenlage habe ich noch nicht erlebt. Das Reisen auf der Autobahn geschieht genau so wie ich es gern hätte. Sanft, ohne durchdringende Schläge von Unebenheiten oder unruhigem Verhalten bei durchgehend welligem Untergrund, aber immernoch das Gefühl vermittelnd, zu spüren, in welchem Zustand die Straße ist. Ich würde es als komfortabel-sportlich bezeichnen. Für mich persönlich stellt dieses Fahrwerk das Optimum dar, da es auch auf langen Strecken entspanntes Gleiten ermöglicht, aber zu keiner Zeit zu einer gefühllosen Sänfte wird.

Die Lenkung harmoniert damit perfekt. Im Stadtverkehr butterweich und ohne jede ernsthafte Kraft zu lenken wird sie auf der Autobahn richtig hart. Zu keiner Zeit waren unangenehme Einflüsse wahrnehmbar, wie bspw. Flattern auf welligem Untergrund oder Stöße beim Überfahren eines Hindernisses. Jedoch konnte man jede größere Bewegung des Fahrwerks noch erahnen. Auch hier die aus meiner Sicht perfekte Mischung aus Komfort und Sportlichkeit.

Was bleibt noch?
Achja, das DSP System. Ein krächzendes Elend! Trotz Spielerei mit dem Equalizier ließ sich keine ordentliche Einstellung herbeiführen. Irgendwie war der Klang zu keinem Zeitpunkt richtig schön transparent und räumlich. Im Testfahrzeug kam ein Wackelkontakt in der rechten Türe hinzu. Zügig durchfahrene Kurven quittierte die dortige Box mit kratzendem Geräusch. Dem Händler war der Hinweis darauf scheinbar vollkommen egal. Naja, also dort würde ich kein Auto kaufen wollen, wenn die solch eine Einstellung haben. Wobei die Dame im Nebengebäude doch einen sehr freundlichen Eindruck machte.

Das Cockpit im allgemeinen ist das gleiche im Fünfer auch. Aus meiner Sicht traumhaft ergonomisch. Es vermittelt das Gefühl ein gut sitzenden Anzugs. Nicht lose und nicht eng, für manchen jedoch vielleicht anfangs beengend.
Die Sitze sind aus meiner Erinnerung fast verschwunden, wobei das kein schlechtes Zeichen ist. Bequem waren sie auf jeden Fall und ordentlich Seitenhalt boten sie auch. Allerdings hilft diese Information nicht viel, da ich nicht weiß, welche Sitze verbaut waren. BMW hat hier ja auch mehr als zwei Varianten in petto gehabt.

Bleibt noch die Optik des Wagens. Wem der Fünfer gefällt, der wird den Alpina lieben. Dieses Auto hat auch optisch Stil und Eleganz und schafft es dabei auch noch sportlich dreinzukommen. Die Alpina eigene Frontschürze passt einfach wunderbar und die Alpina Speichenfelgen sind für mich einfach wunderschön. Sie wirken dynamisch und elegant zugleich. Wollte man den Alpina auf einen Nenner bringen, wäre es wohl die Verbindung von Dynamik und Eleganz.

Wer auf der Suche nach einem Auto dieser Klasse ist und ein wenig Hemmungen vor einem Diesel hat, sollte den D10 unbedingt mal fahren. Der Aufpreis im Vergleich zum 530d lohnt sich alleine für die meist sehr komplette Ausstattung. Die Versicherungseinstufung ist meines Wissens die gleiche wie beim 530d.

@ Standbye
Ich bin den E39 gefahren. Kurz gefasst ist es ein komfortbaler Sportwagen mit gewaltiger motorischer Potenz. Die Eindrücke die er vermittelt schreib ich aber auch nochmal ausführlich. Aber jetzt ist die Feder erstmal leer. Mich persönlich hat der M auf jeden Fall überzeugt. Ob er das bei dir tut, ist eine Frage davon, was du haben willst. Einen W126 bspw. dürfte er nicht adäquat ersetzen können, dafür sind beide in der Auslegung bei weitem zu unterschiedlich.

Den Vergleich mit dem GTI finde ich ein wenig unpassend und an den gezogenen Schlüssen ist es mir ein BEdürfnis, einen Kommentar anzuhängen.
Einen ordentlichen M5 E39 kann ich mir für 20.000? kaum vorstellen. Für den Preis wird er durchgenudelt sein. Generell befürchte ich, dass ein Großteil der M's den Heizern und in dritter Hand den Idioten zum Opfer fällt. Das Klientel will nen Dampfhammer, der zum Durchdrücken da ist. Die Power ist da um genutzt zu werden, nicht um sie nicht nutzen zu müssen.
Der Vergleich mit dem GTI hängt insofern, als dass der E39 deutlich höher positioniert ist. Hinzu kommen exorbitante Unterhaltskosten durch meines Wissens bestialische Versicherungseinstufung und "M"ehrpreis bei allen Ersatz- und Verschleißteilen. Sicher ist das beim B3s aus meinem Beispiel auch der Fall, aber bei weitem nicht so extrem. Zudem ist ein M5 für 20.000? von einem Neuwagen deutlich entfernt, der B3s weniger.

Ob der M5 komfortabler und stilvoller als der Golf 5 ist? Also ich muss sagen, dass ich den M5 E39 zwar richtig geil finde, auch optisch, aber die vier Endrohre sind eindeutig Proll! Sicher, mit 400PS sind die nicht umsonst da, aber es geht auch dezenter. Weiters spielt das Image des Wagens eine Rolle. Mit Ende 20 aus einem M5 auszusteigen dürfte evtl. komische Reaktionen hervorrufen. Irgendwo ist er nämlich ein dicke-Hose-Auto, dessen Image für mich ein Argument gegen das Auto wäre. (Da mir die Meinung meines Umfeldes relativ egal ist, wäre das ein sehr schwaches Argument.)

Und komfortabler?
Ein wenig schon, aber da sind die Unterschiede wohl nicht so gewaltig. Der M5 ist ein echter Sportwagen und das spürt man auch. Da hat er mit dem GTI prinzipiell starke Ähnlichkeiten. Lediglich auf Langstrecken hat der M5 klar die Nase (leicht) vorn. Radstand, Geräuschdämmung, elektronische Gimmicks...

Allerdings bietet der M5 für sein Geld unbestritten einen Motor, der den TFSI des Golf GTI in den Kernschatten stellt. Der M lebt von seinem Trieb- und Fahrwerk, in meinen Augen jedoch vor allem von ersterem. Man kann jeden der sechs Gänge hernehmen und jeden Drehzahlbereich - der M5 entschwindet dem GTI einfach. So mühelos wie der GTI die 100 knackt, rauscht der 5l V8 mit dem ganzen BMW im Schlepptau über die 200er Marke.

Er ist auf jeden Fall nicht weniger "GTI" als der so genannte Golf V, aber ob er viel stilvoller und komfortabler ist? Hmm, den GTI möchte ich nicht als stilvoll bezeichnen, der M hat jedoch, wie gesagt, keinen Ruf des Herrenautos. Hättest du den Alpina B10V8 angeführt, ich hätte deine Aussage sofort unterschrieben. Aber der M lässt mich hier grübeln, da er doch in die genau gleiche Richtung zielt, nur auf viel höherem Niveau.

Für den M5 E34 gebe ich dir aber recht. Der kommt auch noch nicht so auffällig daher. Ob er komfortabler ist weiß ich aber nicht, da ich nur den E39 gefahren bin.

Einen Fahrbericht liefere ich auf jeden Fall. Wenn ich dir eine Empfehlung aussprechen soll, sag mir doch mal, was du denn von dem Auto willst. Probefahren solltest du ihn so oder so, aber vielleicht kann ich ja für einige Details sensibilisieren.

So, nun verabschiede ich mich aber aus dem Kaminzimmer. Da noch ein Telefongespräch von relevanter Dauer dazwischen kam ist nun auch die Zigarre längst aus und ich hab doch morgen wieder so viel vor...

In diesem Sinne euch allen eine gute Nacht und gute Fahrt. Steht hier eigentlich schon ein Humidor im Kaminzimmer? Wenn nicht wäre es mir eine Freude, das ändern zu dürfen.

Re: BMWs

"Ehhhh38, hör ich da Ehhhh38" ?

Dazu: Mein "Alter" 740er (von Anfang 1998 - Anfang 2003) war mir ein prima Partner. Er hatte zwar seine
Macken (Displayfehler, schwache Batterie), aber war
schön zu fahren und äußerst sparsam für die
gebotene Fahrleistung. Elegant war er noch dazu.

Ausserdem war es ein V8 und denen gehört meine
automobile Liebe.

Habe noch ein paar (alte) Bilder:
http://img134.exs.cx/img134/6357/fahrerseite7ce.jpg
http://img134.exs.cx/img134/5299/front18kq.jpg
http://img134.exs.cx/img134/2637/front29cb.jpg
http://img134.exs.cx/img134/4756/heck17ic.jpg
http://img134.exs.cx/img134/4083/heck29zo.jpg
http://img134.exs.cx/img134/1806/motor12pn.jpg
http://img134.exs.cx/img134/3126/motor28nz.jpg
http://img134.exs.cx/img134/7801/seite9he.jpg

Gruss

@ Webraider

Ehhh! Ein feiner Wagen, in der Tat. Insbesondere die Farbkombination passt wunderbar zu dem Auto.

Ich setz mal noch eines vom großen Bruder drauf, wie er mir am Liebsten war. Von Geisterhand bewegt.

Hups, war das falsche Bild. Da stehen die Zeiger nicht so schön parallel und er ist gerollt, nicht geglitten.

Der 7er fährt jetzt übrigens in S herum.
Daher auch die Bilder - hat mir der Käufer nach seiner
Rückkehr zugesandt. Er hatte dafür mehr als 2800 km (eine Strecke !)
zurückgelegt und wollte mir zeigen, daß er (und das Auto 😉 )
auch heile angekommen sind (Hi De... !).

Das Auto ist (war?) in guten Händen.

Gruss

Servus BöserBub und Webraider,

Danke für den kleinen Themenabschwiff ins E38-Lager.

@EvilJogga:

Dein Fahrbericht zum D10 bestätigt meine Befürchtungen: Der D10 fährt sich also gefühlsmäßig wie ein 530d mit defekten Luftmengenmesser?

Der 750i ist wirklich ein fantastischer "Jet", wie auch deine Tachomomentaufnahmen eindrucksvoll zeigen.

Zitat:
Dass du aber davon erzählst, dass er sich Sitzheizung nachrüstet und das Ding nicht tiefer, breiter und lauter macht, lässt mir den Nachbarsbuben sympathisch erscheinen.
_____________________________________________

Mein Nachbarsbub ist, wie auch ich, bekennender Langstreckler, daher optimiert er sein Gölfle sinnvoll in Richtung Comfort, ähnlich wie es du ja auch tust. 😁

@Webraider:

Sehr schöne Bilder von deinem "alten" 7er. Auch mir gefällt er von der Farbzusammenstellung her sehr gut, nur finde ich für den 7er immer noch die Alpina-Räder am schönsten. Der Wagen macht wirklich einen sehr gepflegten Eindruck.

MFG Sven

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