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Tachoabweichung

Audi A4 B8/8K

Hallo,

habt Ihr schonmal mittels Navi und GPS getestet, wie hoch Eure Tachoabweichung ist (evtl. auch geschwindigkeitsabhängig)? Ich würde mich freuen, wenn hier mal ein paar Ergebnisse gepostet werden (incl. der gefahrenen Reifendimensionen). Ich werde das natürlich auch noch machen.

Als ich das Navi mal im Auto hatte, habe ich festgestellt, dass ich lt. GPS 70 fahre, wenn auf dem Tacho 76-77 steht (225/55/R16). Das finde ich schon recht viel. Außerdem kommt mir der Gedanke: welche km werden gezählt? Hab ich dann auch nen km-Stand von 8-10% zu viel? Zahle ich dann auch Versicherung für 20.000, aber kann nur 18.000 davon nutzen? Stehen nach 100.000 realen Kilometern 110.000 auf dem Tacho, sodass das Auto weniger wert ist? Muss ich früher zur Wartung durch diese Abweichung?

Ich denke, Ihr wisst worauf ich hinaus will... vielleicht ist es ja technisch anders als ich denke... aber falls nicht: kann die Tachoabweichung noch angepasst werden?

Viele Grüße
333

Beste Antwort im Thema

Die Tachoabweichung ist normal - dein Tacho MUSS sogar vorgehen! Bei mir steht die Nadel bei Volllast auf kanpp über 260 km/h 😁,
lt. GPS sind es knapp 238 km/h - eingetragen sind 230 km/h. Bin also zufrieden... 😎

Das gilt aber NICHT für den Kilometerzähler, der geht da schon genauer! Lediglich die Anzeige der gefahreren Geschwindigkeit muss über der tatsächlichen liegen und wird deshalb "absichtlich" verfälscht. Mit dem Wegstreckenzähler hat das (zum Glück) nichts zu tun.

Der Selbstbetrug "Tempo laut Tacho" ist übrigens so alt wie das Auto selbst. Doch wie kommt es eigentlich zu den Differenzen zwischen echter Geschwindigkeit und Tachoabweichung? Zum einen durch die Messmethode. Beim Käfer wurde das Tempo noch an der Radnabe gemessen. Jede Umdrehung mechanisch über eine Welle in die Tachoanzeige übersetzt. Abweichungen sind dabei naturgemäß hoch.

Bei moderneren Fahrzeugen wird deshalb die Geschwindigkeit am Getriebe gemessen. Ebenfalls über eine Welle oder elektronisch per Kabel. Damit wird die Messung zwar genauer, aber auch noch nicht exakt. Das wissen Polizei und Juristen. Deshalb verbietet die Richtlinie 77/433/EWG generell nur eine Tempo-Unterschreitung. Niemals darf der Tacho weniger anzeigen, als tatsächlich gefahren wird.

Großzügiger sieht es bei der Voreilung aus, der Tempo-Übertreibung. Ist der Wagen vor dem 1. 1. 91 zugelassen, darf der Tacho in den beiden oberen Dritteln seiner Anzeigenskala (mindestens jedoch ab 50 km/h) bis zu sieben Prozent vom Endwert abweichen. Heißt: Bei einem Tacho bis 250 ist eine Abweichung von 17,5 km/h erlaubt. Noch großzügiger messen Fahrzeuge, die nach dem 1. 1. 91 erstmals zugelassen wurden: maximale Abweichung zehn Prozent plus 4 km/h. Bei gefahrenen 130 protzt dann das Display mit 147 Kilometern.

Technisch ist das Messen kein Problem, doch Präzision ist teuer. Ein geeichtes Testgerät zur Feststellung von Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Elastizität kostet rund 7.500 Euro. Aber: Weder Polizei noch Hersteller oder Kunden verlangen diese Genauigkeit, allen reicht ein Toleranzwert. Doch davon gibt es reichlich. Denn auch die Getriebemessung geht von Standardwerten wie der Reifengröße aus. Ein Wechsel der Größe verändert den Abrollumfang. Zwar sind die Fertigungstoleranzen bei der Reifenproduktion gering. Doch die Vorschriften erlauben eine Toleranz von plus 1,5 bis minus 2,5 Prozent. Zudem gibt es Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen.

Mit der Zeit nutzt sich auch das Profil ab, reduziert den Abrolldurchmesser. Falscher Luftdruck? Noch eine Fehlerquelle - wie unterschiedliche Beladung. Ergibt verschiedene Reifenaufstandsflächen und andere Tachowerte. Selbst die Tachoproduktion unterliegt Toleranzen (max. 1,5 %). Das alles hebt sich gegenseitig auf oder summiert sich - wie schnell wir wirklich fahren, ist anhand der Tachoanzeige nur zu schätzen. Das tun Schnellfahrer gerne und greifen frisch ertappt zur Ausrede: "Der Tacho spinnt." Zieht nur leider nicht, denn zu langsam geht ein Tacho nie. Eher zu schnell. Nur wegen möglicher Messungenauigkeiten zieht der Polizei deshalb magere drei Prozent Toleranz ab.

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22 Antworten

Wie Du weißt darf der Tacho nie zu wenig anzeigen (für alle zugelassenen Reifenkombinationen, für jede Verschleißsituation).
Vorlauf-Erfahrung bei mir: ca. 2% plus 2-3km/h > damit linear, nicht proportional 😉.
> real/Tacho: 50/53 100/105 200/208
Meines Wissens läuft der km-Zähler und die Daten für das FIS aber ohne diesen Zwangsvorlauf, es wird hier ein geringerer Umrechnungswert verwendet, der näher am Durchschnitt liegt.

Ein Beweis dafür: fahr mal konstant x km/h (z.b. mit Geschw.Regelanlage) und resete dann das FIS für die Durchschnittsgeschwindigkeit. Dann zeigt er Dir einen geringeren Wert an, als Du gerade laut Tacho fährst 🙂.

Die Tachoabweichung ist normal - dein Tacho MUSS sogar vorgehen! Bei mir steht die Nadel bei Volllast auf kanpp über 260 km/h 😁,
lt. GPS sind es knapp 238 km/h - eingetragen sind 230 km/h. Bin also zufrieden... 😎

Das gilt aber NICHT für den Kilometerzähler, der geht da schon genauer! Lediglich die Anzeige der gefahreren Geschwindigkeit muss über der tatsächlichen liegen und wird deshalb "absichtlich" verfälscht. Mit dem Wegstreckenzähler hat das (zum Glück) nichts zu tun.

Der Selbstbetrug "Tempo laut Tacho" ist übrigens so alt wie das Auto selbst. Doch wie kommt es eigentlich zu den Differenzen zwischen echter Geschwindigkeit und Tachoabweichung? Zum einen durch die Messmethode. Beim Käfer wurde das Tempo noch an der Radnabe gemessen. Jede Umdrehung mechanisch über eine Welle in die Tachoanzeige übersetzt. Abweichungen sind dabei naturgemäß hoch.

Bei moderneren Fahrzeugen wird deshalb die Geschwindigkeit am Getriebe gemessen. Ebenfalls über eine Welle oder elektronisch per Kabel. Damit wird die Messung zwar genauer, aber auch noch nicht exakt. Das wissen Polizei und Juristen. Deshalb verbietet die Richtlinie 77/433/EWG generell nur eine Tempo-Unterschreitung. Niemals darf der Tacho weniger anzeigen, als tatsächlich gefahren wird.

Großzügiger sieht es bei der Voreilung aus, der Tempo-Übertreibung. Ist der Wagen vor dem 1. 1. 91 zugelassen, darf der Tacho in den beiden oberen Dritteln seiner Anzeigenskala (mindestens jedoch ab 50 km/h) bis zu sieben Prozent vom Endwert abweichen. Heißt: Bei einem Tacho bis 250 ist eine Abweichung von 17,5 km/h erlaubt. Noch großzügiger messen Fahrzeuge, die nach dem 1. 1. 91 erstmals zugelassen wurden: maximale Abweichung zehn Prozent plus 4 km/h. Bei gefahrenen 130 protzt dann das Display mit 147 Kilometern.

Technisch ist das Messen kein Problem, doch Präzision ist teuer. Ein geeichtes Testgerät zur Feststellung von Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Elastizität kostet rund 7.500 Euro. Aber: Weder Polizei noch Hersteller oder Kunden verlangen diese Genauigkeit, allen reicht ein Toleranzwert. Doch davon gibt es reichlich. Denn auch die Getriebemessung geht von Standardwerten wie der Reifengröße aus. Ein Wechsel der Größe verändert den Abrollumfang. Zwar sind die Fertigungstoleranzen bei der Reifenproduktion gering. Doch die Vorschriften erlauben eine Toleranz von plus 1,5 bis minus 2,5 Prozent. Zudem gibt es Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen.

Mit der Zeit nutzt sich auch das Profil ab, reduziert den Abrolldurchmesser. Falscher Luftdruck? Noch eine Fehlerquelle - wie unterschiedliche Beladung. Ergibt verschiedene Reifenaufstandsflächen und andere Tachowerte. Selbst die Tachoproduktion unterliegt Toleranzen (max. 1,5 %). Das alles hebt sich gegenseitig auf oder summiert sich - wie schnell wir wirklich fahren, ist anhand der Tachoanzeige nur zu schätzen. Das tun Schnellfahrer gerne und greifen frisch ertappt zur Ausrede: "Der Tacho spinnt." Zieht nur leider nicht, denn zu langsam geht ein Tacho nie. Eher zu schnell. Nur wegen möglicher Messungenauigkeiten zieht der Polizei deshalb magere drei Prozent Toleranz ab.

Bei 100 4 km/h Abweichung, bei 200 8 km/h. Reifen 225/50 - 17.
Die angezeigte Durchschnittsgeschwindigkeit stimmt der Tachogeschwindigkeit 100% überein.
Meinen Gruß: Klaus

Hallo,

meiner (225/50R17 Bridgestone Potenza) hat eine sehr geringe Abweichung. Hatte vorher einen B7 mit den üblichen 10km/h (und mehr) Tacho-Vorlauf und war am Anfang mit dem B8 oft etwas zu schnell unterwegs.

GPS-Abgleich (mit digitalen FIS-Tacho) ergab:

Vorlauf bis 30 km/h: +/- 0
Vorlauf bis 80 km/h: auf ca. + 1 km/h anwachsend
Vorlauf bis 120 km/h: auf ca. + 2 km/h anwachsend
Vorlauf bis 160 km/h: auf ca. + 3 km/h anwachsend

Heißt bei digitaler Tachoanzeige 160 km/h bin ich echte 157 km/h schnell.

Dank der bereits erklärten digitalen Technik ist es heute bei vielen Fahrzeugen meist kein Problem für eine Fachwerkstatt, den Tacho zu justieren. Wenn Du Dich nicht an den Vorlauf von 10% / 6-7 km/h gewöhnen möchtest, kannst Du Dir den Tacho also immer noch einstellen lassen (wobei wie bereits erklärt der Tacho nie zu wenig anzeigen darf).

Gruß

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Hallo,

wie schon mal geschrieben hier: Bei 100 km/h laut Tacho 98,3 laut GPS, bei 140 (Tacho) 137,3 laut GPS. Testsrecke jeweils 3 km, Geschwindigkeitsangabe des GPS Gerätes über diese Strecke gemittelt, Geschwindigkeit mit GRA eingestellt.

real/Tacho(FIS): 50/53 100/104 200/206

Zitat:

Original geschrieben von 333_half_evil


Das finde ich schon recht viel. Außerdem kommt mir der Gedanke: welche km werden gezählt? Hab ich dann auch nen km-Stand von 8-10% zu viel?

Wie ich bei meinem 8E mal getestet habe. Tacho und Kilometeranzeige haben nichts gemeinsam. Mein Tacho zeigte etwas mehr, die Kilometeranzeige deutlich zu wenig an.

Außerdem konnte ich gut sehen, daß sich das System selbst kalibriert. Der Reifenumfang spielte nämlich nach einigen hundert Kilometern nach dem Reifenwechsel keine Rolle. Das System paßte sich an. Der Tacho hatte unabhängig vom Reifenprofil und der Reifendimension (215/55R16 Sommer, 205/55R16 Winter) immer etwa die gleiche Voreilung.

Beim 8K habe ich es noch nicht mit dem GPS getestet. Da jedoch weder Tachometer, noch Drehzahlmesser eine direkte Verbindung zu den realen Werten anzeigen, sondern offensichtlich aus dem kompletten Fahrzeugmanagement generiert werden, ist das hier wahrscheinlich genauso.

Heute auf dem Weg zur Arbeit habe ich, um mal festzustellen, ob die zu geringe Verbrauchsanzeige an einer zu großen Wegstrecke liegt, das GPS laufen gehabt. Die Wegstrecke aus dem FIS (1) stimmte exakt. Anzeige FIS 14,1 km. Anzeige GPS 14,10 km.

Für solche Dinge nutze ich auch nicht irgendwelche Navis, wo die GPS Daten nur Abfall sind, sondern ein Marine-GPS.

Bei Audi scheint man wohl zum Glück mehr Wert auf genauere Daten zu legen, als eine erlaubte Voreilung. Bei BC 100km/h -> 98km/h GPS; 50 -> 49; 230 -> 225 und damit real exakte Werksangabe (Ebene, kein Wind). Nachkommastellen wären geraten. 😉
Fahre noch 225/55R16, aber wie schon erwähnt, darf sich das nicht negativ auswirken.
Bei meinem alten Golf (BJ 05/91) waren es noch angezeigte 110 bei real 100km/h. Dann doch lieber ohne Voreilung. Muss ich mich nur gewöhnen, sonst ist man mal schneller als die Rennleitung erlaubt und denkt sich nicht dabei. 😛

Zitat:

Original geschrieben von der_Öns


...
Bei meinem alten Golf (BJ 05/91) waren es noch angezeigte 110 bei real 100km/h. Dann doch lieber ohne Voreilung. Muss ich mich nur gewöhnen, sonst ist man mal schneller als die Rennleitung erlaubt und denkt sich nicht dabei. 😛

Jep, ich auch. Nach nur 1 Woche hatte es mich auch erstmals nach 20 Jahren Autofahren erwischt weil ich innerlich immer noch die großzügigere Abweichung im Hinterkopf hatte. Naja, waren nur (knapp) 20€ auf der Autobahn, also "Lehrgeld". 😮 Meine +10km/h-"Regelung" passte sonst immer, sogar auf der A40. 😁

Tacho 262km/h GPS 249km/h

Die Tachoabweichung ist wie hier schon beschieben nicht sehr hoch. Bei mir sind es bei Tacho 250km/h GPS-echte 242Km/h. Bei 100km/h lt. Tacho sagt der GPS 97Km/h. Dies deckt sich ja so im großen und ganzen mit den anderen Usern hier. Ach ja die Reifen sind 245/40 R18. Ich finde dies eigentlich okay. Ich werde mal sehen wie die Sache mit den Winterreifen (225/50 R17) dann aussieht.
Auch ich nutze +10 Km/h Regelung und mußte bis jetzt noch nicht bezahlen. 😁

Hi!

Also zusammengefaßt heißt das, die tatsächliche Geschwindigkeit wird "irgendwo" in den Tiefen des Systems ermittelt, während die Tachoanzeige extra aufbereitet wird, um der Vorschrift zur Voreilung gerecht zu werden?

Dies wäre dann auch eine Erklärung dafür, warum z.B. bei GRA 60 km/h die Tachonadel einen Hauch unterhalb der 60-Markierung steht, oder wie?

wenn das ding also immer etwas vorläuft...dann müsste theoretisch nach zig jahren und nehmen wir mal als beispiel 200.000 km ne menge km als laufleitung zuviel drauf sein die er garnicht gefahren ist sondern nur durch diesen vorlauf entstanden ist...oder irre ich!?

Zitat:

Original geschrieben von lover18gue


wenn das ding also immer etwas vorläuft...dann müsste theoretisch nach zig jahren und nehmen wir mal als beispiel 200.000 km ne menge km als laufleitung zuviel drauf sein die er garnicht gefahren ist sondern nur durch diesen vorlauf entstanden ist...oder irre ich!?

Da irrst Du Dich. Ich habe kein aktuelles Fahrzeug mehr gefahren, wo der Wegstreckenzähler zu viel angezeigt hätte.

Bei meinem EOS im Urlaub und mein alter 8E hat knapp 10 % weniger auf den Kilometerzähler gedreht, als er wirklich gefahren ist. Der Tacho eilte aber gesetzmäßig korrekt vor. Also bei beiden Fahrzeugen war es so eklatant, daß es sogar beim "zählen" der Autobahnbaken aufgefallen ist. 😉

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