SUV-Scham?
Die Klimadiskussion in Deutschland, die eigentlich meiner Meinung nach immer mehr die Züge einer Art Klimahysterie annimmt - als ob wir Deutsche allein das Weltklima mit immer neuen tollen Ideen beeinflussen könnten - bleibt dennoch bei mir nicht so ganz ohne Wirkung. Sie fängt wirklich langsam an, mich zu verunsichern.
Da fordert der SPD Finanzminister, dass die SUVs viel stärker besteuert werden müssten. Die Zahl der SUVs auf unseren Straßen müsse eingeschränkt werden. In Berlin werden angesichts eines schweren SUV-Unfalls mit mehreren Toten sogar Forderungen laut, die Innenstadt für SUVs komplett zu schließen.
SUVs werden in der aktuellen Auseinandersetzung immer mehr als Klimakiller Nummer 1 im Bereich des privaten Autoverkehrs hingestellt. Sie sind zu groß, zu schwer und verbrauchen zu viel.
Ich kann nicht sagen, dass mich das nicht doch irgendwie tangiert. Ich fühle beinahe schon so eine Art "SUV-Scham", wenn ich in einem SUV sitze.
Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob es tatsächlich so eine gute Idee ist, sich heute einen neuen GLC zuzulegen. Ein Hybrid, der mein Umweltgewissen wenigstens ein wenig beruhigen könnte, kommt leider für mich nicht in Frage, weil ich das Auto nun einmal für die Langstrecke gebrauche. Und da ist ein Hybrid aufgrund seines Gewichts nun wirklich nicht konkurrenzfähig.
Wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 19. Juli 2020 um 11:55:30 Uhr:
Zitat:
@angeldust_4711 schrieb am 18. Juli 2020 um 19:29:16 Uhr:
Schlimm finde ich das Kartoffel diesen bullshit Thread wieder reanimiert hat
Es starb immerhin ein junger MannSorry, steh einfach dazu daß ein SUV bzgl. Umwelt unvernünftig ist. Darum ging es mir aber bei meinem Betrag nicht.
Ich habe mit meinem GLC 350e einige haarige Situationen erlebt, die habe ich in 30 Jahren mit Sportwagen (Porsche, M3, Lotus ...) nicht erlebt. Und mit diesem GLC bin ich alles andere als schnell, flott oder zackig unterwegs. Mein Verbrauch liegt bei 2-3 Liter auf 100km. Da rufe ich selten mehr als die zur Verfügung stehenden 100 ePS ab. Um mal eine Liste der Situationen anzugeben:
- Plötzlicher Einsatz von Starkregen auf der Autobahn. Ich habe 110 km/h auf dem Tacho und lasse ihn rollen dass er auf 80 runter geht. Bei 90 plötzliches Aquaplaning, so daß ich über 3 Spuren gerutscht bin, bis ich ihn abgefangen bekam. Ich habe schon mit anderen Fahrzeugen Aquaplaning erlebt, aber noch keine solche unbeherrschbare Situation. Und kommt mir keine mit Reifen. Die sind bei mir immer tiptop.
- Abfahrt Autobahn, naß, Tempo 40 und gefühlt sehr langsam. Das Ding schiebt urplötzlich über die Vorderachse in Richtung Leitplanke. Da kannst Du nur in Neutral schalten, das Lenkrad festhalten und hoffen daß er wieder greift.
- Hockenheimring, Sicherheitstraining. Elchtest bei trockener Straße. Mit 64 km/h schmiert er ab und schafft die Pylonengasse nicht mehr. Andere Autos kriegen das noch mit 75 hin, Autos mit Sportfahrwerk schaffen auch 80km/h. Schlechter geht es nicht. Auf der kleinen Kreisbahn rutscht er im vergleich zu allen anderen als erster weg.
- Nasse, kurvige Straßen im Odenwald (da ist dieser Unfall passiert) kann man nur sehr langsam befahren. Ein Tick zu schnell und das Ding ist weg. Und ich denke so ging es dem SUV Fahrer bei diesem Unfall. Der hat nicht am Handy gedaddelt. Das geht bei den Kurven nicht. Der war einfach einen minimalen Tick mit seinem SUV zu schnell. Schwere Autos mit hohem Schwerpunkt und breiten Reifen haben auf kurvigen Strecken einfach ein katastrophales Fahrverhalten. Vor allem wenn die Straße naß ist.Mein SUV schädigt die Umwelt mit 2L/100km weniger. Es ist aber ein Sicherheitsrisiko für alle anderen. Und dieser Unfall ist leider ein Horrorbeispiel für meine Aussage.
Deine Schilderung halte ich für zweifelhaft, ich hab erst letztens beruflich SUV gefahren, den fahre ich auch im Grenzbereich bei der doppelten Geschwindigkeit die du beschreibst in Abfahrten sicher.... und das bei bescheidenen Reifen. Der Kleinwagen meiner Freundin rutscht schon deutlich früher in die Leitplanke. Ich sag es mal so vorsichtig wie möglich, Mann muss das Auto schon deutlich jenseits der STVO bewegen, das es wirklich gefährlich ist, auch wenn Sportwagen da einen breiteren Grenzbereich haben ist es einfach lächerlich zu sagen, dass SUVs eine Gefahr sind.
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Zitat:
@uzzl schrieb am 17. September 2019 um 14:33:06 Uhr:
https://twitter.com/AnnaBayern/status/1173832572041867264"In Schwabing ist jetzt auch die Nachbarschaftsumweltpolizei unterwegs und beklebt SUVs mit Zetteln, die sich nicht einfach entfernen lassen. Alte VW-Busse mit höherem Verbrauch werden dagegen verschont. @frankkompakt"
Traurige Realität....
Sowas ist echt zum abkotzen 😠
Zitat:
@Audiallroad4 schrieb am 17. September 2019 um 21:31:28 Uhr:
Die würde ich gezielt abpassen, dann brauchen sie aber echt schnelle Füße...
Ich bin dabei! Und ich renne garantiert schneller, als diese Arschlöcher!
https://www.waz.de/.../...ebatte-keine-suv-scham-gibt-id226589911.html
und warum ich mich nicht schäme wird hier verdeutlicht ( btw: ich bin Ü50 und habe kaputte Knie )
https://www.t-online.de/.../...rer-sind-sie-wirklich-wilde-raser-.html
Und wenn ich einen bei so einer Zettelaktion an meiner Karre erwische werde ich die Person mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln Festsetzen, die Blauen anrufen und Anzeigen!
Habe ich schon nach wiederholter Beschädigung meines PKW gemacht. Einzelheiten der Prügel die er bekommen hat erspare ich mir. Anzeige wegen Körperverletzung bekommen. Lt. Richter ich müsste wissen das Selbstjustiz verboten ist.
Habe eine vierstellige Summe bezahlt. Letztendlich habe ich ihn einen reingewürgt. Er ist seinen guten Job losgeworden.
Also besser lassen.
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Zitat:
@Audiallroad4 schrieb am 18. September 2019 um 13:35:32 Uhr:
Würde korrekterweise je nach dem auch unter Notwehr fallen insofern, da lass ich es drauf ankommen
In Maßen ja. Ihn mit dem SUV zu überfahren würde den Bogen dann wohl doch überspannen 😉
Aber warten wir mal ab. Ich habe bei der Diskussion häufig das Gefühl, dass es sich dabei nur um ein Ablenken vom eigenen (ökologischen) Fehlverhalten des Angreifers handelt.
Ist natürlich einfacher dem "dreckigen SUV" den Lack zu zerkratzen als selber auf die 89 Cent Steaks gefüttert durch Amazonas Soja zu verzichten.
Hoffen wir einfach mal darauf, dass den Emotionen bald wieder Logik folgt und wir gesellschaftlich bei den relevanten Umweltthemen anfangen.
Ein guter Start hierfür wäre bspw. die Aufforstung der europäischen Wälder/Mooren sowie der Schaffung von Grünanlagen.
Aber das kostet ja leider Steuergelder, mit dem Schlüssel das Eigentum anderer zu massakrieren ist (in der Praxis) leider meistens kostenlos..
PS:
Da ich dem Staat mit dem Umgang der Steuergelder nicht sonderlich viel zutraue fände ich es an sich eine interessante Idee wenn Hersteller bei der Bestellung eine weitere Option anbieten würden:
"Die CO2-Befreiung" - für einen Aufpreis pflanzt der Hersteller im Kundenauftrag so viele Bäume, bis der CO2-Output dadurch neutralisiert wurde.
@uzzl
Das ist mal ne Geile Idee!!
Ich finde die Dikussion auch ziemlich übertrieben. Noch ein Argument was m.E. zu wenig diskutiert wird: Seitdem ich meinen "Panzer" fahre, fahre ich viel ruhiger und entspannter. Ich glaube die erhöhte Sitzposition, der bessere Überblick und natürlich die tendentiell weniger sportliche Auslegung "entschleunigt" die Fahrer. Dies dürfte am Ende auch zu einem geringerem Spritverbrauch führen, mein Verbrauch ist zumindest mit 8,5L (bei 258PS, 6 Zylinder Diesel) nicht wesentlich höher als der vorher mit ebenso hoch motorisierten Limos oder Kombis.
-Mousi
Zitat:
@mousi schrieb am 20. September 2019 um 15:13:27 Uhr:
Ich finde die Dikussion auch ziemlich übertrieben. Noch ein Argument was m.E. zu wenig diskutiert wird: Seitdem ich meinen "Panzer" fahre, fahre ich viel ruhiger und entspannter. Ich glaube die erhöhte Sitzposition, der bessere Überblick und natürlich die tendentiell weniger sportliche Auslegung "entschleunigt" die Fahrer. Dies dürfte am Ende auch zu einem geringerem Spritverbrauch führen, mein Verbrauch ist zumindest mit 8,5L (bei 258PS, 6 Zylinder Diesel) nicht wesentlich höher als der vorher mit ebenso hoch motorisierten Limos oder Kombis.-Mousi
Passt genau, hin und wieder fahre ich den GLK meiner Frau. -auch auf Strecke - der Fahrstil ist ruhiger.
Zitat:
@mousi schrieb am 20. September 2019 um 15:13:27 Uhr:
Ich finde die Dikussion auch ziemlich übertrieben. Noch ein Argument was m.E. zu wenig diskutiert wird: Seitdem ich meinen "Panzer" fahre, fahre ich viel ruhiger und entspannter. Ich glaube die erhöhte Sitzposition, der bessere Überblick und natürlich die tendentiell weniger sportliche Auslegung "entschleunigt" die Fahrer. Dies dürfte am Ende auch zu einem geringerem Spritverbrauch führen, mein Verbrauch ist zumindest mit 8,5L (bei 258PS, 6 Zylinder Diesel) nicht wesentlich höher als der vorher mit ebenso hoch motorisierten Limos oder Kombis.-Mousi
Die Diskussion ist sogar populistisch und fehlgeleitet. Unstrittig: Man fährt im SUV ruhiger, entspannter und vor allem auch sicherer mit mehr Blech drumherum. Ohne wesentlich mehr Sprit.
Man versucht hier die Zeit zurückzudrehen. In unserem Wohnviertel (Mitte 30er Jahre) haben alle noch benutzte Garagen Tore mit einer Breite von 1,60 bis 1,90m. Dann sind die Auffahrten oft mit Steigungen von an die 30%. Was da wohl für Fahrzeuge drin waren?
Einige, so wie unsere Vorbewohner, haben die Garagen-Auffahrt vor Jahrzehnten schon zugeschüttet und nutzen die "Garage" als kleinen Kellerraum. Unsere ehemalige Garage misst 1,50m mal 2,40m!!!
Man muss mal überlegen, wie die Entwicklung war und warum. Keine Frage, dass wir uns Gedanken machen müssen, wo da eine Grenze ist oder gezogen werden soll.
Aber "SUV- weg von der Straße" ist einfach Volksverhetzung und entbehrt jeder vernünftigen Grundlage, allein schon aus historischer Sicht der Entwicklung größerer Fahrzeuge, hin zu mehr passiver Sicherheit.
Es macht übrigens kaum einen Unterschied, ob man von einem Polo oder einem GLC überfahren wird. Beim GLC sind in der Motorhaubenmechanik Sprengladungen installiert, die die Haube zum Fußgängerschutz nachgeben lässt! Hat der Polo nicht, glaube ich.
so long
docsupp
Ich sehe meine Entscheidung einen SUV zu fahren, als Teil einer logischen Entwicklung und muss dafür kein Gefühl einer Scham entwickeln.
Hallo,
Bin aus dem W211 Forum aufgrund Fahrzeugwechsel nun hier neu im GLC Bereich.
Mein alter Euro 4 Diesel ohne Partikelfilter, habe ich gegen einen 250er Benziner mit Partikelfilter getauscht.
Diese für die Umwelt günstigere Entscheidung interessiert keinen. Jedenfalls kenne ich keine Statistik welche darauf eingeht.
Das es ein SUV geworden ist liegt bei mir ebenfalls an der Rückenthematik und der noch besseren Verkehrsübersicht.
Wird sich, wenn es so weitergeht dann wohl erledigen.
Ein negatives Gefühl gegenüber meiner Umwelt habe ich jedenfalls nicht.
Wie war es als die ersten Fahrzeuge auf die Straße kamen. Da mußte, wegen einiger ängstlicher, einer mit einer Fahne zur Warnung vorauslaufen. Kann ja jetzt einer mit einem Smart Brabus übernehmen.
Der von Medien unterstützte SUV Wahn wird ersteinmal nicht reduziert. Kennen wir doch. Themen Ausschlachten bis es keinem mehr interessiert. HIV z.B. scheint ausgerottet. Schreibt jedenfalls keiner mehr was.
Was ist mit LKW welche ständig Radfahrer beim abbiegen umnieten. Der Logik der Neider folgend also raus aus der Stadt.
Zu verurteilen sind doch nur die , welche mit ihrem Verhalten andere belästigen und oder gefährden. Das bekommt man auch mit einem Kleinwagen hin.
Also Kleinwagen raus aus der Stadt.
Als Bedauerlich finde ich, das meist der Verbraucher in die Haft genommen wird und keiner die Hersteller angeht.
Wenn dort SUV angeboten werden, müssen die gekauft und gefahren werden bevor diese beim Hersteller verrosten.
Die Welt wird immer bekloppter.
Ich schäme mich jedenfalls nicht.
Gruß
Reinhard
Vorweg, ich kaufe mir keinen SUV mehr. Ich habe mir mit dem GLC mal eines zugelegt und bin zum Schluss gekommen, ich brauche das nicht. Egal warum.
Bei der SUV Scham wäre ich aber mal relaxed. Die SUVs sind nicht Ursache für alles und ich habe kein Problem damit wenn andere mit solchen Autos herumfahren, warum auch immer.
Woher kommt das SUV Bashing? Grundsätzlich haben wir einfach zuviel Verkehr und dieser Verkehr macht eine Menge Probleme. Bei uns in der Stadt sind alle Gehwege zugeparkt. Die Strassen sind andauernd verstopft. Der Radverkehr wird an die Seite gedrängt. Der OePNV funktioniert nicht richtig. Und und und. Da macht sich Frust breit und der wird einfach nur an den SUVs ausgelassen. Das sind einfach die Autos die am meisten in diesem Verkehrschaos auffallen.
Sie sind gross, es sind viele und sie werden vom Marketing als etwas hingestellt, was sich gar nicht sind. "Sport" zum Beispiel. Weder sind SUV Sportwagen, noch findet man darin i.d.R. sportliche Menschen. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Die Freiheit, wenn ein SUV in Island unter einem Wasserfall geparkt wird, findet man in der Stadt ebenfalls nicht. In der Stadt steht das SUV vor der roten Ampel und wartet. Die meisten SUV sind noch nicht einmal gelaendegaengig und haben bei hohen Bordsteinen schon Probleme.
In Anbetracht dieser Marketing-Suelze muss man sich nicht wundern, dass SUVs einen zweifelhaften Ruf bekommen. Und Leute anfangen die SUVs zu mobben.
Das muss man einfach aushalten.
SUVs abschaffen loest ueberhaupt kein Problem. Weder rettet das die Umwelt, noch sonst irgend etwas. Wer nicht SUV faehrt, der faehrt dann eben etwas anderes.