Stoßstange für 4000€ lackieren?

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich brauche mal eure Meinung 😁 ich hatte letzte Woche einen kleinen Unfall (zum Glück nur Lackschaden an der Stoßstange, sonst nix). Ich fahre eine Mercedes C Klasse Kombi (S206) mit Avantgard Exterior.

Heute war ich beim Mercedes-Händler zum Kostenvoranschlag und ich zweifle an meinem Verstand, ob ich richtig gehört habe. Die Kosten tangieren mich nicht wirklich, da es ein Firmenwagen ist. Aber kann es wirklich sein, dass das einfach lackieren (es gibt keine Verbeulungen oder sonst irgendwas) wirklich zwischen 3500€ bis 4500€ kostet? 😁 ich habe den 'freundlichen' Servicemitarbeiter gefragt, in welchem Bereich man da heutzutage so liegt und er meinte wörtlich 'je nach Ausstattung ist man da heutezutage so bei 3 einhalb bis 4 einhalb'. Wenn man das so sagt, meint man doch tausender. Abgesehen davon hat die Avantgard Line keine besonders abgefahrenen Zierkanten oder sonstiges, die man aufwändig abkleben müsste.

Aber selbst wenn wir jetzt annehmen, dass der Lack sündhaft teuer ist und 400€ kostet bleiben dann immernoch 3000-4000€ Restkosten. Wenn dann jemand 10h daran arbeitet, dann käme man auf einen Stundensatz von 300-400€. Das kann doch nicht sein oder?

Hab mal zwei Bilder mit rangehangen. Da kann man sehen, dass die Kratzer eigentlich nicht gravierend sind und das meiste nur Dreck war.

Danke für eure Antworten

Schaden ungereinigt
Schaden gereinigt
62 Antworten

Von der Allianz kenne ich den "eigenen" Gutachter, den ich nie ans Fahrzeug lassen würde. Dann wird gerne auf die DEKRA ausgewichen, auch nicht ideal für den Geschädigten.
Von der Versicherung geschickte Gutachter haben den Auftrag, den Schaden klein(er) zu rechnen, nur so spart die Versicherung.
Und den gleichen Auftrag haben auch die von anderen Versicherungen mit der Überprüfung des Gutachtens beauftragten Unternehmen (teilweise wird da die DEKRA, teilweise Control€xpert usw. beauftragt).

Wie kommst du darauf, dass die Dekra keine objektiven Gutachten erstellt?

Um die vordere Stoßstange bei einem Mercedes optimal zu lackieren, sind folgende Schritte notwendig:

Abbau der Stoßstange:
Die Stoßstange muss abgebaut werden, um sicherzustellen, dass keine angrenzenden Teile (wie Kotflügel oder Scheinwerfer) durch die Lackierung beschädigt werden und eine gleichmäßige Beschichtung möglich ist.

Ausbau der Sensoren und anderer Bauteile:
Moderne Fahrzeuge haben oft Parksensoren, Kameras oder andere elektronische Komponenten in der Stoßstange verbaut. Diese müssen entfernt werden, um Schäden während der Lackierung zu vermeiden.

Lackierung der Stoßstange:
Die Stoßstange wird gereinigt, angeschliffen, grundiert, lackiert und abschließend mit Klarlack versiegelt.

Wiedereinbau der Sensoren und Stoßstange:
Nach der Trocknungszeit wird die Stoßstange zusammen mit den Sensoren und Bauteilen wieder montiert.

Kalibrierung der Sensoren (falls erforderlich):
Nach dem Wiedereinbau der Sensoren ist es oft notwendig, diese neu zu kalibrieren, damit sie einwandfrei funktionieren. Besonders bei Fahrzeugen mit Assistenzsystemen wie Abstandsregeltempomat oder Einparkhilfe ist dies wichtig.

Es ist ratsam, diese Arbeiten von einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen, um eine hohe Qualität und eine korrekte Funktion der Sensoren sicherzustellen.

Zitat:

@Kfz-Fluesterer schrieb am 12. Dezember 2024 um 00:16:57 Uhr:


Wie kommst du darauf, dass die Dekra keine objektiven Gutachten erstellt?

Erfahrungssache - Gutachter, die von der Versicherung zur Überprüfung anderer Gutachten beauftragt werden, haben eine ganz konkrete Aufgabe. Und da ist es vollkommen egal, wer überprüft. Entweder die Reparaturkosten werden runter gerechnet oder es kommen keine neuen Aufträge.

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"Um die vordere Stoßstange bei einem Mercedes optimal zu lackieren, sind folgende Schritte notwendig:"

Da bin ich ja richtig gehend glücklich, dass es bei mir zu einem ollen VW gereicht hat. Der Schaden an meiner "Stoßstange" war deutlich größer und wurde optimal in einer Lackiererei für 178,50 € lackiert. Trotz Sensor und all dem Klimbim. War aber auch nur eine Standardfarbe, Oryxweiß Perlmutteffekt. Nichts mehr zu sehen und das Konto hat die Abbuchung auch nicht ins Soll gebracht...

Zitat:

@PeterBH schrieb am 12. Dezember 2024 um 12:14:21 Uhr:



Zitat:

@Kfz-Fluesterer schrieb am 12. Dezember 2024 um 00:16:57 Uhr:


Wie kommst du darauf, dass die Dekra keine objektiven Gutachten erstellt?

Erfahrungssache - Gutachter, die von der Versicherung zur Überprüfung anderer Gutachten beauftragt werden, haben eine ganz konkrete Aufgabe. Und da ist es vollkommen egal, wer überprüft. Entweder die Reparaturkosten werden runter gerechnet oder es kommen keine neuen Aufträge.

Unsinn hoch zehn bezogen auf die DEKRA oder anderen, unabhängigen Organisationen...es gibt aber eigene Gutachter der Versicherungen, die natürlich im Sinne ihres Arbeitgebers aufnehmen.

...man muß aber ehrlicherweise dazusagen, das der Abbau der Stange relativ flott geht...und das Abstecken und Ausklipsen der Sensorik geht bei der vor einem liegenden Stange auch relativ schnell... Kabelbäume bleiben vor Ort...wenn sie nicht beschädigt sind.
Die meiste Arbeit macht die vernünftige Vorarbeit inklusive des beseitigen eines Kratzers...was auch noch geht...aber wenn zB eine Frontstoßstange mehr oder weniger "übersät" ist mit Steinschlägen...kleinere und größere...das kostet Zeit und Material.
Gut, beim lackieren muss man sich Mühe geben...um alles gleichmäßig zu treffen...auch die bescheiden erreichbaren Ecken und Rundungen, Ziergitter usw...und beim Klarlack sollte man es nicht so übertreiben, das Nasen laufen...was schneller geht, als einem lieb ist...jeder Lackierer weiß, wie schnell das geht.
Naja, zur benötigten Zeit ...wenn man eine riesige Heckstoßstange (gerade von großen Kombis) hat, da geht schon ordentlich Material drauf, bis alles gleichmäßig deckend ist und man es verkaufen kann...
Ich lackiere ...wenn es passt...bis zu 3 Stoßstangen in einer Kabine...erst jede einzelne mit dem entsprechenden Basislack... und wenn sie alle 3 mit dem Basislack vorlackiert sind, werden sie im gleichen Abstand in die Kabine gestellt und dann gibt's eine Klarlack Orgie...so sind auf einen Schlag 3 Stangen veredelt und die Kabine ist optimal ausgenutzt worden...und nebenbei ordentlich Geld verdient worden.
Im Gegensatz zu den meisten , die kaum Ahnung haben, kostet so eine Kabine richtig Kohle...also die läuft nicht umsonst und deswegen muss so eine Arbeit auch beim ersten Mal gelingen, um wirtschaftlich zu bleiben.

Gruß

@Lexmaul23 : Träum weiter, bei Nachbesichtigung durch die DEKRA wird das Gutachten vom TÜV Süd nahezu halbiert. Dürften doch beide unabhängige Organisationen sein und trotzdem sind beide bemüht, ihren Auftraggeber zufrieden zu stellen.

Brauch ich nicht träumen, selbst Erfahrungen damit gemacht und einer meiner besten Freunde ist Gutachter bei der Dekra - sorry, völliger Unsinn, den Du da schreibst…

Das es Idioten in den Jobs da gibt, will ich gar nicht bestreiten. Aber einfach haltlos alles über einen Kamm scheren? Ne…

Nun lass ihm doch seine Stammtisch-Weisheiten.

Ich verweise nochmals auf meinen Post vom 3.12.:
"Ich hatte neulich exakt den gleichen Schaden an meinem BMW 1er F21, eine Mutti hat vorn mittig ihre Anhängekupplung bis zum Anschlag reingerammt.
Schaden: Kennzeichen, Kennzeichenträger, Stoßfänger, div. Ziergitter und beide Nieren sowie den Kabelbaum von der PDC.

Kosten lt. Gutachten: 2457 Euro.

Reparatur beim BMW-Vertragshändler tatsächlich: 2397 Euro."

Das Gutachten stammte von der Dekra. 60 Euro Abweichung, also näher an der Wahrheit geht doch gar nicht...

Den Unterschied, ob der Gutachter im Auftrag des Geschädigten ein neutrales Gutachten erstattet (was unbestritten auch die DEKRA macht) oder im Auftrag der Versicherung des Schädigers das bereits vorliegende neutrale Gutachten überprüfen soll (und nur diese hatte ich angesprochen), kennt ihr aber schon? Um das Ergebnis des ersten Gutachtens bestätigt zu bekommen, gibt keine Versicherung Geld für ein zweites Gutachten aus.

Und wie viele von diesen "Kontrollgutachten" habt ihr denn schon miteinander verglichen? Einer der typischen Textbausteine "ob eine Beilackierung notwendig ist, kann erst nach Lackierung der beschädigten Teile beurteilt werden" ist ein derartiger Schwachsinn, dass eigentlichem jedem der Hut hochgehen müsste. Oder der ständige Abzug der Verbringungskosten bei fiktiver Abrechnung mit dem Spruch "Verbringungskosten werden erst nach Anfall erstattet" - komisch, dass jedes Gericht das anders sieht. Dazu wird regelmäßig eine Referenzwerkstatt benannt, leider oftmals mit deren nicht mehr aktuellen Stundenverrechnungssätzen vom Vorjahr.

Dass sich das Ergebnis vom Gutachten meistens sehr genau mit der Reparaturrechnung der Werkstatt deckt, ist ein offenes Geheimnis. Könnte daran liegen, dass der Werkstatt das Gutachten bekannt ist.

Er ist halt der Insider und wir nur Idioten…

Bringt nix.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. Dezember 2024 um 11:40:04 Uhr:


Dass sich das Ergebnis vom Gutachten meistens sehr genau mit der Reparaturrechnung der Werkstatt deckt, ist ein offenes Geheimnis. Könnte daran liegen, dass der Werkstatt das Gutachten bekannt ist.

Bei unserem Cupra hatte ich erst in der Werkstatt gefragt was es kostet.
Mir wurden 2900.- auf einen Zettel geschrieben. Also kein richtiger Kostenvoranschlag.

Gutachten bei der Dekra ein paar Tage später ergab 2825.- ohne Verbringung. Wurde von mir selber bei der Dekra in Auftrag gegeben

Kopie der Rechnung Reparatur ist noch ausstehend

Ich kann mir aber vorstellen das ein Gutachten anders ausfällt wenn eine Versicherung das in Auftrag gibt

Lackieren der Frontschürze mit Einstellung Sensoren, Aus-Einbau, Austausch Gitter liegt ungefähr bei 1800.- .1000.- soll der Led-Scheinwerfer mit Einbau und Einstellen, und das Frontgitter kosten

4000.- finde ich da doch reichlich teuer

"Ich kann mir aber vorstellen das ein Gutachten anders ausfällt wenn eine Versicherung das in Auftrag gibt."

Da liegst du nicht ganz falsch. So manch ein Gutachten, welches eine Versicherung (zur Kontrolle des bereits eingereichten Gutachtens) in Auftrag gibt, verweist auf eine Referenzwerkstatt und berücksichtigt deren Stundenverrechnungssätze vom Vorjahr (und das nicht nur am 2. Jan.). Dazu kommen dann die üblichen, pauschalen Streichungen (Verbringung, Beilackierung) und manches, was (ohne Besichtigung des Fahrzeugs) für den Gutachter "nicht nachvollziehbar" ist.

Ja, und?
So ein Gegengutachten haut dann der eigene Gutachter wiederum der Versicherung um die Ohren.

Jedenfalls in meinem Universum. Du lebst ja vermutlich in einem anderen.

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