Stößel bewegen sich nicht
Hallo liebes Forum,
Eine eher ungewöhnliche Frage:
Mein Boot (ja richtig) wird von einem 1200er 34PS Käfer Export-Motor von 1960 angetrieben den ich Grade komplett überholt habe. Er lief vorher, wenn auch nicht 100%ig rund, jetzt beim Zusammenbau fällt aber aber auf dass auf einer Seite 2 von 4 Ventilen nicht durch die Stößel angesteuert werden? Woran kann das liegen? Wir hatten das Kurbelwellengehäuse nicht auseinander,ergo auch nichts an Kurbel und Nockenwelle gemacht! Außerdem lässt sich der Motor von Hand zwar relativ gut drehen, an 2 Punkten muss man aber sehr kräftig gegen einen Widerstand andrehen, ist das normal?
Habt Nachsicht mit mir, das ist mein erster Motor und quasi mein Gesellenstück, ich lerne noch 🙂
Vielen Dank und schöne Grüße aus Hamburg
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20 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von ScratHH
Nichtsdestotrotz, der Motor lief 50 Jahre in eben diesem Boot, das ganz nebenbei von VW in Hildesheim gebaut wurde (genauso wie auch Stromerzeuger etc. mit genau diesem Motortyp gebaut wurden) deshalb spottet nur, aber ich weiß das es funktionieren kann .....
So richtig spottet hier keiner; wir wissen wo die Dinger schon eingebaut wurden. Das Problem bei dir ist, dass die Motoren wo sie auch eingebaut wurden nie von innen nass wurden.
Zumal du noch mit fettlösenden Kaltreiniger und Dampf drangegangen bist bzw. zugelassen hast.
Die Motoren vertragen viele Fehlbehandlungen, auch jahrelanges lagern mit Altöl, aber nicht diese. Das du irgendwann den Motor mit der Hand drehen kannst, ist noch kein Zeichen dafür das er auch vernünftig läuft.
Denn du hast jetzt überall Roststellen auf den empfindlichen Laufstellen.
Dazu das Drüberwürgen der Nocken über festgegammelte Stössel. Wenn sich nichts bewegt hat, wo ist die Kraft denn hingegangen? Da muss sich kernig was krumm gemacht haben.
Mein Vorschlag:- das Gehäuse mit 3L Petroleum füllen, 5Std.einwirken lassen, dann durchdrehen. Dreht er von Hand, ablassen, Motoröl drauf und weiter von hand, oder mit'n Anlasser drehen lassen bis die Öldrucklampe(haste die überhaupt?) aus ist, ablassen und neu mit Öl füllen. Ein Trost:- du darfst 15W-40 für 5,95€/5L nehmen.
Viel Glück beim ersten Start.
Danke für den ausführlichen Tip, das sind Anweisungen die ich verstehe 🙂 Hatte mir sowas auch schon überlegt weil es ja einfach auch Sinn macht das ganze unten mit dünnem Schmiermittel einzuwirken, abzulassen und dann richtig einzuölen. Hab tatsächlich nicht nur einen Öldruckschalter sondern sogar neu eine Öltemperaturanzeige eingebaut sowie einen hoffentlich effektiven Zusatzölkreislauf. Man wird sehen wie warm er dann bald im Betrieb wird 😉
Der erste Start wird vermutlich noch ein paar Tage auf sich warten lassen, ich mach jetzt erstmal die Ventile gangbar und erledige dann die Restarbeiten, aber ich werde berichten. Danke auf jeden Fall für die Hilfe
Nur um das Thema einmal abzuschließen:
Alle Stößel laufen wieder. Behoben hab ich das jetzt mal ganz unbürokratisch, die vorangegangenen Tips mit dem kompletten demontieren des Motors waren mir nämlich etwas zuwider und der gute Tip mit dem Öl (Petroleum) auffüllen erwies sich als schwierig weil ich gemerkt habe dass mein Temperatursensor der die Ölablassschraube im Sumpf ersetzt noch nicht da ist...
So hab ich also in einem Anfall von Größenwahn satt Caramba in die betreffenden Stößelrohre gesprüht, den Motor angekippt, 2 Schrecksekunden gewartet und dann mit einem Stück Holz, Hammer und einer alten Stößelstange leichte Schläge auf die Stößel gegeben. Und siehe da, sie lösten sich. Dann einmal den Motor durchdrehen, Stößel drückt wieder raus, mit dem Hammer wieder vorsichtig reinschlagen, das Spiel ein paar mal, Kipphebelachse wieder drauf und das ganze läuft wieder 🙂
Vielleicht hilft dieses Vorgehen irgendwann mal jemandem der das gleiche Problem hat, bei mir ist wieder alles gut, vielen Dank allen die sich meinetwegen Gedanken gemacht haben 🙂
Aber aber aber ...
Diese richtig harten Stößel laufen in einer relativ weichen Aluminiumlegierung. Da wirst du dir jetzt Riefen gezogen haben ohne Ende, aber gut es wurde hier häufig genug gesagt. Ich hoffe das macht niemand anders hier so auf diese Weise.
Gruß
Gut war das auf keinen Fall...
Der Ölkanal geht von und durch die Nockenwellen Lager zu den Stößeln, von dort über die Stößel und deren Stangen in den Kopf.
Wenn jetzt die Bohrungen in dem Magnesium Block (! nicht Alu...!!!) was abgekriegt haben, sind diese Kanäle fertig.
Sollte er laufen, würde ich dringendst empfehlen, die Ölversorgung für den Kopf und Ventile zu prüfen. Sonst geht das fest...
Aber man kann ja auch mit 2 Zylindern fahren...
Ach so, Typ1, ich bin gerade etwas Typ4 belastet. 😁
Gruß