Starkes Klopfen in Raddrehzahl
Hallo Forum,
mit unserem T3 Benziner 2,1L BJ 86 (nur 95000km gelaufen) waren wir letzten 2 WO auf Reisen im Süden. Gesamt ca. 3500km.
Nun zur Beschreibung des Problems:
Nach einer längeren Autobahnfahrt auf Landstraße gewechselt:
Beginnen von Vibrationen fast ähnlich Unwuchten im Reifen. Wurde dann immer schlimmer... ab dann bei eingelegtem Gang und bei Beschleunigung:
Tockern / Klopfen in Raddrehzahl von Richtung Hinterachse.
Wurde dann immer schlimmer und dann auch metallisches Knallen (immernoch bei eingelegtem Gang und in Raddrehzahl). Es wurde dann so schlimm, dass man gar ein Knarzen/QUietschen und massives Knarzen aus dem Antriebsstrang hören konnte.
1.Werkstattbesuch: Problem vorgeführt, Diagnose unklar. Einen Tag später T3 abgeholt: es wurde auf der Bühne (Wagen aufgebockt) 1 L Getriebeöl nachgefüllt (unklar, ob das wirklich die ursächliche Fehlerquelle war!). Danach alles wieder super. Kein einziges Geräusch mehr, wir fahren weiter.
Nach ca. 150 km Landstraße/Bergfahrt geht dasselbe wieder von vorn los: erst Vibrationen, dann regelmässiges "Klappern", dann "tocker"--> "metallisches Knallen"...
wir also in die nächste 2. Werkstatt: Getriebeöl wieder gecheckt: Ölstand i.O. ... Problem noch da (Fehler konnte auch dort nicht eindeutig eingegrenzt werden)..... wegen Kapazitätsmangel in der einen Werkstatt sind wir dann in die nächstgelegene VW-Klitsche gefahren....
2a. Werkstattbesuch (VW Werkstatt im Südfranzosenländle): Der typ fährt Probe: Krasses Geräusche bei Vorwärt- Rückwärts ... alles wie gehabt. Lautes regelmässiges metallisches KnallKlappern .... er bockt den Wagen auf Hinterachse auf, sodass wieder beide Räder frei drehen können... überprüft Kardanwellensitz, Manschetten, Geräusche beim Drehern ...etc. Lässt wagen wieder runter. VW-Werkstttyp Fährt nochmals Probe
UND: KRASS! Alles wie beim Neuwagen: keine Auffälligen Geräusche.. "Trés bon.." wirklich nichts auffälliges mehr. --> wir verzweifelt.
Seine unsichere Diagnose: die Antriebs/Kardanwelle gerät aus normlage raus und knallt wegen Unwucht; bei AUfbocken und komplettentlastung der Radaufhängungen und der Gelenkkugellager schlägt Kugellager wieder in Norm-Pos.
Leider konnte keine weitere Diagnose vorgenommen werden, da ja das Problem nicht mehr bestand und auch die Teile nicht bei VW verfügbar waren.
.... wir also weiter; wieder ca. 50-80km ... dann geht der Zirkus wieder von vorn los.. wie oben beschrieben. Erstanlich: Nachdem wir über eine schräge Kante gefahren (rechtes Hinterrad stark entlastet) sind hörte es für ca. 1 km auf fing dann aber wieder an.
Wir also am nächsten Tag wieder in eine freundliche Werkstatt. DIe nahmen den Wagen in Empfang und hörten sich die ganze Sache nochnmal an, betrachteten die Wellen, das Fahrewerk. ... alles was so anlag. Dann nach nochmaliger Probefahrt wurde trotz unserer Vorwahrnung der Wagen wieder aufgebockt. Ergebnis: Keine Geräusche mehr und alles schien i.O. Weitere Diagnose / Reparatur wurde abgelehnt, da ja nun kein Problem mehr vorlag. wir sollten wiederkommen, wenn das Problem wieder da wäre....
ich also sauer, aber irgendwie auch keinen Bock mich weiter von gerade diesem Froschfresser ärgern zu lassen.
Wir beschlossen also von dort (Ort in Südfrankreich, ca. 1500km von Hamburg entfernt!!!) zunächst Richtung Heimat zu fahren und dann auf dem Wege bei wieder aufgetretenem Problem in die nächstgelegene Werkstatt zu fahren. WIr fuhren direkt auf die AUtobahn und verließen die Aurobahn auch nicht bis HH.
Man ahnt es: Der Fehler trat nicht wieder auf bis Hamburg.
Wer kann also helfen durch Einschätzungen / eigene Erfahrungen:
Hört sich das tatsächlich nach einem Problem der Antriebswelle(n) an?? (die möglicherweise bei hohen Raddrehzahlfrequenzen nicht aus der Sollpos. heraus geraten)
oder kann ein anderes Problem die Ursache sein?
Getriebe, Differential, Radlager ...
Sorry für die lange Beschreibung!
Vielen Dank für eure Antworten!!
24 Antworten
Genau so sehe ich das auch, lieber etwas mehr investieren und dann wieder lange Ruhe haben.
Meine Gelenke sind von Thomas unterwegs und werden spätestens montag morgen in der Werkstatt eintreffen.
Moin,
auch wenn das Thema uralt ist, kann es wieder aktuell werden. Ist ja noch dieselbe Technik.
Vor ein paar Wochen hatte ich es auch: auf der Landstraße machte es klack, klack -> klong, klong -> peng!,peng!
Ich bin dann ganz langsam die paar Kilometer bis Dannenberg weitergefahren, habe den Bus dort beim Freundlichen abgestellt und mir einen Mietwagen bringen lassen.
Diagnose wie erwartet: alles untersucht, mehrere Probefahrten, kein Problem. Ich habe dann schon mal neue Antriebswellen beim Thomas Koch bestellt. Danach fand ich den Thread hier.
Nach ein wenig Grübeln mit einem Kollegen hatten wir dann eine Erklärung: nicht vorhandenes oder zu altes Fett behindert die Längsbewegung der Welle im Gelenk (war hier schon ähnlich beschrieben). Der Freundliche nimmt den Wagen auf die Bühne, die Wellen längen sich und beim Absetzen schiebt sich wieder eine kleine Menge Fett in die Gelenke. Also am nächsten Wochenende hingefahren, die Faltenbälge eingeschnitten und das was ich noch an Tuben Fett hatte reingedrückt plus Sprühfett aus der Dose. Das Ganze noch ordentlich in Längsrichtung hin- und herbewegt. Es ging dann auch flüsterleise nach Hause.
Am letzten WE habe ich die Wellen nun getauscht. Ergebnis: die rechte Welle war an der Nabenseite außen trocken. Das wird wohl die Ursache gewesen sein. Den hier im Thread genannten Tipp, die Wellen nach x Jahren und x Kilometern mal rauszunehmen und neu zu fetten möchte ich hier bestätigen.
Ein kleiner Wermutstropfen: bei den Wellen von TK waren nur Innensechskantschrauben dabei. Da bin ich doch noch mal zum Freundlichen gefahren und habe die Innenvielzahnschrauben gekauft.
Die alten Wellen möchte Thomas Koch nicht zurückhaben. Falls hier jemand Interesse hat, es müssen nur bei der rechten die Bälge erneuert werden. Und natürlich das Fett.
Grüße, Ulfert
super, vielen dank!!!!! dann weiß ich, was ich meinem bus im frühjahr gönnen werde! macht sinn!!! die atw sind immer noch die ersten!!! sprich, seit mehr als 30 jahren unberührt!
gruss
Ich würde die alten Wellen aufheben , sauber machen ,neu fetten und weglegen ,man weiss nie
Gruß Ingo
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ja, ich bau die nur aus, reinige sie und baue sie nachher frisch gefettet wieder ein. die alten teile haben ja durchaus ihre qualität!
gruss
Die Welle kann man bei Bedarf ja mit neuen Gelenken ausstatten. Da gibt es aber ziemliche Qualitätsunterschiede. Da sollte man auf Sicher gehen und z.B. Spidan verbauen. Wird auch von den besseren Teiledealern angeboten.
Thread dazu: klick
Gruß Jan
hab heute begonnen, die antriebswellen zu überholen. neue manschetten, frisches fett und dann sind die wieder wie neu. denn nach dem reinigen sehen die gelenke nach wie vor prima aus! die wellen entrosten ich und pinsle sie mit hammerite ein.
gruss
Moin
Antriebswellen beim Bulli sind so mit das letzte was wirklich kaputt geht. Sie haben kaum Arbeit zu verrichten im Gegemsatz zu einem Fronttriebler.
Daher wie beschrieben, ausbauen und neu fetten ist die Jungkur schlechthin. (Ähnlich einem Ölwechsel beim Getriebe)
Wenn die Welle wieder rein kommt macht es aber oftmals Sinn sie "verdreht" wieder einzubauen. Sprich die Antriebswlle umdrehen, sie auf der gleichen Seite zu lassen aber das äußere Lager nach innen ans Getriebe setzen. Die Welle sollte dann einfach "rückwärts" drehen.
Grund: Die 30 Jahre haben vermutlich spuren im Kardankörper hinterlassen, die Kugeln sind meist noch fitt, nur die Lagerflächen zeigen minimale Spuren auf. Dreht man sie um laufen sie bei Vorwärtsfahrt nun auf den zuvor ungenutzen Flächen, welche nur Rückwärts oder beim bremsen Nutzen finden.
Dann halten die wieder 30 Jahre.
Ich habe tatsächlich noch nie eine neue Welle gebraucht bei all den Bussen die man so in der Hand hatte.
Moin
Björn
Nur drehen macht keinen sinn, gelenke werden genauso belastet wie vorher!
Wenn, dann von der einen seite auf die andere.
Links radseite kommt dann rechts ans getriebe.
Rechte radseite dann links ans getriebe.
Im "Bulliforum" erklärt das jemand immer so schön am kugelschreiber.
Habs auch nicht glauben wollen, is aber so!
Olli
Moin
Da hat er recht.... Die anlaufenden Flächen blieben sonst gleich nur das sie einmal das Rad antreiben und einmal vom Getriebe angetrieben werden.
Sorry dafür.
Moin
Björn