Spurhalte-Assistent, Segen oder Fluch?
Hallo zusammen !
Seit nunmehr drei Monaten fahre ich den W212 Baujahr 6/2015 .
Über den Verbrauch hatten wir schon diskutiert , daran hat sich nichts verändert , i. Mittel sind es lau Anzeige immer noch 6,5 Liter , ist OK .
Der Wagen ist einfach nur TOP , muss ich wirklich sagen , wenngleich mich stört , dass die Xenons angehen , wenn ich aus der Garage fahre oder auch schon , wenn es meiner Meinung nach noch keine zusätzliche Ausleuchtung bringt , weil es noch zu hell ist .
Ich helfe mir beim Rausfahren , indem ich vor dem Starten Parklich einschalte und draußen , schalte ich schon mal das Standlicht an , wenn ich der Meinung bin , dass es hell genug ist .
Jetzt komme ich zum Punkt ...zweimal ist es mir passiert , dass ich beim Überfahren einer gestrichelten Linie ohne wahrnehmbare Lenkbewegung plötzlich einen Eingriff erlebt habe , der mir Angst macht .
Beim ersten Mal konnte ich es nicht richtig zuordnen , gestern aber , da ging die Post ab , es waren mehrere Aktionen irgendetwas zeigte im Display , dann Signalton , dann so etwas wie Lenkradfeststellung , jedenfalls hatte ich das Gefühl , mir ist der Reifen geplatzt und dann war der Spuk plötzlich wieder vorbei !
Also , so etwas muss ich nicht haben , ich werde den Spur- Assistenten ausschalten , ich habe die Schnauze voll , ich muss nicht immer alles haben , was eingreift , ich bin doch nicht senil .
Bevor ich ausschalte , möchte ich dennoch eure Meinung hören , reagiere ich da zu empfindlich ? habt ihr das auch schon mal erlebt ? hat einer von euch auch schon abgeschaltet .
Danke und Gruß
Paul
Beste Antwort im Thema
Hier kollidiert die Funktionsweise der Technik mit deiner - ich nenn es mal bequemen - Fahrweise... Überfährst du die Linie, greift selbstverständlich der Assistent ein. Setzt du den Blinker, passiert es nicht... Wie soll der Assistent auch vom Spurwechsel wissen wenn du ihn nicht ankündigst?! Das gilt übrigens ebenso für andere Verkehrsteilnehmer 😉
Über die Suche kannst du dazu schon einigen Diskussionsstoff finden - ich erinnere mich an einen, der sich beschwert hat, dass der Assistent eingriff als er einen Radfahrer überholt hat und dabei ohne zu blinken die Linie überfahren hat - ist ein völlig nachvollziehbarer Eingriff des Assistenten.
P.S.: Das Leerzeichen gehört einzig hinters Satzzeichen und nicht noch davor. 🙂
127 Antworten
Zitat:
@ipthom schrieb am 27. April 2021 um 13:25:20 Uhr:
@Higgi dann bitte nicht bremsen und berichten 😉
Also ich berichte - und ich Weichei gebe zu, dass ich vor dem Aufprall gebremst habe 😁 :
Also in der Tiefgarage hat das Radar ja die Wand erkannt. Wie die Versuche in der coronabedingt fast leeren Firmentiefgarage ergaben, klappt die Erkennung der Wand aber weder zuverlässig noch rechtzeitig! Ich hab's an verschiedenen Wänden 4, 5x probiert... Nur in 2 Fällen wurde die Wand als Hindernis im KI Display überhaupt eingeblendet - und das auch erst Millisekunden bevor ich selbst in die Eisen gehen musste. Wohlgemerkt aus niedrigem Tempo bis max. 30...
Bei der Heimfahrt konnte ich das mit stehenden Fahrzeugen an der Ampel testen. Auch hier kein Verlass auf die Distronic!
1x wurde das an der Ampel wartende Fahrzeug vor mir erkannt, die Distronic bremste. Ich hatte schon von weitem (in einer sanften Kurve) das wartende Auto an der Ampel gesehen und meine DTR aktiviert, bevor das Auto erkannt wurde. Tatsächlich wurde das wartende Auto dann, als es für die DTR in Sicht kam, auch auf dem Display sichtbar, es wurde normal gebremst und hinter dem wartenden Auto angehalten.
1x klappte das (sinngemäß gleiche Vorgehen) jedoch nicht - das wartende Auto wurde NICHT erkannt (also überhaupt nicht, auch nicht 10 Meter vorher!) - ich musste bremsen!
Beides im Stadtverkehr bei überschaubaren Geschwindigkeiten und ohne Gefährdung Dritter probiert 😉
Fazit:
Wie eigentlich schon klar war, ist die DTR tatsächlich nur als Abstandsregeltempomat im fließenden Verkehr sinnvoll einsetzbar! Zumindest in der Ausbaustufe bei mir bis MJ 2011.
Naja, das macht ja auch Sinn so. Der Notbremsassistent (aktiv bei V < 30 km/h?) sollte Fußgänger und Radfahrer erkennen, auch die bewegen sich. Die Nachteile bei voller Berücksichtiging stehender Hindernsse bei Benutzung der Distronic wurden hier schon aufgezeigt. Der Parkassistent erkennt stehende Hindernisse, benutzt aber die Sensoren der Parktronic dafür (müsste Ultraschall sein).
Es ist halt kein autonomes Fahren...(wenn auch schon fast autonomes Parken, das klappt echt gut!).
Was mich viel mehr im Alltag nervt, ist die Implementierung des Spurhalteassistenten. Distronic aus -> Bremseingriff, Distronic an -> Lenkeingriff. DAS finde ich wirklich schräg. Ich hatte mal ein paar Jahre einen Octavia als Firmenfahrzeug, da war das m.E. besser gelöst, denn man konnte den Abstandshalter und den Spurhalter getrennt voneinander aktivieren, und der Spurhalter funktionierte immer gleich.
Aber auch das ist Gewöhnung. Insgesamt ist der 212er mit Fahrassistenzpaket schon ein fast idealer Langstreckenbomber. Und ein bisschen gucken muss man halt noch selbst.
Den Spurhalte-Assi mach ich nur auf langen Autobahnfahrten an... Auf der Landstraße oder im Stadtverkehr nervt er mehr durch die schon beschriebenen Eigenarten. Und ja, auch in Kombination mit der DTR bzw. dem Totwinkelradar kann das manchmal bedenkliche Eingriffe erzeugen.
Ich habe mal in einer langen stauigen 30er-Ortsdurchfahrt DTR eingeschaltet (bei ca. 37km/h), er erkannte das Vorausfahrzeug und lenkte aufgrund Vorausfahrzeug. Er bremste aber nicht, als dieses bremste (!!)
Nutze das System also weniger, zumal andernorts (in diesem Forum) erkannt wurde, dass mit DTR Mehrverbrauch verbunden ist 😁
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Und schon wieder sind wir bei den Systemgrenzen, also dann zurück auf Seite 4.
Insgesamt ist das schon 'ne tolle Technik.
Einzig bei meiner ersten (und bisher einzigen) Fahrt in dichtem Schneetreiben war ich denn doch etwas genervt, eine Warnmeldung nach der anderen, dass diese oder jener Sensor nichts mehr sieht - technisch ist das ja klar, aber warum kann ich dann nicht wenigstens einen normalen Tempomat als fallback haben? So durfte ich alle 15 km angalten und eine dünne Eisschicht wegwischen. Aber gut, ist halt ein Sommerauto, da ist's eh schöner 😉
Ich war grad ein mal kurz Unterwegs. Ich hab's mal drauf ankommen lassen und bin auf eine rote Ampel rollt mit ca. 40km/h. Ein Transporter stand bereits auf Poleposition. Ich habe dann ganz leicht gebremst (ca. 100m) mit der Bereitschaft eine Vollbremsung zu machen, falls das System nicht eingreift. Was soll ich sagen. 10 Meter vorher kam das Piepen vom KI und gefühlte Millisekunden später hat das ABS eingegriffen bis zum Stillstand. Die Parksensoren bzw. der Balkenpegel von PTS hatten zwei Pünktchen. Natürlich möchte ich das nicht jedesmal drauf ankommen lassen, aber es ist beruhigend zu wissen, falls ich mich mal verschätze, das System eingreift. Cool.
Zitat:
@mj_wagner schrieb am 29. April 2021 um 12:34:17 Uhr:
Insgesamt ist das schon 'ne tolle Technik.Einzig bei meiner ersten (und bisher einzigen) Fahrt in dichtem Schneetreiben war ich denn doch etwas genervt, eine Warnmeldung nach der anderen, dass diese oder jener Sensor nichts mehr sieht - technisch ist das ja klar, aber warum kann ich dann nicht wenigstens einen normalen Tempomat als fallback haben? So durfte ich alle 15 km angalten und eine dünne Eisschicht wegwischen. Aber gut, ist halt ein Sommerauto, da ist's eh schöner 😉
Hab ich auch zuerst vermisst und kritisiert, ABER:
wenn es schon so für manche überraschend ist, dass mitunter eben nicht erkannt/ gebremst wird, was soll dann erst sein, wenn man nicht mehr sicher unterscheiden kann, ist jetzt "sturer" Tempomat aktiv oder "aktive" Distronic.
Mir ist es so fast lieber, dass das System eben nur ein Assistent ist, der nur bei ganz bestimmten Situationen entlastet und hilft, und dann sogar etwas schlingernd agiert.
Sicherheit ist eben auch das Fehlen vorgeblicher und nicht wirklich anwesender Autonomie.
Seien wir ehrlich, wenn es wirklich schon perfekt funktionieren würde, wären wir dann nicht auch in Versuchung, während der Fahrt in den Laderaum zu klettern um etwas zu holen ? Und dann, wehe, etwas Unvorhergesehenes. Also: große Bogen um Tesla !!!
Warum ist wohl ein Tesla unter einen kreuzenden Sattelzug gekracht? Stehendes bzw. kreuzendes Hinderniss nicht erkannt, würde unser 212 auch so machen oder, da war doch was mit Kreuzungsassy?
Wer hats schon getestet!
Hallo zusammen,
Getestet nicht aber die Funktion erlebt.
Folgende Situation:
Rolle mit 45-50km/h auf eine grüne Ampel zu. Da taucht auf dem Gehweg ein sehr zügiges Fahrrad auf und fährt auf den Übergang zu. Kurz vor dem Übergang macht der Radfahrer eine Vollbremsung.
Wäre nicht nötig gewesen, mein Dicker hatte hinten den Anker schon rausgeworfen
Wünsche allzeit knitterfreie Fahrt
TOM
Der berühmte Querverkehr Assistent. Ja, das Zeugs ist schon gut - aber es greift halt gewollt so spät ein, dass ein Mensch da wohl kaum mehr reagieren könnte....
Zitat:
@OM642red schrieb am 29. April 2021 um 16:25:26 Uhr:
[...]ABER:
wenn es schon so für manche überraschend ist, dass mitunter eben nicht erkannt/ gebremst wird, was soll dann erst sein, wenn man nicht mehr sicher unterscheiden kann, ist jetzt "sturer" Tempomat aktiv oder "aktive" Distronic.
Es gibt nur die aktive Geschwindigkeitsregelung oder KEINE Geschwindigkeitsregelung.
Also ganz oder gar nicht, sprich beim Systemausfall gibt es bei Fahrzeugen mit DISTRONIC keine Rückfalloption auf einen festen Tempomat.
Hallo zusammen..mir ist das alles zu viel..im Ernst, ich lese immer nur, dass keine Haftung übernommen wird, wie kann ich mich da auf etwas verlassen, wenn ein Dreckklumpen den Sensor dicht macht, dann kann es eben nicht mehr funktionieren.
Was ich gemacht habe , als ich vor fünf Jahren den Wagen gekauft habe, war eine Erfahrung mit dem Spurassistenten, die ich niemandem wünsche, ich hatte eine Linie überfahren ohne Blinker zu setzen und dann ging es los, ich konnte weder Gas, noch Bremse oder Lenkrad bewegen, ich war richtig geschockt in dem Augenblick, weil ich auch keinen Zusammenhang erkannte, ich dachte der Wagen wäre hin.
Danach habe ich den Spurassistenten ausgeschaltet...
Gruß
Paul
Man kann immer Lenkrad und Bremse bedienen! Geht vielleicht etwas schwerer in dem Moment! Eigentlich zieht er nur kurz nach rechts und bremst die rechte Seite ab, um wieder in die Spur zu kommen. Sind Sekundenbruchteile aber beim ersten Mal überrascht es.
Was mich viel mehr ärgert:
Wenn ich die Hände vom Lenkrad nehme, schaltet er einfach (nach einigen Warnungen) Assistenten ab! Der 213er fährt auf die rechte Weite hält an und löst Notruf aus. Finde ich besser! 🙂
Wenn man sich ein bisschen mit der Funktionsweise der Assistenten beschäftigt, lasen sie sich recht gut einschätzen. Perfekt sind sie nicht und werden sie nie sein. Übersteuern kann ich sie immer.
Mein Fazit nach 50tkm mit dem Dicken: Entspannter und damit sicherer bin ich noch nie Auto gefahren. Allein die 1400 Weihnachtskilometer bei größtenteils schlechtem und zeitweise haarsträubendem Wetter waren entspannt und nicht anstrengend. Die Distronic und der Spurhalter haben daran erinnern großen Anteil.