Springt nicht an, Kraftstoff ?
Hallo,
mein Polo Bj. 1998 1,4 L 60 PS, Motor AKV springt nicht mehr an.
Zuerts ging er während der Fahrt einfach aus, und sprang dann erst nach 5- 15 Minuten Wartezeit wieder an.
Dies wiederholte sich während der Heimfahrt 5 mal, Fahrtstrecke jeweils ca 15 km Landstraße.
Dachte an ein Temperaturproblem. Am nächsten Tag war er normal zu starten.
Kurze Besorgung 3 km hin, Auto aus, Auto an 3 km zurück, alles OK, wird ja nicht warm auf der kurzen Strecke.
Am nächsten Tag sprang er gar nicht mehr an.
Zündfunke vor dem Verteiler überprüft ist da. Vor kurzem wurden Verteiler, Kappe, Finger
und Zündkabel gewechselt.
Lüftfilter abgebaut (ist sauber, und erst 2000 km alt).
Mit Bremsenreiniger ( hatte kein Startpilot ) springt er an und läuft, solange man sprüht.
Also wohl Kraftstoffproblem.
Habe schon was vom Kraftstoffrelai gelesen, kann es aber nicht finden.
Über den Sicherungen im Fußraum sitz nur ein Relai und das ist wohl für den hinteren Scheibenwischer.
Untern dem Verteiler sitzt doch der Temperaturfühler ( in einem schwarzen Kunststoffgehäuse ),
den Stecker hatte ich auch schon abgezogen, kein erfolg.
So nun die Fragen:
1. Sitz die Benzinpumpe beim Tankgeber im Tank (unter der Rücksitzbank)?.
2. Ist der Benzinfilter vorne rechts in der nähe von Lampe und Kotflügel?.
3. Was ist das runde Bauteil ( mit Kabelanschlüssen ) zwischen Filter und Drosselklappengehäuse.
4. Wie sollte man bei der Fehlersuche vorgehen.
Fehlerspeicher auslesen kann ich hier leider nicht.
freue mich über jede Antwort
Gruß Ingo
13 Antworten
Die Kraftstoffpumpe sitzt im Tank. Wenn diese funktioniert ist dies deutlich beim Zuschaklten der Zündung kurz zu hören, wenn sie den Druck aufbaut.
Mach Doch erst einmal die Kraftstoffleitung vom Tank kommend im Motorraum ab und prüfe mit einem Gefäß ob und wieviel Kraftstoff ankommt.
Wenn bis hierhin alles ok ist könntest Du die einzelnen Einspritzventile prüfen.
Dennoch solltest Du den/die Fehlerspeicher auslesen (lassen), da dies erst einmal die einfachste und schnellste Möglichkeit ist. Jede Werkstatt kann dies tun und ist eine Sache von wenigen Minuten.
cu..Marcus
Läuft die Kraftstoffpumpe beim Einschalten der Zündung kurz an (hört man)? Wenn sie das nicht jedes Mal tut > ein fast gängiges Problem. Es wird wie so oft am Relais liegen, hatte exakt dasselbe letztens sogar auch beim AKV. Während der Fahrt einfach ausgegangen und Starten (zuerst) nicht mehr möglich. Ab und zu ging es wieder und ich kam gerade noch mit 5-maligem Stehenbleiben nach Hause. Die Relaiskontakte waren verzundert, so dass die Pumpe (und auch die Einspritzventile hängen da mit dran, daher geht er sofort aus) nicht mehr lief. Schraub die Sicherungsleiste ab, dahinter das Relais rausholen (steht die Nr. 167 drauf). Ich hab meins geöffnet, den Relaiskontakt blank gemacht und nun geht es wieder. Kleine Ursache, große Wirkung. Würde für wetten, dass es das auch bei dir ist. Das ist schon ein Fehler, der fast so häufig ist wie defekter Zündanlassschalter. Prüf das mal.
Hallo xRenox,
das war ja wohl eine sehr kompetente Antwort.
Danke.
Nachdem ich die zwei Schrauben der Sicherungsleiste auch noch entfernt hatte kam eine
Reihe von Relais zum vorschein, auch die Nummer 167 (was hätte ich ohne die Info nur gemacht?).
Das Relai ausgebaut und geöffnet (nichts verdächtiges zu erkennen), auf dem Gehäusedeckel ist
das Anschlußschema aufgedruckt. Die dicken Anschlüsse 30 und 87 werden durch 85 und 86
geschaltet. Ohmmeter an 30 und 87 und das anziehen der Spule simmuliert, hat Durchgang.
Zwischen den Steueranschlüssen 470 Ohm.
Also 12 Volt vom Ladererät an die Anschlüsse 85 und 86 gehalten, Relai zieht nicht an.
Vermutlich defekt.
Relai ohne Deckel eingebaut, Zündung an, den Kontakt des Relais mit dem Finger zusammengedrückt
Kraftstoffpumpe surrt, also gestartet, Motor läuft wunderbar (solange man denKontakt zusammen hält).
Relai wieder ausgebaut, vieleicht ist noch was zu machen.
Parallel zur Spule ist noch ein Wiederstand verschaltet, diesen auf einer Seite abgelötet
und gemessen, der hat natürlich diese 470 Ohm. Die Spule einzeln gemessen > unendlich Ohm.
Also ist die Spule des Relais defekt.
Werde am Montag ein neues besorgen ,und dann berichten.
Gruß Ingo
Wo an der Spule hast du denn nach Ablöten des Widerstandes gemessen, direkt an den Spulendrahtenden wo sie verlötet sind? Dass die defekt ist, kann ich mir schlecht vorstellen. Gerade weil er ja manchmal lief und dann wieder nicht, das spricht eigentlich für ein typisches Kontaktproblem. Wenn der Spulendraht hinüber wäre, dann wäre er eher gar nicht mehr gelaufen, es sei denn der Draht hat nen Dauerbruch und teilweise noch Kontakt. Da wird nur ein bisschen Flussmittel drauf sein, deswegen hast da keinen Durchgang gemessen, kratz mal bisschen frei dann wird die auch i.O. sein.
Die Fehler sind meistens da, wo Kontakte sind oder Bewegung drin ist. Sicher auch bei dir nur ein Kontaktproblem des Relaiskontaktes, da wo halt der Abrissfunke entsteht (Der Widerstand hat nur die Aufgabe einer Freilaufdiode, um Induktionsspannungen der Spule beim Ausschalten abzubauen und dadurch Spannungsspitzen zu verhindern). Mach den Kontakt mal blank, da sollte man schon sehen, wo es schwarz ist mit nem kleinen Einbrandkrater. Wenn du den mit dem Finger zusammendrückst, hat er natürlich Kontakt, weil man mehr Kraft hat als die kleine Spule und das Plättchen auch ein bisschen verbiegt, so dass er woanders als auf immer derselben alten, eingebrannten Stelle aufkommt.
Du sagst beim Anschließen von 12V an 85/86 zieht er nicht an. Das ist das Einzige, was tatsächlich für den Defekt der Spule spricht aber wundert mich nur, weil eigentlich untypisch. Hast du die Polarität beachtet? Sonst drückt er den Kontakt in Richtung offen anstatt anzuziehen, vielleicht lag es daran (86 = +, 85 = - ). Aber vielleicht ist es bei dir ja tatsächlich die Spule, nichts ist auszuschließen. Der Spulendraht ist ja auch nur hauchdünn und ist evtl. durch bzw. ab.
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Die Polarität ist uninteressant, da der Schließer KEIN Magnet ist, sondern nur ein magnetisches Metall. Egal wie herum das Magnetfeld aufgebaut wird. Die Folge ist, dass die magnetische Feder des Schließers zur Spule angezogen wird und den Kontakt eben schließen soll.
Ich gehe auch eher von verkokten Kontaktplatten aus. Wie schon geschrieben...wäre die Spule durch, dann wäre der Wagen nicht sporadisch angesprungen.
cu..Marcus
Stimmt, in dem Fall ist es sogar egal, der Kern führt das Feld ja einmal um die Spule herum, so dass sich der Kontakt immer schließt.
Hallo kleiner74 und xRenox,
den Wiederstand hab ich unten auf der Platine abgelötet.
Die Spule habe ich oben, wo die dünnen Drähte an die Kontaktstifte angelötet sind, gemessen.
Die zwei Enden der Spule sind gut zu sehen und fest ( mit Zahnstocher getestet).
Die Kontakte des Schliessers waren zwar verschmutzt und leicht angebrannt, habe sie mit Alkohol und einem Tuch gereinigt.
Doch die Spule kann gar nicht anziehen, da sie keinen Durchgang hat.
Befestigung der Spulenenden vorsichtig nachgelötet, kein erfolg.
Habe an einem anderen Relai das ich noch hier hatte (leider sind die Anschlüsse nicht gleich)
einmal den Wiederstand der Ansteueranschlüsse gemessen ca 80 Ohm.
Auch ist es der Spule egal wo Plus oder Minus ist, sie zieht bei 12 Volt an (hört und fühlt man )
und schaltet die Kontakte durch.
Der Motor startete ja ohne Starthilfe ( Startpilot ) nicht mehr. Wie ich oben schon schrieb.
Habe die Batterie bei den diversen Startversuchen schon einmal geleert und wieder
aufgeladen.
Das Relay schaltete nach auftreten des Problems (ausgehen während der Fahrt)
noch 6 mal dann war die Spule endgültig durch.
Habe im Netz recherchiert, die Relais kosten zwischen 6 und 20 €, werde sehen ob ich morgen eins besorgen kann.
Gruß Ingo
Problem erledigt,
nachdem ich gestern bei diversen Händlern in der Nähe angrufen hatte, und kein Relai auf Lager war,
bin ich zum Schrottplatz und habe ein Relai für 5 € bekommen.
Eingebaut und er läuft nun wieder.
Was mich noch interesieren würde, wann wird das Relai geschaltet und durch was.
Also sowas wie Benzinlaufplan.
siehe Punkt3 der Fragen im ersten post.
3. Was ist das runde Bauteil ( mit Kabelanschlüssen ) zwischen Filter und Drosselklappengehäuse.
Gruß Ingo
Meinst Du den Aktivkohlefilter? Hier gibt es im Zulauf zum/zu den Einspritzventil(en) ein Magnetventil.
Die Pumpe wird wohl vom Steuergerät ihr "GO" bekommen, wenn der Druck im System entsprechend abfällt.
cu..Marcus
Der Druck wird elektrisch nicht erfasst. Das Pumpenrelais wird vom Motorsteuergerät angesteuert. Beim Einschalten der Zündung wird kurz vorgepumpt, um Benzindruck zu gewährleisten und dann abgeschaltet. Sobald ein Drehimpuls des Motors erkannt wird (über Hallgeber bzw. Drehzahlgeber G28, je nach Motor), schaltet er die Pumpe wieder ein und sie läuft dauerhaft solange der Motor läuft. Deswegen ist ihm auch egal, ob du normal über Anlasser startest oder z.B. anschiebst, sowie der Motor dreht, schaltet die Pumpe ein, wenn er steht (z.B. Abwürgen), geht die Pumpe wieder aus. Den Druck regelt der Benzindruckregler (unterdruckgesteuert über Saugrohrdruck, wie BKV), überschüssiger Kraftstoff geht über den Rücklauf zurück in den Tank.
Hallo xRenox,
wo befindet sich der Benzindruckregler ?
Welches Gerät erkennt den derzeitigen Kraftstoffdruck.
Die Kraftstoffpumpe läuft ja nicht andauernd.
Gruß Ingo
Zitat:
Original geschrieben von matterni
wo befindet sich der Benzindruckregler ?
An der Einspritzleiste (Kraftstoffverteilerleiste).
Zitat:
Original geschrieben von matterni
Welches Gerät erkennt den derzeitigen Kraftstoffdruck.
Keins, ist nicht notwendig. Da es keine Rückkopplung gibt, ist es keine "Regelung" im klassischen Sinn.
Zitat:
Original geschrieben von matterni
Die Kraftstoffpumpe läuft ja nicht andauernd.
Doch, solange der Motor läuft.