Sperrung der A45 bei Lüdenscheid - wer ist wie betroffen?
Hallo Gemeinde,
mit großem Erstaunen habe ich am vergangenen Donnerstag gelesen, dass die Autobahn 45 bei Lüdenscheid zwischen zwei Abfahrten auf nicht absehbare Zeit gesperrt wurde wegen Mängeln an einem Brückenbauwerk. Ich habe 50 Jahre in der Nähe der Brücke gewohnt und kann mir kaum vorstellen, was das für Pendler, Berufskraftfahrer und Anwohner bedeutet. Neben einem kleinen bisschen Schadenfreude, weil ich wohl rechtzeitig weggezogen bin *), bedaure ich alle, die jetzt in den kommenden Jahren darunter zu leiden haben werden, dass hier wider besseren Wissens versäumt wurde, die Brücke instand zu halten bzw, zu erneuern. Der Lokalpresse war zu entnehmen, dass seit 2014 Mängel bekannt waren und ab 2019 ein Ersatzneubau geplant war, welcher aber dann auf 2026 verschoben wurde. Jetzt haben wir den Salat.
Ich hoffe sehr, dass den Verantwortlichen ein Plan B einfällt.
Wer ist aktuell betroffen und möchte sich äußern?
Grüße aus Schweden
SpyderRyder
*) dafür werden wir hier gerade mit dramatischen Preissteigerungen beim Strom gegenüber dem Vorjahresmonat gequält. Aus 0,22 Kronen je kWh wurden an der Börse zuletzt 6,49 ....
268 Antworten
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 9. Januar 2022 um 19:17:55 Uhr:
Ich bewundere Euren Optimismus das es überhaupt eine Lösung gibt. Also eine Lösung die auch in Richtung Umweltschutz/Weltrettung geht.Darauf ist unsere Gesellschaftsordnung in der wir Leben, der Kapitalismus, absolut nicht eingestellt.
Ich teile ja deine Meinung eher selten, aber hier muss ich dir absolut und uneingeschränkt zustimmen.
Unser Straßennetz wird auf dem Altar der Gewinnoptimierung geopfert. Die Schäden die der vergleichsweise billige Warentransport auf der Straße anrichtet, gehen zu Lasten der Allgemeinheit (nein, die LKW-Maut reicht bei Weitem nicht aus, diese Kosten auch nur ansatzweise zu decken).
Der Warentransport ist eine Anforderung der Allgemeinheit, selbst der krassesten Öks. Auf wessen Kosten sollte der Transport SONST erfolgen?
Egal, zum Glück kann ich die A45 locker umfahren. Ich habe jetzt ein Jahr Umwege von bis zu 40 km am Tag wegen Umbau einiger 100 m Straße in der Stadt (und gesperrten Ausweichstrecken). Das war ja also keine Brücke. Man hat sogar einige Stunden am Tag - meistens - an der Renovierung gearbeitet.
Eine Talbrücke wird also auch nicht schneller abgerissen und neu gebaut.
Auf Basis tatsächlicher Kosten. Der LKW Verkehr ist viel zu billig. Würde die Maut verzehnfach, wäre sie immer noch subventioniert. Die Schäden, die LKW an den Straßen anrichten, steigen mit der 4. Potenz der Achslast. Ein 40 Tonner mit 5 Achsen fügt der Straße also den 10.000 fachen Schaden eines PKW mit 1.6 Tonnen und 2 Achsen zu.
Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 9. Januar 2022 um 16:09:39 Uhr:
Zitat:
@warnkb schrieb am 9. Januar 2022 um 14:39:33 Uhr:
...die üblichen Einwände und Klagen.
Das Besondere an diesem Fall ist, daß die Kläger die Folgen ihrer Klagen und der sich daraus ergebenden Verzögerungen unmittelbar zu spüren bekommen in Form der Verkehrslawine, die sich durch's Tal wälzt.
Die persönlich Betroffenen werden wohl nicht unter den Klägern sein. Aber irgendein gelangweilter frühpensionierter Studienrat mit Rechtsschutzversicherung auf der Suche nach einem neuen Lebensinhalt findet sich bei jedem größeren Projekt...
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Zitat:
@warnkb schrieb am 10. Januar 2022 um 09:50:47 Uhr:
...
... Aber irgendein gelangweilter frühpensionierter Studienrat mit Rechtsschutzversicherung auf der Suche nach einem neuen Lebensinhalt findet sich bei jedem größeren Projekt...
Oder jemand, der von einem interessierten, aktiven Verband, der selbstverständlich nur das Beste will, als Strohmann aufgestellt wird, mit dem (tatsächlich gehaltenen) Versprechen, ihm alle Kosten und Risiken abzunehmen.
Wenn ich mir überlege, wie hoch der Volkswirtschaftliche Schaden durch dieses verkommen lassen der Infrastruktur ist (und vor allem noch wird), wird mir kotzübel.
Auf der A45 ist praktisch jede Brücke bis mindestens Gießen in nicht viel besserem Zustand. Die Zukunft wurde weggespart.
also gleich alle Brücken, schnell, untersuchen - und wenn im gleichem Zustand - einmal die lange Sperrung, multiples Sprengen und neu bauen .. quasi für ein paar Jahre die A45 aus den Straßenkarten radieren 😁
Zitat:
@xis schrieb am 9. Januar 2022 um 21:10:56 Uhr:
Der Warentransport ist eine Anforderung der Allgemeinheit, selbst der krassesten Öks.
Das Wissen die oft nur nicht.
Einer der besten die ich mal in einer öffentlichen "ich verhindere ein Müllheizkraftwerk"-Diskussion erlebt habe sagte "Ich brauche das nicht, ich produzieren keinen Müll, ich packe alles im Supermarkt aus und lasse es da"
Die glauben oft auch das man morgens und Mittags nur "just for fun" im Auto sitzt.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 10. Januar 2022 um 13:00:58 Uhr:
also gleich alle Brücken, schnell, untersuchen - und wenn im gleichem Zustand - einmal die lange Sperrung, multiples Sprengen und neu bauen .. quasi für ein paar Jahre die A45 aus den Straßenkarten radieren 😁
Die Idee an sich ist nicht ganz blöde, würde aber vermutlich an fehlenden ausführenden Firmen und ausreichend Maschinen scheitern. Für ne neue Brücke braucht es vermutlich mehr als 3 Mann mit ner Schippe und nem Zementmischer.
bis 42m Höhe tut's das Modell Brök von IKEA, falls es höher sein soll, gibbet bestimmt eine Extension made in China, die man gegen Bitcoins im Netz erstehen kann. Alles kein Problem... 😉 (das ist ein Sicherheitssmiley - nur für den Fall, dass jemand bei IKEA anrufen will).
Ich denke das Problem von Behelfsbrücken besteht weniger in der Höhe als der weite der zu überbrückenden Distanz...
Die behelfsbrücke auf der A57 war sehr kurz und konnte mit einem Standardelement überbrückt werden.
Ich habe aber gestaunt wie gut und komfortabel dieses provisorium funktioniert hat. Warum machen sie das nicht immer so? 😁
Zitat:
@v8.lover schrieb am 9. Januar 2022 um 18:30:54 Uhr:
Wäre es nicht sinnvoll, beim Neubau der Brücke, diese gleich 3-spurig in jede Richtung auszulegen?! 🙄
Genau das ist geplant. Durchgehend 6-streifiger Ausbau, das steht schon seit Jahren im Lastenheft. Und genau da wird es beim bekannten Bau-"Tempo" in Deutschland auch noch lange bleiben. Eine gute und sinnvolle Idee bleibt es aber allemal.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 10. Januar 2022 um 13:05:55 Uhr:
Zitat:
@xis schrieb am 9. Januar 2022 um 21:10:56 Uhr:
Der Warentransport ist eine Anforderung der Allgemeinheit, selbst der krassesten Öks.Das Wissen die oft nur nicht.
Würdest du mich näher kennen, wäre ich in deinen Augen vermutlich einer dieser krassen Ökos. Nur ist es aber so, dass sich diese Ökos einfach mehr Gedanken über gewisse Dinge machen als die bequeme „Weiter wie bisher“ Fraktion. Unter anderem auch über das Dilemma was den nationalen und internationalen Warenverkehr angeht. Das fängt beim überbordenden Schwerverkehr auf unseren Straßen (dessen Folgen nicht nur marode Straßen, sondern auch die stetig steigende Zahl von LKW-Unfällen mit tödlichen Folgen sind) an und setzt sich bei den weltweiten Warenströmen, von deren Funktionieren wir mittlerweile in fataler Weise anhängig sind fort. Und wenn ich, weil ich und viele andere hier ein Umdenken fordere, als krasser Öko wahrgenommen werde, freut mich das.
Zitat:
@verkehrshindernis schrieb am 10. Januar 2022 um 17:10:37 Uhr:
...
Unter anderem auch über das Dilemma was den nationalen und internationalen Warenverkehr angeht. Das fängt beim überbordenden Schwerverkehr auf unseren Straßen (dessen Folgen nicht nur marode Straßen, sondern auch die stetig steigende Zahl von LKW-Unfällen mit tödlichen Folgen sind)
...
Von mir aus könnte in Deutschland gerne das Bahnnetz der fünfziger Jahre wieder hergestellt werden. Damals hatte praktisch jeder Ort über 1.000 Einwohner Bahnanschluß.
Die Crux ist, daß der Frachtverkehr von der Bahn selber eliminiert wurde. Jeder auch nur etwas größere Bahnhof hatte früher eine Frachtstation.
Frage mal heute den Versand einer großen Kiste vom Sauerland in den Hamburger Hafen an; der LKW-Spediteur nennt im Schnitt 48 Stunden, die Bahn 10 Tage. So wird das natürlich nichts.
@Verkehrserzieher
Bei mir hat mal ein Müllverbennungsverhinderer wegen Unterschriftsammlung geklingelt. Der war völlig entsetzt das ich die Unterschrift verweigert habe (trotz nur ein paar km weiter im Acker) ... Ich habe dann entgegnet das ich Müll produziere und dann auch akzeptieren muss das das Teil da steht und nicht 4 Städte weiter bei anderen ... meine beste Motivation mich zusammenzureißen. Auf die Frage hin was er so mit seinem Müll macht war er dann völlig perplex.
ich habe ja, u.a., einen ganz bösen Beruf ... aber genau das ist es was mich immer relativ kritsich in meinem tun sein lässt. Ich mag keine Ökos die vorne Hui und hinten Pfui machen ... und die sind dann schnell schockiert wenn man sie mal aufklärt.