Spannungsabfall an der Zentralelektrik?

VW Golf 3 (1H)

Liebe Golf 3 Freunde,

ich wende mich an euch, weil ich ein Problem mit der Elektrik meines Golf 3 Cabrios habe. Schon seit Jahren beobachte ich, dass das Licht relativ schlech ist, dass das Licht noch dunkler wird wenn ich auf die Bremse trete (Bremslichter gehen an), und dass das Licht im Rythmus der Blinker dunkler und heller wird. Auch die Scheibenwischer und das Gebläse sind eher "träge". Und die Hupe ist auch nicht gerade laut.

Also hatte ich das X-Relais in Verdacht und habe dieses getauscht. Das brachte aber keine Besserung. Dann habe ich mir einen USB-Adapter für den Zigarettenanzünder beschafft, der auch die Bordspannung anzeigt:
Bei ausgeschalteter Zündung zeigt der Adapter diesselbeSpannung an, wie das Multimer, welches direkt an den Batteriepolen misst. Soweit so gut. Bei laufendem Motor ist die Spannung an der Batterie dann 14,35 V, wärhrend der Adapter im Zigarettenanzünder nur noch 12,1 V misst. Schalte ich dann das Licht noch ein, geht die Anzeige am Zigarettenanzünder auf 10,1 V runter, während direkt an der Batterie noch 14,22 V anliegen (Motor im Leerlauf).

Irgendwo gibt es also einen Übergangswiderstand, der umso mehr Spannungsabfall verursacht, je mehr Strom fließt (durch die aktiven Verbraucher). Also habe ich dann mit dem Ohmmeter bei abgeklemmter Batterie gemessen, ob dieser Übergangswiderstand im + Strang oder im - Strang zu suchen ist (gemessen zwischen den Batterieklemmen und den Kontakten des Zigarettenanzünders. Ergebnis:
- Strang: 0,0 Ohm.
+ Strang 0,8 - 0,9 Ohm, also auf jeden Fall zuviel.

Dann habe ich die Zentralelektrik ausgehangen und habe das Kabel abgeklemmt und durchgemessen, das vom Pluspol der Batterie zur Zentralelektrik führt: 0,0 Ohm.

Anschließend habe ich dann vom Anschluss der Zentralelektrik für dieses Kabel zum Zigarettenanzünder gemessen: 0,8 - 0,9 Ohm.

Meine Frage an euch ist nun, ob ich hoffen kann dass dieser Widerstand bei einer neuen (oder gebrauchten) Zentralelektrik dann verschwunden ist? Liegt das an der Zentralelektrik? Ist das ein bekannter Schwachpunkt der Zentralelektrik?

Vielen Dank schon einmal für hilfreiche Antworten!

Viele Grüße,
Peter

17 Antworten

Ich würde nicht den Wiederstand messen wenn du nicht speziell ein Messgerät besitzt das für kleine Widerstände geeignet ist.

Sinnvoll ist die unten im Video beschriebene Methode. Wenn dann heraus kommt das der Spannungsfall in der Zentralelektrik ist kannst du dir die Stecker / Relais noch ansehen und wenn die es nicht sind bleibt nur die Zentralelektrik.

https://youtu.be/NjoDtujA-0w?si=fr5clnKrKkhGBHFH

Wenn die Scheinwerfer bei Tritt aufs Bremspedal deutlich dunkler werden, ist was faul.

Spontan hätte ich auf den Zündanlassschalter (ZAS) getippt aber der isses nichl (allein), weil die Bremslichter nicht dsrüber gehen.

Da der Wagen anscheinend noch anspringt, liegt das Problem evtl hinter der Verkabelung vom Anlasser.

Prüf mal optisch (Bilder).

Nachtrag: Direkte Widerstandsmessung ("Ohmmeter") nur im Spannungs- und Stromfreien Zustand.

Die Leitung von der Batterie zur ZE hat 6mm². Hast du mal den Spanngsabfall über der Leitung gemessen? Also ein Pol vom Messgerät an Plus der Batterie und einen z. B. im Zigarettenanzünder? Was kommt da raus? Die Masseverbindungen sind in Ordnung? Ich hatte in meinem ersten ABU ein Kabel von der Lima zur ZE gezogen, 6mm² zusätzlich. Das brachte einiges. Ich hatte damit ein Dreieck. Ich hänge dir mal den Auszug aus dem Schaltplan an.

Screenshot-20250726-144513-adobe-acrobat

@menschmeier

Es läßt sich auch der Wiederstand einer voll geladen Batterie, durch die Batterie, messen. Mehr Strom wirst du am Auto nicht finden.

https://www.fnirsi.com/de/products/hrm-10?variant=45968557408474

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Zitat:
@einfach_ICH schrieb am 26. Juli 2025 um 14:51:57 Uhr:
@menschmeier
Es läßt sich auch der Wiederstand einer voll geladen Batterie, durch die Batterie, messen. Mehr Strom wirst du am Auto nicht finden.
https://www.fnirsi.com/de/products/hrm-10?variant=45968557408474

Du weisst, was ich mit "direkter Widerstandsmessung" gemeint habe?

Hallo Peter,

nach deiner Beschreibung, sollte die Karosserie eine schlechte Minusverbindung haben, wobei mir da der Spannungseinbruch nach den Starten noch nicht erklärbar ist.

Ist dabei alles ausgeschaltet, oder ist eine elektrische Benzinpumpe verbaut ?

Um meinen Verdacht zu bestätigen, muss eine direkte Verbindung zwischen Batterie und Motor bestehen, da hier alles funktioniert.

Dann müsste es noch eine zusätzliche Verbindung, zwischen Motor und Karosserie geben.

Bevor weiter spekuliert wird, sollte das geprüft werden, eventuell wurde ein Minuskabel zwischen Batterie und Motor verbaut, was ca. in der Mitte ein abgriff für die Karosserie hat.

Gruß Fan

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Um auch gleich die Rückfragen zu beantworten, ja natürlich habe ich den Widerstand bei jeweils einseitig abgeklemmter Batterie gemessen, damit kein irgendwo fließender Strom aus der Batterie die Messung verfälschen kann. Und ja, mein Messgerät ist auch für die Messung von sehr kleinen Widerständen geeignet.
Ein Masseproblem gibt es nicht, da ich bei eingeschaltetem Licht keinen nennenswerten Spannungsabfall zwischen dem Scheinwerferbirnchen und dem Minuspol der Batterie messen kann. Aber zwischen dem Pluspol und der Batterie und dem Scheinwerferbirnchen messe ich eine Spannungsdifferenz von über 4 V. Also liegt das Problem in der Plusleitung. Deshalb kam ich auch auf den Gedanken mit der Spannungsmessung am Zigarettenanzünder. Der liegt dauerhaft an Spannung und ist damit also unabhängig von Zündanlassschalter und dem Entlastungsrelais (X-Kontakt). Der Spannungsabfall betrifft also sowohl Verbraucher die dauerhaft an Spannung liegen, als auch Verbraucher die über den Zündanlasschalter geschaltet werden. Das Problem muss also an einer Stelle liegen die vor der Aufteilung der Verbraucher liegt. Alle Verbraucher, mit Ausnahme des Anlassers, bekommen ihre Spannungsversorgung aber von der Zentralelektrik. Diese wiederum bekommt die Plusspannung über das rote Kabel, das mit am Pluspol der Batterie angeschlossen ist (verschraubte Ringöse) und am anderen Ende mit einem Flachstecker an die Zentralelektrik angesteckt wird. Irgendwo da, in der Plusverbindung von der Batterie zu allen(!) Verbrauchern muss die Stelle liegen, an der es den Spannungsabfall gibt. Spannung fällt immer an einem Widerstand ab, wobei der Spannungsabfall proportional zum fließenden Strom ist.
Wenn als Verbraucher nur das Messgerät im Zigarettenanzünder steckt, das so gut wie keinen Strom braucht, gibt es keinen Messbaren Spannungsabfall.
Wenn der Motor läuft, brauchen Zündung, EInspritzanlage, Benzinpumpe im Tank, Steuergeräte, etc. Strom, der schon zu einem Spannungsabfall von 2,35 V führt. Erhöhe ich den Stromfluss durch Einschalten der Scheinwerfer, erhöht sich der Spannungsabfall auch 4,22 V. Wohlgemerkt, auf der Plusleitung, nicht auf der Masseleitung!

So ein Spannungsabfall brauch einen Widerstand, an dem er abfallen kann. Zwischen dem Pluspol der Batterie und dem +Anschluß des Zigarettenanzünders sind da 0,8 - 0,9 Ohm zu messen. Wenn ich das rote Pluskabel von derr Zentralelektrik abziehe und direkt den Widerstand vom Pluspol der Batterie bis zur Flachsteckhüle am anderen Ende messe, sind es 0 Ohm. Das Kabel ist also in Ordnung. Aber zwischen der Flachsteckzunge der Zentralelektrik und dem +Anschluss des Zigarettenanzünders sind es immer noch 0,8 - 0,9 Ohm. Und an 0,9 Ohm fallen bei einem Strom von 1 A genau 0,9 V ab, bei 2 A schon 1,8 V, etc.

Jetzt kommen als mögliche Ursache zwar noch die die Steckverbinder und Anschlussleitungen der diversen Verbraucher in Frage, aber es muss doch "eine gemeinsame" Ursache geben, denn der Spannungsabfall ist ja für alle Verbraucher gleich.

Deshalb bin ich auf die Zentralelektrik gekommen als mögliche Ursache, denn was anderes fällt mir da nicht mehr ein. Deshalb die Frage an euch, ob das ein bekanntes Fehlerbild bei der Zentralelektrik ist.

Und ja, wer viel misst, misst Mist. Ich bin aber sicher, dass ich korrekt gemessen habe (die Elektrotechnik ist mein Beruf).

Vielen Dank für weitere hilfreiche Tips.

Viele Grüße,
Peter

Würde mal die Massenpunkte prüfen, bei schlechter Masse kann es auch zu Spannungsabfall kommen.Hatte schon öfter das Problem an älteren Fahrzeugen z.B langsamer Scheibenwischer usw.

Die 14,22V sind die Ladeleistung der Lichtmaschine.

Hallo Peter,

da jetzt der Spannungsabfall Plusseitig besteht, wirft das wieder Fragen auf.

Wie verhält sich die Limakontrollleuchte ?

Besteht die Möglichkeit an der Zündspule 15, die Spannung zu messen ?

Da der Anlasser funktioniert und ich denke das auch die Limakontrollleuchte nicht glimmt, daß das Plus 30 am Zündschloss in Ordnung ist, auch das Zündungsplus 15 für die Zündanlage.

Das Zündungsplus 15 für die Verbraucher, wird separat geschaltet und hier sollte schon der Fehler sein.

Das X - Relais hast Du zwar erneuert, aber über die Anschlüsse sagt es nichts aus.

Hier wäre es sinnvoll die Spannung zu messen. (eventuell Relais öffnen, oder eine Brücke einstecken, so das die Spannung unter Last geprüft werden kann)

Hast Du den Motor schon mal länger mit eingeschalteten Verbrauchern laufen gelassen ? (eventuell zeigt sich dabei der Fehler durch Rauchzeichen)

Gruß Fan

Hallo Stromfan,

vielen Dank für Deine Denkanstöße!
Zu Deinen Fragen:

  • Die LIma-Kontrollleuchte verhält sich völlig normal und unauffällig.
  • Ich muss mal schauen, ob ich bei laufendem Motor an die Klemme 15 an der Zündspule ran komme, um zu messen. Falls ja, werde ich messen und berichten.
  • Am X-Relais kann es nicht liegen, denn ich messe die zu niedrige Spannung ja auch an den Verbrauchern, die nicht über das X-Relais gehen (Zigarettenanzünder).
  • Diesen Effekt mit den schlechten Licht und dunkler werdenden Scheinwerfern beim Tritt auf die Bremse und beim Blinken (oder beim Betätigen der el. Fensterheber, etc.) beobachte ich schon seit 2018, als ich das Auto übernommen habe. Seitdem bin ich viele tausend Kilometer damit gefahren, auch bei eingeschaltetem Licht, laufenden Scheibenwischern, aktivierter Heckscheibenheizung, etc. Da hat nie etwas Rauchzeichen von sich gegeben oder wäre durch verschmorten Geruch aufgefallen. Ich habe mich halt nur erst jetzt dazu durchringen können, diesem Mysterium mal messtechnisch auf die Spur zu kommen.

Viele Grüße,
Peter

Hallo Peter,

das X-Relais schaltet ein Dauerplus 30 durch, was dann zu einem Zündungsplus 15 wird, für die Verbraucher über Zündung.

Da der Spannungsabfall auch auf Dauerplus 30 besteht, könnte auch schon das 30 am X-Relais betroffen sein.

Das Dauerplus 30 muss in der Zentralelektrik geteilt werden, wobei nur das Zündschloss ein brauchbares 30 erhält.

Gruß Fan

An der ZE sitzt eine rote Brücke hinten, da drauf ist ein PV für Klemme 30, nicht abgesichert.

Schon seit Jahren beobachte ich, dass das Licht relativ schlech ist, dass das Licht noch dunkler wird wenn ich auf die Bremse trete (Bremslichter gehen an), und dass das Licht im Rythmus der Blinker dunkler und heller wird. Auch die Scheibenwischer und das Gebläse sind eher "träge". Und die Hupe ist auch nicht gerade laut. Also hatte ich das X-Relais in Verdacht und habe dieses getauscht. Das brachte aber keine Besserung.

Die Scheinwerfer laufen auch nicht über das X-Relais.
Die Scheinwerfer werden direkt über den X-Kontakt des Zünd-/Anlassschalters versorgt (Kein Relais dazwischen). Hast Du bereits dort die Spannung gemessen?

Dieser X-Kontakt am Zündschloss teilt sich auf: Er geht direkt an den Lichtschalter & der andere Abzweig führt zum X-Relais, welches Gebläse, Wischer etc. versorgt.

Im Übrigen ist die Scheinwerferschaltung dieser VWs einfach beschissen: Der Strom fließt über die Batterie zur ZE, zum Zündschloss, in die ZE, zum Lichtschalter, in die ZE, zum Lenkstockschalter, in die ZE, zu den Sicherungen... und von dort erst zu den Scheinwerfern. --> Darum wird das auf Relaisbetrieb umgebaut, um die zig Kontakte zu mindern.

Dann habe ich mir einen USB-Adapter für den Zigarettenanzünder beschafft, der auch die Bordspannung anzeigt:
Bei ausgeschalteter Zündung zeigt der Adapter diesselbe Spannung an, wie das Multimer, welches direkt an den Batteriepolen misst. Soweit so gut. Bei laufendem Motor ist die Spannung an der Batterie dann 14,35 V, während der Adapter im Zigarettenanzünder nur noch 12,1 V misst.

Bei sowas ist Systematik, Zeit & ein Stromlaufplan hilfreich. Hast Du den Stromlaufplan?

Aussagekräftiger wäre natürlich eine Spannungsmessung, z.B. Spannungsabfall vom Batterie-Plus zu Y/3 der Zentralelektrik. Selbiges auch für die Masse wiederholen, sollte Z2 sein.

Danach würde ich von Y/3 zum Zig-Anzündermessen,
Pluseingang Kl. X am Lichtschalter etc.

Also diverse Verbrauchereingänge und das auch mal "unter Last".
So kannst Du die "Abfälle" 😁 sauber eingrenzen.

Liegt das an der Zentralelektrik? Ist das ein bekannter Schwachpunkt der Zentralelektrik?

Das kannst Du mit gezielten Messungen sauber ausmessen.

Die ZE selbst ist eigentlich unauffällig, was aber nicht heißt, dass die nie kaputt geht. Es gab schon Fälle wo diese z.B. durch eingedrungene Feuchtigkeit korrodierte und für allerlei Probleme sorgte. Manchmal leiern da auch Kontaktzungen aus, besonders wenn Stecker/Relais etc. mit Gewalt aufgesteckt wurden.

Der alte VW-T4 hat die gleiche wie der Golf 3 (Und Passat B3/B4, späte Golf 2, Polo 6N (Nicht 6N2), Seat Toledo 1L, Ibiza 6K usw.):
https://www.t4-wiki.de/wiki/Zentralelektrik

Das sind schon wieder eine ganze Menge an Ideen, die ich nun erhalten habe. Ich werde mich den Vorschlägen entsprechend einmal von Punkt zu Punkt voranmessen. ich hoffe, ich komme da halbwegs gut dran.

Schaltpläne habe ich, in Form des Buches "So wird's gemacht" (Band 79). Da steht aber z.B. über die elektrische Öffnung des Verdecks nichts drinnen. Aber um den Spannungsabfall näher einzukreisen, sollte es ausreichen. Ich werde mich da jetzt näher reinarbeiten.
Zur Zeit regenet es dauernd, so dass ich am Auto selbst wenig machen werde, also perfekt für das "Schaltplanstudium.

Viele Grüße,
Peter

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