Sonntagsfahrverbote - Konkretisierung der Rechtsgrundlage schon in dieser Woche

Moin!

Schon in dieser Woche wird voraussichtlich die Rechtsgrundlage für mögliche Sonntagsfahrverbote in konkretisierter Form vom Bundestag verabschiedet. Vgl. hier auch erster Beitrag der Motorradnachrichten:

Motorradnachrichten (Youtube)

Am besten es wird den Anwohnern weiterhin dringend empfohlen doch wegzuziehen, aber bitte nicht das eigene Verhalten reflektiert.

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Moin!

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 26. Mai 2021 um 09:20:54 Uhr:


Daher fahre ich auch seid 20 Jahren ohne Punkte, ohne Strafmandate usw.

Da muss ich gleich mal zwei Punkte ansprechen, die die Aussage mal in anderes Licht rücken:
1. Bisher war das laute Fahren kaum sanktionierbar. Ja, es gab Regelungen zum unnötigen Hin- und Herfahren und zur Lärmvermeidung, aber kaum etwas, was sich wirklich als Sanktionsgrundlage für eine zu laute Ortsdurchfahrt bzw. generell im Straßenverkehr angeboten hätte.
Die Aussage, 20 Jahre ohne Strafe gefahren zu sein, ist insofern also wenig sinnvoll, da es nun mal ohne Regel auch keine Strafe geben kann.

2. In jüngeren Jahren habe ich es selbst natürlich gerne mal "krachen lassen". Ich kannte ja auch meine Gegend. Ich wusste, wo die Blitzer stehen. Wo regelmäßig mobil geblitzt wurde. Ich konnte recht frei "wie Sau" fahren, ohne dem Risiko einer Strafe wirklich zu begegnen. Und dem ist auch so: Auch ich fahre jetzt seit mehreren Jahrzehnten, egal mit was für einem Gefährt, Punkt- und Straffrei durch die Welt.
Das zeigt aber nicht auf, dass ich ordnungsgemäß gefahren bin und mein Verhalten im Verkehr nicht beanstandungsfähig gewesen wäre, sondern dass ich - basierend auf Wissen und/oder durch Glück - einfach nur niemals mit einer Kontrolle in Kontakt kam.

Und ob es die Regelungen gibt.

Nur wurde es nie verfolgt, zumindest nicht richtig.

Und der andere Kollege kann ja dann gern die Blauen rufen wenn ich fahre. Sag ihm auch vorher bescheid.

Fahr Fahrrad.

Ich kann dieses Gejammer nicht mehr hören. Ja, wir befinden uns in einem Forum, in dem 85 % der User behaupten, Benzin im Blut zu haben. Ja, die Benzinverbrenner werden mittelfristig abgeschafft. Es wird nur noch ein Surren zu vernehmen sein. Aber ein paar ewig Gestrige werden es nicht glauben und so tun als nehme man ihnen das Heroin weg.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 26. Mai 2021 um 09:20:54 Uhr:


Kopfklatsch.

Ja ich bin einer ganz böser, uiihhh.

Daher fahre ich auch seid 20 Jahren ohne Punkte, ohne Strafmandate usw.

Fahrt Fahrrad. Da hat, wenn ihr euch benehmt, nun wirklich keiner was gegen.

Ich mach weiter so wie ich meine. Ach ich Egomane.

Ne als Fahrradfahrer biste auch von irgendjemand das Vorbild.

Ein Glück ist in diesem Forum die komplette moralische Überlegenheit und Weisheit versammelt. Ich lese hier immer amüsiert mit. 😁

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Zitat:

@Haasinger schrieb am 26. Mai 2021 um 09:08:30 Uhr:



Keine Angst, wir fahren auf der selben Seite. Gestern bin ich durch ne Ortschaft da kam mir wohl eine Wählerin einer bestimmten Partei mit zu gehaltenen Ohren entgegen. 4ter Gang 1400U/min. Dass die Menschen Wahnsinnig sind ist schon klar. Aber man muss dem Wahnsinn keine Grundlage geben.

Das ist, was ich meine. Es geht den Leuten schon lange nicht mehr um 90 oder 70DB.
Es geht denen generell um die Motorräder.
Wenn du auf dem eigentlich ruhigen Land wohnst, stört es dich schon, wenn alle paar Minuten ein leiser PKW vorbei fährt.
Und wenn dann noch alle paar Minuten ein Motorrad kommt, wo du glaubst, dass der Fahrer absolut rein zum Spaß da lang fährt, dann ist es dir egal ob das laut oder leise ist. Es stört dich einfach nur in deinem Wohlbefinden.
Und zum Glück für dich, ist die Politik mittlerweile bereit dich vor unnötigem Lärm zu schützen und richtet dann entsprechend Fahrverbote ein.
Ginge es wirklich um die Radaubrüder, würde man das anders regeln.

Ein paar Gedanken will ich noch loswerden:

1) Warum nur (offensichtlich) Motorräder betroffen sind? Weil die Menge an zugelassenen Zweirädern in Deutschland deutlich geringer ist als die der zugelassenen zweispurigen Fahrzeuge. Entsprechend kleiner ist die Lobby.

2) Warum sind Autos (offensichtlich) nicht betroffen? Weil es deutlich mehr Autos als Motorräder gibt. Weil es eine starke wirtschaftliche und politische Lobby in Sachen Auto gibt. Und weil Deutschland Autobauerland ist.

3) Kann es sein, dass Euro 4 und Euro 5 Motorräder zwar sicherer und sparsamer, aber auch lauter gemacht haben? Leider habe ich die Motorräder nicht mehr, aber meine ehemaligen Motorräder mit Euro Steinzeit waren deutlich leiser - zumindest den Angaben im Fz-Schein nach. Was ist also schiefgelaufen? Versucht der Gesetzgeber jetzt durch Fahrverbote die Zulassungsbestimmungen zu korrigieren?

Zitat:

@schredder66 schrieb am 26. Mai 2021 um 10:33:50 Uhr:


Ein paar Gedanken will ich noch loswerden:

1) Warum nur (offensichtlich) Motorräder betroffen sind? Weil die Menge an zugelassenen Zweirädern in Deutschland deutlich geringer ist als die der zugelassenen zweispurigen Fahrzeuge. Entsprechend kleiner ist die Lobby.

Fahre mal an einen sonnigen WE in das Sauerland, Eifel oder auch Weserbergland. Setzt dich da zur Unterhaltung an der beliebten "Rennstrecke" und du wirst merken das eine Unterhaltung nicht möglich ist. Da wird mit Hupen, Vollgas oder ausgebauten DB Killer gefahren. Da mir das schon vor Jahren auf die Nerven ging fahre ich nur noch im Ausland. Sollte es zu einen verbot kommen sehe ich mich auch nicht betroffen weil entweder fahre ich Transit in den Urlaub oder ich starte Freitags und bin auch Deutschland raus.

Zitat:

@schredder66 schrieb am 26. Mai 2021 um 10:33:50 Uhr:


3) Kann es sein, dass Euro 4 und Euro 5 Motorräder zwar sicherer und sparsamer, aber auch lauter gemacht haben? Leider habe ich die Motorräder nicht mehr, aber meine ehemaligen Motorräder mit Euro Steinzeit waren deutlich leiser - zumindest den Angaben im Fz-Schein nach. Was ist also schiefgelaufen? Versucht der Gesetzgeber jetzt durch Fahrverbote die Zulassungsbestimmungen zu korrigieren?

In Teilen ist das tatsächlich so. Viele neue Motorräder sind lauter als ihre Vorgänger, ist bei vielen BMW so, auch die neue Affentwin kommt mir lauter vor als das vorherige Modell.

Auch die neue Tracer 9 ist lauter als die Tracer 900 und hat damit die Grenze für das Fahrverbot in Tirol gerissen. Das hat in Japan wohl so recht keinen interessiert.

Zitat:

@Ben_F schrieb am 26. Mai 2021 um 10:05:33 Uhr:



Ne als Fahrradfahrer biste auch von irgendjemand das Vorbild.

Vorbild oder Feindbild? 😕

Vorbild macht für mich in dem Zusammenhang keinen Sinn...

Zitat:

@schredder66 schrieb am 26. Mai 2021 um 10:33:50 Uhr:


Ein paar Gedanken will ich noch loswerden:

1) Warum nur (offensichtlich) Motorräder betroffen sind? Weil die Menge an zugelassenen Zweirädern in Deutschland deutlich geringer ist als die der zugelassenen zweispurigen Fahrzeuge. Entsprechend kleiner ist die Lobby.

Nein. Sondern weil Motorräder noch immer als reine Spassmobile gesehen werden. Was sie in 90% der Fälle ja auch sind.

Zitat:

2) Warum sind Autos (offensichtlich) nicht betroffen? Weil es deutlich mehr Autos als Motorräder gibt. Weil es eine starke wirtschaftliche und politische Lobby in Sachen Auto gibt. Und weil Deutschland Autobauerland ist.

Auch hier: Nein.

Sie sind nicht betroffen, weil sie anders als Motorräder nicht nur überwiegend an Sonn- und Feiertagen gefahren werden.

Beim PKW wird einfach davon ausgegangen, dass die Fahrten, die man damit unternimmt notwendige Fahrten sind. Und da ist die Hemmschwelle diese zu verbieten natürlich wesentlich höher.

Und dann lassen sich die Motorradfahrer auch noch mit dem Argument Lärm entzweien.

"Du mit deiner lauten Kiste bist Schuld an den Verboten" prügelt die eine Hälfte auf die Andere ein.

Zitat:

3) Kann es sein, dass Euro 4 und Euro 5 Motorräder zwar sicherer und sparsamer, aber auch lauter gemacht haben? Leider habe ich die Motorräder nicht mehr, aber meine ehemaligen Motorräder mit Euro Steinzeit waren deutlich leiser - zumindest den Angaben im Fz-Schein nach. Was ist also schiefgelaufen? Versucht der Gesetzgeber jetzt durch Fahrverbote die Zulassungsbestimmungen zu korrigieren?

Dass sie nun wirklich lauter sind, wage ich mal zu bezweifeln. Aber das Problem ist ja primär auch nicht die Lautstärke. In den vergangenen Monaten habe ich selber noch einmal explizit darauf geachtet, ob Motorräder tatsächlich so viel mehr Lärm als Autos verursachen.

Mein Fazit: Tun sie nicht. Nicht die Lauten und schon gar nicht die Leisen.

Sie fahren nur verstärkt dann, wenn jeder frei hat und seine Ruhe geniessen möchte. Genau entgegen gesetzt den PKW.

Deshalb könnt ihr gern alle mit Flüstermoppeds durch die Gegend fahren. An den geplanten Verboten wird das nichts ändern.

@hoinzi Feindbild.. 😁 hab's korrigiert.

Und der Beobachtung widerspreche ich. Vorallem in vorangegangenen Monaten ist der falsche Zeitpunkt um sowas zu beobachten. Die krawaltütenfahrer sind bruchstrichfahrer und fahren bei zweistelligen Temperaturen.
Ausnahmen bestätigen hier leider die Regel.
An den geplanten verboten ist es jetzt zu spät. Man hatte genug Zeit in die andere Richtung zu gehen, hat man nicht und die Hersteller werden noch immer lauter...
@KapitaenLueck
Dein letzter Beitrag beißt sich. Und widerspiegelt genau das, was ich schrieb. Die Strafen sind noch deutlich zu gering und genau wegen solchen kommt die Begrenzung.
Leider wird es erneut nur die guten treffen. Die anderen interessiert es nicht und fahren dennoch weiter...

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 25. Mai 2021 um 16:14:56 Uhr:


Ich meinte eher an den Zusatz "Elektrofahrzeuge frei".

Die Schilder sind dann schnell demontiert wenn die pfeifenden Getriebe durch rauschen...

https://www.motorradonline.de/.../...undlage-fuer-motorrad-fahrverbote

Mein Fazit: Kontrollen verstärken!

Die StVO und der Bußgeldkatalog sanktionieren nicht nur Geschwindigkeitsüberschreitungen. Aber die sind es, die offensichtlich am einträglichsten und am einfachsten durchzuführen sind (bestes Preis- / Leistungsverhältnis sozuschreiben).

Andere Kontrollen sind aufwendiger? Ja und? Dann müssen sich Exekutive und Judikative etwas ausdenken, dass solche Kontrollen ermöglicht. Immer und jederzeit. Verbote sind keine gute Lösung, sondern eine Kapitulation. Aber leider viel zu leicht umsetzbar.

Moin!

Zitat:

@schredder66 schrieb am 27. Mai 2021 um 12:03:29 Uhr:


Mein Fazit: Kontrollen verstärken!

Die StVO und der Bußgeldkatalog sanktionieren nicht nur Geschwindigkeitsüberschreitungen. Aber die sind es, die offensichtlich am einträglichsten und am einfachsten durchzuführen sind (bestes Preis- / Leistungsverhältnis sozuschreiben).

Andere Kontrollen sind aufwendiger? Ja und? Dann müssen sich Exekutive und Judikative etwas ausdenken, dass solche Kontrollen ermöglicht. Immer und jederzeit. Verbote sind keine gute Lösung, sondern eine Kapitulation. Aber leider viel zu leicht umsetzbar.

Ich habe es in einem anderen Thread hier schon mal geschrieben und wiederhole das (un)gern noch mal: Das wird nicht passieren. Lassen wir zunächst mal außen vor, dass es nicht Aufgabe der der Judikative ist, sich da etwas auszudenken.
Es gibt zig andere Lebensbereiche, sogar genügend die - ehrlich gesagt - wichtiger sind als nur irgendwelche Krad-Fahrer , bei denen es "nur" mehr PolizistInnen oder sonstige MitarbeiterInnen brauchen würde (Kinderbetreuung, Pflegekräfte, Streetworker, ...) . Ggf. auch ein wenig Technik. Aber kein Landespolitiker wird für so ein "abstraktes" Problem auf Jahre- und Jahrzehnte dafür Geld im Haushalt unterbringen wollen - schon gar nicht, wenn die Alternative quasi kostenlos ist.
"Natürlich können wir 500 Polizisten dafür abstellen - oder einen Kindergärten bauen, Lehrer einstellen und ihnen schnelles Internet legen - dafür gibt es eben ein pauschales Krad-Verbot am Sonntag. Bitte wählen sie jetzt!" - Will jemand raten, wie die Antwort ausgehen wird?

Da kann man sich beliebig intensiv drüber aufregen, im Kreis springen und "Aaaaber!" rufen: Es - wird - NICHT - passieren.

Es passiert übrigens auch in zig anderen Bereichen nicht, solange der Druck von außen nicht groß genug ist (und das ist er bei Motorradfahrern nicht). Es ist heute schon absehbar, dass klimatische Veränderungen bestimmte Landstriche unbewohnbar machen werden. Man könnte da heute - für viel Geld - etwas dagegen tun. Passiert aber nicht. Warum: Kosten, keine konkreten Auswirkungen auf die hiesigen Wähler und nur abstrakte Auswirkungen (man merkt das ja heute nicht). Das gleiche bei vielen anderen Gründen der Flucht aus verschiedenen Ländern nach Europa. Aber auch hier: Sofern nicht kurzfristig ein konkreter "Return on investement" erreicht wird, werden als humanitäre Hilfe getarnte Peanuts gespendet. Aber du kannst ja mal einen Durchschnittsbürger fragen, wo er lieber einen Kindergarten und Schulen sehen will: Hier oder in Afrika. Langfristige, nicht konrete Auswirkungen, interessieren keinen.

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