Sonntagsfahrverbote - Konkretisierung der Rechtsgrundlage schon in dieser Woche
Moin!
Schon in dieser Woche wird voraussichtlich die Rechtsgrundlage für mögliche Sonntagsfahrverbote in konkretisierter Form vom Bundestag verabschiedet. Vgl. hier auch erster Beitrag der Motorradnachrichten:
Am besten es wird den Anwohnern weiterhin dringend empfohlen doch wegzuziehen, aber bitte nicht das eigene Verhalten reflektiert.
180 Antworten
Zitat:
@Christian74 schrieb am 6. Juni 2021 um 07:34:25 Uhr:
Stau auf der Autobahn? Da stelle ich mich mit dem Motorrad auch nicht an. Zwar machen die meisten Autofahrer Platz, aber es gibt auch genug, die extra zur Mitte ziehen. Sowas siehst du nur in Deutschland. Frei nach dem Motto: Wenn ich stehen muss, dann bleibt das Motorrad auch stehen.
Bis Corona bzw. viel Home Office das änderte, hatte ich zuverlässig jeden Tag auf dem Arbeitsweg und zurück meist so um die zwei mal zwischen ein und drei Kilometern Stau.
Natürlich *hust* bildeten alle Fahrzeuge stets eine breite Rettungsgasse *kopfschüttel* - eine, die so breit war, dass ich als Zweiradfahrer mit zwei großen Seitenkoffern leider praktisch nie hindurch passte.
Die Fahrer auf der linken Spur fuhren dabei sehr weit links und ließen allenfalls einige wenige Zentimeter Platz zur dortigen Betonmittelleitplanke, so wie es sein soll! Ich bin dann oft dort am Stau vorbei gefahren, weil ich auf den wenigen Zentimetern in der Regel mehr als genug Platz für mein Motorrad mit den großen Seitenkoffern hatte... *kopfschüttel*
Dieses "Wenn ich stehe, sollen alle stehen!" ist für viele ein Grund, keine Rettungsgasse zu bilden. Als berechtigter Rettungsgassenfahrer einschlägiger Hilfsfahrzeuge habe ich das schon in den 90er Jahren oft gehört. Viele geben ganz offen zu, dass sie bei einem unfallbedingten Stau vom Unfall noch etwas sehen wollen, sozusagen als Entschädigung für die verlorene Zeit.
Es mag drastisch klingen, aber in Deutschland überwiegen die egoistischen Ar...löcher im Straßenverkehr. Ich schrieb es schon häufiger, ich wünsche mir das "Hallo Partner – danke schön" aus den 70er Jahren zurück.
Die Deutschen könnten sich auch eine ganz fette Scheibe von unseren westlichen Nachbarn, den Niederländern abschneiden. Dort wird um Welten entspannter und weniger aggressiv gefahren, ich genieße jeden Meter, den ich in den Niederlanden fahren darf.
Dass man hierzulande die Raser und Lärmfetischisten auf zwei oder vier Rädern mit nichts zur Einsicht, Empathie und Rücksicht bringt ist da nicht verwunderlich. Nur traurig ist es.
Gruß Michael
Zitat:
@cng-lpg schrieb am 6. Juni 2021 um 10:47:25 Uhr:
Die Deutschen könnten sich auch eine ganz fette Scheibe von unseren westlichen Nachbarn, den Niederländern abschneiden. Dort wird um Welten entspannter und weniger aggressiv gefahren, ich genieße jeden Meter, den ich in den Niederlanden fahren darf.
Ich bin jede Woche mit dem LKW in den Niederlanden unterwegs. Seit letztem Jahr gilt dort auf den Autobahnen von 6 bis 19 Uhr ein allgemeines Tempolimit von 100 km/h. So entspannt wie dort fährt man nirgendwo anders.
Es bleibt abzuwarten, wie lange es die Autolobby in Deutschland noch schafft, ein solches Tempolimit zu verhindern. Vor allem im Hinblick auf die Bundestagswahl.
Gruß Christian
Immer wieder lustig zu lesen, wie viel besser es motorradfahrern doch angeblich im Ausland geht.
Möchte nicht wissen, was bei uns los wäre, wenn solche Maßnahmen eingeführt werden würden https://www.motorradonline.de/.../
Und hat frankreich nicht erst letztens Tempo 80 auf Landstraßen eingeführt?
Ich kann da aus unserer Norwegenreise berichten 3 Wochen mit dem Motorrad nur 80 , ich sag nur Geil du hast Zeit dir die Landschaft an zu sehen keiner drängelt von hinten ein jeder nimmt Rücksicht , keine lärmenden Spacken .
Ich wünsche mir sogar mittlerweile ein Tempolimit 130 km/h das eben die ganze ich will schneller Spaken ruhiger werden , und es wird dann auch leiser weil viele gleichmäßiger Fahren bei weniger Drehzahl , ganz davon zu sprechen wie viel weniger man dann auch noch Verbraucht.
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Mit 130 auf der Bahn könnt ich auch noch leben, aber 80 auf der Landstraße,...NEVER !
MaL schnell ne Feierabend Runde und dann mit 80 hinter einen LKW gondeln geht schon mal gar nicht.
Im Urlaub in einer einsamen schönen Gegend mag 80 ja noch toll sein, aber zuhause im Alltag...
Richtig... Im Urlaub kann man sich noch "das Neue/Unbekannte" anschauen... Daheim isses einfach nur nervig.
Davon abgesehen soll man ja eh auf die Straße achten und nicht durch die Landschaft träumen... 😉
Da scheiden sich wohl die Geister. Was Geschwindigkeit betrifft, sind andere Länder uns Deutschen schon lange voraus und interessanterweise haben die damit kein großes Problem.
Ist im Grunde auch egal, für den einen mag 100 ok sein, der nächste sagt 130 auf der Landstraße ist doch vollkommen in Ordnung und wieder ein anderer hat mit 300 auf der Bahn kein Problem.
Die Frage die man sich stellen muss, ist doch die, wen behindert man?
Man muss sich auch mal die Frage stellen, was einem 20km/h schneller wirklich bringt. Zeitlich ist das so gering, dass man das vernachlässigen kann, vorallem wenn man die Feierabendrunde betrachtet. Wie lang ist die? 100km?
Da hat man eine Ersparnis von 15 Minuten.
Und fährt man die Runde nicht um zu enspannen, den Kopf frei zukriegen? Da ist die Geschwindigkeit auch vollkommen egal. Da zählt doch die Zeit....
Im Grunde ist es einfach nur so, wie man mit den Gedanken an die Sache ran geht.
Das ist aber egal, weil das nunmal Gesetz ist. Solange man 100 fahren darf, kann man das ja auch ohne bedenken machen, sofern man da einfach seine Maschine so bewegt, dass man niemanden stört.
Bei uns würde eine solche Beschränkung auch nichts bringen, weil die Krawalbrüder würden auch bei 80 noch Krawal machen. Denn selbst bei 100 hätte man die Maschine schon ruhig bewegen können. Machen Sie es da also schon nicht, warum sollten sie es dann bei 80 machen. Und wenn man sich ehrlich ist, halten die sich auch bei 100 schon nicht an die 100.
Dem könnte man nur entgegenwirken, wenn man vor Ort rauszieht und die Strafen so drastisch wären, dass es einem wirklich wehtut. Wie zum Beispiel nem Monatsgehalt oder noch mehr.
Kaum ein Motorradfahrer hält sich bei Tempo 100 an die 100 (ich auch nicht, gebe ich zu).
Größere Gruppen halten sich in der Regel an die Geschwindigkeit, aber fährt man hinter einzelnen Motorrädern her, bewegt es sich meist zwischen 120 und 130, vereinzelt auch deutlich mehr.
Zitat:
Man muss sich auch mal die Frage stellen, was einem 20km/h schneller wirklich bringt. Zeitlich ist das so gering, dass man das vernachlässigen kann, vorallem wenn man die Feierabendrunde betrachtet. Wie lang ist die? 100km?
Geht nicht um die Zeit, geht einfach drum dass ich mich bei 100 legal von LKW, Bussen, Wohnmobilen (🙄) Traktoren uw. absetzen kann. Niemand, auch die Dosenfahrer nicht, fahren gerne hinter solchen unübersichtlichen und großen Fahrzeuge her.
Ich lese hier so oft „Entspanntes Fahren“ und „entspannen beim Fahren“. Was macht ihr da? Weniger auf den Verkehr achten? Ist das dann mehr so eine Yoga-Tour? Welcher Tee wird anschließend gereicht?
Moin!
Zitat:
@nebukatonosor schrieb am 6. Juni 2021 um 16:06:26 Uhr:
Zitat:
Man muss sich auch mal die Frage stellen, was einem 20km/h schneller wirklich bringt. Zeitlich ist das so gering, dass man das vernachlässigen kann, vorallem wenn man die Feierabendrunde betrachtet. Wie lang ist die? 100km?
Geht nicht um die Zeit, geht einfach drum dass ich mich bei 100 legal von LKW, Bussen, Wohnmobilen (🙄) Traktoren uw. absetzen kann. Niemand, auch die Dosenfahrer nicht, fahren gerne hinter solchen unübersichtlichen und großen Fahrzeuge her.
Wenn die auf der Landstraße alle einheitlich 80 km/h fahren dürfen - warum muss man sich da absetzen? Das Problem heute ergibt sich nur aus der Differenz bei der Maximalgeschwindigkeit. Gibt es diesen nicht mehr, erübrigt sich auch das Überholen. Vielleicht führt es sogar dazu, dass die Leute eben nicht 2m hinter dem LKW hängen...
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 6. Juni 2021 um 17:57:00 Uhr:
Ich lese hier so oft „Entspanntes Fahren“ und „entspannen beim Fahren“. Was macht ihr da? Weniger auf den Verkehr achten? Ist das dann mehr so eine Yoga-Tour? Welcher Tee wird anschließend gereicht?
Die Diskussion wirst du verlieren, weil alle Erhebungen dazu ganz klar das Bild zeigen, dass eine Reduktion der Maximalgeschwinigkeit und der maximalen Differenzgeschwindigkeiten zu einem Rückgang hinsichtlich der Schwere bzw. Häufigkeit von Unfällen sowie des Stresslevels führt.
Das Problem ist ja gerade, dass man genervt, gereizt oder sich sonst wie getriggert fühlt, weil man ja "viel schneller" fahren könnte, weil man etwas "verliert".
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 6. Juni 2021 um 17:57:00 Uhr:
Ich lese hier so oft „Entspanntes Fahren“ und „entspannen beim Fahren“. Was macht ihr da? Weniger auf den Verkehr achten?
Ich spreche immer gerne vom Entschleunigen im Gegensatz zum Adrenalinkick, den eine große Zahl der Motorradfahrer anstrebt. Auf den Verkehr muss man bei beiden Fahrweisen gleichermaßen achten, jedoch muss ein ambitionierter Fahrer in derselben Zeit deutlich mehr Sinneseindrücke verarbeiten. Das bedeutet Stress. Stress, den der entspannte Tourenfahrer nicht hat. Das Risiko, im Verkehr nicht alles mitzubekommen oder falsch zu reagieren ist daher beim flotteren Fahrer sicher größer.
Gruß Michael
Ich denke durchaus, dass eine konzentrierte, wenn auch schnelle Fahrweise, weniger unfallanfällig ist, als die Sightseeingtour mit Blümchenpflückerei. Während man bei ersterer allein auf den Straßenverkehr fokussiert ist, guckt man sich bei zweiterer die Landschaft, Gebäude... oder auch die Dame am Straßenrand an. Sicherer ist zweites sicher nicht.
Ein klares Jein. Was Du sagst ist nicht falsch, es gibt solche Leute, aber eben auch die, die ich beschrieben habe.
Das Problem ist, niemand fährt ständig konzentriert und so ist die Fehlerquote bei den schnellen Fahrern eher höher als niedriger. Ich denke, das kennt jeder, der beides ausprobiert hat: Zügiges Fahren ist anstrengender. Aber natürlich gibt es auch einen Trainingseffekt: Ein Vielfahrer wird sicherlich ein geringeres Unfallrisiko als der klassische Sonntagsfahrer haben.
So oders so, der gemütliche Fahrer achtet nicht weniger auf den Verkehr, nur weil er gemütlich fährt.
Gruß Michael