Sollen Zylinderkopfschrauben eingeölt werden?

VW Golf 1 (17, 155)

HeikoVAG macht es, Weberli macht es nicht. Ich habe mir dazu folgendes überlegt.

Bei der Motorenfertigung wurde beim Bohren und Gewindeschneiden in den Block reichlich Bohremulsion verwendet. Die Bohremulsion kühlt und schmiert die Schneidwerkzeuge. Danach wird alles mit Druckluft getrocknet. Aber in den Gewindegängen bleibt ein dünner Ölfilm zurück.

Wenn wir die Bohrungen mit Bremsenreiniger reinigen und entfetten, sind sie völlig sauber. Daher habe ich die Gewinde der neuen Schrauben dünn mit Caramba mit MoS2 besprüht.

Beste Antwort im Thema

Wir sind in einem technischen Forum und diskutieren so lange, bis wir die beste Lösung gefunden haben. Dabei helfen uns die vielen Erfahrungen, die die einzelnen Mitglieder gemacht haben, und die technischen Unterlagen der Teilehersteller.

Ich lese immer wieder, dass heiß über Fragen diskutiert wird, die bei eigener Reparatur wenig kosten. Typische Beispiele dafür sind der Zahnriemenwechsel, der Getriebeölwechsel und die Zylinderkopfschrauben.

Zuerst einmal etwas Grundsätzliches. Die Schrauben beim Golf sind abgemagerte Dehnschrauben. Sie werden wie diese über die Streckgrenze hinaus gelängt. Stahl ist bis zur Streckgrenze vollkommen elastisch. Dieser nicht elastische (plastische) Teil der Dehnung bleibt auch nach dem Herausschrauben so. Die Schraube ist damit länger geworden. Diese plastische Längung ist notwendig, damit unter allen Betriebsbedingungen des Motors die Spannkraft der Schraube nicht unter einen Mindestwert rutscht.

Nach jedem Motorstart wird die Schraube wieder gedehnt, weil der Alukopf durch die Erwärmung sich in alle Richtungen ausdehnen will. Die Schraube steht dabei unter einer Zugschwellbelastung und einer Biegwechselbelastung. Bei einer Schwellbelastung steht ein Teil unter einer dauernden Grundkraft. Eine betriebsbedingte Kraft nimmt wechselweise zu und ab. Nur eine bestimmte Zahl solcher Wechsel kann ein Teil ertragen. Also zählt mal die Starts eurer Golfs zusammen. Wenn einer seinen Golfmotor immer schindet, ist die Belastung besonders groß. Schinden heißt sofort volle Last nach dem Starten (besonders schlimm im Winter) und immer Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn.

Eine gebrauchte Schraube mit vielen Lastwechseln ist gelängt. Sie muss aber beim erneuten Anziehen zusätzlich noch einmal um die gleiche Strecke gelängt werden, damit sie wieder das gleiche Spannverhalten erreicht. Ob sie das nur kurz oder etwas länger aushält, ist dem Zufall überlassen.

Wollt ihr wegen 30 € dieses Risiko eingehen?

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Zitat:

Original geschrieben von 2erlei


gut. dann ausführlich, wob. extra für dich.
das veto habe ich damals schon gesetzt
als jemand vorschlug, die schrauben ein
zweites mal zu verwenden.
egal, was ihr da lest oder hört - sie reißen
ab. ist mir passiert.

und zum zweiten:
die schraubenköpfe sollen press liegen.
ohne dreck, staub, öl oder klavier
zwischen schraube und kopf.

Gebrauchte Schrauben kannst du mit 60Nm + 360° anziehen ohne dass sie reißen.

Alles schon ausprobiert. Deckt sich auch mit dem Schraubendiagramm von Elring.

Drehwinkel bis Kraftabfall (noch kein Abriß) 70NM + 900°.

MfG

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


http://www.ekag1.de/pdf/Motorschaden_D_02-06.pdf

Seite 17, Punkt 6.2.

Danke für den Link. Wirklich interessant, dass die beiden führenden Hersteller sich derart wiedersprechen.

Zitat:

Original geschrieben von 2erlei


ich kenne da eine ganz ähnliche story.
zu uns kam ein kunde, dem es sorgen
bereitete, daß er seine räder nicht
fest bekommt. er würde sie anziehen
und sie täten sich ewig "von allein"
lösen.
ich sah es mir an und entdeckte an
der radaufnahme kupferpaste.
der kunde hatte sie dort aufgetragen
weil sich das rad ewig auf dem rand
der bremsscheibe festfraß und dann
auch ohne schrauben hielt. er müsse
dann, beim reifenwechsel, gewalt
anwenden um das rad zu lösen. also
schmierte er alles großzügig mit der
paste ein.
diese paste ist aber nicht druckfest
und hitzestabil und als sich die paste
dann auflöste, vergrößerte sich das
spiel zwischen radaufnahme und rad.
somit löste es sich "von allein".

so ist es auch bei kopfschrauben.
klar, soweit?

Die Kupferpaste war also trotz 4-5 Schrauben die mit 110NM angezogen worden sind noch so dick unter den Auflageflachen, dass das spätere Verschwinden der Paste ausgereicht hat das Rad zu lockern.

Tut mir leid das ist Unsinn zum Quadrat. Sowas ist höchstens bei zwei größeren planen Flächen die gegeneinander verschraubt werden möglich. Schau dir mal an wieviel tasächliche Auflagefläche zwischen Felge und Bremsscheibe vorhanden sind.

Selbst wenn es so sein sollte wie soll das bei einer Zylinderkopfschraube funktionieren?
Die nach Vorschrift angezogene Schraube hat eine Längung von ca. 6mm wovon die Hälfte nicht bleibend also elastisch ist. Selbst wenn nach Anzug ein zehntel Millimeter (völlig unrealistisch viel ) Öl unter der Anlagefläche sind und diese dann irgendwann durch den Druck entweichen. Würde die Elastizität der Schraube das locker aufnehmen.

Zweitens warum verursacht der Ölfilm unter ZKD Schrauben, welche ohne Scheibe verbaut werden nicht den von dir beschriebenen Effekt?

Also Klar soweit ist bei deinen Ausführungen gar nichts.

MfG

Gebrauchte Schrauben kannst du mit 60Nm + 360° anziehen ohne dass sie reißen.
Alles schon ausprobiert. Deckt sich auch mit dem Schraubendiagramm von Elring.
Drehwinkel bis Kraftabfall (noch kein Abriß) 70NM + 900°.

MfGNur ein Pfuscher verbaut gebrauchte Zylinderkopf schrauben ein zweites Mal, das es sich bei den schrauben um Dehnschrauben handelt und siehe unten

Eine Dehnschraube ist ein Maschinenelement zur Erstellung lösbarer Verbindungen. Durch eine Verjüngung des Schraubenschaftes bis knapp unter den Gewindekerndurchmesser kann sie Schwellbelastungen elastisch aufnehmen.
Typische Anwendungen: Zylinderkopfverschraubung in Kraftfahrzeug-Motoren
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen: "Lösbar" bedeutet nicht zwangsläufig auch "mit gleichem Element wieder verbindbar". Oft sind Dehnschrauben so berechnet, dass sie leicht über ihren elastischen Bereich hinaus gedehnt werden, also in den plastischen Bereich. Das ist sehr oft dann der Fall, wenn nach Erreichen eines Anzugs-Drehmoments noch um einen weiteren festen Winkelwert weiter angezogen werden soll. In solchen Fällen müssen oftmals die Schrauben für ein Wiederverbinden durch neue ersetzt werden. Daher sind die Handbücher zur Montage zu beachten.
Beispiel: Drehmomentvorgabe für Zylinderkopfschrauben an VW Golf III 1,6l-Benzin-Motor:
1. Stufe 40 Nm
2. Stufe 60 Nm
3. Stufe +90° (1/4 Umdrehung)
4. Stufe +90° (1/4 Umdrehung)
Die Stufen 3 und 4 können auch zusammengefasst werden zu einer einzigen Drehung von 180°. Nach Herstellervorgabe müssen die Schrauben ersetzt werden, weil alte Schrauben bei Wiederverwendung abreißen (Erfahrungswert).

Und die schrauben würde ich nicht nachträglich einölen weil es zu rissen im Zylinderkopf kommen kann

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von WOB



Gebrauchte Schrauben kannst du mit 60Nm + 360° anziehen ohne dass sie reißen.
Alles schon ausprobiert.

Da ist auch schon das Gegenteilige passiert.

Behaupten, dass es nie passiert, weils dir nicht passiert ist, ist gefährlich.

Zitat:

Original geschrieben von uss-franklin


Nur ein Pfuscher verbaut gebrauchte Zylinderkopf schrauben ein zweites Mal, das es sich bei den schrauben um Dehnschrauben handelt und siehe unten....

Und die schrauben würde ich nicht nachträglich einölen weil es zu rissen im Zylinderkopf kommen kann

Zwei technisch falsche Aussagen garniert mit Copy und Paste von Wikipedia ohne Quellenangabe.

Quelle: Victor Reinz

5. Warum neue Zylinderkopfschrauben verwendet werden sollten

Unter normalen Bedingungen

können plastisch verformte Zylinderkopfschrauben

aufgrund ihrer Duktilität

(Dehnbarkeit) mehrmals verwendet

werden. Aus Sicherheitsgründen raten aber selbst die Motorenhersteller

von einer mehrmaligen

Verwendung der Zylinderkopfschrauben ab.

Bei ungünstiger Toleranzlage

der Gewinde-Sacklochbohrung kann

bei mehrmaligem Anzug aufgrund der

bleibenden Längung die Zylinderkopfschraube

am Sacklochende zur

Anlage kommen. Wird dies beim

Schraubenanzug nicht bemerkt, kann

es zum Schraubenabriss oder, im

ungünstigsten Fall, zu einem

Blockriss kommen [Bild 8 und 9].

 

 

Elring schreibt zwar:

Quelle Elring:

 

Neben der Änderung der Festigkeits- und Dehneigenschaften

des Schraubenwerkstoffs ist

mit der Längung der Schraube auch eine Verkleinerung

des Querschnitts verbunden. Bei erneuter

Verwendung dieser Schraube besteht die

Gefahr, dass die aufgebrachte Schraubenkraft

vom verkleinerten Querschnitt nicht mehr

aufgenommen werden kann. Die Folge ist

ein Schraubenabriss.

 

 

Anhand der Schraubenkennlinie (Grafik im Anhang) erkennt man aber, dass dass die Schraube erst bei 70nM + 10x 90° ihre Festigkeit verliert.

Bei der zweiten Verwendung ist eine Zylinderkopfschraube noch weit vom Abriss entfernt.

 

 

Quelle Elring:

 

2. Nach Aufbringung eines bestimmten Drehmoments

(hier 70 Nm) muss sich die Schraube

noch um mindestens 2 Umdrehungen ( ± 90°

Drehwinkel, herstellerabhängig) weiter drehen

lassen. Die Schraubenkraft darf dabei nicht

wesentlich abnehmen.


Links:

Reinz
Elring

MfG

 

Edit: Hier noch mal der Ursprungsthread: klick

Zitat:

Original geschrieben von SerialChilla



Zitat:

Original geschrieben von WOB



Gebrauchte Schrauben kannst du mit 60Nm + 360° anziehen ohne dass sie reißen.
Alles schon ausprobiert.
Da ist auch schon das Gegenteilige passiert.
Behaupten, dass es nie passiert, weils dir nicht passiert ist, ist gefährlich.

Schau dir einfach mal die Grafik auf der verlinkten Elring Seite an.

MfG

@WOB
1.) Nur weil bei dir keine Schrauben abgerissen ist, kannst du hier keine Garantien für andere Leute schreiben.
Oder kennst du den Zustand der Schrauben, Gewinde (evtl. Korrosion), Genauigkeit des Drehmomentschlüssels, Ölungszustand der Schrauben, verwendete Dichtung, etc. dieser Leute?
Wäre in etwa das selbe, als wenn hier jemand schreibt man kann ohne Probleme ewig mit dem gleichen Zahnriemen fahren.
Beim nächsten reist er aber dann "unerwartet."

Tatsache ist, dass die Schrauben plastisch gedehnt wurden (erwünschte Sache). Heist diese können beim zweiten Anziehen nicht die gleiche Kraft übertragen wie beim ersten mal, sondern weniger.
Des weiteren weiß man den alten Gölfen nicht, was schon alles mit den Schrauben passiert (vorangegangene Reperaturen), es sei denn man hat die Schrauben selbst schon mal erneuert. Hier gibt es aber auch Unsicherheitsfaktoren.

2.) Vergleiche mal die Anlagafläche von Stahl- und Alufelgen. Da wirst du große Unterschiede sehen. Während die Anlagefläche von Stahlfelgen in der Regel sehr gering ist, gibt es Alufelgen (z. B. von Borbet) welche die komplette Nabe abdecken.
Also mit der Kupferpaste sparsam sein.

Wir sind in einem technischen Forum und diskutieren so lange, bis wir die beste Lösung gefunden haben. Dabei helfen uns die vielen Erfahrungen, die die einzelnen Mitglieder gemacht haben, und die technischen Unterlagen der Teilehersteller.

Ich lese immer wieder, dass heiß über Fragen diskutiert wird, die bei eigener Reparatur wenig kosten. Typische Beispiele dafür sind der Zahnriemenwechsel, der Getriebeölwechsel und die Zylinderkopfschrauben.

Zuerst einmal etwas Grundsätzliches. Die Schrauben beim Golf sind abgemagerte Dehnschrauben. Sie werden wie diese über die Streckgrenze hinaus gelängt. Stahl ist bis zur Streckgrenze vollkommen elastisch. Dieser nicht elastische (plastische) Teil der Dehnung bleibt auch nach dem Herausschrauben so. Die Schraube ist damit länger geworden. Diese plastische Längung ist notwendig, damit unter allen Betriebsbedingungen des Motors die Spannkraft der Schraube nicht unter einen Mindestwert rutscht.

Nach jedem Motorstart wird die Schraube wieder gedehnt, weil der Alukopf durch die Erwärmung sich in alle Richtungen ausdehnen will. Die Schraube steht dabei unter einer Zugschwellbelastung und einer Biegwechselbelastung. Bei einer Schwellbelastung steht ein Teil unter einer dauernden Grundkraft. Eine betriebsbedingte Kraft nimmt wechselweise zu und ab. Nur eine bestimmte Zahl solcher Wechsel kann ein Teil ertragen. Also zählt mal die Starts eurer Golfs zusammen. Wenn einer seinen Golfmotor immer schindet, ist die Belastung besonders groß. Schinden heißt sofort volle Last nach dem Starten (besonders schlimm im Winter) und immer Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn.

Eine gebrauchte Schraube mit vielen Lastwechseln ist gelängt. Sie muss aber beim erneuten Anziehen zusätzlich noch einmal um die gleiche Strecke gelängt werden, damit sie wieder das gleiche Spannverhalten erreicht. Ob sie das nur kurz oder etwas länger aushält, ist dem Zufall überlassen.

Wollt ihr wegen 30 € dieses Risiko eingehen?

ich sag mal als KFZler. kein öl da die gefahr besteht das du dir durch das öl was unten im loch ist, dir das gewinde kaput machen kannst und wenns ganz hart kommt kann dir sogar der block platzen.

Man soll ja nicht pro Schraube einen 5L Kanister Öl verbrauchen, sondern an den angegebenen Stellen LEICHT einölen.
Da läuft überhaupt nichts nach unten.
Der Hersteller schreibt das leichte Einölen vor, also sollte man dies auch machen.

mim finger das öl Überstreichen jeh nach hersteller da hast du recht.
es gibt aber auch so spezis die echt 1liter für ne schraube nehmen.

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


@WOB
1.) Nur weil bei dir keine Schrauben abgerissen ist, kannst du hier keine Garantien für andere Leute schreiben.

Wo gebe ich hier Garantie, ich bediene mich in meiner Argumentation doch der Aussagen zweier führenden Hersteller.

Zu behaupten nur weil mir die noch nicht abgerissen sind, komme ich zu meinen Schlussfolgerungen finde ich nicht angebracht.

Meine persöhnliche Erfahrung deckt sich nur mit den zitierten Aussagen von Reinz und dem Diagramm von Elring.

Wir haben das rein aus Interesse vor Jahren an einem defekten Passat mit 827er Block gemacht, da wir im Vorfeld eine ähnliche Diskussion hatten.

Die voher gelösten Altschrauben sind nach Anzug mit 60Nm erst bei fast 3 kompletten Drehungen abgerissen.

Das aufzbringende Drehmoment bleibt die ganze Zeit gleich.

Meinst du ernsthaft der Ingenieur der das Reinz PDF verfasst hat, schreibt, dass das mehrmalige Verwenden den Schrauben nichts ausmacht aus Unwissen?

Und Reinz ist mit Sicherheit nicht daran Interessiert, dass Schrauben mehrfach verwendet werden.

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


Oder kennst du den Zustand der Schrauben, Gewinde (evtl. Korrosion), Genauigkeit des Drehmomentschlüssels, Ölungszustand der Schrauben, verwendete Dichtung, etc. dieser Leute?
Wäre in etwa das selbe, als wenn hier jemand schreibt man kann ohne Probleme ewig mit dem gleichen Zahnriemen fahren.
Beim nächsten reist er aber dann "unerwartet."

Nochmal, ich habe nur gesagt, dass die häufig verbreitete Annahme, dass weil es sich um Dehnschrauben handelt diese weitere Dehnung nicht verkraften und demnach abreißen oder die nötige Verschraubungskraft nicht mehr aufbringen können so nicht haltbar ist.

Um das zu untermauern habe ich auf entsprechende Stellen in den beiden PDFs verwiesen.

Was hat meine Aussage mit Leuten zu tun, die sich nicht an die elementarsten Dinge halten.

(Prüfung der Gewinde, Markendichtung, kein 10€ DMS, Schrauben nicht so zu ölen dass das Sackloch vollläuft etc.)

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


Tatsache ist, dass die Schrauben plastisch gedehnt wurden (erwünschte Sache). Heist diese können beim zweiten Anziehen nicht die gleiche Kraft übertragen wie beim ersten mal, sondern weniger.

Der erste Satz findet meine volle Zustimmung, der Zweite nicht.

Die Schrauben können in einem gewissen Maß plastisch gedehnt werden. Das Maß ist ein mehrfaches größer als Das, welches bei der Erstmontage und dem folgenden Betrieb auftritt. Deine Folgerung, die Schrauben sind bereits plastisch gedehnt und können deshalb nicht mehr die gleiche Kraft übertragen, ohne

dabei den konstruktiven Dehnungsbereich zu berücksichtigen, ist also schlichtweg falsch.

Die Schrauben sind zwar in den plastischen Bereich gedehnt haben aber noch erheblichen weiteren Spielraum. Das geht ganz eindeutig aus dem Schraubendiagramm von Elring hervor. Ebenso aus der Aussage von Reinz, dass für die Schrauben von ihren Dehnungseigenschaften her, ein mehrmaliges Verwenden kein Problem darstellt.

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


Des weiteren weiß man den alten Gölfen nicht, was schon alles mit den Schrauben passiert (vorangegangene Reperaturen), es sei denn man hat die Schrauben selbst schon mal erneuert. Hier gibt es aber auch Unsicherheitsfaktoren.

Nochmal, ich habe nicht empfohlen auf neue Schrauben zu verzichten. Es ging nur um den technischen Hintergrund. Ganz klar im ersten Post des verlinkten Thread nachzuvollziehen. Ich habe nur gesagt es ist technisch möglich, die Schrauben ein zwetes Mal zu verwenden, wie es übrigens bei einigen Herstellern ganz offiziell in der technischen Lteratur steht. (z.B. Ford oder Fiat) Bei Ford steht zum Beispiel in der Reparaturanweisung für Fiesta: ZK-Schrauben sind ein zweites Mal wiederzuverwenden und mit einem Körnerschlag für eine mögliche weitere Reperatur zu Kennzeichnen. Weisen die Schrauben hingegen schon einen Körnerschlag auf, sind neue zu verwenden.

Schon gar nicht habe ich es empfohlen bei Motoren, bei denen man die vorgeschichte nicht kennt. Das geht ja auch ganz klar aus den Reinz Aussagen hervor.

"Klemmung im Sackloch"

Zitat:

Original geschrieben von knacksen


2.) Vergleiche mal die Anlagafläche von Stahl- und Alufelgen. Da wirst du große Unterschiede sehen. Während die Anlagefläche von Stahlfelgen in der Regel sehr gering ist, gibt es Alufelgen (z. B. von Borbet) welche die komplette Nabe abdecken.
Also mit der Kupferpaste sparsam sein.

Die Tatsächliche Auflagefläche (die Stellen mit dem Höchstdruck) ist auch bei Alufelgen mit augenscheinlich größeren Flächen nicht viel größer, da die Flächen nicht vollkommen plan sind. Das Fett findet beim Anzug (es werden ja auch nicht alle Schrauben gleichzeitig angezogen) immer einen Weg zum Entweichen. Willst du mir wirklich erzählen, dass man durch das Anziehen der Räder es nicht schafft, dass die Felge zur Auflage kommt. Wie dick soll die Fettschicht denn dann sein, die sich nicht verdrängen lässt? Dass die Elastizität der Verschraubung nicht ausreicht das aufzunehmen. (Das Nachziehen nach ca. 50km mal ganz aussen vor)

MfG

Was geht denn hier ab ?

a) ELRING und Goetze Schrauben sind schon mit Öl benetzt. Reindrehen, Festschrauben, Fertig !
b) FEBI Schrauben sind nicht geölt und sollten vor dem Einbau mit WD40 o.Ä. geduscht werden, da sonst das Drehmoment zu früh erreicht wird weil sie "haken"
c) Bei allen 827 und 828 Motoren können die alten Kopfschrauben wieder genommen werden. Die sind dann auch schon ölig. Ausgenommen von der Regel sind die Diesel und der VR.
Hab auch schon Kopfschrauben 3x wieder genommen. Da passiert nix !!!

😉

Zitat:

Original geschrieben von Oldie65


Wir sind in einem technischen Forum und diskutieren so lange, bis wir die beste Lösung gefunden haben. Dabei helfen uns die vielen Erfahrungen, die die einzelnen Mitglieder gemacht haben, und die technischen Unterlagen der Teilehersteller.

Yup, sehe ich auch so, auch wenn es manchmal verbissen sein mag, eine Diskussion lebt von konträren Meinungen.

Zitat:

Original geschrieben von Oldie65


Ich lese immer wieder, dass heiß über Fragen diskutiert wird, die bei eigener Reparatur wenig kosten. Typische Beispiele dafür sind der Zahnriemenwechsel, der Getriebeölwechsel und die Zylinderkopfschrauben.

Ich auch, finde das auch gut. Es sollte hier ja nicht nur ums Geld gehen.

Man sollte auch bei Teilen wo es sich finanziell eigentlich nicht lohnt über Hintergründe diskutieren können.

Zitat:

Original geschrieben von Oldie65


Zuerst einmal etwas Grundsätzliches. Die Schrauben beim Golf sind abgemagerte Dehnschrauben. Sie werden wie diese über die Streckgrenze hinaus gelängt. Stahl ist bis zur Streckgrenze vollkommen elastisch. Dieser nicht elastische (plastische) Teil der Dehnung bleibt auch nach dem Herausschrauben so. Die Schraube ist damit länger geworden. Diese plastische Längung ist notwendig, damit unter allen Betriebsbedingungen des Motors die Spannkraft der Schraube nicht unter einen Mindestwert rutscht.

Ist soweit jedem, der sich für den Thread interessiert und die Infos von Elring und Reinz durchgelesen hat oder es schon vorher wusste, klar.

Zitat:

Original geschrieben von Oldie65


Nach jedem Motorstart wird die Schraube wieder gedehnt, weil der Alukopf durch die Erwärmung sich in alle Richtungen ausdehnen will. Die Schraube steht dabei unter einer Zugschwellbelastung und einer Biegwechselbelastung. Bei einer Schwellbelastung steht ein Teil unter einer dauernden Grundkraft. Eine betriebsbedingte Kraft nimmt wechselweise zu und ab. Nur eine bestimmte Zahl solcher Wechsel kann ein Teil ertragen. Also zählt mal die Starts eurer Golfs zusammen. Wenn einer seinen Golfmotor immer schindet, ist die Belastung besonders groß. Schinden heißt sofort volle Last nach dem Starten (besonders schlimm im Winter) und immer Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn.

Eine gebrauchte Schraube mit vielen Lastwechseln ist gelängt.

Ja sie ist gelängt durch die plastische Verformung beim Anzug und den ersten Betriebsstunden. Eine weitere plastische Veformung findet nicht statt.

Die weiteren Dehnungen bei Betrieb finden im elastischen Bereich statt. Höchstens bei besonderen Beanspruchungen mit Temperaturen im Motor, die voher nie erreicht worden sind kommt eine weitere plastische Verformung dazu. Die Höhe der plastischen Dehnung ist also nicht abhängig von der Laufleistung, der Anzahl der Motorstarts oder Ähnlichem.

VW ZK-Schrauben werden bei der Montage um ca. 6mm gedehnt. Ungefähr die Hälfte davon ist plastisch. Die weitere Längung in den ersten Betriebstunden ist vielleicht nochmal 1-2 mm wiederum nur zum Teil plastisch.
Schraubt man die Schraube direkt nach der Montage wieder raus (ohne warmfahren) ist sie ungefähr 3mm länger als eine Neue.
Mit Warmfahren ca. 4-5mm egal ob 500KM oder 200 000 km gefahren worden sind.

Zitat:

Original geschrieben von Oldie65


Sie muss aber beim erneuten Anziehen zusätzlich noch einmal um die gleiche Strecke gelängt werden, damit sie wieder das gleiche Spannverhalten erreicht. Ob sie das nur kurz oder etwas länger aushält, ist dem Zufall überlassen.

Wollt ihr wegen 30 € dieses Risiko eingehen?

Ja richtig, sie muss nochmal um die gleiche Strecke glängt werden. Ob sie das aushält ist aber kein Zufall sondern konstruktiv festgelegt.

Wie ich bereits in meinem letzten Post schon geschrieben habe, hat die Schraube das Potenzial sich mehrfach um diese Strecke zu längen bevor die Verschraubungskraft sinkt oder gar die Schraube reißt.

Ich wiederhole mich nocheinmal: Das geht ganz eindeutig aus dem Schraubendiagramm von Elring hervor. Ebenso aus der Aussage von Reinz, dass für die Schrauben von ihren Dehnungseigenschaften her, ein mehrmaliges Verwenden kein Problem darstellt.

Und noch einmal es geht nicht ums Geld sondern um den Hintergrund und 30€ muß man für die Schrauben nicht bezahlen.

MfG

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