Softwarepflege

BMW i4 I04

Mal eine Frage an die erfahrene BMW Stammkundschaft.

Wie lange pflegt BMW erfahrungsgemäß die Software innerhalb eines bestimmten Major-Release oder bietet Release Upgrades/Updates für ältere Modelle, sofern diese keine neue Hardware benötigen?

Ich plane einen i4 zu kaufen und einige Zeit zu halten. Mir geht es darum, wie lange z.B. integrierte Apps oder Funktionen auf API-Änderungen anderer Hersteller/Anbieter angepasst werden - ganz konkret z.B. Spotify oder Apple CarPlay. Ich habe bei Range Rover trotz verlängerter Abo's bereits nach 3 Jahren schlechte Erfahrungen machen müssen (integrierte Spotify App).

Wäre schön, wenn ihr eure diesbezüglichen Erfahrungen teilen könntet.

Danke.

65 Antworten

Zitat:

@bitbucket schrieb am 27. Dezember 2023 um 20:25:01 Uhr:


Na herzlichen Dank, du machst mir ja Hoffnung 😁 Das steht doch schon in den Startlöchern.

So langsam komme ich ins Grübeln, ob ich die lokal emissionsfreie Mobilität nicht lieber den anderen überlasse und stattdessen mit 'nem H-Kennzeichen V8 durch die Stadt röhre.

Ich könnte mir ebenfalls einen frei saugenden 6-Zylinder-Boxer vorstellen. Schön analog, nix bevormundende Assistenzsysteme und noch dazu extrem werterhaltend.
Bei meiner Fahrleistung wahrscheinlich sogar die nachhaltigste Lösung.

Mein Problem ist, dass ich mich eigentlich auf den i4 M50 festgelegt habe, weil er die optimale Migrationsplattform für einen Petrolhead ist. Optik, Haptik und technische Eigenschaften stimmen. Und ich sehe weit und breit keine adäquate Alternative in der Preislage für mich.

Schreit nicht seine Umgebung an mit "Schaut mal her, ich bin ein BEV!" und scheint ein guter, etwas sportlicherer Tourer zu sein, der die ursprünglichen Werte deutscher Automobilbaukunst noch ansatzweise vermittelt. Er ist Top für die Landstraße, gut auf der AB und so gerade noch akzeptabel in der Stadt.

In den letzten Wochen habe ich mich von einer naiven Vorstellung nach der anderen verabschiedet und war immer noch überzeugt, den richtigen Wagen auszuwählen. Aber beim Thema Softwarepflege bin ich empfindlich und es setzt langsam Frust ein ...

Sorry für den OT Post, aber ich musste mich kurz verbal übergeben.

Bevor wir vom Moderator was auf die Finger bekommen, sollten wir unsere Verbrenner-Romantik lieber in der OT Thread verlagern 😁

BEVs sind noch nicht zu Ende entwickelt. Die Newcomer haben noch Luft beim Bauen von Autos, die Etablierten haben den Zeitenwechsel noch nicht verstanden und glauben noch immer Elektroautos würden genauso genutzt und gefahren wie Verbrenner.
Der i4 ist als Auto eines der Besten auf dem Markt, fährt enorm gut, ist sparsam fahrbar (bei ausreichender Reife des Fahrers) und qualitativ sehr hochwertig, zudem auch noch recht praktisch.
Aber, ich bin bei Bitbucket, für mich ist es ein KO-Kriterium, dass ein Hersteller nach wenigen Monaten nicht mehr in der Lage ist das Auto zu supporten. Genauso wie es mich ärgert, dass BMW weder Online-Anbindungen für Office, YouTube oder was auch immer bietet um die Ladezeiten zu überbrücken. Genauso wenig wie Spiele oder wenigstens die Möglichkeit eigene Videos anzuschauen. Damit gibt es im i4 nur die Möglichkeit dem Ladebalken zuzusehen, der sich auch noch durchschnittlich schnell bewegt (bei den angegebenen 205kW darf man nicht blinzeln, sonst hat man den Augenblick bereits verpaßt).
Wem das egal ist, der findet mit dem i4 ein hervorragendes Auto. Mir ist es nicht egal.

Passende Anekdote: Im Thread zu OS 8.5 Features etc kursiert gerade ein Screenshot einer Email von BMW, in der alle Features aufgelistet sind, die zwar mal angekündigt waren, aber nun doch nicht kommen sollen. Passt hier ganz gut rein.

@bitbucket

Wie hast du denn dann bisher so fahrzeugtechnisch überlebt?

Softwarepflege existierte ja bisher auch noch nie bei deutschen Herstellern und beginnt erst jetzt langsam.

Zitat:

@Xentres schrieb am 28. Dezember 2023 um 16:23:57 Uhr:


@bitbucket

Wie hast du denn dann bisher so fahrzeugtechnisch überlebt?

Softwarepflege existierte ja bisher auch noch nie bei deutschen Herstellern und beginnt erst jetzt langsam.

Entweder kamen sie ohne Infotainment Systeme (z.B. Wrangler TJ 4.0) oder ich habe wenig Wert darauf gelegt. Erst mit dem Velar habe ich die Vorzüge eines aktuellen Infotainment Systems zu schätzen gelernt und wurde ja auch prompt nach 3 Jahren enttäuscht.

Das und mein verändertes Medien-Konsumverhalten waren die Auslöser, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

„Software-Pflege“ ist aber kein reines BEV-Thema: Die Verbrenner fahren mit fast identischer Software, auch bei denen ist das schnell veraltet.

Wer also aus diesem Grund auf V8 oder Saug-Boxer umsteigen will, der sollte sein Herzensprojekt vorher prüfen (aus dem VW-Konzern etwa?…)

@Uli747 Ich bin sicherlich kein brennender Anhänger der E-Mobilität. Aber mit einem i4 hätte ich mir das vorstellen können und war kurzzeitig sogar richtig begeistert.

Versuch es mal aus meiner Perspektive zu sehen. Ich verabschiede mich hier fast täglich von einzelnen Wunschvorstellungen. Der geäußerte Plan B mit dem Dinosaurier ist mehr Ausdruck meiner Enttäuschung und nicht als ernstgemeinte Alternative zu verstehen. Und ja, Softwarepflege ist auch bei Verbrennern ein Problem.

Im Endeffekt gibt es für all das Lösungen, nämlich kein deutsches Auto kaufen. Vermutlich ist mein BMW auch das erste und letzte Auto eines deutschen Herstellers. Habe davor schon immer vermieden Autos aus Deutscher Produktion zu kaufen, wegen zu teuer bei zu wenig Leistung. Jetzt kommt dann zumindest bei meinem noch schlechte Verarbeitung und generell schlechte Softwarepflege dazu.

Welcher Asiate macht das denn besser? Wenn ich mir die Horrorstories teilweise bei Hyundai und Co. anschaue, bin ich über 8.5 sehr froh.
Bei Ford sieht es soweit ich weiß auch nicht besser ahs und bei den Franzosen brauchen wir glaube ich gar nicht erst anfangen.
Wenn es um das Thema geht, gibt es eigentlich nur zwei Systeme, die bewiesen haben, dass die das richtig machen: Tesla und Android Automotive, also Polestar, Megane, etc.

Und trotz der ganzen Thematiken mit Streaming, Vorkonditionierung, 8.0/8.5 usw. kommt BMW in Sachen Softwarepflege da direkt danach. Immerhin gibt es schon seit Jahren funktionierende OTAs, und das auch inzwischen für einen Großteil der Steuergeräte. Man darf hier den i4 auch nicht als Maßstab nehmen, denn der ist einfach alt! Schau zum i5 oder zum iX1 mit OS9, das ist jeweils der aktuelle Stand. Auch ein i7 hat ja schon länger ein Upgrade auf 8.5 bekommen. Nur eben nicht der i4, weil die Basis zu alt ist bzw. war.

Die Asiaten kosten wenigstens weniger, bei 90.000 Euro ist die Erwartung halt höher. Noch dazu hatte KIA/Hyundai kein Youtube/Airconsole in Pressemitteilungen für die aktuellen Autos versprochen und dann rausgekürzt.

Dass man bei BMW ein neues Auto kaufen muss für Vorkonditionierung, war nun auch kein feiner Zug beim i4. Und für mich als Kunde ist der i4 halt nicht alt, wenn sie den gerade als Neuwagen verkaufen und sogar noch ne neue Headunit verpassen um 8.5 zu können und dann innerhalb von 8.5 sparen.

Da nützen mir halt auch OTA Updates für Kartenmaterial relativ wenig. Ja, der i4 ist immer noch gut und er macht mir auch Spaß und ich habe von vornherein nichts erwartet was das Thema anging, wurde aber trotzdem enttäuscht das wird mich beim nächsten Kauf schon nochmal genauer überlegen lassen ob es nochmal ein BMW wird.

Dafür rockt der i4 nach wie vor mit seinen Assistenzsystemen jedes von mir getestete andere Auto in den Boden, die ganze Strecke über Weihnachten nur 2 Mal komische Dinge mit DAPP erlebt nicht am laufenden Band wie beim Model S oder Kia EV6.

Ich kenne eigentlich nur einen Hersteller, der einen wirklich "modernen" Software-Ansatz fährt, mit allem was dazu gehört (regelmäßige Feature Updates etc.). Der Hersteller hat sich dafür auch den Spitznamen "fahrendes Smartphone" eingehandelt. Aber selbst da jammern die Kunden, dass sie bestimmte Sachen, die sie gerne hätten, nicht bekommen (dort fehlt bis heute z.B. ein Park-Assi sowie CarPlay/AndroidAuto-Unterstützung).

Ich kann den Frust ja verstehen, bin als IT-ler selbst sehr technikaffin, aber ich habe über die Jahre gelernt, dass man von Autoherstellern nicht erwarten darf, dass sie auch Softwarehersteller sind. Sie können es einfach nicht. Und das ist etwas, das ich für die gesamte Autoindustrie so unterschreiben würde (ein ähnliches Problem habe ich, nebenbei bemerkt, auch mit den Herstellern von Audio-Equipment wie AV-Receivern - die raffen es auch einfach nicht).

BTW: Adressieren die OTA's nur Infotainment, Navi, etc. oder auch wirklich systemnahe Software? Ich stell mir das nicht ganz trivial vor, auch steuerungsrelevante Software remote zu aktualisieren - mal von den Risiken und Haftungsfragen ganz abgesehen.

Es sind durchaus auch systemnahe und -relevante Dinge mit OTA möglich. Dafür gibt es aber sehr viele Sicherheitsmechanismen, die Hackern eine ganze Menge Arbeit geben. ??Glücklicherweise machen sich noch nicht so viele die Mühe....

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