Sirren von Hinterrad

VW Golf 3 (1H)

Hallo,

bei meinem 94er GTI habe ich in den letzten Tagen ein zweitöniges Sirren bei Geschwindigkeiten bis ca. 60 km/h festgestellt. Das Geräusch klingt ähnlich wie eine anfahrende Straßenbahn, es ist abhängig von der Geschwindigkeit und unabhängig davon, ob ich bremse (auch Handbremse), oder nicht.

Der Wagen hat vor ca. 3000 km hinten neue Radlager (skf) und rundum neue Scheiben und Beläge von ATE bekommen. Das Sirren ist mir vor 3 Tagen das erste Mal aufgefallen, nachdem ich 100 km am Stück auf der Autobahn gefahren bin. Wenn der Wagen kalt ist, höre ich es nicht. Die Bremsscheiben und die Radnaben hinten waren nach der AB-Fahrt auf beiden Seiten gleich kalt (lauwarm).

Meine Vermutung: Das Radlager hinten links ist defekt, oder zu stramm eingestellt.

Seht ihr das auch so?
Habt ihr Tipps für die angesagte Vorgehensweise?

27 Antworten

Radlagerschaden klingt wahrscheinlich.

Radlager klingt plausibel. Ist das Geräusch mehr in Krven zu hören oder beim geradeaus fahren?
Habe vor 3 Monaten selber erst neue Bremsscheiben und Radlager eingebaut und das Einstellen ist etwas blöd wenn man kein Fachmann ist.
Könnte evtl. auch sein das es an deiner Bremsanlage liegt.
Wenn der Kolben den Belag nich sauber auf die Bremsscheibe drückt.
War bei mir auch mit ein Problem das die Gleitfläche, der Beläge, recht oxidiert war und den Belag nicht synchron auf die Bremsscheibe brachte.

Einstellen der Radlager sagt man ja allgemein. Die Unterlegscheibe muss sich mit einem Schraubenzieher gerade noch bewegen lassen ohne sich dabei an der Radnabe abzustützen.. Dann sind sie richtig eingestellt.
Vorausgesetzte die Rader wurde mit genüend Wälzlagerfett vorher einmassiert. In dem Falle lieber zu viele als zu wenig.

Das Sirren ist unabhängig davon, ob ich geradeaus oder eine Kurve fahre. Die Lautstärke ist aber sehr stark davon abhängig, ob ich gerade an einer Leitplanke, Hauswand oder anderen stark den Schall reflektierenden, größeren Teilen vorbei fahre. Daher bin ich nicht ganz sicher, ob Kurvenfahrt das Geräusch doch ändert. Im Moment ist es weg und ich kann es nicht testen.

Beim Einstellen der Radlager war ich sehr sorgfältig. Die U-Scheibe ließ sich auf jeden Fall noch drehen. Fett war auch genug drin. Ich werde es aber wohl mal öffnen müssen.

An den Bremsen liegt es wahrscheinlich nicht, denn sonst müsste sich das Geräusch deutlich ändern, wenn ich bremse. Wenn ich während der Fahrt die Handbremse ziehe, ändert sich nichts (am Sirren :-) ).

Bocke doch mal das Auto auf und prüfe am Rad das Radlagerspiel. Habe meines auch 3 mal nachgestellt bis es passte. Das erste mal sogar mit eine Meßuhr eingestellt aber hat sich irgendwie wieder gelockert.

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Ich habe die Lager vorhin nachgestelllt. Beide waren viel zu locker, hinten links, da wo das Geräusch her kam, war es besonders locker. Ich hatte die Lager zwar sehr defensiv eingestellt, aber nicht so locker, wie ich sie vorhin vorgefunden habe. Bei der Testfahrt hat nix gequietscht, aber es ist in den letzten Tagen auch immer erst nach einer etwas längeren Strecke aufgetreten. Ich werde berichten...

Hi.
Vielleicht wurden bei der Radlagermontage vor nicht allzu langer Zeit die Lagerschalen nicht bis zur Anlage eingepresst. Wenn sich das dann im Fahrbetrieb setzt, wird das Lager "locker".
Ein kleines bißchen lockerer wird das nach kurzer Zeit immer, so meine Erfahrung, aber nicht so viel, dass Geräusche entstehen.

Gruß,

Ich habe die Lagerschalen mit einem Werkzeug von skf eingetrieben. Bei dem merkt man sehr deutlich, dass die Lager am Anschlag sitzen.
Heute habe ich 60 km abgerissen und danach hat es hinten links gequietscht. Bei geöffnetem Fenster in Häuserschluchten war es sehr deutlich zu hören. Mifft.
Ich werde mir einen neuen Satz Lager bestellen und einsetzen. So ist das Murks.

Hach da lob ich mir die Scheiben hinten, da nimmst nen dünnen Meißel und klopfst das ganze einfach aus und ein.

Die Achsmutter ist doch mit Krone und Splint gesichert, da kann sich nix lösen, insofern du den Splint und Krone korrekt montiert hast.

Beim ersten Wechsel der Radlager hinten war ich auch zu zimperlich... 1000km später beide fertig. Vermute du hast schlicht zu locker angezogen. Das Lager muss beim festziehen übrigens in Drehung sein.

Also ich habe hinten auch Scheiben und hat sich trozdem gelockert. Habe sie mit einer Nuss eingetrieben bis zum Anschlag. Aber das einstellen ist etwas eine Fummelei. Kontrolliere meine auch nochmals wenn das Auto ab November wieder aus der Garage geholt wird.

Zitat:

@GeTI schrieb am 14. Juni 2017 um 12:55:06 Uhr:


Beim Einstellen der Radlager war ich sehr sorgfältig. Die U-Scheibe ließ sich auf jeden Fall noch drehen.

wenn ihr dem quatsch glaubt der immer wieder verbreitet wird kann das nichts werden, kann man die Scheibe noch mit Schraubendreher bewegen ist das Lager viel zu locker.
wenn man die Bremstrommel runter hat ist normalerweise der Keil der Bremsbacken ja noch ganz oben, also sollte die Bremse ganz geöffnet sein, dann muß sich das Rad sehr leicht drehen.
dann montiert man ein Reifen mit Stahlfelge und wackelt oben und unten am Reifen, ist noch spiel vorhanden dreht man etwas fester, das wiederholt man solange bis kaum noch spiel da ist und immer wieder am Reifen drehen und schauen ob der leicht läuft oder schnell wieder stoppt, wenn zwischen leicht laufen und einem geringen spiel zwischen wackeln nach oben und unten ein gutes mittelding gefunden ist dann hat man sein ziel erreicht

Zitat:

@blue-shadow schrieb am 20. Juni 2017 um 23:01:15 Uhr:



wenn ihr [...] ziel erreicht

+++++ So mach ich das auch immer.

danke für das Danke, ich wüßte mal gern wer den Unsinn mit dem Schraubendreher und der scheibe angefangen hat? aber alle plappern den nach

Zitat:

@blue-shadow schrieb am 20. Juni 2017 um 23:01:15 Uhr:


wenn ihr dem quatsch glaubt der immer wieder verbreitet wird kann das nichts werden, kann man die Scheibe noch mit Schraubendreher bewegen ist das Lager viel zu locker.

So steht's in meinem "So wird's gemacht"-Buch.
Ich finde diese Anleitung nicht besonders praktisch, weil es ein sehr breites Spektrum gibt, wie man an der Scheibe drücken kann.
Mehrmals die Mutter zu verstellen und ein Rad zu montieren und wieder abzunehmen halte ich aber auch nicht für sehr praktisch. Als Hobbyschrauber kann man die Zeit investieren, aber die Werkstätten und Hersteller werden das sicher nicht so zeitaufwendig machen.
Ich könnte mir vorstellen, dass bei den Herstellern ein Roboter die Scheibe, bzw. die Trommel dreht und gleichzeitig die Mutter nachstellt. Bei einem bestimmten Gegenmoment oder bei einer bestimmten Momentänderung ist dann die richtige Stellung erreicht.

Steht in vielen Reparaturhandbüchern. Im Anhang gleich ein Beispiel aus einem "So wird's gemacht", vom Passat bis 1988.
EDIT: War einer schneller :-)

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