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Sinn und Nutzen von lauten Auspuffanlagen?
Guten Tag,
nach meinem technischen Verständnis von Autos soll die Auspuffanlage u.a. die Funktion erfüllen, die Verbrennungsgase durch eine ausgefeilte Geometrie dieses Systems möglichst leise an die Umwelt abzugeben.
Leider fällt mir immer wieder allgemein in der Stadt und speziell an der relativ stark befahrenen Straße, an der ich wohne auf, dass von einigen Fahrzeugen überproportional laute Geräusche ausgehen, in Einzelfällen sogar in einer gehörschädigenden Laustärke.
Ist das überhaupt legal und falls ja, bringt es einen technischen Nutzen bzw. Vorteil? Oder dient das ausschließlich zum Aufpolieren eines angeknacksten Egos sowie der Kompensation geistig/anatomischer Defizite? Ich erbitte eine sachliche und rationale Antwort.
Schöne Grüße
A. Bengra
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150 Antworten
Zitat:
@Anarchie-99 schrieb am 18. Mai 2022 um 14:01:10 Uhr:
Ich glaube Uhlenhaut hätte auch einen normalen Benz als Firmenwagen bekommen wenn er gewollt hätte.
Ich schätze mal der hat jeden Morgen wenn er den 300slr gefahren ist, das breite Grinsen von Ohr zu Ohr gehabt. Er wollte das Coupe fahren.
Er hat zeitlebens nie einen eigenen Wagen besessen. Es war "sein" Coupe. Die Schulkinder am Killesberg (Stuttgart) warteten bis "der Uhlenhaut" vorbeigebraust kam. Damals gab es Innerorts ja noch kein Tempolimit. Das waren Zeiten... :cool::)
Zitat:
Das ist die Generation, die kann nichts außer Kredite aufnehmen und damit Autos kaufen.
Heutige Fahrzeugtreffen zeigen nicht mehr die Handwerkskunst von früher, sondern nur noch die Kreditwürdigkeit der Fahrer.
Wer sein Fahrzeug selbst restauriert/aufbaut, der geht mit dem Fahrzeug auch dementsprechend um. Poser findet man meist nur bei Karren die finanziert sind.
Perfekt auf den Punkt gebracht. Ich bin bei rund 500 Stunden für den 323. Posen wie in dem Video? Nein Danke!! :mad: Das sind keine Liebhaber. Sollen ihr Ding machen, ich meins. Das Thema muss differenziert betrachtet werden und zum Glück ist das hier so.
Bei Turbos hat das früher schon wirklich Leistung gebracht. Eventuell in Verbindung mit weiteren Modifikationen.
Die berühmten Zweieinhalb- und Dreizöller und die Kats mit ganz wenig Zellen.
Die BMWs mit "M" in der Typbezeichnung waren, zumindest bis vor ein paar Jahren, auch schon ab Werk wahre Höllenkrachmaschinen.
Ergötzlich auch Hochzeiten innerhalb bestimmter Bevölkerungsgruppen. Da wackeln die Häuser bei der Passage des Konvois.
Zitat:
@giantdidi schrieb am 30. Mai 2022 um 13:43:26 Uhr:
Die BMWs mit "M" in der Typbezeichnung waren, zumindest bis vor ein paar Jahren, auch schon ab Werk wahre Höllenkrachmaschinen.
Bei meinem S8 war die AGA Serie bis zum ESD Freeflow (etwas mehr als 3", hab jedoch nie nachgemessen). Der ESD war als Absorbtionsdämpfer ausgeführt mit Klappe... bei offener Klappe wurde auch der ESD zum Freeflow.
Bei geschlossener Klappe leichtes Brummeln. Bei offener Klappe mir manchmal zu leut.
(Klappe serienmäßig ab 70km/h und mindestens 3500rpm offen)
Absorptionsdämpfer? Also mit "Eisenwolle da drinne"? Glaub ich im Leben nicht. Die meisten Hersteller nutzen Lochbleche sowie das Reflektionssprinzip. Vor allem beim Sauger ist eine saubere Welle im Auspuff wesentlich, da die Resonanzen nebst Ventilüberschneidung bei der Spülung des Brennraums hilft. Einfach nur laut kostet da schlicht Leistung.
Sowas wie "außerhalb des Bereichs einer amtlichen Fahrgeräuschmessung geht die Klappe auf" ist übrigens genau so legal wie die "spezielle AGR Steuerung" der Euro-5 Diesel. Gerade wenn die Krach-Klappe im Alltag eher offen als zu ist.
Zitat:
Bei meinem S8 war die AGA Serie bis zum ESD Freeflow (etwas mehr als 3", hab jedoch nie nachgemessen).
Bei solchen Hubräumen waren natürlich andere Kaliber nötig. Ich bin bei den Größen jetzt eher von den Vierzylindern der GTI-Klasse ausgegangen.
Zitat:
@GaryK schrieb am 1. Juni 2022 um 08:13:06 Uhr:
Absorptionsdämpfer? Also mit "Eisenwolle da drinne"? Glaub ich im Leben nicht. Die meisten Hersteller nutzen Lochbleche sowie das Reflektionssprinzip.
Zumindest bei Fahrzeuegn der '80er und 90er habe ich alle 3 beschriebenen Prinzipien gesehen ... und da hatte ich es nur mit Saugern. Mittlerweile bin ich da nicht mehr auf Stand ... schneide heute keine Pötte mehr auf :(
Wenn man mich heute fragen würde wo Wolle drin war? ... keine Ahnung, schon vergessen :D
Das Problem an der "Wolle" ist, dass diese im neuwertigen Zustand durchaus absorbieren und einmal "leergekokelt bis freigefahren" wie die Elche röhren. Nenne es "geplanten Verschleiss" für die Zielgruppe. Was nicht zulässig ist, denn nach der EU 715/2007 gilt nach Artikel 4:
"Die von dem Hersteller ergriffenen technischen Maßnahmen müssen außerdem sicherstellen, dass die Auspuff- und Verdunstungsemissionen während der gesamten normalen Lebensdauer eines Fahrzeuges bei normalen Nutzungsbedingungen entsprechend dieser Verordnung wirkungsvoll begrenzt werden. .... Die Dauerhaltbarkeit emissionsmindernder Einrichtungen ist über eine Laufleistung von 160 000 km zu prüfen. "
Auspuffemissionen sind eben nicht nur Kats, sondern auch Schallpegel. Einen "Kat/DPF" zu bauen, der wie irgendeine Dämmwolle nach 1000 km in Bröseln ausgekotzt wird ist schlicht illegal.
Ako Pads ist übrigens nicht geeignet. :D
Zitat:
Absorptionsdämpfer? Also mit "Eisenwolle da drinne"?
Eisenwolle nutzt man heute schon lange nicht mehr.
Heute ist Steinwolle oder Fiberglaswolle (BMW M) verbaut.
Zitat:
Vor allem beim Sauger ist eine saubere Welle im Auspuff wesentlich, da die Resonanzen nebst Ventilüberschneidung bei der Spülung des Brennraums hilft.
Dafür ist ein guter Fächerkrümmer da.
Ist ja nicht so dass die ganzen Wettbewerbs Saugmotoren ohne Schalldämpferanlage irgendwelche Spülungsprobleme hatten. ;)
Zitat:
Sowas wie "außerhalb des Bereichs einer amtlichen Fahrgeräuschmessung geht die Klappe auf" ist übrigens genau so legal wie..
Gesetzliche Grauzone eben.
Zitat:
Bei solchen Hubräumen waren natürlich andere Kaliber nötig. Ich bin bei den Größen jetzt eher von den Vierzylindern der GTI-Klasse ausgegangen.
Kommt auf die Leistung an die gefahren wird. In der Regel reicht für die meisten eine Absorptions 76mm Anlage völlig aus. Mit Simons Schalldämpfern ist das ganze auch noch sehr leise zu bekommen.
Es gibt aber auch den Personenkreis die fahren 89mm (Turbo gt40 ) oder sogar gt50 (111mm Turbinen ausgang)
Zitat:
@Anarchie-99 schrieb am 1. Juni 2022 um 15:54:25 Uhr:
Zitat:
Absorptionsdämpfer? Also mit "Eisenwolle da drinne"?
Eisenwolle nutzt man heute schon lange nicht mehr.
Heute ist Steinwolle oder Fiberglaswolle (BMW M) verbaut.
... und war auch vor 30 Jahren oder so in einigen Pötten. Auch mit ein Grund warum einige deshalb schnell durchrosteten ... das stehende Kondenswasser konnte man kaum "rausfahren".
@GaryK
Hast natürlich Recht. Weiss nicht, was mich da geritten hat.
ESD war nach Reflexionsprinzip (Äussere Endrohre) und bei offener Klappe wurde der FreeFlow Durchgang geschaltet (innere Endrohre).
VSD und MSD waren jedoch tatsächlich Absorbtionsdämpfer... durchgehendes gelochtes Rohr und aussen Dämmmaterial (!keine Stahlwolle!) drum. (ESD allerdings im FreeFlow-Modus auch Lochrohr und Dämmmaterial drum).
Stahlwolle wäre in der Edelstahlanlage (ab Werk) auch eher kontraproduktiv... das rostet. Die Anlage war nach 15 Jahren (so alt war er bei Verkauf) noch glatt und ohne Roststellen... nur halt nicht mehr glänzend.
Die saubere Zylinderfüllung wurde anders gewährleistet. Variable Saugrohrverstellung, inneres AGR und noch mehr Spielereien, die gerne mal rumzicken...
Der SErienfächer leistete darüberhinaus gute Arbeit und hinter den 4 Kats spielt die AGA ehh keine so große Rolle mehr bei der Zylinderfüllung (die stehende Welle ist vor den Kats).
Zumal die Motorabstimmung mit genau dieser AGA ab Werk erfolgte... Das ist etwas anderes als eine FreeFlow-Anlage unter ein Auto zu schnallen, wo gar keine drunter gehört (da gibt es dann Probleme).
Krachklappe. Legal wird sie an meinem S8 gewesen sein... die war exakt so gesteuert, wie der Wagen vom Band gerollt ist.
Mein S8 war komplett Serie ohne jegliches Tuning. (Mein BMW im übrigen auch...aus dem Tuning-Alter bin ich raus)
Zitat:
@Astradruide schrieb am 1. Juni 2022 um 20:27:00 Uhr:
Zitat:
@Anarchie-99 schrieb am 1. Juni 2022 um 15:54:25 Uhr:
Eisenwolle nutzt man heute schon lange nicht mehr.
Heute ist Steinwolle oder Fiberglaswolle (BMW M) verbaut.
[/quote
... und war auch vor 30 Jahren oder so in einigen Pötten. Auch mit ein Grund warum einige deshalb schnell durchrosteten ... das stehende Kondenswasser konnte man kaum "rausfahren".
Heute kein Problem mehr... Die AGAs der M-Modelle sind aus Edelstahl... die rosten nicht wegen Kondenswasser (sondern wegen anderer Dinge).
Kein Ding ich hab auch schon KGE gemeint und AGR gesagt.
Was die Legalität der "Krachklappe" angeht - VW und allgemein die Euro-5 Dieselhersteller haben gezeigt, dass nicht alles was vom Band läuft automatisch auch legal ist. Früher war bei den Herstellern die Ansicht verbreitet, dass man nur die Typprüfung bestehen muss und dann ists automatisch legal. Aber es ist eben nicht rechtens eine emissionsmindernde Einrichtung ohne triftigen technischen Anlass abzuschalten - spricht "Klappe auf Durchzug" ...
Aber genau diesen Punkt haben die Aufsichtsbehörden ignoriert. Es gibt meinem Kenntnisstand nach wie vor keine Deklarationspflicht für Abschalteinrichtungen und somit auch keine technische Prüfung z.B. durch den TÜV/DEKRA ob es sich um einen ausreichend plausiblen und damit rechtmäßigen Grund handelt.
Zitat:
Was die Legalität der "Krachklappe" angeht - VW und allgemein die Euro-5 Dieselhersteller haben gezeigt, dass nicht alles was vom Band läuft automatisch auch legal ist.
Der Bosch/Vw Dieselskandal kann man schwer mit der "Krachklappe" vergleichen. Bosch wusste genau dass die Steuergeräte die sie verkauft haben nie ne Zulassung erhalten würden. Jeder Mitarbeiter der was wusste und daraufhin hinwies wurde aus der Firma entsorgt, wie beispielsweise Karsten von Bruch.
Die Krachklappe ist eine gesetzliche Grauzone.
Als die Gesetze verabschiedet wurden (6. Februar 1970) dachte niemand daran dass Pneumatische/elektrische Abgasklappen in Fahrzeugen verbaut werden würden.
Noch heute wird nach den Richtlinien von 1970 die Fahrgeräuschmessung beim Tüv durchgeführt.
Zitat:
@giantdidi schrieb am 1. Juni 2022 um 08:50:26 Uhr:
Bei solchen Hubräumen waren natürlich andere Kaliber nötig. Ich bin bei den Größen jetzt eher von den Vierzylindern der GTI-Klasse ausgegangen.
Eigentlich ist die Abgasmenge nicht abhängig vom Hubraum, sondern grob über den Daumen eher von der Leistung: je mehr Leistung, desto mehr Treibstoff muss verbrannt werden, und zu einer bestimmten Menge Treibstoff passt eine bestimmte Menge Sauerstoff.
Und ob du nun mehr Gemisch verbrennst indem du den Hubraum vergrößerst, die Drehzahl oder den Ladedruck erhöhst, ist dabei relativ Wumpe, oder anders gesagt: ein 4l Sauger (typischerweise V8 mit niedriger Drehzahl), ein 2l Turbo oder ein 2l Hochdrehzahlmotor sollten alle das gleiche Abgas pro Zeit rauspusten, wenn sie die gleiche Leistung erzeugen.
Und dann kommen natürlich noch Effizienz und Menge der Abgasrückführung „on top“, aber das sind dann keine Größenordnungen mehr, die sich dadurch ändern.
Zitat:
@Anarchie-99 schrieb am 2. Juni 2022 um 15:15:41 Uhr:
Die Krachklappe ist eine gesetzliche Grauzone.
Als die Gesetze verabschiedet wurden (6. Februar 1970) dachte niemand daran dass Pneumatische/elektrische Abgasklappen in Fahrzeugen verbaut werden würden.
Noch heute wird nach den Richtlinien von 1970 die Fahrgeräuschmessung beim Tüv durchgeführt.
Es ist ein Fundamentalirrtum zu glauben, dass alles legal ist was eine Prüfung wie eine Fahrgeräuschmessung besteht und ansonsten eben technisch unnötige und vor allem vermeidbare Emissionen tätigt. EU 715/2007 Artikel 4. Das erfüllt den Tatbestand einer illegalen Abschalteinrichtung. Siehe ebendort Artikel 3 Ziffer 10.