Sicherheit bei Unfall Mittelklasse vs. Oberklasse und SUVs
Hallo zusammen,
würde gerne ein Thema ansprechen, das mich seit Längerem beschäftigt.
Da ich mittlerweile pro Woche mehrere Hundert KM im Auto auf Autobahnen und Bundesstraßen unterwegs bin, ist mir Sicherheit inzwischen sehr wichtig geworden. Des Weiteren plane ich die Anschaffung eines neuen, gebrauchten Autos.
Ich habe mich schon oft gefragt, ob ein 5er/A6 bzw. 7er und A8 bei gleichem Crash-Verhalten wirklich so viel sicher als ein gleich ausgestatteter A4, 3er oder C-Klasse ist.
Des Weiteren wäre es interessant, ob ein Kombi bei einem Heckaufprall für den Fahrer sicherer als eine Limousine ist.
Im Prinzip ist es mir egal, ob ich in einem 7er oder einem 3er unterwegs bin, allerdings sollte das Auto sicher sein. Die Frage ist nun, ob sich die zig Tausend Euro für die nächst höhere Klasse wirklich sicherheitstechnisch lohnen. Der Längenunterschied zwischen einem 3er Kombi und einem normalen 7er ist ja nicht sonderlich groß.
Oder eher auf SUV umsteigen? Aber selbst hier stellt sich die Frage, ob ein X3 anstatt eines X5 sicherheitstechnisch nicht ausreicht bzw. eventuell sogar das gleiche Schutzverhalten liefert?
Was würdet Ihr zu diesem Thema sagen? Nur auf das Auto bezogen, ohne Sicherheitssysteme.
Kann sein, dass ich in Thema Sicherheit etwas übertreibe, war aber in der Vergangenheit schon in Unfälle verwickelt und bin deshalb sensibler geworden.
Danke für eure Antworten!
Beste Antwort im Thema
wenn die persönliche Sicherheit des Fahrers das entscheidende Kaufkriterium ist:
MAN und Scania haben ein paar interessante Modelle für Dich 😉
90 Antworten
Zitat:
@Nyasty schrieb am 27. März 2018 um 16:39:57 Uhr:
Nachweisbar? Wo sind denn die Beweise?
Erstens habe ich von Indizien gesprochen und zwotens in meinem Beitrag davor diese Statistik zitiert
Statistisches BundesamtDa steht u.a. die angehängte Häufigkeitsverteilung drin. Für SUV ist die Zahl 75 pro 10000 Unfälle schwerer Eigenschaden gelistet, für Oberklasse und obere Mittelklasse 75 resp 74. Also gleich bzw. mehr Fälle in den SUV. Ob das jetzt signifikant ist kann man debattieren. Definitv ist es aber nicht weniger!
Zitat:
Nachweisbar haben die Versicherungen in den USA die Unfälle ausgewertet und die meisten überlebenden gab es in den SUV.
Auch dazu schrieb ich schon: Gut möglich, dass es deswegen so viel mehr Überlebende sind weil eben alle anderen überhaupt erst tot gefahren werden durch die SUV. Auch das steht in hellblau in der Grafik mit deutschen Zahlen nachzulesen.
Zitat:
@rubberduck_mpw schrieb am 27. März 2018 um 17:26:13 Uhr:
Zitat:
@Nyasty schrieb am 27. März 2018 um 16:39:57 Uhr:
Nachweisbar? Wo sind denn die Beweise?
Erstens habe ich von Indizien gesprochen und zwotens in meinem Beitrag davor diese Statistik zitiert
Statistisches Bundesamt
Da steht u.a. die angehängte Häufigkeitsverteilung drin. Für SUV ist die Zahl 75 pro 10000 Unfälle schwerer Eigenschaden gelistet, für Oberklasse und obere Mittelklasse 75 resp 74. Also gleich bzw. mehr Fälle in den SUV. Ob das jetzt signifikant ist kann man debattieren. Definitv ist es aber nicht weniger!
Zitat:
@rubberduck_mpw schrieb am 27. März 2018 um 17:26:13 Uhr:
Zitat:
Nachweisbar haben die Versicherungen in den USA die Unfälle ausgewertet und die meisten überlebenden gab es in den SUV.
Auch dazu schrieb ich schon: Gut möglich, dass es deswegen so viel mehr Überlebende sind weil eben alle anderen überhaupt erst tot gefahren werden durch die SUV. Auch das steht in hellblau in der Grafik mit deutschen Zahlen nachzulesen.
Bei 1000 Unfällen sind 75 SUV und 75 Oberklassen dabei . Nur gibt es 10 mal so viele SUV auf den Straßen ist mittlerweile das größte Segment. Außerdem sagt die Unfallhäufigkeit nichts über die Folgen aus. Man sollte nicht alles zusammenschmeißen
Von einer amerikanischen SUV Auswertung würde ich mich auch mal nicht fehlleiten lassen. Was hier in Deutschland ein SUV ist, ist in den USA gefühlt ein höhergelegter Smart.
Gegen die Yucons, Rams, F-150, Excalades etc. aus den USA sehen selbst Q7 & X5 wie Spielzeugautos aus. Dass man da eine größere Überlebenschance hat kann ich mir gut vorstellen, denn das meiste was so einem Auto in den Weg kommt wird platt gefahren und die Insassen haben Knautschzone ohne Ende.
Die Amis unterscheiden aber SUV und pick ups. Also sollte man die riesen Dinger nicht dazu zählen. Übrigens sind die pickups nicht so sicher wie SUV, da sie eben als Nutzfahrzeuge konstruiert werden und Sicherheit weniger Priorität hat
Ähnliche Themen
Zitat:
@Nyasty schrieb am 27. März 2018 um 18:05:24 Uhr:
Die Amis unterscheiden aber SUV und pick ups. Also sollte man die riesen Dinger nicht dazu zählen. Übrigens sind die pickups nicht so sicher wie SUV, da sie eben als Nutzfahrzeuge konstruiert werden und Sicherheit weniger Priorität hat
Ok damit sind Ram und F-150 raus
Ein Escalade, Yucon und wie sie alle heißen sind aber keine Pickups.
Man kann amerikanische Statisken aber nicht auf deutsche Strassen übertragen.
Fängt schon mit der Geschwindigkeit an, dort max. ca. 110, hier offen.
Mit einem amerikanischen Auto, wenn es nicht gerade eine Corvette ist, möchte hier keiner mit 200 aufwärts über die Bahn kacheln. Die sind dank weichem Fahrwerk und bescheidenen Bremsen schon ab 150 teilweise ein Sicherheitsrisiko.
Und das haben mir genügend Amerikaner schon bestätigt.
Die amerikanischen SUV's fahren sich so präzise und dynamisch wie eine 20 Jahre alte Oberklasse mit kaputten Dämpfern. Alles gut, solange es gerade aus geht und man nicht Bremsen muss.
Die großen Limousinen von denen sind nicht viel besser.
Die sind, was Fahrwerk und Bremsen angeht, einfach nicht für europäische und speziell deutsche Verkehrs-bzw. Strassenverhältnisse gebaut.
Man muss doch nur ein paar Crashtests auf Youtube anschauen, dann weiß man, in welchem Fahrzeug man sitzen möchte:
https://www.youtube.com/watch?v=58zqJCtUjSI
https://www.youtube.com/watch?v=wjnP9RImeaM (insbesondere ab 1:21, oder am Ende der Smart, der wegfliegt wie ein Fußball)
Dazu gibt es natürlich noch je nach Situation ein paar Faktoren, z.B. leichteres Umkippen der SUVs durch den höhere Schwerpunkt.
Kleine Autos, die in dicke SUV krachen nutzen meist auch deren knautschzone mit
Schlecht natürlich für die, die dem nicht standhalten und grosse knautschzonen wie kartenhäuser zusammen brechen
Gibt da nen schönen crashtest,bei dem ein Renault Modus schon fast durch einen älteren Volvo 960 nahezu durchfährt
Fies sind aber auch z.b. smart,die ne verdammt harte Nuss für manch unfallgegner sind
Zitat:
@Nyasty schrieb am 27. März 2018 um 17:59:03 Uhr:
Bei 1000 Unfällen sind 75 SUV und 75 Oberklassen dabei . Nur gibt es 10 mal so viele SUV auf den Straßen ist mittlerweile das größte Segment. Außerdem sagt die Unfallhäufigkeit nichts über die Folgen aus. Man sollte nicht alles zusammenschmeißen
Ich schmeiße gar nichts zusammen.
Das sind extrapolierte Zahlen auf Grundlage der unterschiedlichen Anteile am Gesamtbestand. Letzen Endes also Wahrscheinlichkeiten. Überdies war man sogar so clever und hat das nur mit den Zahlen mit schweren Verletzungen und/oder Tod gemacht, die Unfallzahlen insgesamt stehen in einem anderen Kapitel.
Beim Thema Sicherheit denken viele,das mich viel Blech auch gut schützt.Aber das Blech ist nur 0,5 mm dick und läst sich falten,wie Papier.Es kommt auf die Konstruktion der Fahrgastzelle an und nicht auf die Außenhülle.Bei der englischen Autosendung Top Gear ging es mal um die Pleite bei Saab.Dabei wurde gesagt,das die Autos viel zu aufwendig und teuer konstruiert wurden und Saab deshalb immer Geldprobleme hatte.Um das auch zu beweisen,wurde ein BMW E30 in 2,5 meter höhe auf das Dach fallen gelassen.Der BMW war platt bis zu den Türen und jeder Mensch hätte schwerste Verletzungen davon getragen.Den selben Versuch machte man nun mit einem Saab 900 und dieser kugelte sich ein bisschen auf seinem Dach hin und her und da war nur ein Holm leicht geknickt.Saab hatte eine Art unsichtbaren Überrollkäfig in diese Autos konstruiert und war dem BMW um Lichtjahre in sachen Sicherheit entfernt.Und nun überlegt mal,wie alt diese Konstruktion ist und was damals schon möglich war.Die Wirtschaftlichkeit ist natürlich eine andere Sache und Saab war nie der große Massenhersteller und mußte eigentlich immer mit dem Geld kämpfen.
Die Frage ist immer welchen Crash man betrachtet, bei einem Frontalcrash mit einem anderen Fahrzeug wird das leichtere Fahrzeug immer mehr Energie/Schäden abbekommen als das Schwerere (hat ein User hier schon erwähnt, Impulserhaltung ist das Stichwort). Wenn man für den Crash vorbeugen will, dann ist die Oberklasse mit dem enstprechenden Gewicht sicherlich die richtige Wahl.
Zitat:
@guruhu schrieb am 26. März 2018 um 22:59:22 Uhr:
Zitat:
@gesichtselfmeter schrieb am 26. März 2018 um 22:41:54 Uhr:
Die Betriebsgefahr gehört endlich mal erhöht, genau wie ein Tempolimit 130 für SUV, Sprinter, Campingbusse usw. über 2 Tonnen. Das ist nämlich nicht das was der Gesetzgeber ursprünglich mal mit einem PKW im Sinn hatte.Wenn das für Lösung aller Probleme ist, wieso geschehen dann die meisten Verkehrstoten in Städten und auf Landstraßen?
Tempolimit außerorts 130 ... Gerne!
Es ist nicht die Lösung der Probleme in diesem Sinne, würde solche Fahrzeuge aber bei den Proleten unattraktiv machen, wegen Tempolimit eben. Viele Raser würden dann wieder kleinere Autos fahren, weil die SUV und Geländewagen nicht mehr rasen dürfen. Damit wäre der größeren Unfallgefahr ( die von diesen als Livestylefahrzeug völlig fehlgeplanten Fahrzeugen ausgeht) und der Umwelt ein Gefallen getan, gleichzeitig wird der Förster und die 5% derer die solch ein Fahrzeug tatsächlich benötigen keinen Stress bekommen.
Zitat:
@gesichtselfmeter schrieb am 28. März 2018 um 23:25:50 Uhr:
Es ist nicht die Lösung der Probleme in diesem Sinne, würde solche Fahrzeuge aber bei den Proleten unattraktiv machen, wegen Tempolimit eben. Viele Raser würden dann wieder kleinere Autos fahren, weil die SUV und Geländewagen nicht mehr rasen dürfen. Damit wäre der größeren Unfallgefahr ( die von diesen als Livestylefahrzeug völlig fehlgeplanten Fahrzeugen ausgeht) und der Umwelt ein Gefallen getan, gleichzeitig wird der Förster und die 5% derer die solch ein Fahrzeug tatsächlich benötigen keinen Stress bekommen.
Poser in Sprinter und Campingbussen 😁
Alles klar... Ich komme "vom Land", vielleicht ticken hier ja die Uhren anders als in der Stadt.
Ich kenne niemanden, Der in SUV poset oder rast, im Gegenteil. Hier sind das meist Die mehr oder weniger getunten Kompakte/Mittelklasse/Coupes älteren Baujahres.
Ebenso gibt es hier keine eklatanten Auffälligkeiten hinsichtlich SUV und derer Anzahl an Verwicklungen in Unfällen. Weder Stadt, Land noch BAB.
So viel zum subjektiven Teil.
Im Gegenteil: alles was ich so lese von Rasern die mal wieder in der Stadt einen Hops nehmen sind bunt gemischte Fahrzeuge.
In den beiden "berühmten" Fällen in Köln waren es glaube ich Mini, 1er und ein SLK. In Berlin war es mindestens ein Audi A4-6, Da müsste ich jetzt nachschauen. Jedenfalls kein SUV.
An besagten Stellen gab es übrigens Tempolimits. So im Bereich 50-70 km/h. Was es gebracht hat sieht man ja leider.
Vielleicht ist es da wo du wohnst üblich, dass im SUV auf dicke Hose gemacht wird. Aber lass dich da nicht von einem subjektiven Gefühl leiten.
Und wenn der SUV auf der BAB Vollgas gibt, was soll's? Die wenigsten Unfälle passieren nicht rein aufgrund höheren Geschwindigkeiten. Meistens spielt Da noch jemand eine nicht ganz zu vernachlässigende Rolle, Der es mal wieder nicht abwarten könnte auf die linke Spur zu wechseln.
Es spielt keine Rolle ob TL oder nicht.
Wenn ein FZ einem TL unterzogen wird, wechselt der Fahrer einfach diese FZ, wie hier schon richtig bemerkt.
Weiterhin spielt es keine Rolle wie schnell du bist.
Eine wichtige Rolle ist: Wie und wo schlägst du ein ? Ob du da am Ende 60, 80 oder 100 fährst, bringt sicher ein paar %, aber der Einschlag mit 60 endet böse wenn du falsch triffst, und den mit 100 überlebst du, wenn du richtig triffst.
Ich schätze sowieso mal, Unfälle in der Stadt bei niedrigen TL gibt es zig mal mehr wie Hochgeschwindigkeits Unfälle, nur meist wird von denen berichtet, weil spektakulär.
Bei höheren Geschwindigkeiten bist du ganz anders fokussiert, auf alles vor und hinter dir, wobei dahinkriechen meist begleitet wird von Smartfone, Unterhaltung, Radio, Aussichten am Straßenrand, kurze Röcke, Bauten und was-weiß-ich was man so sehen kann....
Gruß Jörg.
Zitat:
@guruhu schrieb am 28. März 2018 um 23:46:06 Uhr:
Poser in Sprinter und Campingbussen 😁
Alles klar... Ich komme "vom Land", vielleicht ticken hier ja die Uhren anders als in der Stadt.
Ich kenne niemanden, Der in SUV poset oder rast,...
hmmm ... auf der linken Spur der Autobahn sieht man aber reichlich Audi Q7, Chayenne/Touareg, S-Klasse, ...
wenn für Fahrzeuge über (beispielsweise) 2.500 kg zulässiges Gesamtgewicht ein Tempolimit von 120 km/h eingeführt wird, dann dürfte das durchaus dem "Wettrüsten" entgegenwirken 😉
(und den Sprinter/Campingbus-Fahrern sollte es nicht wirklich weh tun)