Sharan BJ 96 spring unzuverlässig an
Hallo,
seit ca. 10 Jahren fahre ich einen zuverlässigen Sharan BJ 96 (190" km) .
Bin nach wie vor zufrieden. Seit einigen Monaten springt er unzuverlässig an.
Folgende Symptome: Im kalten Zustand springt der Wagen problemlos an.
Die Motordrehzahl fällt auf 800. Die Motorsteuerung versucht permanent die Drehzahl auf 1000 U/min zu bringen. Kaum sind die 1000 erreicht, fällt die Nadel wieder auf 800 und das ganze geht von vorne los. Das ganze dauert etwa 1 - 2 Minuten. Danach bleibt der Leerlauf bei ca. 1000 U/min, der Wagen lässt sich ganz normal bewegen.
Das Ärgernis: Stellt man den Wagen nach ein paar Minuten Fahrt (Kurzstrecke) ab, und lässt ihn ein paar Minuten stehen, springt er nicht mehr an. Dann heißt es warten (10 Minuten) und es geht wieder.
Fährt man statt Kurzstrecke länger Strecken (ca. 20 km) und ist der Wagen auf Betriebstemperatur, geht während der Fahr alles zuverlässig. Stellt man den Wagen ab, spring er nach kurzer Standzeit (3 - 5 Minuten) ohne Probleme an.
Steht der Wagen allerdings länger als 10 ~ 15 Minuten, springt er nicht mehr an.
Bisher ist es mir immer gelungen, den Wagen dennoch zu starten. In Abständen von ca. 30 Sek. habe ich den Zündschlüssel kurz zum Anlassen umgedreht, aber gleich wenn ich gemerkt habe, der springt nicht an, wieder ausgemacht. Nach 4 - 5 Versuchen ist er dann angesprungen.
Vielleicht kennt jemand die Symptome aus eigener Erfahrung und weiß, woran es liegt? Ich vermute irgendwas mit Unterdruck oder Elektronik.
Alle notwendigen Reparaturen habe ich in den letzten Jahren gemacht, u.a. Zündspule (1 Jahr) Batterie (2 Jahre) Anlasser (3 Jahre) Drehzahlfühler (6 Jahre) alle Zündkabel (7 Jahre).
Für Tipps und Anregungen bin ich dankbar!
9 Antworten
Hi!
Hätte Prüfwerte für den ADY und den AKT. Dann könntest du vom Zündsystem bis zum Kühlmiteltemperatursensor mal auf Fehlersuche gehen. 😉
Gruß cleMo
Hallo,
was sagt der Fehlerspeicher?
Auch schon Kurbelwellensensor-Kabel auf spröde Isolierungen geprüft?
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von clemo2006
Hi!
Hätte Prüfwerte für den ADY und den AKT. Dann könntest du vom Zündsystem bis zum Kühlmiteltemperatursensor mal auf Fehlersuche gehen. 😉
Gruß cleMo
hallo clemo, vielen Dank für die Nachricht. Der Motor ist ein "Benziner" (Ottomotor) KW85-1984 ccm. Leider findet sich im Fahrzeugbrief kein Hinweis, ob ADY oder AKT. Hilft Dir die Motor Beschreibung weiter?
Zitat:
Original geschrieben von o.yam
Hallo,was sagt der Fehlerspeicher?
Auch schon Kurbelwellensensor-Kabel auf spröde Isolierungen geprüft?Gruß
Hallo o.yam, bisher habe ich den Fehlerspeicher noch nicht auslesen lassen. Die Kurbelwellensenor kabel wurden Ende 2004 erneuert. Der Wagen wird im Winter selten gefahren und ist ein Garagenwagen. Würde mich wundern, wenn die Isolierung spröde wäre, aber ich schaue trotzdem in den nächsten Tagen einmal nach.
Seit geraumer Zeit google ich zu dem Thema im Internet.
Bei der Werkstatt war ich noch nicht, da viele mit einem ähnlichen Problem zum Versuchskaninchen der Werkstätten wurden. Zündkabel, Relais, Zündspule, Zündkerzen, Verteiler, Verteilerfinger, Luftmengenmesser, Kurbelwellensenor, Motorsteuergerät und so weiter und so weiter. Und alle haben natürlich fleissig alles bezahlen müssen.
Am Ende kommt dann der Hilferuf in dem Forum "Hilfe, meine Werkstatt ist jetzt ratlos, folgende Teile wurden gewechselt ...., aber der Fehler ist immer noch da."
Mir ist schon klar, daß eine Vielzahl von Möglichkeiten den Fehler verursachen könnten.
Bei einem ist es der Haarriss in der Verteilerkappe gewesen, bei einem anderen eine kalte Lötstelle am Relai, beim nächsten war es die Zündspule, und hier und da der Kurbelwellensensor.
Bevor ich also zur Werkstatt fahre, suche ich nach Möglichkeiten, den Fehler einzugrenzen.
Gibt es vieleicht ein paar einfache Dinge, die man selber prüfen kann? Als Beispiel: Ziehe das Relai Nr XY raus, dann müßte der Motor "dies oder das" tun. Ziehe den Stecker vom Lufmengenmesser ab und der Wagen spring gar nicht mehr an. Irgendsowas in der Art.
Kennst Du vielleicht ein paar knuffige Tipps ?
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Zitat:
Original geschrieben von Hundesitter
hallo clemo, vielen Dank für die Nachricht. Der Motor ist ein "Benziner" (Ottomotor) KW85-1984 ccm. Leider findet sich im Fahrzeugbrief kein Hinweis, ob ADY oder AKT. Hilft Dir die Motor Beschreibung weiter?Zitat:
Original geschrieben von clemo2006
Hi!
Hätte Prüfwerte für den ADY und den AKT. Dann könntest du vom Zündsystem bis zum Kühlmiteltemperatursensor mal auf Fehlersuche gehen. 😉
Gruß cleMo
Hi!
Meld dich mal per PN, dann such ich dir die Werte alle raus um den Fehler zumindest eingrenzen zu können. Vielleicht wirst du bei der Suche sogar fündig.
Gruß cleMo
Nun, der Fehler (bzw. die Fehler) sind gefunden. Es war tatsächlich das Kurbelwellensensorkabel.
Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Kabel zu prüfen. Das Kabel führt vom unteren Motorblock (in etwa beim Ölfilter) ganz versteckt und unscheinbar am vorderen Motorblock vorbei. Bei mir war es sogar hinter dem Verteiler, kaum sichtbar und endet vorne rechts (unten) im Motorraum an einem Übergangsstück. Bei genauer Betrachtung des Kabels konnte ich ein paar Riße erkennen.
Nachdem ich mit dem Finger dagegen geschnippt habe, ist ein Großteil der Isolierung abgefallen.
Darunter waren 3 Kabel, ebenfalls in einer farblich unterschiedlichen Isolierung. Auch da habe ich mal dagegen geschnippt, und.... auch diese Isolierung ist praktisch in den Händen zerbröselt. Nach dem ich an dem Kabel etwas gerüttelt habe, war von der ganzen Isolierung so gut wie nichts mehr da.
Da ist dann auch nichts mehr zu retten. Die Auflösung der Isolierung führt bis in den Sensor. Die 3 Kabel haben somit permanent Kurzschluß. Ich vermute, das der Sensor im kühlen Zustand noch ein einigermaßen verwertbares Signal an das Steuergerät geben konnte, da ja noch Isolierung (wenn auch bröselig) vorhanden war. Der Motor springt also an. Sobald sich im Motorraum die Temperatur etwas erhöht, wird die brüchige Isolierung des Kabels derart weich, daß fehlerhafte Daten übertragen werden.
Nach kurzem Stand springt der Motor also nicht mehr an, weil das Kabel keine genaue Information an das Steuergerät weitergibt. Das Steuergerät gibt keinen Zündfunken frei, obwohl die Zündspule in Ordnung ist. So konnte ich überprüfen, daß die Zündspule mit Strom versorgt wurde, aber kein Zündfunken da war. (Die Zündspule ist nagelneues Orginalteil). Erst nach dem es im Motorraum wieder kühler wurde (10 - 20 Minuten) konnte der Wagen wieder gestartet werden. (Die schadhafte Isolierung wurde wohl wieder etwas fester.) Während der Fahrt hatte man dann zunächst nichts auffälliges bemerkt.
Das schadhafte Kurbelwellensensorkabel wird im Fehlerspeicher des Steuergerätes abgespeichert. Das auslesen des Fehlerspeichers hat mich 20 Euro gekostet. Bei "Ibäh" gibt es OBDII-Interfacekabel für 15,-- Euro incl. Software. Damit kann man dann jederzeit das Steuergerät selber auslesen und somit nachsehen, ob die Reparatur erfolgreich war, ohne daß man jedesmal zur Fachwerstatt fahren muß. Kann ich nur jedem empfehlen. Ich denke man ist gut beraten, nicht gleich alle Fehlerteile, die der Fehlerspeicher meldet, auszutauschen. Oftmals verursacht ein einziges Teil einen Fehler und verursacht dann Folgefehler, die im Speicher festgehalten werden, obwohl die betroffenen Teile gar nicht defekt sind. Als Beispiel: durch den defekten Kurbelwellensensor wurden im Fehlerspeicher gleich der Luftmengenmesser, und die Lamdasonde (sporadisch, also nicht permanent) als Fehler mitaufgeführt, obwohl die Teile in Ordnung waren. Eine Vielzahl von Werkstätten nehmen solche eine Fehlerliste gerne zum Anlaß, um alle Teile zu erneuern.
Man sollte sich daher bei einem Fehler immer wieder Fragen, seit wann der Fehler aufgetaucht ist, und ob es davor irgendein Ereignis gab, daß damit in Verbindung gebracht werden könnte.
Als Beispiel: bei dem Anzeichen einer defekten Lamdasonde könnte die Ursache ein kürzlicher Auspuffwechsel (oder ähnliche Reparatur) gewesen sein, bei dem die Kabelverbindung des Sensors nicht richtig aufgesteckt wurde, und sich im Laufe der Zeit gelockert hat. Oder ein Kabel wurde dabei durchgescheuert. Anderes Beispiel: Unruhiger Leerlauf, in dem der Motor einige Zeit unrund läuft.
Bei mir war die Ursache eine verschmutzte Drosselklappe. Die Werkstatt hatte 1 Liter zuviel Öl eingefüllt. Ein Teil davon wurde wohl über die Kurbelwellenentlüftung in das Luftsystem gedrückt. Ergebnis war, die Verschmutzung der Luftschläuche nach dem Luftmengenmesser bishin in die Drosselklappe. Nach dem ich die Drosselklappe gereinigt hatte, war der unruhige Leerlauf verschwunden.
Ein weiterer Fehler kam nach dem Wechsel des Zahnriemens hinzu. Mir fiehl gleich auf, daß der Motor nicht mehr richtig das Gas annahm und bei 4.500 U/min abrieglete. Es war, als setze ein Drehzahlbegrenzer ein. Das war wohl das sogenannte "Notprogamm".
Im nachherein stellte sich heraus, daß bei dem Zahnriemenwechsel alles richtig gemacht wurde. Es wurde aber auch gleichzeitig die Verteilerkappe und der Verteilerfinger gewechselt. Dabei muß die Werkstatt wohl die ganze Verteilereinheit aus dem Motor herausgezogen haben (?) und falsch eingebaut. Die Markierungen stimmten nicht mehr überein. Die Steuereinheit wußte dann anscheinend, daß der Zündzeitpunkt nicht 100 % stimmt und entsprechend wurde der Einspritzzeitpunkt und Menge, sowie Luftgemisch auf ein "Notlaufplan" gesetzt. Dem Wagen fehlt es an Leistung, auch ein Ruckeln oder unruhiger Leerlauf war festzustellen. Im Fehlerspeicher waren daher dann auch besagter Luftmengenmesser und Lamdasonde aufgeführt. Ich habe dann die Zündung bei einer VW Werkstatt für 50,-- Euro neu einstellen lassen, und der Fehler war behoben.
Abschließend daher mein persönlich Fazit: die Anschaffung eines Interfacekabel zum Fehler auslesen ist in jedem Falle lohnenswert; dennoch ist es sinnvoll den gespeicherten Fehler gründlich zu hinterfragen und Ursachenforschung zu betreiben; ein Sandkorn großes Loch in der Niederdruckleitung der Klimaanlage kann der Fehlerspeicher nicht erkennen, wohl aber doch, daß die Klimaanlage nicht funktioniert.
Gerade bei dem Sharan lohnt es sich, daß Kurbelwellensensorkabel immer wieder genauer zu untersuchen. Die Verlegung des Kabels direkt an dem Motorblock ist unglücklich gewählt. Ich habe mir (für teures Geld) ein neues orginal Kabel besorgt, und dies mit einem handelsübliches Leerrohr vom Baumarkt ummantelt. Den Kabelverlauf des ummantelten Kabel habe ich nun nach vorne verlegt (vor den Zündverteiler), und gehe davon aus, daß das Kabel nun wesentlich länger hält.
Ich würde mich freuen, wenn ich mit dem Erfahrungsbericht vielen Sharanfahrern mit ähnlichem Problem Anregungen bei der Fehlersuche geben konnte.
Hallo o.yam,
vielen Dank für den Tip.
Genau das war es! Auf den ersten Blick war das gar nicht so zu erkennen.
Wenn man nicht "hinlangt" könnte man meinen, daß Kabel sei, bis auf ein paar kleine Risse, in Ordnung.
Ich habe ja schon das eine oder andere defekte Kabel gesehen, aber das Kabel war die Krönung. Da haben ja mehrere Leute total versagt:
1.) die Konstrukteure; das Kabel gehört keinesfalls ungeschützt an den Motorblock.
2.) die Qualtitätsicherung: Das verwendete Material kann den hohen Anforderungen in keinsterweise entsprechen. Ein Kabel mit den PVC-Komponenten in der Umgebung kann nur innerhalb kurzer Zeit zerbrösseln.
Also nochmals vielen Dank.
Zitat:
Original geschrieben von o.yam
Hallo,was sagt der Fehlerspeicher?
Auch schon Kurbelwellensensor-Kabel auf spröde Isolierungen geprüft?Gruß
Hallo,
bei meinem Galaxy mit 2,3 Liter Motor BJ 97 habe ich den kompletten Kabelbaum zum Motor (Steuerung Einspritzdüsen, alle Sensoren) ausgetauscht (Material 250 Euro), weil etliche Kabelstücke streckenweise völlig verhärtete Isolierungen hatten, andere waren völlig ok. Ursache unbekannt. Störungen gab es noch nicht, aber die blanken Kupferdrähte waren langsam sichtbar. Fazit: Diesen Fehler gibt es öfter.