Servolenkung im Stand schwergängig, Servoöl schwarz
Hallo zusammen,
leider hält mein S6 Avant gleich die nächste Hiobsbotschaft bereit: nachdem mir aufgefallen war, daß er sich im Stand oder bei geringen Geschwindigkeiten zeitweise schwer lenken lässt, habe ich das heute in der Werkstatt checken lassen und sie stellten fest, daß das Servoöl total schwarz ist, vermutlich mit Spänen durchsetzt. Also höchstwahrscheinlich Lenkgetriebe hin + Servopumpe fällig. Alternativ könnte man versuchen, nur die Pumpe und das Öl zu tauschen und hoffen, daß das eine Weile hält.
Was meint ihr, macht das Sinn? Kann man die Anlage irgendwie spülen? Gibt es eine günstige Reparaturmöglichkeit/Spezialwerkstatt?
Danke und Grüße
Sebi
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29 Antworten
Wenn du Servotronic hast ist das normal weil die Ventilstelleinheit zugeschlammt ist, da gabs hier malo nen Thread wo der User das Lenkgetribne ausgebaut hat um diese zu reinigen. Ich hatte das Problem auch, habs mit 3 spülungen hinbekommen. Ich wechsel die Brühe jetzt Jährlich, Schaden kann es nicht.
@KombiSucher23 Na ja, der S6 schreit ja förmlich danach, getreten zu werden. Der Vorbesitzer war ja sicher auch kein Greis. Und die Antriebswellen werden um ein Vielfaches mehr strapaziert, als z.B. die meines 1.8T (habe mit 344Tkm noch die ersten). So ein Kraftprotz braucht nun mal mehr Pflege und Wartung, Du hast ihn doch bestimmt nicht vor dem Hintergrund der Sparsamkeit gekauft...
Woran erkenne ich, ob ich Servotronic habe? Du hast 3 Spülungen gebraucht? Vom Lenkgetriebe direkt oder nur vom Servokreislauf?
Habe mal ein wenig recherchiert, das Lenkgetriebe an sich scheint keine Geräusche zu machen und auch das Spiel würde ich nicht als überdurchschnittlich bezeichnen, von daher besteht Hoffnung, daß es nicht (ganz) hinüber ist. Aber wenn es diese Ventilverstelleinheit ist, dürfte eine neue Servopumpe wohl auch nichts bringen, oder?
Muss noch mal in den Rechnungen nachschauen, aber irgendwas wurde Richtung Antriebswellen auch erst kürzlich erneuert. Ich hatte ja extra etwas mehr Geld ausgegeben, um ein Auto ohne Reparaturstau zu erwerben, daher ist es schon ärgerlich, daß da jetzt trotzdem gleich schon wieder so viel zu machen ist. Hätte ich das geahnt, hätte ich gleich einen Maserati gekauft, da hätte ich nix anderes erwartet;).
Kann mich auch nicht erinnern, schon mal von von einem leistungsstarken Hecktriebler gehört zu haben, dessen Antriebswellen wegen zu hoher Belastung vorzeitig getauscht werden mussten oder dessen Lenkung wegen zu starkem Beschleunigen in Kurven ausgenudelt war. Und die neuzeitigen Turbodiesel mit 400NM und mehr müssten im Prinzip ja das gleiche Problem haben, davon ist mir aber auch noch nichts zu Ohren gekommen. Es bleibt der Eindruck, daß Audi da am falschen Ende gespart hat (Hauptsache es hält 3 Jahre und 100tkm) - wenn die Belastung beim S6 so viel höher war, hätte man das halt stärker dimensionieren müssen.
3 Spülungen vom kompletten Kreislauf, Servotronic heist im Stand leicht und Servotronic ist die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung. Bei niedrigen Geschwindigkeiten (Stadt) geht die Lenkung leichter und bei höheren Geschwindigkeiten wird die Lenkung direkter.
Ich schätze mal ich dürfte dann auch eine Servotronic haben, zumindest ist die Servo, insbesondere nach der Spülung, innerorts seeehr leichtgängig, bei höherem Tempo wirds schwerer.
Dachte gestern erst noch, die Lenkung hätte sich auf wundersame Weise selbst geheilt, weil bei mehreren Rangiermanövern, die Servo prima funktioniert hat, dann musste ich aber in einem zugeparktem Wendehammer wenden, was dann in etwa in ein Wenden in 12 Zügen ausartete, da war die Unterstützung nach ca. 3-4 Zügen komplett weg.
Du bist den Wagen dann zwischen den einzelnen Spülgängen normal gefahren oder hast du direkt nacheinander gespült und nur im Stand gelenkt?
Zitat:
@KombiSucher23 schrieb am 11. September 2016 um 21:53:33 Uhr:
Ich schätze mal ich dürfte dann auch eine Servotronic haben, zumindest ist die Servo, insbesondere nach der Spülung, innerorts seeehr leichtgängig, bei höherem Tempo wirds schwerer.
Dachte gestern erst noch, die Lenkung hätte sich auf wundersame Weise selbst geheilt, weil bei mehreren Rangiermanövern, die Servo prima funktioniert hat, dann musste ich aber in einem zugeparktem Wendehammer wenden, was dann in etwa in ein Wenden in 12 Zügen ausartete, da war die Unterstützung nach ca. 3-4 Zügen komplett weg.
Du bist den Wagen dann zwischen den einzelnen Spülgängen normal gefahren oder hast du direkt nacheinander gespült und nur im Stand gelenkt?
Normal gefahren und im Abstand von 2 Tankfüllungen immer gespült so aller 1000 - 1200 km, fahre 90 % BAB mit dem 2,7T
Verfahren wurde wie folgt:
Servoölbehälter mit geeigneter Spritze leer ziehen, frisch auffüllen, Motor an 3.4 Mal hin und her Lenken unter last, aber langsam, wieder aus und behälter wieder leer machen. Das ganze insgesamt so lange bis ca. 1 Liter durch ist, danach fahren ( 1 bis 2 Tankfüllungen). Die Brühe wird auch definitiv wieder schwarz weil die ganzen Ablagerungen sich im Rest vom System befinden. Das ganze 3 mal seit dem is Ruhe bei mir. Werde aber dieses Jahr das Servoöl nochmal wechseln weil es schon wieder dunkel wird. Denke das ist seit 2002 noch nie gewechselt wurden.
Habe mittlerweile noch ein zweites Mal spülen lassen und die Lenkung flutscht jetzt noch besser, auch mehrere Wendemanöver am Stück klappen ohne Lenkkraftverlust, selten geht es noch auf den ersten cm ein klein bisschen schwerer, aber dann sofort wieder leicht.
Nur wenn ich in eine enge Parklücke längs zur Fahrtrichtung manövriere, wo ich auf engstem Raum im Stand oder bei sehr niedriger Geschwindigkeit u.U. mehrfach einen kompletten Richtungswechsel vollziehen muss, lässt die Servounterstützung deutlich nach, ist aber immer noch spürbar, im Gegensatz zu vorher.
Ich frage mich nun, ob eine dritte Spülung nochmals eine Verbesserung bringen kann, oder ob ich dann doch besser auch gleich den Rat der Werkstatt befolgen und eine neue Servopumpe spendieren sollte. Ich kann mir gut vorstellen, daß der bisher erfolgte Materialabtrag in der Pumpe ihrer Leistungsfähigkeit sicher nicht gerade zuträglich war und er wird ja auch höchstwahrscheinlich nach einer weiteren Spülung nicht aufhören.
Weiter Spülen, das hat nichts mit der Pumpe zu tun. Das Problem ist das im Servoöl genauso Schwebeanteile sich ansammeln und die elektr. Stelleinheit im Lenkgetriebe dadurch verschlammt. Servoöl altert genauso wie Motoren öl usw. einfach weiter Spülen und sich freuen das es besser wird. Ich mach jetzt vorm Winter das Servoöl nochmal neu weil die Brühe schon wieder Pechschwarz ist und ich diese Aussetzer auch kenne.
Laut meiner Werkstatt war das Öl zuletzt grau-metallic, also mit sichtbarem Metalleintrag und der kommt ihrer Meinung nach höchstwahrscheinlich von der Pumpe. Die Frage, die sich mir stellt, ist daher: kommen die Partikel aus der nach wie vor (noch) verschlammten Stelleinheit, oder ist es die Pumpe, die sie abgibt (oder beides)? Alle 2-3tkm die Servo spülen kann ja zumindest auch keine Dauerlösung sein.
Wenn die Servopumpe defekt wäre und du tatsächlich Metalabrieb im Servoöl hättest dann würde zu 100% deine Servopumpe kreischen wie Sau. Das Geräusch is so ekelig und laut das es dir die Fußnägel hochzieht. Daher glaube ich nicht an Metalspäne von der Pumpe.
Habe das Öl leider nicht selbst zu Gesicht bekommen, daher kann ich mich nur auf die Aussage der Werkstatt verlassen. Aber mal angenommen, es wäre tatsächlich Metallabrieb, kann der auch von woanders als von der Pumpe kommen?
Nein eigentlich nicht außer von der Lenkungsspiel einstellschraube und die ist glaube aus Messing und nutzt sich normal ab mit den Jahren, daher muss man die auch irgentwann mal nachstellen so das dass wieder passt.
Werde die Tage die Brühe nochmal checken lassen, gefühlt ist es nach knapp 1000 km wieder etwas schlechter geworden. Scheinbar besteht das Problem hauptsächlich dann, wenn ich vom Stand aus mit bereits eingeschlagener Lenkung über die Mittellage hinaus lenke (also in die andere Richtung). Ist die Lenkung zum Ausgangspunkt in Mittelstellung, habe ich tendenziell keine/weniger Probleme.
Du kannst das selber machen, kauf von Audi das Servoöl und ne Spritze mit Schlauch, zieh den Behälter leer und fühl frisches Öl auf, Motor an und langsam nach rechts und links bis fast Anschlag lenken im Stand, den Behälter wieder leer und fühl frisches Öl auffüllen, 1-2 Tage fahren je nach Streckenprofil und danach das ganze von vorn, es braucht zwar eine weile aber wenn z.b. in 14 Jahren noch nie das Servoöl getauscht wurde kannst du dir eventuell Vorstellen wie viel verunreinigung da drin ist.
Ich habe gestern beim Wischwasser nachfüllen mal den Deckel vom Servobehälter geöffnet und etwas von der Flüssigkeit auf ein weißes Tuch getropft, das Zeug ist imho sehr dünnflüssig (gar nicht so, wie ich es von einem Öl erwartet hätte) und war sehr hellgrün, es ist aber definitiv nicht grau oder schwarz, auch irgendwelche Partikel konnte ich nicht feststellen. Seit dem letzten Spülen sind rund 2000km vergangen und die Lenkung ist unverändert, was mir jedoch mittlerweile aufgefallen ist: auch wenn das Auto kalt ist, ist Lenken im Stand kein Problem, erst mit zunehmender Betriebstemperatur nehmen die zuvor beschriebenen Auffälligkeiten zu.