Seat Leon "Kaufberatung"

Seat

Einleitung (Lesefaule gehen bitte zu "Mein Problem/Frage"😉
Nachdem ich mich schon seid ein paar Monaten über Autos informiere um genau zu wissen, was denn mein nächstes Auto werden soll, bin ich auf den Seat Leon gestoßen, da dieser sehr sportlich sein soll (Fahrwerk, Lenkung) und dennoch für den Alltag problemlos zu gebrauchen ist. An sich bevorzuge ich ja eine Limousine, allerdings sagt mir der Passat oder Jetta zwar zu, wegen dem VW typisch überzogenen Preis von den Gebrauchtwägen fallen sie aber raus. Der Skoda Octavia gefällt mir zwar besser, optisch, allerdings wird oft ein träges Handling bemängelt und er gilt eben als Familienfahrzeug, langweilig...

Aktuell fahre ich einen Golf 3 1.8 75PS, solides Auto, macht keine Probleme, habe jetzt etwa meine ersten 10000km draufgefahren und war zweimal in der Werkstatt zur Routine. Alles gut, er ist nur eben schon seine 15 Jahre alt, Rost ist dank Pflege NOCH nicht das Problem, aber man merkt er wird wohl in 1,5-3,5 Jahren def. nicht mehr den TÜV bekommen. Da ich allerdings schon nächsten Sommer vielleicht ein neues Auto kaufen werde, bin ich fleißig mich am umsehen.

Mein Problem/Frage:
Meine favorisierte Motorisierung gibt es allerdings nicht wirklich, das wäre ein 1.8L Motor mit etwa 120PS, ohne Turbo, denn Turbo läuft, Turbo säuft und ich will wenn der Wagen warmgefahren wurde auch mal beherzt Gas geben können ohne gleich Geldängste zu bekommen (dank einer digitalen Verbrauchsanzeige, die der Seat Leon ja schon haben sollte, oder?) , für die 1200kg dürfte das reichen und ich will mich als Fahranfänger nicht übernehmen, d.h. ich bin mir recht sicher, dass meine Mutter, über die der Wagen versichert wird aus Kostengründen, aus Sorge um mich bei dem 150PS nein sagen wird, verstehen tue ich das auch, und habe damit kein Problem, nur richtig attraktiv finde ich den 1.4 TSI nicht, Auf dem Papier und die Leistungswerte lesen sich schön, allerdings ist es eben schon ein sehr kleiner Motor und ich bin jemand, dem ein schöner kräftiger Sound deutlich lieber ist.

Noch dazu mache ich mir Sorgen bzgl. des Motors, ist er langlebig? Turboprobleme? Langzeiterfahrungen? & macht die ganze Kombination locker 150000km mit

(Die Werkstatt besuche ich idR. alle 6 Monate zur Routinekontrolle, da ich mich dann sicherer fühle, dass auf Langstrecken (mit viel Ausland) ein Risiko des Liegenbleibens minimiert ist!)

Beste Antwort im Thema

Also mal zu deinen "Träumen"

Wenn du an 3er oder 5er denkst (dann ja mit V6) musst du nicht nur an den Verbrauch, sondern auch an Werkstattkosten denken. Die sind nicht ohne bei Premiumherstellern wie Audi, BMW oder Mercedes. Klar man kann vieles auch in freien Werkstätten machen lassen, aber Ersatzteile sind auch teuer

Was den Volvo S40 2.4 angeht kannst du echte Sportlichkeit komplett vergessen. Der Motor zieht zwar gut an, aber Fahrwerk und Lenkung sind bei Volvo eher auf komfort ausgelegt. Dazu ist der Motor ein Sauger. Wenn du die Leistung abrufst braucht er Drehzahl und was dann bei 2,4l Hubraum durchläuft brauchen wir hier wohl nicht zu erörtern.

Weiter zum Octavia, der dir ja gefällt. Woher hast du die Info, dass er sich schlecht fährt? Im Vergleich zum S40 ist er sogar etwas straffer abgestimmt. Dazu werden im Octavia die gleichen Motoren wie im Leon angeboten.

Bleibt unterm Strich als der Leon und der Octavia. Hier muss man anmerken:

Octavia:
+ Raum und Platz
+ günstigere Typklasseneinstufung bei Versicherung
- etwas teurer in der Anschaffung
- bei Modellen vor 2010 eine grotten hässliche grüne Armaturenbeleuchtung

Leon
+ sportlich und dynamisch
+ (Geschmackssache) besseres Design
+ günstiger in der Anschaffung
+ Raumgefühl vorn, wegen flacher Frontscheibe viel angenehmer
+ tendenziell besser ausgestattet
- höhere Typklasse
- weniger Platz

Was den Versicherungsvergleich angeht:
Um den Unterschied zwischen TDI und Benziner zu ermitteln kannste doch einfach mit deinen Daten einen Vergleich machen.

Üprigens:
Wenn du nicht mit deiner Mutter die Prozente tauschst, ist es nur marginal günstiger, wenn er als Zweitwagen deiner Mutter versichert wird als direkt über dich. Das Problem beim Prozente tauschen ist aber, dass wenn etwas passiert, der andere dafür gerade stehen muss.
Ein zweiter EXTREM entscheidender Nachteil ist folgender:
Wenn du später ein Fahrzeug auf dich zulassen willst, wird in der SF (Schadensfreiheitsklasse) nicht anerkannt, dass du bei deinen Eltern als Fahrer eingetragen warst.
Ich persönlich würde an deiner Stelle lieber selbst anfangen SF-Rabatte zu sammeln - wer eher anfängt ist eher fertig 😉

Ich empfehle dir also folgendes:
rechne dir mal Versicherungsangebote für verschiedene Fahrzeuge/Motoren auf deinen eigenen Namen. Selbst wenn ihr dann später die Zweitwagenreglung wählt, ändert sich zwar die Versicherungsprämie etwas, aber das Verhältnis Benzin zu Diesel bleibt das gleiche

Außerdem wichtig: Je nach Ausstattungsvariante kann sich die Typklasseneinstufung trotz gleicher/ähnlicher Motorisierung unterscheiden. Bspw ist ein Golf GT teurer als ein normaler Golf usw.

Und dann zum Motorengeräusch:
Da du als Student mit recht geringem Budget quasi keinen handlungsspielraum hast, würde ich diesen Faktor ganz ganz weit hinten anstellen. Motorsound vs. Kaltschweiß beim Tanken? das würde ich mir nochmal genau überlegen!

Es ist richtig, dass ein TDI-PD nagelt, aber gleichzeitig klingt ein TDI auch kraftvoll... wenn ich da die ganzen Reiskocher mit ihren 1.2 Motörchen an der Ampel sehe und daneben zieht ein TDI an...

Zu den Motoren selbst:

2.0FSI 150PS oder 1.8TSI:
Im Vergleich zum 1.8TSI ist der 2.0FSI nun wahrlich KEINE Alternative. Er hat weniger Leistung, ist teurer im Unterhalt und Verbraucht VIEL mehr Sprit. Bis auf, dass 2.0 davor steht kann er nichts besser als der 1.8TSI
Einziger Nachteil des 1.8TSI ist, dass dieser einen Turbo hat, der in gewisser Weise ein Kostenfaktor darstellen kann. Das kann man aber bei entsprechender Handhabung steuern.
Nicht ohne Grund wurde der 2.0FSI nicht sehr lange gebaut (Im Vergleich zu anderen Motoren)

2.0TDI oder 1.9TDI?
Geht man von den Baujahren bis 2009 aus ist die Entscheidung GANZ KLAR! Wer die Chance hat einen 1.9 zu bekommen sollte ihn UNBEDINGT nehmen! Gerade in den Baujahren 2005-2007 ist der 2.0TDI von massiven Mängeln geplagt.
Das fängt bei A wie Abgasrückführung an und hört bei Z wie Zylinderkopfdichtung auf. Fairerweise muss hier aber erwähnt werden, dass die meisten Probleme beim 2.0TDI 125kw auftreten und dass der 2.0TDI 8V 103kw als unauffällig gilt.

Der 1.9TDI hingegen ist als Dauerläufer bekannt. Er wurde natürlich im laufe der Baujahre verändert aber grundlegend nicht zum schlechteren. Bspw weißt der 1.9TDI-PD nicht die Probleme mit verkokenden PD-Elementen auf wie der 2.0TDI-PD.
Dazu kommt gerade beim 1.9TDI-PD 77kw, dass er aufgrund der geringen Leistungsausbeute praktisch unkaputbar ist, wenn man ihn etwas pflegt und nicht tritt (Pietsprock ausm Skodaforum hat mit dieser Maschine mittlerweile über 950.000km)

Und wegen dem Hubraum: der 1.9 hat 1896ccm², der 2.0 1968ccm² - es sind also nichtmal 100ccm² unterschied

Zu guter letzt wirkt der 1.9TDI-PD kräftiger als der 2.0TDI. Vergleicht man bspw. den 1.9TDI 131PS und den 2.0TDI 136PS (passat 3BG) dann fällt GANZ SCHNELL auf, dass der 1.9 VIEL drehfreundiger ist, eine schneller Kraftentfaltung hat und dabei weniger Verbraucht

Seit 2010 ist das anders. Zum einen wird der 1.9 ja nichtmehr gebaut und zum anderen hat VW bis 2010 quasi Flächendeckend die CR-Motoren eingeführt

Wer also die Wahl zwischen einem 1.9TDI-PD und einem 2.0TDI-PD hat, sollte ganz genau hinsehen, welchen 2.0TDI er da vor sich hat, bevor er entscheidet. Grundlegend würde ich aber eher zu einem Fahrzeug mit 1.9TDI greifen

Zu guter letzt zur Laufleistung:
Ob ein Fahrzeug abgeritten ist (auch innenraum) hat praktisch NICHTS mit der Laufleistung zu tun. Es ist eine Frage der Pflege und des Streckenprofils.

Klar, wenn ein Wagen 200.000km hat finden sich Gebrauchsspuren. Im vergleich zu einem Wagen, der zwar nur 50.000km hat, der Fahrer aber an jeder Milchkanne ein und ausgestiegen ist, die Maschine nie warm gefahren hat und am Ende auch mal nen Ölwechsel hat schleifen lassen, sieht der 200.000km Kandidat aber VIEL besser aus.

Wie gesagt, mein Vater hat einen Golf Variant 1.9TDI-PD 100PS mit 320.000km. Im Innreum sieht man die Laufleistung am Lenkrad, dem Schaltknauf und den Pedalen. Der Fahrersitz ist etwas durchgesässen, aber der Stoff noch topp. Der Rest sieht aus wie neu. Defekte bisher:
- Anfangs Probs mit der Bremsanlage (unwucht, auf Garantie)
- gebrochene Feder hinten bei 300.000km
das wars (abgesehen von den regulären Verschleißteilen wie Bremse, Reifen etc)

Das liegt daran, dass bei Langstreckenfahrzeugen Bauteile deutlich weniger Beansprucht werden. Bestes Beispiel sind Sitzwangen durch häufiges Ein- und Aussteigen.

Mein Exeo hat jetzt knapp 80.000 auf der Uhr und mein Händler meinte erst kürzlich, dass er den ohne die Steinschläge auf der Front und mit neuen Bremsscheiben glatt als Neuwagen durchlassen könnte. Dagegen sieht sein Werkstattwagen (ebenfalls Exeo) gleichen alters aber mit gerademal 20.000km alt aus.

N Kumpel hat sich zum Beispiel nen 530d mit Vollausstattung und knapp 300.000km geschossen, der Wagen ist in einem 1a Zustand, war aus erster Hand, hatte ein Lückenloses Serviceheft (wurde immer beim gleichen Vertragspartner gewartet) und war ein super schnapperl

Ich will damit sagen: wenn du nen Wagen suchst, spielt die Laufleistung zwar eine Rolle, aber der Pflegezustand ist viel entscheidender. Daran lässt sich auch leichter erkennen ob an den KM gedreht wurde.

Kleines Beispiel:

Passat Variant 3BG 1.9TDI 131PS mit 148.000km EZ2003 1.Hand
- abgegriffenes Lenkrad, Pedale, Schaltknauf, ansonsten Topp
- Zahnriehmen wurde 07 bei 120.000km getauscht
- Steinschläge auf der Front

Bei sowas würde ich stutzig denn:
- bei dem Pfelegzustand offensichtlich kein Kurzstreckenfahrzeug
- Zahnriehen bei 120 getauscht ABER schon 2007, als 4 Jahre nach EZ und jetzt weitere 5 Jahre später gerademal 28.000km mehr beim gleichen Vorbesitzer?

Das ist nur mal n Beispiel

Ein Fahrzeug muss beim Kauf ehrlich sein. Ein genaues Auge auf Pflegezustand, Serviceheft und Laufleistung verrät tausendmal mehr als blanke Zahlen

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@pitsa
@Dr.OeTzi
Das war aber harte Überzeugungsarbeit!
Entweder reicht es ihm oder er sieht es so wie wir ?

Im Ernst;
hatte die PDC serienmäßig nur hinten und hab vor einiger Zeit vorne
nachgerüstet.
Ständig einen halben Meter beim Einparken zu verschenken ist
peinlich!

Das Thema Motor ist lt. Post TS geklärt,das PDC haben wir ihm
"aufgedrückt",alles geklärt in seinem Sinne,vondaher tschau hier.

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