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SD-Kurz- / SD-Tiefendiagnose
Freunde,
für die "opulenten Feinschmecker" unter euch eine sicher profane Frage...
1. Es gibt ja die SD-Kurzdiagnose (oben steht auf dem Ausdruck "Eingangs-Kurztest-Diagnose")
Sicher gibt es ja dann auch eine Tiefendiagnose.
Was steht dann oben auf einem Ausdruck?
2. Für ich als Laie ist schon ein Kurztest ziemlich komplex und vermittelt einen fundierten Eindruck.
Was kann bzw. was liefert eine "Tiefendiagnose" (sofern diese so heisst?) mehr im Vergleich zu dem Kurztest?
Es wäre super, wenn die Antwort(en) fundiert und "vollständig" sein können.
Vorab herzlichen Dank und viele Grüße
Jens
Beste Antwort im Thema
Ist allegemein schlecht zu beantworten, aber es gibt solche Themen, wo im Eingangkurztest (noch oder wieder) kein f oder F hinterlegt ist und dennoch ein Problem existiert.
Beispiel Kettenlängung M272 und 273:
Solange diese unter einem gewissen Schwellwert ist wird der Versatz der beiden Nockenwellen zueinander und zur Kurbelwelle noch toleriert.
Allerdings kann man die Längung in Winkelgrad Versatz umrechnen in Längung cm und somit den Verschleißgrad ermitteln.
Ist etwas aufwändig und man muss sich schon damit auskennen.
Dann kann man z.B. auch im Ausdruck auf Papier die Sortierung ändern und NW linke Bank Einlass neben NW rechte Bank Einlass legen und in gleicher Weise die beiden AuslassNW.
So wird der Versatz sichtbarer und einfacher abzulesen.
Nur ein kleines Beispiel von unendlich vielen...
Edit: aber auch hier gilt: Man kann es nicht so ohne Weiteres auf andere Motoren übertragen und die gleiche Messung machen bzw man muss diese dann anders auswerten.
Der M278 hat zB vier Ketten.
Eine Primärkette, je eine Sekundärkette pro Bank (und der Vollständigkeit halber ) eine vierte, die eine Sekundärölpumpe /(Lenzpumpe für beide Turbolader) antreibt - hier aber zur Längung Steuerketten nichts zu tun hat.
Auch gibt es durch getrennte Ketten für die Bänke keinen nennenswerten Versatz der Steuerzeiten linke zu rechter Bank (bei gleichen Verschleißgrad beider Ketten)...
Also völlig anders, als beim 273...
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13 Antworten
Den Kurztest machst, wenn dein Wagen eine Meldung bringt. Damit mal als Anhaltspunkt weisst, wo es ein Problem gibt.
Die genauere Diagnose, bsp. an meinem Zwölfender, der hatte hin und wieder Zündaussetzer mit MKL. Im Kurztest bringt es dir den Fehler Zündaussetzer. Dann sucht man im System Motor / Zündung was im Zündsystem defekt sein könnte. Das ist das tiefere Eingehen ins System. Alle Komponenten, die getestet und ausgelesen werden, werden dabei geprüft.
Zitat:
@E500AMG schrieb am 10. November 2019 um 19:28:56 Uhr:
Den Kurztest machst, wenn dein Wagen eine Meldung bringt. Damit mal als Anhaltspunkt weisst, wo es ein Problem gibt.
Die genauere Diagnose, bsp. an meinem Zwa ölfender, der hatte hin und wieder Zündaussetzer mit MKL. Im Kurztest bringt es dir den Fehler Zündaussetzer. Dann sucht man im System Motor / Zündung was im Zündsystem defekt sein könnte. Das ist das tiefere Eingehen ins System. Alle Komponenten, die getestet und ausgelesen werden, werden dabei geprüft.
Danke dir, Robert -
kann ich ggf. bei einer Tiefendiagnose dann auch schon Fehler auslesen, die in dem Stadium weder angezeigt werden (wie auch immer) noch auffällig geworden sind, also bevor sich welche manifestieren?
Wenn ja, kann dies ein Kurztest auch liefern, bevor eben ein Fehler manifest wird?
Und unter welchem Pseudonym, laut Ausdruck, wird diese Tiefendiagnose geführt?
Viele Grüße
Jens
Dazu gehören dann zum Teil auch so Dinge wie vom System vorgeschlagene Diagnoseprozeduren und Kalibrierungen, Vorschläge zu SW-Updates usw.
Beispiel: Die Differenzdrucksensoren des 320CDI bei meiner ehemaligen R-Klasse wurden in einer extra Messroutine geprüft.
Allerdings muss der Mensch vor dem Bildschirm schon genau wissen, was er macht, welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten es gibt und wie die Systeme funktionieren.
Zitat:
@rekordverdaechtig schrieb am 10. November 2019 um 19:48:32 Uhr:
...die in dem Stadium weder angezeigt werden...
Stadium Kurztest?
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Kurztest liefert wo was fehlerhaft ist. Dann hat man Systeme unterteilt, bsp. Motor - Unterkategorie Zündung, Einspritzung, usw... durch den Kurztest weist du, in welcher Kategorie du suchen sollst. Und die Tiefendiagnose - wie kappa schon schrieb - steht, wie man was testet.
Bsp. an meinem V12 Zündaussetzer /MKL. Zuerst den Kurztest - wo ist was fehlerhaft. Der Kurztest kann dir nicht sagen, was genau kaputt ist. Weist ja selber, Zündsystem am V12 besteht aus einigen Teilen, die teuer sind, da tauscht man nicht einfach alles aus. Dann gibt es ein Prozedere, wie man die Zündanlage genau testet um den Fehler zu finden. Beim V12 wird jeder Zylinder getestet - zeitaufwändig. Bei mir wurde eindeutig der Spannungswandler als Verursacher identifiziert - erneuert - läuft seither wie eine 1.
Was ist dein Hintergedanke?? Der zeitaufwändige Tiefentest (nennt der sich so?) kann dir nichts anzeigen, was bald defekt gehen könnte.
Hallo Robert,
mein "Hintergedanke" der Frage ist, kann mit einer Tiefendiagnose ein Fehler diagnostiziert werden, welcher einer Kurzdiagnose "durch die Lappen gehen" würde?
Weil die Analsyen/Diagnosen nicht in der Tiefe und den Details durchgeführt werden, wie bei einer Tiefendiagnose!?
Ist allegemein schlecht zu beantworten, aber es gibt solche Themen, wo im Eingangkurztest (noch oder wieder) kein f oder F hinterlegt ist und dennoch ein Problem existiert.
Beispiel Kettenlängung M272 und 273:
Solange diese unter einem gewissen Schwellwert ist wird der Versatz der beiden Nockenwellen zueinander und zur Kurbelwelle noch toleriert.
Allerdings kann man die Längung in Winkelgrad Versatz umrechnen in Längung cm und somit den Verschleißgrad ermitteln.
Ist etwas aufwändig und man muss sich schon damit auskennen.
Dann kann man z.B. auch im Ausdruck auf Papier die Sortierung ändern und NW linke Bank Einlass neben NW rechte Bank Einlass legen und in gleicher Weise die beiden AuslassNW.
So wird der Versatz sichtbarer und einfacher abzulesen.
Nur ein kleines Beispiel von unendlich vielen...
Edit: aber auch hier gilt: Man kann es nicht so ohne Weiteres auf andere Motoren übertragen und die gleiche Messung machen bzw man muss diese dann anders auswerten.
Der M278 hat zB vier Ketten.
Eine Primärkette, je eine Sekundärkette pro Bank (und der Vollständigkeit halber ) eine vierte, die eine Sekundärölpumpe /(Lenzpumpe für beide Turbolader) antreibt - hier aber zur Längung Steuerketten nichts zu tun hat.
Auch gibt es durch getrennte Ketten für die Bänke keinen nennenswerten Versatz der Steuerzeiten linke zu rechter Bank (bei gleichen Verschleißgrad beider Ketten)...
Also völlig anders, als beim 273...
Zitat:
@kappa9 schrieb am 10. November 2019 um 20:28:07 Uhr:
Ist allegemein schlecht zu beantworten, aber es gibt solche Themen, wo im Eingangkurztest (noch oder wieder) kein f oder F hinterlegt ist und dennoch ein Problem existiert.
Beispiel Kettenlängung M272 und 273:
Solange diese unter einem gewissen Schwellwert ist wird der Versatz der beiden Nockenwellen zueinander und zur Kurbelwelle noch toleriert.
Allerdings kann man die Längung in Winkelgrad Versatz umrechnen in Längung cm und somit den Verschleißgrad ermitteln.
Ist etwas aufwändig und man muss sich schon damit auskennen.
Dann kann man z.B. auch im Ausdruck auf Papier die Sortierung ändern und NW linke Bank Einlass neben NW rechte Bank Einlass legen und in gleicher Weise die beiden AuslassNW.
So wird der Versatz sichtbarer und einfacher abzulesen.
Nur ein kleines Beispiel von unendlich vielen...
Edit: aber auch hier gilt: Man kann es nicht so ohne Weiteres auf andere Motoren übertragen und die gleiche Messung machen bzw man muss diese dann anders auswerten.
Der M278 hat zB vier Ketten.
Eine Primärkette, je eine Sekundärkette pro Bank (und der Vollständigkeit halber ) eine vierte, die eine Sekundärölpumpe /(Lenzpumpe für beide Turbolader) antreibt - hier aber zur Längung Steuerketten nichts zu tun hat.
Auch gibt es durch getrennte Ketten für die Bänke keinen nennenswerten Versatz der Steuerzeiten linke zu rechter Bank (bei gleichen Verschleißgrad beider Ketten)...
Also völlig anders, als beim 273...
Vielen Dank für die ebenfalls fundierte Antwort, @kappa9
Der Kurztest ist einfach ein simples auslesen des Fehlerspeicher. Die gespeicherten Fehler siehst du dann auf dem Protokoll. Mehr nicht.
Bei der Tiefendiagnose gibt's kein Protokoll. Da geht es dann um live Daten wo man Abweichungen der Sensoren sehen kann auch wenn sie noch keinen Fehler produziert haben. Zum Beispiel die ABC Pumpe. Da steht ein Fehler erst bei unter 140 bar im Speicher. Aber in der Diagnose sieht man dass sie nur noch 160 bar bringt. Also ein Anzeichen für einen Defekt. So zu sagen ein soll ist Vergleich. Außerdem gibt's da dann Routinen zum testen der Bauteile um zu sehen ob sie die richtigen Daten liefern.
Zitat:
@Kuni78 schrieb am 11. November 2019 um 10:34:47 Uhr:
Der Kurztest ist einfach ein simples auslesen des Fehlerspeicher. Die gespeicherten Fehler siehst du dann auf dem Protokoll. Mehr nicht.
Bei der Tiefendiagnose gibt's kein Protokoll. Da geht es dann um live Daten wo man Abweichungen der Sensoren sehen kann auch wenn sie noch keinen Fehler produziert haben. Zum Beispiel die ABC Pumpe. Da steht ein Fehler erst bei unter 140 bar im Speicher. Aber in der Diagnose sieht man dass sie nur noch 160 bar bringt. Also ein Anzeichen für einen Defekt. So zu sagen ein soll ist Vergleich. Außerdem gibt's da dann Routinen zum testen der Bauteile um zu sehen ob sie die richtigen Daten liefern.
Dankeschön, @Kuni78
Es gehört vielleicht nicht ganz hierher, aber ich habe gesehen, dass es offenbar auch Xentry/DAS Software für normale PC gibt, die dann via OBD2-Adapter ans Auto kommen, also ist kein Multiplexer nötig.
Das Programm heisst "Xentry Pass Thru". Hat jemand damit Erfahrung gehabt? Die offizielle Verkaufsseite von MB: https://...ry-shop.mercedes-benz.com/.../category?2&pk=8796519137422
110€ pro Jahr und nur eingeschränkte Funktionen. Keine Ahnung ob das sinnvoll ist.
Pass Thru EU
Wie der Name EU sagt, daten nach EU vorgaben, also eine Glaskugel macht das selbe und mehr.
ich habe nochmal nachgegraben.
Xentry Pass Thru EU ist eine Diagnoselösung ausschließlich zur Steuergeräte-Inbetriebnahme (Flashen, Codieren, Fehlerspeicher Lesen / Löschen) für Steuergeräte von Euro5-zertifizierten Baureihen über handelsübliche PCs. Weitere Diagnosefunktionalitäten wie Kurztest, geführte Fehlersuche oder Funktionenansicht sind in Xentry Pass Thru EU nicht enthalten. Auch die Integration von TIPS, EPC und WIS / ASRA wird nicht unterstützt.