Schweißnaht versiegeln, welche Arbeitsschritte?

VW Passat 35i/3A

Hallo Passat Kollegen

Nun auch bei unserem Passat Variant von 89, ich habe eine Durchrostung am hinteren Ende des rechten Radlaufs entdeckt...nix Wildes, dennoch durchgerostet....und das nach 27 Jahren 🙂

Den Gammel freilegen, Gammel raustrennen u. Stück Blech einschweißen sollte kein Problem darstellen. Das eingeschweißte Blech satt mit Rostschutzfarbe einpinseln, danach Unterbodenschutz drüber und gut sollte sein...oder nicht??

Was versteht man unter "Schweißnaht versiegeln"...tausendfach gelesen, immerzu Versiegeln...nur wie und mit was?

Rostschutzfarbe satt auftragen ist doch versiegelt...oder etwas nicht? Durch den Rostschutz wird das Blech geschützt u. durch den Unterbodenschutz vor Nässe

Gruß Thomas

Radlauf
Radlauf2
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Hi,

genau das Loch hatte meiner auch schon, ist aber bestimmt schon 10 Jahre her. Bei mir war sogar das abgewinkelte Blechstück mit dem viereckigen Loch, wo der Plastikstopfen für die Verkleidungsbefestigung drinnen steckt abgerostet.
Den Ausführungen von Wester gibt es im Prinzip nichts hinzuzufügen!
Ich mache den Bereich um solche Roststellen immer großzügig mit einer Topfbürste für die Flex sauber bis aufs blanke Blech. Danach wird gnadenlos alles rausgeschnitten, was braun und knusprig ist.
Ich "versiegele" schon seit Jahren die Schweißnähte mit Acryl aus dem Baumarkt. Schlagt mich nicht gleich, aber das funktioniert echt gut und wir sprechen bei solchen Reparaturen ja nicht von Restaurierungsarbeiten an einem 300SL oder so was. Danach streiche ich mit einer guten Rostschutzgrundierung und anschließend TUPFE ich Unterbodenschutz mit einem Pinsel auf die Stelle. Uboschu aus der Dose von z.B. Teroson oder so.

Viel Spaß beim Knusperblech entfernen!

Im Anhang mal ein zwei Beispielbild von meiner Endspitze Fahrerseite. Das war 2011.
Gruß,

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Zitat:

@WBMVW schrieb am 30. September 2016 um 23:17:33 Uhr:


Meiner Meinung nach würde ich auch erst Rostschutz auftragen und dann erst abdichten. Wobei sich mir die Frage stellt ob nicht Unterbodenschutz als Abdichtung/Versieglung ausreicht, die schwarze Pampe sollte doch die gleichen Eigenschaften aufweisen als Dichtmasse

Unterbodenschutz dichtet nicht ab, sondern schützt lediglich die Grundierung vor mechanischer Beschädigung.

Zitat:

@WBMVW schrieb am 3. Oktober 2016 um 22:24:43 Uhr:


Hallo

Ich habe mit danach mal die Karosse mal etwas genauer angesehen...und was finde ich da, Rostbeule im Schweller vorne rechts. Man sollte es nicht meinen, ich war vor 3 Wochen beim Tüv u. habe weitere 2 Jahre bekommen...muss er wohl übersehen haben. Seis drum..gemacht werden muss es ja so oder so...

Und wieder zum Thema Schweißnaht versiegel, im sichtbaren Bereich wird wohl eher keine Dichtmasse aufgetragen, die kann ja nicht geschliffen werden. Ist Spachteln angesagt, verzinnen will ja gelernt sein und hat auch so seine Nachteile was man so liest.

Gruß Thomas

Hi,

kenn ich, siehe Bilder von der Fahrerseite. Die Beifahrerseite war schlimmer! Meiner hat die GT-Beplankung, überall wo ein Gewindestift war, war dann ein ausgiebig großes Loch!
Aus in diesem Fall habe ich leicht überlappt geschweißt und abgedichtet, wie bereits beschrieben, was durch die Beplankung ja wieder unsichtbar wurde.
Hinzu kam, dass im Bereich vorne (Wagenheberaufnahme) das Aussenblech, das Stehblech, die Verstärkung für den Wagenheber und noch etwas Blech an der Bodengruppe wegkompostiert war. Ich hoffe, das ist beim TE nicht so schlimm!

Viel Erfolg.

Gruß,

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Hallo

Ich gehe mal davon aus das nicht noch mehr Rostbeulen oder Durchrostungen zu finden sind...ich habe mich da auf die Aussage des Tüv Mannes verlassen..."Doch, doch...die Basis ist noch gut". Wenn man so was gesagt bekommt, bei einem Wagen der 27 Jahre alt ist, sollte man nicht von größeren Schäden ausgehen.

Im Grunde ist es ja auch nix Wildes..meine beiden E-Kadett waren am Schluß, max 17 Jahre, hinten einen halben Meter kürzer da alles wegfaulte. Die Motoren iO, aber die Karosse scheiße

Habe mir gestern eine Absetzzange bestellt.

Rausschneiden...Schwellerrand absetzen und Repblech 1mm gebohrt per Punkschweißen auf den abgesetzten Rand schweißen. Die Versuchung liegt nahe das Repblech im abgesetzten Bereich rundum zu verschweißen.

Hmm...was mache ich da am besten...Punkten soll wohl erlaubt/erwünscht sein, durchschweißen nicht

Gruß Thomas

Ich kann das auf Deinem Bild nicht so recht erkennen, aber das scheint doch direkt unten am Falz zu sein, dort, wo eigentlich die Wasserablauföffnung sein müsste.
Da würde ich das Blech drüber schweißen, das ist doch kein Sichtbereich. Kanten angleichen, womit auch immer, Farbe drauf und zum Schluss eine dicke Schicht Steinschlagschutz.

Hallo Hans

Stimmt, es ist unten am Falz, leider aber auch ein Loch rechts darüber, aber was meinst mit Wasserablauföffnung....?
Das Bild ist leider Unschaft geworden, es war schon zu dunkel für meine Cam.
Wasserablauföffnung für was...für die Schweller? oder für Schiebedach?

So mit einfach Blech drüber schweißen war bei meinen Kadett angesagt, für Tüv ok aber nicht fürs Auge des Betrachters. Der Passat Variant RP muss mindestens so alt werden wie mein altes Motorrad 😁😎 und da fehlen noch ein paar Jahre

Gruß Thomas

Zitat:

@WBMVW schrieb am 4. Oktober 2016 um 21:09:11 Uhr:



...
Wasserablauföffnung für was...für die Schweller? oder für Schiebedach?
...

Das sind die Ablauföffnungen vom Schweller. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe sind das auf jeder Seite drei Stück.

Zumindest die vorderen stellen meiner Meinung nach aber eine Schwachstelle dar, weil die aufgewirbelte Salzbrühe von den Vorderrädern da genau reinspritzt. Ein glattes Blech ohne Öffnung wäre dort vermutlich besser.

Bei meinem 1.8er war der Ablauf links vorn weggegammelt. Die Werkstatt hat einfach ein abgewinkeltes Blech drübergeschweißt. Das ist ja nun von innen gänzlich unbehandelt. Mal sehen, wie lange das hält... 🙁

Anbei drei Bilder von der linken Seite. Auf dem zweiten siehst Du am rechten Bildrand den mittleren Ablauf unter der B-Säule. Das dritte Bild zeigt die Stelle vor den Schweißarbeiten, nach der Behandlung mit Fertan.

Dscn4185
Dscn4186
Dscn4196

Die Löcher müssen unbedingt frei bleiben,das Kondensatwasser muss avlaufen können. Ansonsten wie schon gesagt, Schweller lochen, Karosse kanten. Trennung am Übergang zum schwarzen Unterboden,dann sieht man nichts mehr dannach. Im oberen Bereich ist das Blech immer gut, somit spart man sich das am Einstieg aufwendig rauszutrennen.
Versiegeln wie besprochen. Schweller vorher mit Schweißgrundierung einstreichen, komplett.
Hier mal ebay Nr. 271611574122 zum Beispiel.

Gruss Wester

Zitat:

@WBMVW schrieb am 4. Oktober 2016 um 20:22:43 Uhr:



Die Versuchung liegt nahe das Repblech im abgesetzten Bereich rundum zu verschweißen.

Hmm...was mache ich da am besten...Punkten soll wohl erlaubt/erwünscht sein, durchschweißen nicht

Der TÜV forderte früher die Punktverschweißung an tragenden Teilen-->ob das jetzt noch so ist kann ich nicht sagen.

Durchschweißen ist in der korrekten Ausführung ein wenig komplizierter da die Gefahr besteht das Material zu verspröden durch zu viel Wärmeeintrag.

Und etwas Übung erfordert das Verschleifen der Naht-->das Blech darf auf keinen Fall geschwächt werden durch zuviel Materialabtrag mit der Schrupp-Scheibe.
Hier ist wirklich Fingerspitzengefühl gefragt!

Hallo

Ich habe mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt mit dem "durchschweißen"

Ich meinte eher per Punkten komplett dicht zu schweißen, schön langsam und an verschiedenen Stellen bis das Blech rundherum dicht ist. Erscheint mir Sinnvoller als alles paar Zentimeter nur einen Punkt zu setzen und dann zuschmieren

Gruß Thomas

Hi,

Stichwort "Pilgerschritt", so ÄHNLICH mache ich das schon seit 1990. Immer ca. 2-3cm schweißen, 2-3cm frei lassen, wieder 2-3cm schweißen. Nach Abkühlung der Bleches die verbleibenden Stellen verschweißen und gut.
Da hat noch kein TÜV gemeckert, im Gegenteil!. Bei Bedarf das Blech mit einem feuchten Lappen zwischendurch mal abkühlen, wenn es längere Nähte sind.

Gruß,

Hallo

Ok...Stück für Stück komplett zu, wäre dann geklärt.

Allerdings soll laut Vorgabe/Tüv das Blech nur gepunktet eingesetzt werden dürfen....egal, Illegal...Scheißegal.

Heute wurde die Absetzt u. Lochzange geliefert und sogleich mal angetestet an 1mm Blech das verarbeitet werden soll. Das Blech wird recycelt und stammt vom Gehäuse einem ausgedienten Buderus Ölkessel, schön in Blau.

Das lochen und absetzten des Blechs ging sehr gut im Test, muss sich nur noch am rundlichen Schwellerblech bewähren, wird sich zeigen wie es funktioniert. Ergebnis des Test im Anhang

Als Schweißprimer nehme ich M3 Scotch 1617 Zinkspray, laut Datenblatt schweißbar per Punkten
Das Acryl Dichtzeugs hatte sich am hinteren Radlauf schön verarbeiten lassen, werde es auch am Schweller verwenden. Rostschutzfarbe und UBS wie gehabt.

Die Hohlräume müssen aber auch noch versiegelt werden....hmm

MS scheidet für mich aus, die Verarbeitung ist zu aufwendig für mich als Hobbyschrauber. Für meinen neu gebrauchten Aggregateträger und die Querlenker hatte ich Würth Hohlraumwachs aus der Dose verwendet....war OK.
Das Zeug gibt es auch als Litergebinde für Druckbecherpistole...wäre eine Überlegung wert. Aber auch Fluidfilm, das Wester empfohlen hat, scheint sehr gut zu sein

Wer die Wahl hat hat die Qual.....Empfehlungen oder Erfahrungen in dieser Richtung?

EDIT:

Gerad in einem alten MT Beitrag gefunden von 2006

I

Zitat:

m Bericht ist allerdings folgendes zu lesen:
Mehr als ein "mangelhaft" ist hier nicht drin. Auch das Abschneiden der dünnflüssigen Öle, etwa Fluid Film und Owatrol, enttäuscht. Sie verteilen sich im Gegensatz zu Wachsen zwar gut im Kasten, haften auf Dauer aber weder an den Flächen noch in Ecken und Kanten. Zudem wäscht Kondenswasser die Öle wieder ab.

Gruß Thomas

Abgesetztloch
Abgesetztloch1

Als ich im letzten Jahr die Inneneinrichtung beim VR ausgebaut habe, habe ich festgestellt, dass Fluid-Film hervorragend kriechen kann, auch senkrecht nach oben. Da waren mittlerweile Bereiche bedeckt, die ich nie eingesprüht hatte.

Bedenken hätte ich da nur bei direkter Belastung mit Spritzwasser. Im Schweller wird sich das sicher gut verteilen, gegebenenfalls kann man ja nach 2 bis 3 Jahren noch einmal nachsprühen.

Hallo

Tja...einmal so und einmal so, die Wahrheit wird wohl dazwischen liegen. Man fragt sich wie ein Versieglung nach Oben kriechen kann, Kapitalwirkung ausgeschlossen, müsste/sollte es eigentlich der Schwerkraft folgen.

Heute gings weiter mit dem Schweller, die Roststelle raus geschnitten und festgestellt.....diese Stelle gleicht einer ZWIEBEL. Da der Falz ja am schlimmsten betroffen war mussten alle angegammelten Schichten raus....keine schöne Arbeit im Hof. Wäre wesentlich einfacher zu richten wenn es nur ein Stück Schwellerblech gewesen wäre, aber Nein, gleich drei Bleche müssen angeflickt werden.

Dafür schaut die Schwellerspitze und auch der hintere Schweller noch sehr gut aus, und das nach 27 Jahren.

Gruß Thomas

Schweller1
Schweller2
Schwellerspitzevorne
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Tipp! Nehm für die innere Versteifung ein 1,5er Blech. Somit ist das Ganze nachher wieder stabil genug für den Wagenheber.

Gruß,

Sah dann bei mir so aus (Bild #1).
Mit meiner Spezialvorrichtung aus nachwachsenden Rohstoffen kommt man auch ganz gut unter die Karre für die Schweißarbeiten ;-) (Bild #2)

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