Scheuer will allen Autofahrern das Fahren von 125er Leichtkrafträdern ohne Prüfung erlauben.

Servus. Gibt es schon einen Thread zu diesem Thema hier in MT?
Lt.Süddeutscher u.a.Zeitungen gibt es konkrete Pläne vom Andi Sch.dazu.

https://m.focus.de/.../...fahren-lassen-ohne-pruefung_id_10845397.html

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@woidcruiser schrieb am 20. Juni 2019 um 18:54:43 Uhr:


Ich würde das gut finden.

In den letzten Jahrzehnten wurde bei den Führerscheinklassen soviel verkompliziert, die Fahrschulen hatten natürlich ihre Freude (€) damit.
In anderen EU-Ländern kann man mit dem B auch A1 fahren, in Deutschland nur einen 45 km/h Roller. Da stellt sich sowieso die Frage, wer auf genau 45 km/h gekommen ist... die Dinger schaffen auch 50 km/h, sogar 60 km/h... damit wäre man innerorts kein Hindernis.

Diese 45 km/h-Grenze ist wohl der größte Unfug überhaupt. Warum nicht wenigstens 50, 55 oder gar 60 km/h, um im Stadtverkehr, wo die Geräte ja überwiegend zum Einsatz kommen, kein rollendes Hindernis zu sein. Das ist genauso unsinnig, wie seinerzeit die Beschränkung der Kleinkrafträder auf 80 km/h. Damit waren die auch auf jeder Landstraße im Weg. Das hat auch erst recht dazu eingeladen, damit mal zum "Friseur" zu gehen.

Grüße vom Ostelch

289 weitere Antworten
289 Antworten

Zitat:

@Ostelch schrieb am 21. Juni 2019 um 19:15:48 Uhr:


Wenn, dann geht es doch wohl eher um Gebrauchsmotorräder, vor allem Roller für den Arbeitsweg, damit ein paar Autos von der Straße verschwinden.

Eben.

Die Behauptung, für den Weg zur Arbeit auf einen PKW angewiesen zu sein, ist doch hier bei MT mittlerweile Legende.

Das Argument stand schon immer auf tönernen Füßen - wenn die Neuregelung durchgewunken wird, ist das entgültig passé.

Wir haben doch auf alphabetische Klassen umgestellt um dem EU Durchschnitt näher zu kommen. Wie sieht das denn im EU Ausland aus? Nähern wir uns mit dem Vorschlag Dingen die andere schon lange haben?

Die EU-Verordnung sieht vor, dass der A1 generell und ohne weitere Prüfungen im B enthalten sein kann. Dazu hätte Deutschland lediglich einen weiteren Artikel aus der Richtlinie in nationales Recht umsetzen müssen. Wie der Stand in anderen Ländern ist, weiß ich nicht.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 21. Juni 2019 um 11:28:32 Uhr:



Zitat:

@Mazon3599 schrieb am 21. Juni 2019 um 10:17:07 Uhr:


Naja, wenn Motorräder in Anbetracht ihres geringen Gewichts und weniger Leistung wenigstens auch deutlich weniger verbrauchen würden, würde ich mir tatsächlich überlegen so ein Teil zuzulegen. Aber in der Realität verbrauchen Motorräder oftmals immer noch deutlich mehr als die Hälfte von dem, was ein durchschnittlich motorisierter Mittelklasse-Pkw verbraucht.
Da fragt man sich schon, warum auf Motorrädern als Umweltsündern so selten herumgeritten wird.

Also ne 125er kannst du ab ca. 1,5L/100km (Grom, Innova, CBF125 braucht knapp 2L) bewegen, eine 600/700er mit 3,5L (zB BMW F650GS, G650GS, Honda NC700/750), und da hast du schon Fahrleistungen eines 250/300PS Autos. Ne 800er, zB BMW F800R oder F800ST/GT bewegt man mit glatt 4L und hat dann schon Fahrleistungen eines 400 PS Fahrzeugs.

Selbst die Dickschiffe, K1300S o.ä. mit ihren 160-170PS brauchen inzwischen knapp 5,5L Benzin und machen in Sachen Beschleunigung Fahrzeuge bis ca. 600PS/700PS platt. Glaube kaum dass ein GT3RS mit unter 11L Benzin bei normaler Fahrt auskommt.

Motorräder sind im Vergleich zum Auto sehr sparsam, das einzige was aus der Reihe tanzt sind fett eingestellte, uralte Vergaser-Supersportler, wo aus dem Endrohr gefühlt 50% unverbrannter Sprit wieder rauskommt. Aber das ist bei 30 Jahre alten Autos auch nicht anders.

Ich fahr mein Motorrad jedenfalls im Alltagsbetrieb zum Studium/zur Arbeit mit meistens unter 3,5L/100km, bei flotter Fahrt (auf Landstraßen wird eigentlich nur überholt), Gepäck im Topcase und einer Sozia hinten drauf. Und da steckt auch nicht modernste Technik dahinter, das ist ein fast 20 Jahre altes 50PS Moped.

Natürlich hat ein Motorrad bei gleicher Leistung deutlich bessere Fahrleistungen. Aber warum hat ein Motorrad mit 160 PS dann einen ähnlichen Verbrauch wie ein Mittelklasse-Pkw mit gleicher Leistung, obwohl es nur einen Bruchteil des Gewichts hat? Da ist die Entwicklung irgendwie nicht auf Augenhöhe.

Ähnliche Themen

Zitat:

@Mazon3599 schrieb am 21. Juni 2019 um 19:43:34 Uhr:


Aber warum hat ein Motorrad mit 160 PS dann einen ähnlichen Verbrauch wie ein Mittelklasse-Pkw mit gleicher Leistung, obwohl es nur einen Bruchteil des Gewichts hat?

Die Gründe dafür wurden bereits auf Seite 3 dieses Threads erläutert.

Verbrauchsgünstige 125er liegen bei 1,5 - 2 Liter / 100 km. In diesem Punkt sind sie auch viel besser als die 50er, die derzeit die einzige Alternative für Aufoführerscheinhinhaber sind, wenn sie einfach nur bei gutem Wetter günstig zur Arbeit fahren wollen. Die kleinen Brennräume der 50er haben den prinzipiellen Nachteil recht hoher thermischer Verluste und dazu kommt noch die unglückliche Drosselung auf 45 km/h, die über das Getriebe realisiert wird. Verbräuche von 160 PS Motorrädern sind bezüglich der Diskussion um den A1 für Autofahrer aber ohne Belang.

Zitat:

@Mazon3599 schrieb am 21. Juni 2019 um 19:43:34 Uhr:


Natürlich hat ein Motorrad bei gleicher Leistung deutlich bessere Fahrleistungen. Aber warum hat ein Motorrad mit 160 PS dann einen ähnlichen Verbrauch wie ein Mittelklasse-Pkw mit gleicher Leistung, obwohl es nur einen Bruchteil des Gewichts hat? Da ist die Entwicklung irgendwie nicht auf Augenhöhe.

Das hat nix mit Entwicklung zu tun sondern mit Bauraum. Es ist/war schwierig in Motorräder elektrische Drosselklappen, Luftmassenmesser, Variable Auslass/Einlassnockenwellen, Turbos, Lambdasonden oder eine Direkteinspritzung zu installieren. Einfach weil kein Platz da ist. Vieles davon hat inzwischen auch Einzug in die Motorradwelt gehalten aber einiges fehlt auch noch technologisch im Vergleich zum PKW.

Daher braucht man Motoren mit relativ wenig Hubraum, die ihre Leistung über Drehzahl holen (Turbo geht ja schwer). Das erhöht sehr stark den Reibmitteldruck. Dazu kommt oftmals die auf Spritzigkeit und nicht auf Ökonomie ausgelegte Übersetzung, die ungünstigen Lastpunkte im Vergleich zu gleichstarken PKWs, ungünstige Strömungsverluste infolge von engem Bauraum und suboptimalen Saug und Abgasrohren, etc.
Zudem vergisst du, dass Reibwiderstände (die mit dem Gewicht korrelieren) im Fahrbetrieb außerhalb des Stadtverkehrs gar nicht die Hauptrolle spielen, sondern der Luftwiderstand, bei dem das Gewicht keine Rolle spielt. Und da hat das Motorrad zwar eine um Faktor 3 kleinere Stirnfläche, dafür aber einen deutlich schlechteren CW Wert.

Ja, vielen Herstellern wars vor Euro 4 auch einfach egal was und wie viel das Ding verbrannt und ausgestoßen hat, aber Honda und BMW versuchen schon seit ca. 20 Jahren sparsame Motorräder zu bauen und das mit Erfolg.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 21. Juni 2019 um 20:25:48 Uhr:



Zitat:

@Mazon3599 schrieb am 21. Juni 2019 um 19:43:34 Uhr:


Natürlich hat ein Motorrad bei gleicher Leistung deutlich bessere Fahrleistungen. Aber warum hat ein Motorrad mit 160 PS dann einen ähnlichen Verbrauch wie ein Mittelklasse-Pkw mit gleicher Leistung, obwohl es nur einen Bruchteil des Gewichts hat? Da ist die Entwicklung irgendwie nicht auf Augenhöhe.

Das hat nix mit Entwicklung zu tun sondern mit Bauraum. Es ist/war schwierig in Motorräder elektrische Drosselklappen, Luftmassenmesser, Variable Auslass/Einlassnockenwellen, Turbos, Lambdasonden oder eine Direkteinspritzung zu installieren. Einfach weil kein Platz da ist. Vieles davon hat inzwischen auch Einzug in die Motorradwelt gehalten aber einiges fehlt auch noch technologisch im Vergleich zum Otto.

Daher braucht man Motoren mit relativ wenig Hubraum, die ihre Leistung über Drehzahl holen (Turbo geht ja schwer). Das erhöht sehr stark den Reibmitteldruck. Dazu kommt oftmals die auf Spritzigkeit und nicht auf Ökonomie ausgelegte Übersetzung, die ungünstigen Lastpunkte im Vergleich zu gleichstarken PKWs, ungünstige Strömungsverluste infolge von engem Bauraum und suboptimalen Saug und Abgasrohren, etc.
Zudem vergisst du, dass Reibwiderstände (die mit dem Gewicht korrelieren) im Fahrbetrieb außerhalb des Stadtverkehrs gar nicht die Hauptrolle spielen, sondern der Luftwiderstand, bei dem das Gewicht keine Rolle spielt. Und da hat das Motorrad zwar eine um Faktor 3 kleinere Stirnfläche, dafür aber einen deutlich schlechteren CW Wert.

Ja, vielen Herstellern wars vor Euro 4 auch einfach egal was und wie viel das Ding verbrannt und ausgestoßen hat, aber Honda und BMW versuchen schon seit ca. 20 Jahren sparsame Motorräder zu bauen und das mit Erfolg.

Danke für die aufschlussreiche Erklärung, verstehe was du meinst.

Leider hat es sich gestern in den Tagesthemen nicht so gut angehört, was andere sogenannte Experten zu den Vorschlägen meinten.

Grüne Verkehrspolitiker stempelten den Vorschlag als unsinnig, ("braucht kein Mensch"😉 ab und forderten, was auch sonst, den Verkehrsminister auf sich ums Klima und die Bahn zu kümmern.

Unfallforscher warnten vor steigenden Unfallzahlen und nannten das Beispiel Österreich. Dort gilt diese Regelung seit einiger Zeit und es gab einen Anstieg der Unfälle.
Was in absoluten Zahlen logisch ist, mehr solche Fahrzeuge auf der Strasse, ergo mehr Unfälle.
Wie das genau im Verhältnis Unfàlle pro so und soviele Fahrzeuge aussah, wurde leider nicht erwähnt.

Es scheint daß sich in Deutschland immer leichter Menschen finden die Reglementierung und Verbote jedweden Lockerungen und Erleichterungen vorziehen.

Zitat:

@Mopedmongo schrieb am 21. Juni 2019 um 21:24:00 Uhr:



Grüne Verkehrspolitiker stempelten den Vorschlag als unsinnig, ("braucht kein Mensch"😉 ab und forderten, was auch sonst, den Verkehrsminister auf sich ums Klima (...) zu kümmern.

Tut er doch? 😉
Mit einer Einspritzer-125er kommt man durchaus in Bereiche deutlich unter 3L/100km, mit Honda Grom/Innova sogar unter 2L/100km. Das ist dann durchaus auf Niveau von Bus&Bahn. Nur praktischer. Und günstiger.

Und natürlich steigen dadurch die Verletzten im Straßenverkehr, wenn Menschen vom Auto aufs Zweirad umsteigen. Liegt in der Natur der Dinge. Aber sollen wir jetzt das zu Fuß gehen und Fahrradfahren verbieten? Ist auch ziemlich gefährlich. Sollen doch einfach ALLE Pendler SUV fahren. Ist am sichersten.

Ich hatte damals im Usenet auch die Meinung vertreten dass der Code 111 in AT eine Gefahr für die unerfahrenen Fahrer darstellt.
Ich wurde daraufhin korrigiert dass die Unfallgefahr in dieser Klasse nicht höher ist wie bei einspurigen KfZ generell, die 125er Fahrer mit dem B Schein also nicht negativ herausstechen.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 21. Juni 2019 um 21:47:16 Uhr:



Zitat:

@Mopedmongo schrieb am 21. Juni 2019 um 21:24:00 Uhr:



Grüne Verkehrspolitiker stempelten den Vorschlag als unsinnig, ("braucht kein Mensch"😉 ab und forderten, was auch sonst, den Verkehrsminister auf sich ums Klima (...) zu kümmern.

Tut er doch? 😉
Mit einer Einspritzer-125er kommt man durchaus in Bereiche deutlich unter 3L/100km, mit Honda Grom/Innova sogar unter 2L/100km. Das ist dann durchaus auf Niveau von Bus&Bahn. Nur praktischer. Und günstiger.

Und natürlich steigen dadurch die Verletzten im Straßenverkehr, wenn Menschen vom Auto aufs Zweirad umsteigen. Liegt in der Natur der Dinge. Aber sollen wir jetzt das zu Fuß gehen und Fahrradfahren verbieten? Ist auch ziemlich gefährlich. Sollen doch einfach ALLE Pendler SUV fahren. Ist am sichersten.

Auf das Argument "braucht kein Mensch" muss man nicht mit konkret-sachlichen Argumenten antworten. Das ist anmaßende Bevormundung. Jeder Mensch sollte selbst entscheiden dürfen, was er braucht. Hier kann es doch nur im die Frage gehen, ob bzw, unter welchen Bedingungen es aus der Sicht der Verkehrssicherheit ertretbar ist, eine solche Erweiterung zu erlauben. Tofu und Kunstkäse aus Soja braucht auxh kein Mensch. 😉

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@IncOtto schrieb am 21. Juni 2019 um 21:47:16 Uhr:


Mit einer Einspritzer-125er kommt man durchaus in Bereiche deutlich unter 3L/100km, mit Honda Grom/Innova sogar unter 2L/100km. Das ist dann durchaus auf Niveau von Bus&Bahn.

Es ist sogar deutlich drunter. ÖPNV wird mit 64 g/km veranschlagt (laut WDR), aber da man so gut wie nie auf direktem Wege von A nach B fahren kann, sind es de facto noch mehr. Honda Inova/Wave liegt bei 55 g/km, aber auf direktem Weg. Warum wissen das die Grünen nicht?

Ich denke, dass Deutschen im Allgemeinen Zweiraderfahrung fehlt, egal ob Rad, Roller oder LKR. Auch den Grünen. Das einzige was sie kennen sind die 1000er-Bruchpiloten aus der Eifel und daraus rechnen sie fröhlich auf jede andere Zweiradkategorie hoch.

... wobei die Bruchpiloten in der Eifel oft die Holländer sind! 😁

Also ich würde mich sehr freuen wenn dieser Vorschlag in die Praxis umgesetzt werden würde.
So eine 125er ist zwar dann noch kein richtiges Motorrad in diesem Sinne, aber Spaß machen würde es allemal.

Spreche hier nur für mich, das hier jeder Mensch individuelll denkt und handelt ist logisch.

Aktuell habe ich für meine Ausflüge einen 50er Roller. Ist zwar ganz nett, aber auf dem Land mit kurvigen und schmalen Straßen bin ich (leider) eher ein Verkehrshindernis für die schnelleren Verkehrsteilnehmer.
Dementsprechend wird man dann auch überholt (obwiohl ich immer ganz rechts fahre). Das macht dann ganz schnell ganz wenig Spaß...

Deine Antwort
Ähnliche Themen