SBC-Probleme lösen? Der Maybach machte es vor

Mercedes E-Klasse W211

Ja, schon wieder ein neuer SBC-Thread, aber der nun folgende Gedanke geht mir sowieso schon dauernd im Kopf rum, seit ich selbst einen 211er mit SBC besitze. Mir war nur nicht bewußt, daß es sogar ein Auto aus dem Daimler-Konzern gibt, bei dem dieser simple und in der (z.B.) Flugzeug- und Computertechnik als selbstverständlich angesehene Ansatz realisiert wurde.

Das Stichwort lautet ganz einfach Redundanz. Beim Maybach durften die Ingenieure den Zeigefinger erhoben halten, als es um die Sicherheit der Bremsanlage ging und man erlaubte ihnen, was die Rotstiftler beim 211er und R230 noch verboten hatten. Der Maybach hat zwei SBC-Einheiten, zwei Gaspedalwegsensoren, zwei Druckspeicher, zwei Hochdruckpumpen und zwei Bremssättel pro Rad. Ich habe mir das System nicht en detail angeschaut und möglicherweise gibt es auch bei der SBC des Maybach einen single point of failure, aber so legt man ein System aus, das nicht ausfallen darf.

Eine etwas einfachere Art der Redundanz mit nur einer Einheit, aber z.B. trotzdem zwei Druckspeichern und -pumpen hätte man sicher auch im 211er realisieren können. Und wenn ich höre, daß die SBC den Dienst quittiert, weil die Steuerelektronik ausfällt, dann hätte auch diese redundant ausgelegt werden müssen. Das wäre aber dann endgültig zu teuer für ein Massenmobil geworden ...

Jedenfalls bestätigt das wieder mal den Eindruck, daß der Rotstift überall regiert. Die Entwicklungsingenieure, die die SBC in Mercedes-Fahrzeuge implementieren sollten, wußten jedenfalls von den möglichen Implikationen; ihnen darf man nicht die Schuld für ausfallende SBC-Bremsen geben.

LG
Rüdiger

Beste Antwort im Thema

Ist das hier die Selbsthilfegruppe für traumatisierte Paranoiker ?

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Zitat:

Original geschrieben von Granada75



Zitat:

Original geschrieben von Roandzz



Die SBC Diskussion hier finde ich, ist schon ziemlich abgedroschen.
Interessant wären hier doch nur neue Erkenntnisse.
Ich wollte mit meinem Eingangsbeitrag die für mich neue Erkenntnis mit euch teilen, daß der Maybach eine interessante andere SBC-Anlage als der 211er hat. Nicht mehr und nicht weniger und völlig wertfrei mal über den Tellerrand hinausgeschaut. Inzwischen tut es mir leid, daß ich das getan habe.

LG
Rüdiger

Nein, das sollte Dir überhaupt nicht leid tun.

Wenn Alle in's gleiche Horn blasen, dann kaufen wir Weihrauch...

Gruß

Ich finde das alles sehr interessant:

SBC bewies in der Vergangenheit, dass jede Technik Fehlfunktionen haben kann. Sehr selten, aber doch.

Der doppelte Einsatz im Maybach zeigt, dass -- wenn Geld keine Rolle spielt -- der doppelte Einsatz wohl irgendeinen Sinn haben wird.

Wer seiner SBC im Grunde vertraut, der soll sie nutzen, den evtl. Austausch der unseligen Hydraulikeinheit mehr oder weniger selber bezahlen, die geringfügig höheren Wartungskosten in Kauf nehmen und sich zum Ausgleich an der hier als fulminant beschriebenen Bremsleistung erfreuen.

Die Schilderungen von Betroffenen, die den SBC-Ausfall selber erlebt haben, sind auf jeden Fall ernst zu nehmen, "Gegenpropaganda" ist der falsche Weg um die Sorgen aus der Welt zu schaffen. Auf jeden Fall ist die "hydraulisch-mechanische Rückfallebene" eine im Ernstfall ungenügende Lösung, wenn der Ausfall nicht gerade auf freier Bahn geschieht.

Wer seiner SBC nicht mehr vertraut, dem bleibt nur als endgültige Problemlösung das Fahrzeug zu wechseln.

Die herkömmliche servounterstützte Bremse hat in den letzten 40-50 Jahren einen Reifegrad erlangt, der seinesgleichen sucht. Berichte über massive Bremsausfälle dieses klassischen Verzögerungssystems sind extrem selten, ich kann mich an gar keinen bei MB erinnern. VW hatte mal Serienprobleme mit der Verzögerungsleistung nach langer Fahrt auf salznasser Fahrbahn nach Einführung der Nasssalzstreuung ...

Zitat:

Original geschrieben von fr348ts


Nennen wir es doch einfach beim Namen:

Diese ganzen neuen SBC-Threads mit all dem Wischiwaschi
sind doch erst entstanden, als irgendjemand für den Tausch
der Einheit zahlen mußte.

Sonst wären diese Diskussion doch garnicht entstanden und
alle hätten weiterhin ihre Lobeshymnen auf MB gesungen.

Man sollte vielleicht nicht Threads vertauschen/vermischen nur weil ein gleiches Wort drin vorkommt 😉

Einige (ich unter anderem) haben sich darüber aufgeregt, als ohne Vorahnung eine (auf den ersten Blick) harmlose Fehlermeldung kam, und es sich herausstellte, dass da ein Zähler in der SBC ist und man diese tauschen musste.

Nach diesem Aufreger kam der Aufreger, dass MB trotz der "mündlichen" Aussage an viele Leute, dass die SBC eine lebenslange Garantie hat und bei MB auf Kulanz getauscht wird, dieses doch nicht mehr so war und man plötzlich 2.000,- zahlen sollte.

Ich persönlich habe nie gesagt, dass die SBC bei mir einen Ausfall oder etwas anderen negatives verursacht hat.
Ich hatte auch nie das "mulmige" Gefühl, dass die SBC ausfallen könnte.Im Gegenteil, ich hatte ein sehr sicheres Gefühl und muss sagen, diese Bremse ist eine der besten Bremsen die ich je gefahren habe.
Was ich aber sagen muss, ist dass MB einige Dinge mit der SBC nicht perfekt gelöst hat. anfangs in technischer Sicht und später was die "Ehrlichkeit" und den Umgang mit Kunden angeht und das ist nicht fair, falls man von Fairness bei einem profitorientierten Unternehmen sprechen kann 😉

Also bitte nicht die Threads vermischen und man sollte auch solchen Themen wie hier, wo z.B. der TE eine Diskussion über ein technisches Thema (Absicherung bei Ausfall des Systems durch eine 2.Pumpe etc) nicht mit dem Knüppel aus dem Sack ziehen, draufhauen und den Thread ins Lächerliche ziehen. Wenn jemand technisch was kann, kann er es doch bestimmt auch sachlich und dem TE zeigen warum es nicht so ist, wie er es sich vorstellt 😉

In diesem Sinne allen auch 2012 eine gute und sichere Fahrt.

gruss
TazaTDI

Also für mich heißt das, lieber einen Maybach kaufen als einen Vormopf.😉 Dieser (Vormopf) ist eh nicht sehr empfehlenswert, wenn man hier so das Forum richtig versteht, oder ist der im Verkaufsfall auf einmal wieder das Super Auto und das beste was es je gab beim Daimler? Ich möchte ja keinem auf den Füßen stehen aber langsam wird es echt peinlich.

Daimler wird Euch kein neues Auto als Entschädigung geben. Und den Lebenslangen Garantietausch wird es auch nicht erleben, das 211er Vormopf Modell. Da könnt Ihr bei Facebook, Twitter Googel und was sonst noch ein Faß aufmachen, Ihr ändert nichts daran das die Superbremse eben so ist wie sie ist, eigentlich unauffällig und gut, nur im Wartungsfall etwas kostenintensiver, wenns das nur ist, ist alles halb so wild.

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Zitat:

Original geschrieben von ROLL-OFF


Also für mich heißt das, lieber einen Maybach kaufen als einen Vormopf.😉 Dieser (Vormopf) ist eh nicht sehr empfehlenswert, wenn man hier so das Forum richtig versteht, oder ist der im Verkaufsfall auf einmal wieder das Super Auto und das beste was es je gab beim Daimler? Ich möchte ja keinem auf den Füßen stehen aber langsam wird es echt peinlich.

Wieso denn peinlich? Weil man sich aufregt, dass man plötzlich 2.000,- mir nichts dir nichts zahlen soll? Ein Airmatic-Federbein würde das gleiche kosten, würde mich aber nicht drüber aufregen, weil ich wusste, dass es mal (nein, sogar 4 mal auftreten kann). Es sei denn, im Federbein ist wieder ein Zähler drin 😉

Zitat:

Original geschrieben von ROLL-OFF


Daimler wird Euch kein neues Auto als Entschädigung geben. Und den Lebenslangen Garantietausch wird es auch nicht erleben, das 211er Vormopf Modell. Da könnt Ihr bei Facebook, Twitter Googel und was sonst noch ein Faß aufmachen, Ihr ändert nichts daran das die Superbremse eben so ist wie sie ist, eigentlich unauffällig und gut, nur im Wartungsfall etwas kostenintensiver, wenns das nur ist, ist alles halb so wild.

Auf welchen Post beziehst du dich eigentlich? Ich sag doch, die SBC ist gut und unauffällig.

Etwas kostenintensiver im Wartungsfall? 2.000,- für eine kleine Wartung 😁

Und welchen Wartungsintervall hat sie denn bzw. welcher Umfang ist denn bekannt ausser dem Wechsel der Bremsflüssigkeit? 😉

gruss
TazaTDI

Hatt sich eigentlich früher einer von euch mal bei zb Vw beschwert weil der Unterdruckbremskraftverstärker versagt hatt weil der Schlauch durchgescheuert wurde oder einfach die Gummiaufnahme altersbedingt weggegammelt war?
Dann konnte mann sich bei Golf, Bora, Jetta und co auch auf Pedal stellen und verzeichnete nur einem minimalen erfolg beim Bremsen.
Da dieses aber meist für kleines Geld zu beheben war machte keiner ne große Sache daraus.

Ich bin auch der Meinung das viele nur die Welle schlagen weil der Austausch unberechtigt und teuer ist.

Zudem stellt sich die Frage, ob das, was hier als Konsequenz aus dem Ausfall der SBC
dargstellt wird, wirklich so war.
Also, daß das Fahrzeug keinerlei Bremswirkung mehr hatte.

Ich glaube vielmehr , daß in dieser Situation das gleiche passiert ist, was ich beim Fahrsicherheitstraining
erlebt habe:

Selbst bei plötzlich und unerwartet auftretenden Hindernissen sind die meisten Teilnehmer viel zu zaghaft
aufs Bremspedal gestiegen.
Im Verlauf einiger Lektionen hat uns der Trainer gezeigt, daß man das Bremspedal auch bis unter den Teppich
treten kann, was dann eine " echte Notbremsung" darstellt.
Statt 5 Meter hinter dem Hindernis kam man dann 5 Meter davor zum stehen.

Ich kann mir vorstellen, daß bei einem Ausfall der SBC man eben absolut beherzt auf das Pedal latschen muss
und damit das Auto zum Stillstand bringen kann.

Wenn bei Ausfall der SBC der 211er keine Bremsleistung mehr hätte, wäre Mercedes die Zulassung des Wagens
beim KBA ganz bestimmt versagt geblieben.

Das Problem ist weniger das subjektiv keine Bremsleistung mehr da ist als die Tatsache das sich der Bremsweg so oder so drastisch erhöht. Da kann man drauf rumreiten das die Leute nur richtig zutreten müssen wie man will...krachen tuts wahrscheinlich trotzdem, wenn auch mit weniger Geschwindigkeit, da kann man nur hoffen das der Abstand doch noch recht groß war.

Wie gesagt, ich bleibe dabei - aus Spass baut mans nicht doppelt ein...also gibt es einen Grund.

Ich bin schon gespannt, wie ich meinen 211er zum Stehen bringe, wenn die Hydraulikunterstützung wider Erwarten doch mal ausfallen sollte. Ich kann auf der Beinpresse gerademal 360kg stemmen - mit zwei Beinen! - ob das reichen wird?

LG
Rüdiger

Beim Maybach hat man SBC doppelt verbaut, weil Geld bei dem Auto ü-ber-haupt keine Rolle gespielt hat.
Und mit irgendwas musste man sich ja von der S-Klasse absetzen.
Also beste Bremse der Welt und das doppelt. Bei ein paar tausend Autos finanziell dann auch kein Thema.
War die SBC nicht auch in irgendeinem SL verbaut, gabs da Ausfälle ?

Nix von gehört, muß aber ja auch nicht bedeuten, dass nie was vorgefallen ist.

Egal, ich werde meinen Vormopf hegen und pflegen, wegen einiger weniger Ausfälle unter Abermilliarden von Bremsvorgängen mache ich mir keine Gedanken.
Sonst müsste ich noch mit Lottospielen anfangen, dafür kann ich aber zu gut rechnen...

@Granada: Auf abgesperrter Strecke bei laufendem Motor SBC-Stecker abziehen und dann losfahren und testen...

Ich trau mich aber selbst nicht, wg. Fehlermeldungen etc.

Wer hat die Eier, sowas zu probieren ?

Edit: @tza: noch nie was von einem tatsächlichen SBC-Unfall mit ,Gott bewahre, Verletzten oder schlimmer, Toten gelesen.
Immer "nur" gerade so noch eben gut gegangen (schlimm genug)

Naja, im normalen Strassenverkehr fährt man ja auch nicht so, dass man sich auf eine kräftige Bremsung verlassen muss, sondern vorausschauend. Und dann "langt" es eben noch.

Genau so wie ich bereits geschrieben hatte.
Im Maybach ist die SBC-Geschichte in puncto Sicherheit anders umgesetzt da Geld in dieser Preisklasse eine weniger entscheidende Rolle spielte - sollte man meinen.
Nichts desto trotz "Der Maybach wird 2013 eingestellt", wie bekannt wurde.
Die Kiste wird nicht länger gesponsert (SBC war sicher das kleinste Kostenproblem).

Beim 211 hatten die MB-ler Fracksausen bekommen und haben das System rausgeworfen
um nicht noch mehr Kohle in den Sand zu setzen.

War wohl unter dem Motto:
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende

Eine Reihe von Leuten hier hat regelrecht aufgeheult wenn man früher Zweifel an SBC geäußert hat.

Heute fühlen sich nicht wenige Besitzer des 211Vomopf, wegen der Tausch-Kosten, die mehr und mehr auf die Kunden abgeschoben werden, in einer unvorhergesehenen Kostenfalle.

Am besten finde ich die Kandidaten die das Ding gut finden und mit Trotz behaupten "einen MB muss man sich auch leisten können".

Naja ich seh das so: 1500€ oder sagen wir 2000€ auf 8 Jahre sind 250€ im Jahr.

Aber das war ja eigentlich nicht das Thema. Der Maybach hätte wahrscheinlich so oder so eine andere Bremsanlage gebraucht, da viel schwerer. Um die gleichen Teile verbauen zu können hat man es vielleicht doppelt verbaut.

Manche fahren auch etwas mehr an KM pro Jahr.

Ich nage zwar nicht am Hungertuch - aber zu den üblichen Inst.-Beträgen die SBC-Kosten dazu, würde mich trotzdem nerven.

Zitat:

Original geschrieben von Roandzz


Was wäre aber gewesen wenn Du nach 3 Wochen in den GM Volt eingestiegen wärst und der Wagen dann gebrannt hätte?

Der Punkt ist, daß GM/Opel vorschreibt, daß die Batterien nach einem Crash sobald wie möglich kontrolliert entladen werden müssen. Das ist hier nicht geschehen. Nach drei Wochen haben sich die vollen Batterien dann halt entzündet. Es wäre also noch massig Zeit gewesen, die Herstellervorschrift umzusetzen.

Zitat:

Original geschrieben von warnkb


Naja, im normalen Strassenverkehr fährt man ja auch nicht so, dass man sich auf eine kräftige Bremsung verlassen muss, sondern vorausschauend. Und dann "langt" es eben noch.

Wenn der Bremskraftverstärker ausfällt, egal ob SBC oder konventionell, hast Du mit modernen Autos praktisch keine Chance einen Auffahrunfall zu vermeiden, wenn der Vordermann bremst. So viel Abstand lässt keiner. Die Bremswirkung ist wirklich lächerlich, auch wenn man voll reinsteigt. Ich würde es vergleichen mit einem Antippen der Bremse mit BKV. Du kannst mit der konventionellen Bremse ja mal ausprobieren, wie weit Du das Pedal ohne BKV drücken kannst. Einfach bei stehendem Auto und Motor ein paarmal das Bremspedal treten. Nach ca. 5-10 Betätigungen ist der Unterdruck aufgebraucht und das Pedal bewegt sich praktisch nicht mehr. Die Bremswirkung ist gleich wie beim selben Pedalweg mit BKV.

Gruß
Achim

Zitat:

Original geschrieben von C3PO V3.0



Mir hat die SBC auf der Autobahn schon mehrfach den A..... gerettet 
Sie war das erste Bremssystem, mit dem es möglich war, den fast 2 Tonnen schweren 211er
unter 40 Meter aus Tempo 100 zum stehen zu bekommen.

Das macht aber der MoPf auch völlig problemlos, musst halt nur schnell und kräftig auf die Bremse treten. Mercedes selbst bezeichnet seine Klientel als "zögerliche Bremser", wegen denen Funktionen wie Bremsassistent oder eben SBC als Verbesserung eingeführt wurden. Aber an sich steht die konventionelle Vakuumbremskraftverstärkung in Sachen Geschwindigkeit des Druckaufbaus den Pumpensystemen kaum nach, der limitierende Faktor ist aber eher der Fahrer. Also Jungs, macht beim Umstieg von SBC zurück zur normalen Bremsanlage ein Fahrsicherheitstraining und lernt richtig bremsen, und gut ist ;-)

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