Sammelthread: Passat B8 GTE

VW Passat

Ist der Bau- und Ausliefertermin der GTE Variante des B8 Combis schon bekannt?

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ausliefertermin Passat B8 GTE' überführt.]

Beste Antwort im Thema

Lohnt sich der Charge-Mode?

Dass das elektrische Fahren günstiger ist als das Fahren mit Benzin, hatte ich in meinem letzten Post schon festgestellt, hier nochmals die Kostentabelle, diesmal mit Angabe der Mehrkosten des Hybrid-Modes gegenüber dem E-Mode in % (rote Zahlen):

Code:
                E-MODE     HYBRID-MODE  
    Gang      kWh/ Cent/ Ltr/ Cent/ ggü.  Wirk.-
km/h   U/min 100km  km  100km  km  E-Mode grad
-----------------------------------------------
  20  2 1300  13,0  3,9   5,7  7,8 +101%  25,3%
  30  2 1900  11,6  3,5   4,8  6,6  +90%  26,9%
  40  3 1700  11,5  3,5   4,7  6,5  +88%  27,2%
  50  4 1500  11,8  3,5   4,6  6,3  +79%  28,5%
  60  5 1400  13,0  3,9   4,4  6,1  +55%  32,8%
-----------------------------------------------
  70  6 1300  14,5  4,4   4,3  5,9  +36%  37,5%
  80  6 1500  16,7  5,0   4,7  6,5  +29%  39,5%
 100  6 1900  19,6  5,9   5,5  7,6  +29%  39,6%
 120  6 2300  23,1  6,9   6,5  8,9  +29%  39,5%
 135  6 2550  26,8  8,0   7,6 10,5  +30%  39,2%
 160  6 3050              9,5 13,1      
 180  6 3400             11,0 15,1      
 200  6 3800             14,6 20,1      

Leider reicht der Akku nicht für Urlaubsreisen o.ä., und über weite Strecken hat man keine Gelegenheit, den Akku zu laden. Deshalb stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, mit dem Charge-Mode den Strom selbst zu erzeugen, um diesen innerorts oder im Stau zu verbrauchen. Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Ja, es kann sich tatsächlich lohnen, wenn der generierte Strom bei weniger als 70 km/h verbraucht wird (alles, was nicht im 6. Gang gefahren werden kann).

Wie kommt man darauf? Zunächst habe ich den durchschnittlichen Benzinverbrauch im Charge-Mode ermittelt (bei konstantem Tempo / Messreihe mit Tempomat) und mit dem Verbrauch im Hybrid-Mode verglichen. Dann habe ich vom BC abgelesen, wieviel Strom damit erzeugt wurde (kWh pro 100 km). Der Generator erzeugt in der Regel 3,0 bis 3,2 kWh aus einem Liter Benzin. Je nach Benzinpreis ergibt sich somit ein Strompreis von 43 bis 46 Cent pro erzeugte kWh, was deutlich teurer ist als das Laden an der Steckdose (siehe rote Zahlen in der Tabelle unten).

Aber: Der Benziner hat bei Langsamfahrt einen sehr schlechten Wirkungsgrad gegenüber dem E-Motor, z.B. bei 20 km/h ist der Hybrid-Mode doppelt so teuer wie der E-Mode (siehe rote Zahlen in der Tabelle oben), so dass sich das elektrische Fahren auch dann lohnen würde, wenn der Strompreis doppelt so hoch wäre. Somit fährt man auch mit dem selbst erzeugten Strom unterm Strich günstiger als mit Benzin (Hybrid-Mode). Die Grenze liegt zwischen 60 und 70 km/h, ab dann ist der Wirkungsgrad des Benziners höher als der Wirkungsgrad der Stromerzeugung, so dass sich letzteres nicht mehr rentiert.

Code:
         CHARGE-MODE      GENERIERTER STROM
      Ltr/ Cent/ (ggü.  kWh/ Cent/ Mehr- Wirk.-
km/h 100km  km   Hybr.) 100km kWh  preis grad
----------------------------------------------
  20  14,0 19,3 (+11,4)  25,0  46  +52%  33,5%
  30  14,7 20,2 (+13,6)  30,8  44  +47%  34,6%
  40  15,6 21,5 (+15,0)  34,2  44  +46%  34,9%
  50  14,7 20,2 (+13,9)  31,6  44  +47%  34,8%
  60  11,0 15,1  (+9,1)  20,7  44  +46%  34,8%
----------------------------------------------
  70   8,9 12,3  (+6,3)  14,4  44  +47%  34,8%
  80   9,4 12,9  (+6,5)  14,8  44  +46%  35,0%
 100  10,3 14,2  (+6,6)  15,2  43  +45%  35,2%
 120  10,7 14,7  (+5,8)  13,4  43  +44%  35,4%
 135  11,4 15,7  (+5,2)  12,1  43  +44%  35,4%
 160  12,6 17,3  (+4,3)   9,3  46  +53%  33,3%
 180  13,7 18,9  (+3,7)   6,0  62 +106%  24,7%
 200  16,3 22,4  (+2,3)   2,9  81 +169%  19,0%

Wer Probleme mit dem Tabellenformat hat, kann sich die angehängte Excel-Datei herunterladen.

Hinweise
  • Bei den Stromkosten (30 Cent/kWh) sind 23 % Ladeverluste berücksichtigt, beim Benzinpreis (138 Cent/Liter) die BC-Abweichung von 2 %. Allerdings ändert das Benzin-/Strompreisverhältnis prinzipiell nichts am Ergebnis: Steigt der Benzinpreis, dann wird zwar der Generatorstrom gegenüber dem Steckdosenstrom teurer, aber in gleichem Maße auch der Hybrid-Mode (Benzin) gegenüber dem E-Mode (Strom). Mit der beigefügten Excel-Tabelle kann man das leicht nachprüfen.
  • Beim Wirkungsgrad wurde ein Brennwert von 9 kWh je Liter Benzin kalkuliert.
  • Der Charge-Mode funktioniert nicht in der Aufwärmphase des Verbrennungsmotors (2-3 Minuten nach Kaltstart).
  • Am günstigsten lädt man den Akku bei 100-140 km/h auf. Oberhalb 160 km/h wird es ineffizient wegen der hohen Drehzahlen. Innerorts ist der Charge-Mode zwar nicht schlecht, aber hier empfiehlt es sich immer, den Verbrenner abzuschalten, nicht nur wegen des Kostenvorteils, sondern auch zur Vermeidung von Abgasen und wegen der unvergleichlichen Ruhe im Auto.
  • Je nach gefahrener Geschwindigkeit kann die Generatorleistung knapp 18 kW erreichen, allerdings schrumpft sie nach ein paar Minuten mehr oder weniger stark zusammen, vermutlich wird der Akku heiß. Für die Messungen war der Charge-Mode jeweils nur wenige Minuten aktiv. Bei einer längeren Beanspruchung fallen die durchschnittlichen Erträge meist wesentlich niedriger aus, dementsprechend sinkt der Benzinverbrauch. Faustregel: 10 km Charge-Mode ergeben ca. 5 km Reichweite im E-Mode.
  • Nach einer längeren Charge-Mode-Phase kann die Bremsleistung des E-Motors stark eingeschränkt sein. Steht eine größere Bremsung bevor (z.B. Autobahnausfahrt / Ampel), sollte man 1-2 Minuten vorher den Charge-Mode abschalten, damit sich das System "erholen" kann.
  • Abschalten sollte man den Charge-Mode auch dann, wenn der Ladestand des Akkus etwa 3/4 erreicht, weil in diesem Bereich noch 80-90 % der Bremsleistung des E-Motors zur Verfügung stehen. Bei vollem Akku ist keine Bremsenergierückgewinnung mehr möglich.
Fazit

Der Charge-Mode macht also auf Langstrecken Sinn, wenn man folgende Strategie fährt:

  • Alle Strecken bis 60 km/h sollten im E-Mode gefahren werden, ausgenommen größere Steigungen (= Stromfresser). Im Gefälle darf es auch 100 km/h oder schneller sein, solange man mit 10 % Leistung auskommt.
  • Bei höherem Tempo (bevorzugt 100-140 km/h, möglichst wenige Bremsungen) lädt man den Akku, bis der Ladestand für alle restlichen E-Mode-Streckenabschnitte reicht, jedoch maximal auf 70-80 % (reicht für 30-40 km "Schwachlaststrecke"😉.
  • Ansonsten fährt man im Hybrid-Mode.

Unklar ist allerdings, wie sich das häufige Laden und Entladen konkret auf die Speicherkapazität des Akkus auswirkt. Ist irgendwann ein Akkutausch fällig nur wegen intensiver Nutzung des Charge-Modes, dann hat es sich ganz sicher nicht gelohnt. Aber das ist mangels Langzeiterfahrungen schwer zu beurteilen.

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Ich hab den Info-Text unter der Einstellung gemeint.
Der dürfte seit dem letzten Update neu sein.

Zitat:

@gruru schrieb am 28. November 2018 um 14:44:23 Uhr:


Ich konnte bisher immer beides gleichzeitig (Klima UND Laden). Natürlich wurde etwas langsamer weitergeladen, insbesondere wenn beim Klimatisieren im Winter die Heizung gelaufen ist.

Woran genau hat man das denn gesehen das beides gleichzeitig passiert? Wenn ich mit vollem Akku die Klimatisierung mit angeschlossenem Auto nutze werden währenddessen ca. 2kW aus der Steckdose gezogen. Mit welcher Leistung soll er denn dann noch Laden? Nicht ohne Grund ist der Akku bei Einstellung der Abfahrtszeit mit Klimatisierung ca. eine halbe Stunde vor Abfahrtszeit voll und Klima legt los.
Wie das ganze an 16A aussieht weiß ich allerdings nicht.

Ich habe jetzt schon länger nicht mehr mit 10A geladen, aber auch früher mit dem 10A-Ladekabel ging beides gleichzeitig. Wenn zu wenig Saft zum Laden da war wurde jedenfalls der Ladevorgang nicht abgebrochen und sobald der Strombedarf bei erreichter Wunschtemperatur zurückgegangen ist, wurde auch wieder geladen.

Jetzt wird sofort bei Aktivierung der Klima/Heizung die Ladung abgebrochen und auch später nicht mehr fortgesetzt.
Darin kann ich keinen Sinn entdecken, jedenfalls keinen mit dem das Update zur Schonung der Batterien argumentiert wird.

Das 22kW/400V Kabel bringt beim GTE zwar eine signifikant bessere Heizleistung und Ladeleistung, aber das Problem ist das selbe.
Der GTE konnte aber auch vor dem Update nur einen Bruchteil der zur Verfügung stehenden Leistung tatsächlich nutzen.

Zitat:

@gruru schrieb am 29. November 2018 um 14:59:20 Uhr:


Ich habe jetzt schon länger nicht mehr mit 10A geladen, aber auch früher mit dem 10A-Ladekabel ging beides gleichzeitig. Wenn zu wenig Saft zum Laden da war wurde jedenfalls der Ladevorgang nicht abgebrochen und sobald der Strombedarf bei erreichter Wunschtemperatur zurückgegangen ist, wurde auch wieder geladen.

Jetzt wird sofort bei Aktivierung der Klima/Heizung die Ladung abgebrochen und auch später nicht mehr fortgesetzt.
Darin kann ich keinen Sinn entdecken, jedenfalls keinen mit dem das Update zur Schonung der Batterien argumentiert wird.

Okay das muss ich mir nochmal genauer anschauen. Ich arbeite in der Regel mit Abfahrtszeiten, da ist der Akku dann eh soweit geladen wie ich möchte.
Aber selbst wenn du manuell über die App klimatisierst möchte man doch eh in der Regel direkt danach losfahren. Wofür soll das Auto dann weiter laden wenn man es sowieso absteckt? Oder verstehe ich das falsch?

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Ich habe öfter mal die Situation, dass ich bei einem Ladestop unter Tags den Akku mit dem Schnarchlader vom GTE nicht voll bekomme (4-5 Stunden Ladezeit bei komplett leerem Akku).
Da habe ich immer gerne die Möglichkeit genutzt vor der Abfahrt noch zum Laden die Klimatisierung dazuzuaktivieren und den Strom, der nicht für die Klimatisierung nötig war in den Akku zu laden, damit ich eine bessere Reichweite erzielen kann.

Sobald ich nun die Klimatisierung einschalte, geht leider nix mehr mit Laden.
Schade, hoffentlich ist das nur ein Bug, der bald behoben wird und keine abstruse VW-Methode zur Schonung der Akkus mit nachträglicher Einschränkung der grundlegenden Funktion des gekauften Produkts.

Mein Händler behauptet, erkönne 93D8 technisch nicht rückgängig machen. Und wenn er es könnte, wäre meine 5-Jahresgarantie hinfällig.
Ich ärgere mich sehr, es ist nicht mehr das Auto wie vor dem Update, speziell bei Kälte ist die Reichweite drastisch gesunken.
Es ist einfach nicht in Ordnung, die Eigenschaften so zu verschlechtern ...

Da hilft dann wohl nur Anwalt, wenn du was dagegen machen willst...

Zitat:

@CF888 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:41:01 Uhr:


Mein Händler behauptet, erkönne 93D8 technisch nicht rückgängig machen. Und wenn er es könnte, wäre meine 5-Jahresgarantie hinfällig.
Ich ärgere mich sehr, es ist nicht mehr das Auto wie vor dem Update, speziell bei Kälte ist die Reichweite drastisch gesunken.
Es ist einfach nicht in Ordnung, die Eigenschaften so zu verschlechtern ...

Hast Du denn einen Vergleich zu einem Winter ohne 93D8?
Der GTE war ja schon vorher im Winter elektrisch nicht gut, nun gefühlt noch schlechter.

Zitat:

@CF888 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:41:01 Uhr:


Mein Händler behauptet, erkönne 93D8 technisch nicht rückgängig machen. Und wenn er es könnte, wäre meine 5-Jahresgarantie hinfällig.
Ich ärgere mich sehr, es ist nicht mehr das Auto wie vor dem Update, speziell bei Kälte ist die Reichweite drastisch gesunken.
Es ist einfach nicht in Ordnung, die Eigenschaften so zu verschlechtern ...

Jetzt mal, als überzeugter Dieselfahrer, ein wenig ketzerisch:

Ist das jetzt dann eigentlich auch (Abgas)Betrug?

Die ohnehin NEFZ mäßig im besten Fall als schöngerechnet zu bezeichnenden Verbrauchsangaben von Hybridfahrzeugen, (noch viel schöner als bei jedem 08/15 Verbrenner), dann auch noch durch ein plötzliches Update -den Grund weiß man ja nicht so ganz genau- so gravierend zu verändern?

Zitat:

@VW_Bernd_1967 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:48:25 Uhr:



Zitat:

@CF888 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:41:01 Uhr:


Mein Händler behauptet, erkönne 93D8 technisch nicht rückgängig machen. Und wenn er es könnte, wäre meine 5-Jahresgarantie hinfällig.
Ich ärgere mich sehr, es ist nicht mehr das Auto wie vor dem Update, speziell bei Kälte ist die Reichweite drastisch gesunken.
Es ist einfach nicht in Ordnung, die Eigenschaften so zu verschlechtern ...

Hast Du denn einen Vergleich zu einem Winter ohne 93D8?
Der GTE war ja schon vorher im Winter elektrisch nicht gut, nun gefühlt noch schlechter.

Da ich den GTE seit 10. 01. 18 habe, weiss ich, wie die Reichweite bei Kälte vor dem Update war ...

So, meine Hybrid Ambition hat sich seit gestern endgültig erledigt, unser Fuhrparkmanagement hat mit sofortiger Wirkung, nach 7 Monaten sämtliche Hybrid und Plug-In Hybride aus der Car Policy entfernt nachdem man bereits in den 7 Monaten nach Start einen deutlichen Anstieg des Flottenverbrauchs verzeichnet hat.

Ab jetzt gibts nur noch Elektro- oder Good Old Diesel 😁

Damit hat sich mein Testeindruck bei Langstrecke leider bestätigt.

Der Flottenverbrauch im Jahresschnitt höher oder im Winter? Was hattet Ihr vorher?
Also, ich bin vorher mit einen 110kW Golf Variant mit 5,5-6l/100km gefahren.
Mit dem GTE habe ich Kosten von 7-8 Euro/100km. Kann nicht sagen, dass das teurer ist.

Wenn das mit dem Dieselskandal nicht passiert wäre und die das einhalten würden, was sie könnten, dann
hätte ich heute noch den Golf Variant Diesel Euro6 und
den e-Golf für die Kurzstrecken.

Der Hybrid ist für mich nur eine Alternative um dem Diesel-Problem aus dem Weg zu gehen.

Ich habe meinen GTE sei 02/2017. Trotzdem fällt es mir schwer jetzt nach dem Update zu vergleichen.
Gefühlt wird die Batterie weniger belastet.
Andererseits habe ichviel dazu gelernt, wie ich optimal fahre und von daher gleicht sich da was aus.
Vor einer längeren elektrischen Fahrt würde ich den noch auf 100% laden, damit die Batterie schon mal warm ist.
Bei Langstrecke absichtlich im Chargemode die Batterie mal einheizen und so weiter....
Das hatte ich vorher nicht gemacht.

Werde aber eh, sobald es geht auf ein Langstrecken BEV unsteigen, bevor sich der GTE nicht mehr verkaufen lässt.

Zitat:

@VW_Bernd_1967 schrieb am 6. Dezember 2018 um 11:14:09 Uhr:


Der Flottenverbrauch im Jahresschnitt höher oder im Winter? Was hattet Ihr vorher?
Also, ich bin vorher mit einen 110kW Golf Variant mit 5,5-6l/100km gefahren.
Mit dem GTE habe ich Kosten von 7-8 Euro/100km. Kann nicht sagen, dass das teurer ist.

Wenn das mit dem Dieselskandal nicht passiert wäre und die das einhalten würden, was sie könnten, dann
hätte ich heute noch den Golf Variant Diesel Euro6 und
den e-Golf für die Kurzstrecken.

Der Hybrid ist für mich nur eine Alternative um dem Diesel-Problem aus dem Weg zu gehen.

Da wir erst seit 7 Monaten Hybride bestellen durften, haben die noch gar keinen Winter gesehen. 😉

Der Hybrid (und speziell der PlugIn Hybrid) ist eben genau keine Alternative zum Diesel (zumindest wenn man von einer intelligenten Nutzung des Diesel ausgeht und nicht von 5km jeden Tag zum Arbeitsplatz). Er hat (habe ich hier schon öfter gesagt) ein sehr schmales Nutzungsband wo man tatsächlich halbwegs effizient und sehr sparsam fährt, ausserhalb dessen ist er einfach nicht zu gebrauchen und selbst einem Vollhybriden unterlegen.

Ich bin überhaupt kein Freund vom Diesel, mein Arteon läuft noch bis ca. 2021 und dann hoffe ich auf eine gute Elektro Alternative, das Model 3 finde ich gut, auch wenn zwei meiner Kollegen keine guten Erfahrungen mit Tesla machen.

Bei meiner Testnutzung über 3 Tage kam ich auf einen Verbrauch von ca. 7,5 Litern Benzin gegen etwa 5,5 Litern Diesel in meinem damaligen Passat.Ist eben Langstrecke und leider eher selten die Möglichkeit zu laden.

Tatsächlich ist der Passat GTE aber noch einer der effizientesten Vertreter der PlugIn Hybride, wir haben auch mehrere Derivate von Mercedes und BMW hier stehen und die fahren teils mit über 10 Litern Verbrauch durch die Gegend (liegt sicher zum Teil am Fahrer!)

Hi,

nach 6 Monaten Passat Variant GTE (und am Anfang meines ersten Winters) gibt es von mir einen kleinen Erfahrungsbericht.
Kommend vom B6 2.0 TDI in passabler Ausstattung ist der Umstieg auf B8 mit nahezu Vollaustattung natuerlich gross. Ich habe ihn als Jahreswagen mit 8500km Laufleistung gekauft (er hatte sogar noch etwas Neuwagen-Geruch). EZ war 11/2016 und damit ist er MJ 2017.
Nach mehr als 25 Jahren mit diversen Passat-Modellen ist es wirklich eine Freude, wo der Passat angekommen ist: Wertigkeit und Verarbeitung ueberzeugen und der (bewusst erzeugte) Abstand zum A6 ist stark geschrumpft. Nun sind alle Sachen moeglich, die mir wichtig sind.
Aber zum GTE: seit Erscheinen 2015 habe ich mit dem Gedanken gespielt, auf den Hybrid umzusteigen (trotz heftigem Abraten meines Umfeldes). Aber ich war bei BMW am Kombi-Instrument des i8 beteiligt und die Probefahrten mit starkem Motor + E-Antrieb haben wirklich viel Spass gemacht und mir den Gedanken fest eingepflanzt.

Als jetzt Fahrverbote fuer Euro4-Diesel drohten, habe ich den Schritt gewagt und bisher nicht bereut. Der Wagen ist Harvard-Blue-Metallic und hat weisse (bzw. cremefarbene) Sitze (heisst IMHO St. Tropez). Ich hatte erst Angst vor hellem Leder (Hund + Kleinkind), aber eine Abfolge von Lederpflege-Produkten (inkl. Versiegelung) haben mich bisher alle Flecken problemlos mit einem feuchten Lappen entfernen lassen.

Der Wagen hat wie gesagt nahezu Vollaustattung (Vollleder, LED HIGH, DCC, ACC, DynAudio, Panarama, Ambiente+, AHK, AID, HUD usw.). Eine der wenigen Sachen, die fehlen, ist das Discover Pro (ist nur ein DM drin). Gluecklicherweise war gleich ein Typ2-Kabel dabei, sodass ich ab dem ersten Tag nicht nur bei mir an der Garage laden konnte, sondern auch kostenlos beim Aldi 1km die Strasse runter (bevor jetzt Beschwerden kommen: ich weiss, dass ich nen Schnarchlader habe und mache deswegen immer sofort die Saeule einem beduerftigen E-Auto frei und stoepsel mich auf die Schuko-Dose daneben um).
Wie alle Besitzer hier wissen: elektrisch fahren ist ein Traum (und macht suechtig). Mir ging es weniger um Drehmoment, sondern um das nahezu lautlose Dahingleiten. Das entschleunigt und entstresst sehr. Ich bin noch nie so stressfrei durch den Stadtverkehr oder Autobahn-Staus gerollt, wie mit dem GTE.
Dank adaptivem Fahrwerk wird man gut von der Strasse entkoppelt und mit Doppelverglasung bleibt der Laerm draussen.

Die Hybrid-Zweifler in meinem Umfeld habe ich fast alle ueberzeugen koennen, z.B. hat ein langjaehriger Freund mich als Oeko-Spinner und Geldverbrenner verspottet. Er selbst hat den B8 BiTDI mit vergleichbarer Ausstattung und wir sind die gleiche Strecke mit seinem und mit meinem gefahren. Hinterher musste er mir zugestehen, dass sie in Antritt und Fahrfreude sehr nah beieinander liegen und der BiTDI dann nur oberhalb von 230 gewinnt (weil dann beim GTE Schluss ist).

Nun zu Verbrauchs-Erfahrungen und -Beobachtungen ->
Unser Fahrprofil ist folgendermassen: in der Woche faehrt meistens meine Frau zur Arbeit und zurueck. Diese 16km insgesamt schafft sie im Sommer 3 mal, bevor ich wieder laden muss. Allerdings war dafuer ein Lernprozess notwendig. Weniger beim Gasgeben, sondern beim Bremsen. Ich musste sie erst fuer das Rekuperations-Band im Kombi sensibilisieren. Inszwischen haben wir sehr wenig Bremsabrieb und die Felgen bleiben sauber. Am Wochenende haben wir dagegen haeufig Langstrecken-Fahrten (ca. 500km pro Richtung). Da spielt dann weniger der Akku die grosse Rolle, sondern mehr die Fahrleistung und der Verbrauch des 1.4 TSI.
Als wir den Wagen geholt haben, stand bei uns direkt unser Sommer-Programm an: Muenchen->Thueringen, Hamburg, Kiel, Sachsen usw. Wir haben in den ersten 6 Wochen 7000km runtergespult und den Wagen kennengelernt. Das war dann meistens Langstrecke (und Laden am Ziel, wenn moeglich). Auf diesen 7Tkm hatten wir einen Verbrauch von 5.7l Benzin und 3.1 kWh je 100km. Im Vergleich dazu hatten wir beim alten 2.0 TDI einen Durchschnitt von 6.5l Diesel (ueber 110Tkm hinweg). Da unsere Sturm&Drang-Phase vorbei ist, fahren wir nicht mehr Vmax, aber haben einen Richtwert von 180km/h. Ich finde den Verbrauch fuer ein so schweres Auto echt bemerkenswert, allerdings sollte man wissen, dass bei Vmax der Verbrauch sich wohl eher zw. 8 und 9l einpegeln wird.

In den letzten Wochen hatten wir groesstenteils nur Stadtfahrten und sind fast ausschliesslich elektrisch gefahren (fuer Fahrten zum Flughafen muss leider der Verbrenner ran, aber bei bewusster Fahrweise und vollem Akku verbrauche ich fuer die insgesamt 100km hin und zurueck einmal Akku und unter 2l Benzin).
Meine beste Leistung bisher war es, 52km rein elektrisch aus dem Akku rauszukitzeln (ohne Verkehrshindernis zu sein): es war warm aber nicht heiss, die Strecke: Stadt->Land->AB->Land (und zurueck). Fuer die 120 km/h auf der AB habe ich sanft berschleunigt. Also sind die angegebenenen 50km Reichweite wirklich auch dann zu erreichen, wenn mann nicht oben auf einem Berg startet 🙂

Zwischenfazit so weit: mit passendem Fahrprofil und etwas Anpassungen der eigenen Fahrweise an das Hybrid-Konzept, kann der GTE mit sparsamen Dieseln mithalten (und schlaegt sie um Welten bei reinem Stadtverkehr).
Habe ich unerfuellte Wuensche an das Auto? Eigentlich nur der Wunsch nach mehr E-Reichweite...

Nun zum kommenden Winter: der Unterschied ist extrem. Ein Akku mit 0 Grad bedeutet doppelten Verbrauch (auch ohne Heizung). Deswegen habe ich den hier im Forum gegebenen Rat beherzigt und lade ihn erstmal immer nur bis 70% auf. Vor der programmierten Abfahrtszeit lasse ich den Rest laden und auf 20 Grad klimatisieren. So kann man die Heizung aus lassen und der Akku ist warm. Dadurch lassen sich fast die Verbrauchswerte vom Sommer erreichen (ca. 10-20% hoeher). Leider kann weder meine Frau noch ich an der Arbeit laden, weswegen wir dann fuer den Heimweg wieder mit kalten Auto/Akku fahren muessen.

So, das ist erstmal alles was mir einfaellt (und im Prinzip nichts, was so nicht schon an anderer Stelle erzaehlt wurde). Sorry wegen des langen Textes. Fragen beantworte ich gerne...

Ciao,
Alex

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