Saab stellt laut Berichten Insolvenzantrag
Der Autobauer Saab steht vor dem Aus. Am Donnerstag trat der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung per Videoverbindung zwischen der europäischen GM-Zentrale und dem Saab-Hauptsitz zusammen. Wichtigster Tagesordnung war nach Medienberichten der Beschluss für einen Insolvenzantrag.
Stockholm/Göteborg. Der zu General Motors (GM) gehörende schwedische Autobauer Saab steht vor dem Aus. Während in Deutschland weiter fieberhaft nach Rettungsmöglichkeiten für die GM-Tochter Opel gesucht wurde, trat der Saab-Aufsichtsrat am Donnerstag zu einer Sondersitzung per Videoverbindung zwischen der europäischen GM-Zentrale und dem Saab-Hauptsitz im schwedischen Trollhättan zusammen. Wichtigster Tagesordnung war nach Medienberichten der Beschluss für einen Insolvenzantrag, der schon am Freitag gestellt werden könnte. Die Sitzung wurde am Nachmittag ohne weitere Informationen oder Nennung eines neuen Termins unterbrochen.
Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson hatte am Vorabend erklärt, der Insolvenzantrag sei die beste Möglichkeit, um die gesündesten Teile von Saab nach einer gründlichen Umstrukturierung zu retten. Die Regierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt lehnte zuvor jede Form von Kapitalhilfe an GM zur Rettung von Saab sowie eine Verstaatlichung ab. Der selbst ums Überleben kämpfende US- Konzern hatte in Stockholm um die sofortige Bereitstellung von fünf Milliarden Kronen (460 Mio Euro) gebeten.
Bis zu 30.000 Arbeitsplätze betroffen
Von einem Aus für Saab wären knapp 4000 Beschäftigte im Stammwerk Trollhättan mit einer Jahresproduktion von 125.000 Autos (2007) betroffen. Inoffiziell verlautete, das die Produktion bis auf weiteres fortgesetzt werden soll. Die schwedische GM-Tochter hat seit dem Einstieg des US-Konzerns im Jahr 1990 fast immer Verluste eingefahren. Seit Beginn der Finanzkrise ist der Absatz auf dem wichtigen US-Markt um knapp die Hälfte eingebrochen.
Die Europäische Investmentbank (EIB) bestätigte, dass Saab einen Kredit für die Weiterführung des Unternehmens beantragt habe. Summen wurden nicht genannt. Für die Gewährung bedürfe es auf jeden Fall staatlicher Garantien, sagte ein EIB-Sprecher im Rundfunk. Eine langfristige Fortsetzung der Autoproduktion am Saab-Standort sehen schwedische Beobachter übereinstimmend als unwahrscheinlich an.
Von einem endgültigen Aus für Schwedens zweitgrößten Autohersteller nach Volvo wären unter Einschluss von Zulieferern bis zu 30.000 Arbeitsplätze betroffen. (dpa/gem)
Zitat:
Saab
Saab gehört mit einer Jahresproduktion von 125.000 Wagen (2007) zu den kleinsten Autoherstellern in Europa. Das Unternehmen wurde 1937 zur Herstellung von Militärflugzeugen gegründet. Die Skandinavier machten sich mit ihren seit 1947 gebauten Autos zunächst einen Namen durch ungewöhnliche aerodynamische Formen und später durch aufwendige Sicherheitstechnik.
1990 übernahm der US-Konzern General Motors (GM) 50 Prozent der Anteile sowie die operative Führung. Zehn Jahre später ging auch der Rest der Anteile an den damals größten Autokonzern der Welt. Bis auf eine kurze Phase in den 90er Jahren brachte Saab dem Mutterunternehmen stets Verluste ein. Auch deshalb mussten die Schweden 2005 einen Teil der geplanten Produktion neuer Saab-Modelle an die deutsche GM-Tochter Opel in Rüsselsheim abgeben.
Die Beschäftigtenzahl hat sich im Gefolge der chronischen Verluste und ständiger Unterauslastung auf 4000 reduziert, davon 3700 im Stammwerk Trollhättan nördlich von Göteborg. GM stellte Saab Ende 2008 offiziell zum Verkauf, ohne aber jemals einen Interessenten zu finden.
Gruß
Saabski 😠
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Rainski
Ist schon bitter für SAAB und für mich als mehrfach jährlich nach Schweden fahrenden.. wie überhaupt SAAB selbst in Schweden selten zu sehen ist.
Darf man mal fragen wo Du dich mehrmals im Jahr in Schweden aufhälst, scheinbar in Jokkmokk, ansonsten gehe ich mal kurz
vor die Tuer und zähle fuer dich die Saabs die hier parken. Immer diese Saab und Schwedenexperten.
Gruesse aus Stockholm
140 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von herberto96
Dudenhöffer schonmal nichtZitat:
Original geschrieben von Tonio
...das ist definitiv Quatsch (sorry!). Opel ist, anders als die Kurzzeit-Geliebte SAAB, seit 1929 (sic!) Teil von GM, da sind sämtliche Konzernteile bis zur Unkenntlichkeit miteinander verwoben, da ist nichts mehr dividierbar. Dieses "Herauslösungsmärchen" ist ein Gespinst populistischer Politiker und der Medien, die gern die Geschichte von David und Goliath erzählen... Jeder Ökonom wird das bestätigen.
Am Anfang fand ich noch toll was der redet, mittlerweile unterstelle ich ihm einfach Profilierungssucht...
Eine art "iPod" fehlt dem saab, sonst wäre es vielelicht so wie hier....
"Auf die Publikumsfrage, warum die Diskussionsteilnehmer sich so viele Sorgen um Apple machten, obwohl es nur einen kleinen Marktanteil hat, antwortete AT&T-Chefmanager De la Vega: »Weil die restlichen 99,5 Prozent der Industrie das iPhone kopieren wollen."
"iPod-Schnittstelle" das hoffte ich im saab mal erleben zu dürfen.
Aber wir schweifen ab.
😉
Zitat:
Original geschrieben von eastmac
"iPod-Schnittstelle" das hoffte ich im saab mal erleben zu dürfen.😉
Na ja, wenns nach der schwedischen Regierung geht dann soll Saab ja Windmühlen bauen. Vielleicht gibts da dann ja eine iPod-Schnittstelle, zwar nicht zum Musik hören aber zum Akku aufladen... 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Cyberax
Am Anfang fand ich noch toll was der redet, mittlerweile unterstelle ich ihm einfach Profilierungssucht...Zitat:
Original geschrieben von herberto96
Dudenhöffer schonmal nicht
Bei seiner Ausbildung und Berufserfahrung halte ich seine Einschätzungen für relativ glaubwürdig.
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Zitat:
Original geschrieben von Tonio
...das ist definitiv Quatsch (sorry!). Opel ist, anders als die Kurzzeit-Geliebte SAAB, seit 1929 (sic!) Teil von GM, da sind sämtliche Konzernteile bis zur Unkenntlichkeit miteinander verwoben, da ist nichts mehr dividierbar. Dieses "Herauslösungsmärchen" ist ein Gespinst populistischer Politiker und der Medien, die gern die Geschichte von David und Goliath erzählen... Jeder Ökonom wird das bestätigen.Zitat:
Original geschrieben von herberto96
....Ein weiteres Szenario, welches aber nicht so oft publiziert wird, wurde von Opel skizziert. Dieses lautet, daß sich Opel mit den anderen europäischen Autobauern zusammenschließt. Das liegt im Interesse von Opel, um entsprechend hohe Stückzahlen produzieren zu können.Offensichtlich wird Saab als Autobauer so nicht überleben, wenn überhaupt; das ist traurig genug. Doch mein 9.3 Cabrio ist dadurch um keinen Deut schlechter geworden! Ich freue mich auf die erste offene Fahrt, werde es sicher länger fahren, irgendwann hegen und pflegen und vielleicht in 20 Jahren meinem Enkel als Klassiker zum Abi schenken. Bisher hatte ich das nicht geplant, sondern wollte mir Ende des Jahres ein neues kaufen ;-)
Unsere Autos sind durch diese Turbo-Kapitalisten nicht schlecht geworden! Lassen wir uns das nicht einreden!
Grüße - T.
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Trauer!
Ich war gerade in der Garage, wo unser 900 Turbo 16V Classic Cabrio steht. Es wird baujahrmäßig heuer 20 Jahre alt, MJ 1990. Es hatte erstmalig nach 20 Jahren kleine Mängel beim TÜV, die letzten Jahre 18 J. also Null. Es steht fast wie neu da, nur 154.000 km. Die schwedische Flagge (Restposten von der Fußball EM), die in der Garage hängt, kann ich nicht auf Halbmast setzen, dafür ist sie zu lang.
Jetzt beginnt das Leben mit einer Oldtimer-Marke, die nicht mehr gebaut wird. Vielleicht steigt das Auto im Wert, die Ersatzteile aber leider ebenso.
Das 9-3/I-Coupé ist halb so alt, steht tip top wie neu da, wird aber im Wert jetzt wahrscheinlich stärlker verlieren.
Zitat:
Original geschrieben von herberto96
Bei seiner Ausbildung und Berufserfahrung halte ich seine Einschätzungen für relativ glaubwürdig.Zitat:
Original geschrieben von Cyberax
Am Anfang fand ich noch toll was der redet, mittlerweile unterstelle ich ihm einfach Profilierungssucht...
Das denke ich schon das er fachlich nur schwer zu überbieten ist, mir geht es einfach um die Dramaturgie und es ist teilweise ein bisschen sehr einseitig pro-Deutsche Autoindustrie, obwohl mittlerweile auch diese in der Kriste steckt...
Zitat:
Original geschrieben von Cyberax
Das denke ich schon das er fachlich nur schwer zu überbieten ist, mir geht es einfach um die Dramaturgie und es ist teilweise ein bisschen sehr einseitig pro-Deutsche Autoindustrie, obwohl mittlerweile auch diese in der Kriste steckt...Zitat:
Original geschrieben von herberto96
Bei seiner Ausbildung und Berufserfahrung halte ich seine Einschätzungen für relativ glaubwürdig.
Bei dem Beitrag ging es um ein Herauslösen von Opel aus dem GM - Verbund. Wenn D als Wirtschafts - Prof mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Automobilindustrie äußert, daß er hier keine größeren Schwierigkeiten sieht, fällt mir kaum jemand ein, dem ich mehr glauben sollte.
Zitat:
Dudenhöffer schonmal nicht
Dudenhöffer als Berater bei Opel; das wäre ein sicheres Indiz dafür, dass Opel demnächst wirklich Rasenmäher oder Ähnliches produziert; oder wieder Nähmaschinen, das kennen die schon :-) (sorry für die Ironie, aber Dudenhöffer ist nun wirklich ein Medienkasper und nicht ernst zu nehmen. Und das macht auch Niemand in der Ökonomie)
Gruß - T.
Edit: Bei D. trifft die alte Weisheit zu: "Wess Brot ich fress, dess Lied ich sing!" Und das wirklich ohne Neid!
Ob der Zusammenschluss von Marken Opel, Vauxhall und Saab unter einem neuen Dach z.B. EC (Europe Cars) umsetzbar ist oder nicht müssen die Fachleute entscheiden, ich bin aber der Meinung, dass sie sympatisch und gut wäre. Diese Organisation könnte vielleicht in ferner Zukunft einmal dem Volkswagenkonzern gefährlich werden. Saab wäre dann der Audi-Konkurent, Vauxhall Skoda und Opel der VW-Schreck.
Wäre doch cool oder?
Ich wünsche mir einfach, dass Saab die Kriese überlebt und gestärkt daraus heraus kommt.
Hallöchen....
man man man...jetzt reden wir SAAB ja schon wieder tod ??? Also irgendwie wollt ihr das wohl so haben !!!!
In Deutschland wird über eine Insolvenz berichtet, welches aber eigentlich die angesprochene Restrukturierung ist. Was wollen SAAB und die Regierung damit gewinnen ?? Na??? Zeit !!
Das kann bedeuten, dass man bald Windmühlen, Aluminiumboote oder einfach eine Entwicklungsgesellschaft wird oder einfach ein Automobilhersteller bleibt, der Zeit gewinnt, um die Modellpflegemaßnahmen und Modelleinführungen durchzuführen, ohne den Gläubigern Kohle in den Hals zu schieben. Das Geld geht nicht zu GM und Schweden bleibt im Hintergrund und wartet, bis man in Deutschland ähnliche Ziele durchgesetzt hat mit Opel.
Glaubt ihr wirklich, das Deutschland nicht mit Schweden verhandelt unter Ausschluss der USA ?? Opel und SAAB haben eventuell schon einen Notfallplan zusammengeschmiedet, von dem GM gar nichts weiß. GM will nur Kohle...mehr nicht. Die Detroitdeletanten interessieren sich nicht mehr für Opel und SAAB. Die wollen nur noch sehen, dass sie in den USA gesund aus dem Mist herauskommen.
Und wenn SAAB in der Fabrik irgendwann Windmühlen baut und zu was weiß ich für einem Unternehmen gehört ist auf gar keinen Fall ausgeschlossen, dass sie dann irgendwann einmal eine ganz neue Transportmöglichkeit entwickeln.....der sogenannte neugeborene SAAB ( aus der gleichen Fabrik....OHNE GM ) angetrieben von einer Brennstoffzelle oder was weiß ich......
Todgesagte leben länger....egal wie...und sonst stelle ich mir eben eine Windkraftanlage in die Garage und stelle mir vor es wäre der neue 9-5....ist doch auch was.....
Ich halte die Schweden für so cool und dennoch verrückt, dass ich mir vorstrellen kann, dass es irgendwann wieder einen SAAB geben wird mit dem man herumfahren kann. Sollte die Produktion eingestellt werden, bleibt zumindest das Unternehmen irgendwie am Leben.....und wenn die Zeiten mal wieder besser sind, kann man ja Nieschenmodelle herstellen.
Eventuell kommt es aber auch ganz anders ? Wir wissen es doch alle nicht ; dürfen nur spekulieren...
Ich persönlich favorisiere immer noch die Loslösung von GM-Europe von GM in der Hoffnung, dass sich so beide Seiten ihre Regierungssubventionenn abholen können und sich unabhängig voneinander für die Zukunft fit machen. Es kann doch wirklich nicht sein, dass Hersteller wie SAAB und Opel vor die Hunde gehen, obwohl sie angesehene Produkte herstellen. Deren Umsatz ging überdurchschnittlich zu Grunde, weil abartige Massenmedien die Realität verzerren und Panik verbreiten. Wenn ich mal sehe, was auf dieser Welt für Ramsch produziert wird und wahrscheinlich den Weg durch die Krise schafft und überlebt, während eben SAAB und Opel akut gefährdet sind, weil der Eigentümer über die Jahre dickköpfig und arrogant agiert hat, macht es mich wütend.
The Moose
Hallo....
laut schwedischen und englischen Medien ( Dagens Industri , Motor Authority ) hat SAAB schon die Zahlungen und die Produktion eingestellt. Ein Zulieferer von SAAB hat die Lieferung von Teilen eingestellt und man erwartet morgen die offizielle Stellungnahme zum Insolvenzantrag von SAAB ( Rekonstruktion ? ).
Die Aktivitäten in Trollhättan dienen nur noch dem Service und den Garantiefällen.
.............ich hoffe immer noch...........
The Moose
Nobody knows.😉
Und in der jetzigen Zeit ist kein Arsch mehr sicher.
Da sitzt jeder Arbeitnehmer auf einem Schleudersitz.
Der Opel Insignia wird Auto des Jahres 2009...und der Hersteller wird kaputtgeredet???
Die Autos bekommen vielleicht einen Zweitnamen...opel-Merkel...oder merke-Opel.😁
Die Zeche bezahlt ganz Deutschland!
Schweden unterstützt nur durch Kredit-Garantien...garantiert für Kredite von eventuellen Investitoren.
Ist in meinen Augen nix anderes.
GM ist pleite!
Und alles was dazu gehört.
30.000 Arbitslose mehr...kann Germany verkraften.
Aber die Werke Bochum und Rüsslesheim kosten eckiges Geld.
Wäre unfair gegenüber den anderen deutschen Hertellern...die dann natürluch auch fordern werden.
Lieber ein Schrecken mit Ende...wie ein Ende mit unendlichem Schrecken.
Die von Swedishmoose skizzierte Zukunft für SAAB halte ich für realistisch.
GM ist für Amerika das, was für Deutschland die HypaRE: ein Fass ohne Boden! 🙁
In spätestens drei Monaten hält Herr Wagoner wieder die Hand offen und wenn dann nicht genügend Kohle rüberkommt, wackelt auch Opel. Da kann Herr Rüttgers ein Glas Sekt drauf nehmen 😁
Ich hoffe weiter 😎
Immer aktuell: www.saabsunited.com, wo sich die Sorgenden international einfinden.
Das mit Opel und Saab glaube ich nicht wirklich. Opel hat Überkapazitäten. Warum sich noch ein Werk ans Bein binden? Und wenn Saab abschifft, kann Opel ja vielleicht preisgünstig an den neuen 9-5 kommen und zusammen mit dem Insignia in Rüsselsheim bauen, als Opel Senator-Nachfolger.
Apple hätte die Barmittel, um Saab zu kaufen, und dann hätten wir vielleicht auch endlich gute SW im Entertainmentbereich an Bord; ein iRadio mit iNavigate und iCheck, basierend auf dem iPhone OS (und erweiterbar!). Leider fährt Steve aber Mercedes und hat grad andere Sorgen....