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Saab stellt laut Berichten Insolvenzantrag

Themenstarteram 19. Februar 2009 um 17:21

 Der Autobauer Saab steht vor dem Aus. Am Donnerstag trat der Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung per Videoverbindung zwischen der europäischen GM-Zentrale und dem Saab-Hauptsitz zusammen. Wichtigster Tagesordnung war nach Medienberichten der Beschluss für einen Insolvenzantrag.

 

Stockholm/Göteborg. Der zu General Motors (GM) gehörende schwedische Autobauer Saab steht vor dem Aus. Während in Deutschland weiter fieberhaft nach Rettungsmöglichkeiten für die GM-Tochter Opel gesucht wurde, trat der Saab-Aufsichtsrat am Donnerstag zu einer Sondersitzung per Videoverbindung zwischen der europäischen GM-Zentrale und dem Saab-Hauptsitz im schwedischen Trollhättan zusammen. Wichtigster Tagesordnung war nach Medienberichten der Beschluss für einen Insolvenzantrag, der schon am Freitag gestellt werden könnte. Die Sitzung wurde am Nachmittag ohne weitere Informationen oder Nennung eines neuen Termins unterbrochen.

Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson hatte am Vorabend erklärt, der Insolvenzantrag sei die beste Möglichkeit, um die gesündesten Teile von Saab nach einer gründlichen Umstrukturierung zu retten. Die Regierung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt lehnte zuvor jede Form von Kapitalhilfe an GM zur Rettung von Saab sowie eine Verstaatlichung ab. Der selbst ums Überleben kämpfende US- Konzern hatte in Stockholm um die sofortige Bereitstellung von fünf Milliarden Kronen (460 Mio Euro) gebeten.

Bis zu 30.000 Arbeitsplätze betroffen

Von einem Aus für Saab wären knapp 4000 Beschäftigte im Stammwerk Trollhättan mit einer Jahresproduktion von 125.000 Autos (2007) betroffen. Inoffiziell verlautete, das die Produktion bis auf weiteres fortgesetzt werden soll. Die schwedische GM-Tochter hat seit dem Einstieg des US-Konzerns im Jahr 1990 fast immer Verluste eingefahren. Seit Beginn der Finanzkrise ist der Absatz auf dem wichtigen US-Markt um knapp die Hälfte eingebrochen.

Die Europäische Investmentbank (EIB) bestätigte, dass Saab einen Kredit für die Weiterführung des Unternehmens beantragt habe. Summen wurden nicht genannt. Für die Gewährung bedürfe es auf jeden Fall staatlicher Garantien, sagte ein EIB-Sprecher im Rundfunk. Eine langfristige Fortsetzung der Autoproduktion am Saab-Standort sehen schwedische Beobachter übereinstimmend als unwahrscheinlich an.

Von einem endgültigen Aus für Schwedens zweitgrößten Autohersteller nach Volvo wären unter Einschluss von Zulieferern bis zu 30.000 Arbeitsplätze betroffen. (dpa/gem)

Zitat:

Saab

Saab gehört mit einer Jahresproduktion von 125.000 Wagen (2007) zu den kleinsten Autoherstellern in Europa. Das Unternehmen wurde 1937 zur Herstellung von Militärflugzeugen gegründet. Die Skandinavier machten sich mit ihren seit 1947 gebauten Autos zunächst einen Namen durch ungewöhnliche aerodynamische Formen und später durch aufwendige Sicherheitstechnik.

1990 übernahm der US-Konzern General Motors (GM) 50 Prozent der Anteile sowie die operative Führung. Zehn Jahre später ging auch der Rest der Anteile an den damals größten Autokonzern der Welt. Bis auf eine kurze Phase in den 90er Jahren brachte Saab dem Mutterunternehmen stets Verluste ein. Auch deshalb mussten die Schweden 2005 einen Teil der geplanten Produktion neuer Saab-Modelle an die deutsche GM-Tochter Opel in Rüsselsheim abgeben.

Die Beschäftigtenzahl hat sich im Gefolge der chronischen Verluste und ständiger Unterauslastung auf 4000 reduziert, davon 3700 im Stammwerk Trollhättan nördlich von Göteborg. GM stellte Saab Ende 2008 offiziell zum Verkauf, ohne aber jemals einen Interessenten zu finden.

Gruß

Saabski :mad:

Beste Antwort im Thema
am 21. Februar 2009 um 10:01

Zitat:

Original geschrieben von Rainski

Ist schon bitter für SAAB und für mich als mehrfach jährlich nach Schweden fahrenden.

. wie überhaupt SAAB selbst in Schweden selten zu sehen ist.

Darf man mal fragen wo Du dich mehrmals im Jahr in Schweden aufhälst, scheinbar in Jokkmokk, ansonsten gehe ich mal kurz

vor die Tuer und zähle fuer dich die Saabs die hier parken. Immer diese Saab und Schwedenexperten.

Gruesse aus Stockholm

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....und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gruß,

nibohr

Wenn ich die Nachrichtenlage richtig verstehe, dann geht es nicht um eine Insolvenz nach deutschem Vorbild, sondern eher um eine Restrukturierung im Rahmen eines "Schutzverfahrens". Das Insolvenzverfahren kommt dann erst nach dem Scheitern der Restrukturierung.

Insofern handelt es sich um ein Restrukturierungsverfahren entsprechend dem amerikanischen Chapter 11 und nicht um Insolvenz. Da die deutschen Medien immer gerne Panik verbreiten spricht man dann gleich von Insolvenz, was eben nicht korrekt ist. Aber ist natürlich gut, dass man damit gleich alle Fahrzeug-Käufer vergraulen kann, was man an den Nachfragen hier im Forum schon sieht :rolleyes:

Viele Grüße

Celeste

Ist richtig - es geht um Restrukturierung.

Das heißt, daß das Unternehmen Gläubigerschutz erhält und keine Zahlungen an Gläubiger mehr leisten muß. Diese Phase soll dafür genutzt werden, um eine neue Struktur des Unternehmens auf die Beine zu stellen.

Dabei kann herauskommen, daß sich SAAB komplett aus dem Automobilbau zurückzieht.

Das formelle Verfahren selbst würde lt. Experten ca. 3 Monate dauern - d. h. so lange würde auch noch produziert.

Die Gläubigerschutzphase kann so ein schwedischer Politiker bis zu einem Jahr andauern.

Ein weiteres Szenario, welches aber nicht so oft publiziert wird, wurde von Opel skizziert. Dieses lautet, daß sich Opel mit den anderen europäischen Autobauern zusammenschließt. Das liegt im Interesse von Opel, um entsprechend hohe Stückzahlen produzieren zu können.

Zitat:

Original geschrieben von herberto96

Ein weiteres Szenario, welches aber nicht so oft publiziert wird, wurde von Opel skizziert. Dieses lautet, daß sich Opel mit den anderen europäischen Autobauern zusammenschließt. Das liegt im Interesse von Opel, um entsprechend hohe Stückzahlen produzieren zu können.

Das wäre eigentlich eine sehr gute Option. Die Modelle sind ja miteinander verwandt. Auch sind ja viele Strukturen in Europa so miteinander verworben, dass ein Herauslösen einzelner Marken recht schwierig ist. Auch könnten sich die Marken Saab und Opel/Vauxhall von den unterschiedlichen marktsegmenten her ergänzen. Zusätzlich hat Saab ein funktionierendes Händlernetz in den USA, dass dann auch Opel nutzen könnte.

Viele Grüße

Celeste

Exakt - die Synergieeffekte sind bestimmt immens.

Ggf. wäre das auch für die schwedische Regierung ein Anreiz sich zu beteiligen, weil das Geld dann eben nicht in den USA versickert.

Ob es so kommt ist allerdings fraglich - dazu müßte GM Opel und Vauxhall wirklich aus dem Verbund entlassen. Und dafür wollen die Kohle sehen, die dann auch noch von den unterschiedlichen Regierungen oder von Investoren bereitgestellt werden muß.

Original geschrieben von herberto96

Ist richtig - es geht um Restrukturierung.

Das heißt, daß das Unternehmen Gläubigerschutz erhält und keine Zahlungen an Gläubiger mehr leisten muß. Diese Phase soll dafür genutzt werden, um eine neue Struktur des Unternehmens auf die Beine zu stellen.

Dabei kann herauskommen, daß sich SAAB komplett aus dem Automobilbau zurückzieht.

Das formelle Verfahren selbst würde lt. Experten ca. 3 Monate dauern - d. h. so lange würde auch noch produziert.

 

Wenn ich das jetzt richtig verstehe soll das heißen das z.B. Zulieferer die auf Ihr Geld warten dann noch 3 Monate weiter liefern sollen und Saab dafür nix bezahlt weil Gläubigerschutz, das kann ich mir nicht vorstellen das das ein Gläubiger mitmacht :rolleyes:

hab es so verstanden, daß es ca. 3 Monate dauert bis das Verfahren durch ist, also der Gläubigerschutz beginnt. Danach könnte bis dann produziert werden.

Zitat:

Original geschrieben von herberto96

....Ein weiteres Szenario, welches aber nicht so oft publiziert wird, wurde von Opel skizziert. Dieses lautet, daß sich Opel mit den anderen europäischen Autobauern zusammenschließt. Das liegt im Interesse von Opel, um entsprechend hohe Stückzahlen produzieren zu können.

...das ist definitiv Quatsch (sorry!). Opel ist, anders als die Kurzzeit-Geliebte SAAB, seit 1929 (sic!) Teil von GM, da sind sämtliche Konzernteile bis zur Unkenntlichkeit miteinander verwoben, da ist nichts mehr dividierbar. Dieses "Herauslösungsmärchen" ist ein Gespinst populistischer Politiker und der Medien, die gern die Geschichte von David und Goliath erzählen... Jeder Ökonom wird das bestätigen.

Offensichtlich wird Saab als Autobauer so nicht überleben, wenn überhaupt; das ist traurig genug. Doch mein 9.3 Cabrio ist dadurch um keinen Deut schlechter geworden! Ich freue mich auf die erste offene Fahrt dieses Jahres und werde es sicher länger fahren als geplant, irgendwann hegen und pflegen und vielleicht in 20 Jahren meinem (noch nicht geborenen) Enkel als Klassiker zum Abi schenken. Bisher hatte ich das nicht geplant, sondern wollte mir Ende des Jahres ein neues kaufen ;-)

Unsere Autos sind durch diese Turbo-Kapitalisten nicht schlecht geworden! Lassen wir uns das nicht einreden!

Grüße - T.

am 19. Februar 2009 um 20:15

Dann sieh mal zu, dass du eine enkelin bekommst,

dann kann mein kleiner vielelicht saab cabrio fahren.

;)

Zitat:

Original geschrieben von eastmac

Dann sieh mal zu, dass du eine enkelin bekommst,

dann kann mein kleiner vielelicht saab cabrio fahren.

;)

...na ne Enkelin macht sich natürlich auch gut! Wenn ich dann als Opa mal mitfahren darf :-)...

 

PS @ eastmac: Wir müssen aufpassen, dass uns Steve nicht noch abraucht, sonst haben wir zwei unverschmerzbare Totalverluste, das wäre DIE Katastrophe...

Der Aufsichtsrat ist ohne Ergebnis auseinander gegangen und das Insolvenzgespräch wird vertagt.

am 19. Februar 2009 um 20:37

@ Tonio

Es bricht eben alles weg...

- erst steve

- dann saab

Bei steve hoffe ich mitte 2009 mit besserung,

saab kann ich länger zeit geben.

;)

Zitat:

Original geschrieben von Tonio

 

...das ist definitiv Quatsch (sorry!). Opel ist, anders als die Kurzzeit-Geliebte SAAB, seit 1929 (sic!) Teil von GM, da sind sämtliche Konzernteile bis zur Unkenntlichkeit miteinander verwoben, da ist nichts mehr dividierbar. Dieses "Herauslösungsmärchen" ist ein Gespinst populistischer Politiker und der Medien, die gern die Geschichte von David und Goliath erzählen... Jeder Ökonom wird das bestätigen.

Dudenhöffer schonmal nicht

Vielleicht wacht ja Steve auf und rettet Saab? Und das erst noch gemeinsam mit Billy-Boy, der ja nach jüngsten Medienberichten eine sehr tiefe Sympathie für Saab empfindet... Vielleicht kommt dann dank Saab noch die Fusion von Apple und Microsoft zustande und wir haben dann ENDLICH eine iPod-Schnittstelle im Auto... :D

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