S213 E 300 de MOPF E-Charge codieren möglich?
Hallo,
ich bekomme in 3 Wochen meinen W213 T-Modell als 300de.
Da ich ziemlich sicher bin das dieser ohne die E-Charge Funktion ausgeliefert wird ist meine Frage ob man die E-Charge Funktion auch nachcodieren kann.
Aktuell habe ich noch keine Ladesäule am Haus, wird erst mit Fertigstellung der Garage installiert, das kann aber noch dauern. Ein 220V Verlängerungskabel zu verlegen ist auch nicht das gelbe vom Ei aktuell.
Da ich sehr viel Autobahn fahre und dann in der Kölner City unterwegs bin war meine Idee als ich den Wagen bestellte, sofern der Akku leer ist, diesen auf einer entsprechenden Strecke auf der Bahn wieder zu laden um dann in der City elektrisch fahren zu können. Nun hörte ich das der neue MOPF dieses nicht mehr kann und nur ein wenig beim Bremesen rekuperiert bis zu 10%.
Zusätzlich hörte ich das die 250km/h Begrenzung und der AMG Tacho ebenfalls nachcodiert werden kann?
Ist das ebenfalls möglich und kennt jemand - jemanden der dies machen könnte?
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Dominik
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55 Antworten
Zitat:
@circuit schrieb am 24. April 2021 um 15:46:38 Uhr:
Sooo, heute hatte ich einmal Gelegenheit den Hack von @Tom9973 zu evaluieren.
Ich würde das jetzt weniger als Hack bezeichnen, sondern eher als logische Vorgehensweise und den Grund warum ich bei meinem Vor-Mopf noch nie den Charge-Modus wirklich genutzt habe.
Zitat:
@eRacoon schrieb am 24. April 2021 um 16:22:08 Uhr:
Damit finde ich es noch bescheuerter dass es die Funktion offiziell nicht mehr anwählbar gibt aber im Hintergrund dann doch noch genutzt werden "darf".
Das macht absolut Sinn, weil der Charge-Modus vermutlich zu weit über 90% vollkommen unsinnig genutzt wurde. Wer das Aufladen über den Battery-Level indirekt nutzt, macht sich den einen Gedanken dazu, ob das so sinnvoll ist, was man da grade tut. Und damit ist das Ziel erreicht.
Zitat:
@circuit schrieb am 25. April 2021 um 02:14:13 Uhr:
Mein 530d hat sich auf der gleichen Strecke bei ähnlicher Fahrweise 9-9,5 Liter Diesel reingezogen. Das PHEV Konzept ist hier klar im Vorteil, allein schon der Rekuperation von Bremsenergie wegen und natürlich der effizienteren Teillast Ausnutzung mit Drive&Charge Anteilen, auch im Comfort Modus.
Die Verbrauchsangaben sehe ich durchaus als plausibel an, allerdings wird die Einsparung vor allem daran gelegen haben, dass du auf der Reststrecke sparsamer gefahren bist und daran, dass doch auch elektrische Energie genutzt wurde. Das Nachladen des Akkus auf der Autobahn wird da nicht seinen Beitrag zu geliefert haben.
Das Nachladen des Akkus und die anschließende Entnahme von Energie aus dem Akku, vernichtet ca. 1/3 der mechanischen Energie (BMW hat da mal Zahlen zum i3 raus gelassen, die in diesem Bereich lagen … daher dürfte es nicht besser ausfallen). Dass sich das reine Laden des Akkus lohnt, wird nur selten der Fall sein. Erkennen kann man das im "echten" Hybridmodus, also wenn man mit Sollfüllstand im Battery-Level Modus fährt oder im Hybridmodus bei "leerer" Batterie. Da sieht man das auch ab und an kurz, aber nicht wirklich viel. Der hauptsächlich lohnende Effekt ist, den Verbrenner bei Schwachlast komplett abzuschalten. Also da wo der Wirkungsgrad vielleicht nur bei 5% oder 10% liegt. Um das aber tun zu können, muss man an anderer Stelle auch wieder aufladen. Das wird ggf. gemacht und da verschiebt sich der Wirkungsgrad vielleicht nur von 30% auf 32%. Es lohnt also nicht, mit dem 32% Betrieb z.T. den 30% Betrieb zu vermeiden, aber es lohnt absolut mit dem 32% Betrieb an anderer Stelle den 5% oder 10% Betrieb zu vermeiden. Und letzteres gibt es eher nicht auf der Autobahnhatz, aber auf der ruhig gefahrenen Überlandstrecke sehr oft.
Darum bringt das aggressive Nachladen über den Charge-Mode auch nicht weiter. Da kann man nicht intelligent steuern, wann es sinnvoll ist zu laden und wann nicht.
Es ging mir bei meinen Ausführungen auch lediglich um die Herleitung, warum Mercedes im reinen Hybridmodus regelmäßig den Drive&Charge Betrieb aktiviert. Bei glasklarer Teillast versteht sich. Einfach mal den Energieflussmonitor einschalten und das Kino genießen - du wirst erstaunt sein, bei welchen Geschwindigkeiten das mitläuft. Wie gesagt - im reinen Hybridmodus, ich spreche hier nicht von Battery Level oder Charge Modus. Manuell ließe sich das gar nicht so schnell steuern. Braucht es auch nicht, weil er offensichtlich ohnehin so programmiert ist die Gesamteffizienz zu berücksichtigen. Damit kommen dann u.A. Reisedaten, wie im Verbrauchsthread publiziert, zustande, wo dann Kollegen mit einer Akkuladung bei einer 1100km Tour 120km rein elektrisch fahren. Die Antwort ist offenbar Rekuperation und automatische Erhöhung der Gesamteffizienz in Hybridmodus.
LG,
Circuit
Zitat:
@circuit schrieb am 26. April 2021 um 22:59:39 Uhr:
Wie gesagt - im reinen Hybridmodus, ich spreche hier nicht von Battery Level oder Charge Modus.
Keine Sorge, ich kenne die Modi.
Und ein "echter" oder auch "reiner" Hybridmodus ist nur vorhanden, wenn man sich entweder im Modus Battery-Level befindet oder im Hybrid-Modus mit "leerem" Akku. Beides mal ist dann das gleiche Programm dahinter. Kein reiner Hybridmodus liegt vor, wenn man sich im Hybrid-Modus befindet und noch Saft im Akku ist. Dann wird eine Mischung aus E-Modus und Hybrid-Modus angewendet (auch wenn einem die Bezeichnung anderes sagt), bis der Akku leer ist.
In diesem reinen Hybridmodus hängt es extrem stark vom Akkufüllstand ab, wie oft Drive&Charge zum Einsatz kommt. 1-2% unter Soll und es passiert sehr oft, auf Soll oder drüber und es ist selten. Das liegt an dem Fakt, den ich erläutert habe. Echte Effizienz gibt es nur, wenn man den Verbrenner unter Schwachlast aus macht und dafür braucht es Saft im Akku. Ist der Saft aber da (=Soll oder mehr vorhanden), dann macht es nur in sehr wenigen Situationen Sinn den Akku zu laden und entsprechend selten sieht man dann Drive&Charge. Einfach mal drauf achten

.
Fairer Punkt. Jedoch ist der Battery Level ist auch kein reiner, also echter, Hybridmodus, da man durch Boosten ja wie weiter oben erörtert, den Akku in einen Hypothekenzustand versetzen kann, also Energieschulden aufbaut. Das geht mit einem HEV nicht. Vermutlich ist es einfach jeder Modus, wenn der Akku leer ist, der dem „HEV“ Modus am nächsten kommt.
Ich probiere weiter an Drive&Charge, welchen ich auf der letzten Autobahnfahrt sehr regelmäßig zu Gesicht bekam ;-)
Natürlich funktioniert ein HEV genau so, dass dort der Akku durch boosten oder rekuperieren in einen Hypothekenzustand bzw. Guthabenszustand versetzt wird. Das entspricht an sich exakt dem, was bei Hybrid mit leerem Akku oder im Battery-Level Modus passiert. Einziger Unterschied beim Battery-Level ist, dass der "Kreditrahmen" größer ist, ggf. sogar sehr viel größer.
Mal ne ketzerische Frage: wenn tatsächlich der (Verbrenner-) Wirkungsgrad so krass zwischen 20 und 40% schwankt: müsste es dann nicht effizienter sein, mit mittlerem Gas von 80 auf 120 zu beschleunigen und dann wieder auf 80 auszurollen, anstelle dauerhaft mit 100 bei Teillast zu rollen ?
Selbst das Generatormanagement (schön zu sehen, dass eben nur beim Ausrollen die 12V-Batterie geladen wird) steigert ja die Effizienz merklich.
Oder, noch ketzerischer:
Habe praktisch 0% Stadtverkehr, kein Steuervorteil. Mal vom Preis oder dem Materialeinsatz abgesehen: sollte selbst bei 70% Landstraße der 300de effizienter sein als der vergleichbare 350d, da ein Mehrgewicht bei diesen Bedingungen nahezu keine Rolle spielt ? Das hat doch MB mal beim GLE verglichen mit Vorteil für den R4 trotz leerem Akku.
Zitat:
@OM642red schrieb am 27. April 2021 um 12:02:16 Uhr:
Mal ne ketzerische Frage: wenn tatsächlich der (Verbrenner-) Wirkungsgrad so krass zwischen 20 und 40% schwankt: müsste es dann nicht effizienter sein, mit mittlerem Gas von 80 auf 120 zu beschleunigen und dann wieder auf 80 auszurollen, anstelle dauerhaft mit 100 bei Teillast zu rollen ?
In deinem Beispiel wird der Wirkungsgrad nicht so extrem unterschiedlich sein, aber ja, es ist effizienter laufend zu beschleunigen und auszutrudeln, anstatt konstant dahin zu fahren.
Zitat:
@OM642red schrieb am 27. April 2021 um 12:02:16 Uhr:
Habe praktisch 0% Stadtverkehr, kein Steuervorteil. Mal vom Preis oder dem Materialeinsatz abgesehen: sollte selbst bei 70% Landstraße der 300de effizienter sein als der vergleichbare 350d, da ein Mehrgewicht bei diesen Bedingungen nahezu keine Rolle spielt ?
Ohne elektrische Energie von außen wird der 300de geschätzte 1,5-2l sich auf der Landstraße weniger gönnen, als ein 350d.
Zitat:
In deinem Beispiel wird der Wirkungsgrad nicht so extrem unterschiedlich sein, aber ja, es ist effizienter laufend zu beschleunigen und auszutrudeln, anstatt konstant dahin zu fahren.
Ah ! Das erklärt wohl, weshalb längere ruhige Autobahntempi mit fest 140km/h so vergleichsweise enttäuschend gemessen werden und eher hektische, Spaß machende Zwischenspurts wenig "kosten" - am wenigsten auf langen einsehbaren Bundesstraßen, auf denen laufend lustvoll maximal LKWs überholt werden (und man schon neben dem Brummer vom Gas muss, Leistungsüberschuss)

So lange am Ende eines Zwischenspurts nicht die Bremse steht, sind diese verbrauchstechnisch nicht weiter wild.
Zitat:
@Tom9973 schrieb am 27. April 2021 um 09:37:11 Uhr:
Natürlich funktioniert ein HEV genau so, dass dort der Akku durch boosten oder rekuperieren in einen Hypothekenzustand bzw. Guthabenszustand versetzt wird.
Naja, wenn der Akku leer ist, kannst du ihn beim HEV nicht leerer machen... Boosten funktioniert beim HEV nur solange es Energieguthaben gibt, welches durch die Akkukapazität limitiert ist. Beim E300de erlaubt der Battery Level Modus eine Energiehypothek, die später wieder durch Diesel-Elektrisches Nachladen aufgefüllt wird, wie du ja selbst ausgeführt hattest
Von daher ist das Szenario mit dem leeren PHEV Akku schon das realistischere.
Zitat:
@circuit schrieb am 27. April 2021 um 18:45:06 Uhr:
Naja, wenn der Akku leer ist, kannst du ihn beim HEV nicht leerer machen... Boosten funktioniert beim HEV nur solange es Energieguthaben gibt, welches durch die Akkukapazität limitiert ist. Beim E300de erlaubt der Battery Level Modus eine Energiehypothek, die später wieder durch Diesel-Elektrisches Nachladen aufgefüllt wird, wie du ja selbst ausgeführt hattest
Das ist beim PHEV aber prinzipiell alles ganz genauso. Nur das Energieguthaben bzw. die Energiehypothek fallen je nach Szenario ggf. aufgrund des größeren Akkus größer aus.
Auch beim HEV gibt es ein bestimmtes Batterie-Level, welches den Sollfüllstand definiert. Um das herum wird der Hybridbetrieb gefahren. Bei einer Abweichung vom Batterie-Level wird das mit verstärktem Nachladen oder verstärktem elektrischem Fahren quittiert. Nichts anderes passiert, wenn man den Modus Battery-Level einstellt.