S124 300 D - Was tun damit bei so viel Rost
Hallo allerseits,
ich erbitte Euren Rat:
Was soll ich tun mit meinem S124 300 D EZ 1994, mit 520.000 km auf der Uhr.
Ich schwanke angesichts des "Sanierungsstaus" zwischen ...
- Verkauf (vermutlich ein Verlustgeschäft)
- Nur das Notwendigste machen, um die HU zu überstehen (seit ein paar Monaten überfällig)
- Gründliche Sanierung, die ich aber auch aus Zeitgründen nicht selbst machen kann und ggf. im benachbarten Tschechien (ich wohne Nähe Nürnberg also nicht weit weg von der Grenze) oder auch in Polen oder so beauftragen würde, wenn ich denn eine vertrauenswürdige Werkstatt finden würde.
Randbedingungen:
- Viel Rost
- Für die HU muss mindestens die Windschutzscheibe getauscht werden, da der fiese A-Säulen-Rost sie aufgesprengt hat.
- Ich könnte durchaus ein paar Tausender in die Kiste investieren, bin halt nur nicht so sicher, ob das ausreichend ist um ein paar Jahre Ruhe zu haben.
- Ich bin emotional einigermaßen fest mit dem Auto verbunden. Hat halt den 3 Liter 6-Zylinder drin + Tempomat (ok, der geht nur sporadisch), Schiebedach, Klimaanlage, AHK, SRA, Sportfahrwerk.
- Eigentlich hatte ich mir mal den Kopf gesetzt, den Wagen bis zum H-Kennzeichen zu bringen
Ich füge mal ein paar Bilder bei.
Gibt es eigentlich irgendwo fertige Bleche z. B. für die durchgefaulte Karosserie-Ecke unterhalb Rückfahrleuchte?
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure wohlmeinenden Ratschläge, gerne auch mit Werkstattempfehlungen im Umkreis von bis zu einigen hundert Kilometern rund um Nürnberg.
Beste Antwort im Thema
Meinen 300TE, BJ1991 hat 1994 mein Vater gekauft, 2 Jahre gefahren und dann ging der 1996 weiter an meine Mutter. Ich hab also als "Kröte" den Platz gewechselt, von 230E auf 300TE, hinten auf der Rücksitzbank.
Dann fuhr mein Vater W140, den wollte Mama nicht, danach 2x W210, die waren beide so scheisse das reichte nichtmal als Einkaufsauto für die Ehefrau und so blieb der 300TE zwar in täglichem Einsatz, aber meine Mama hat n Händchen dafür, 10 Jahre n Auto zu fahren und es sieht aus wie n Neuwagen, ohne auch nur einen Kratzer, nen Steinschlag oder irgendwas. Kurz vorm 18 wollte ich dann nen 230TE kaufen als Anfängerauto, 2200€, da sagte meine Mama "doch nicht noch so ne alte Karre" und ich übernahm den 300TE, mit damals 175.000km im März 2004.
Das Auto war in Jahreswagenzustand, bei mir machte der dann seine 25-35.000km pro Jahr.
Irgendwann wollte ich ihn verkaufen, mit 220.000km stand der im Netz, für 4999, ich wollte die 5 Mille wieder haben ... Hat zum Glück keiner angerufen.
Hab ich ihn auf Saisonkennzeichen zugelassen, von Oktober bis März als Winterauto 😁
Da hatte ich noch andere Autos, da lief er nur im Winter, vieleicht 8.000km...
Nach n paar Jahren habe ich ihn dann wieder ganzjährig gefahren, ich bin mal in einem Jahr damit 40.000km gefahren...
2008 hab ich n paar Roststellen weg gemacht, irgendwann mal das Fahrwerk, hier und da die ein oder andere Sonderausstattung nachgerüstet, bis 2013... Dann war so langsam nach über 400.000km der Punkt, an dem ich mal gucken musste, bzgl. Auto. Sitze durch, Rost an mehreren Stellen, paar Macken, Kratzer, die Streuscheiben und Kühlergrill wieder durch, die Rückleuchten angebrochen, naja, harter Einsatz, die Karre musste laufen und Geld verdienen.
1 Jahr lang habe ich mir überlegt, was ich mir kaufen wollte, n C63AMG Kombi fand ich geil, aber als Arbeitsauto irgendwie nicht so dass richtige, 3er BMW und C Klasse war der Kofferraum zu klein, 5er BMW nicht mein Auto, E-Klassen 210 und 211 waren alle Scheisse...
Für mich war also die Frage, einmal durchsanieren oder letzten TÜV...
Der TÜV war schon überzogen, da hab ich gesagt, "den mach ich jetzt einmal".
427.000km in 2004, gab einige Bleche, Kotflügel, Radläufe, Teillackierung, Innenausstattung, bisschen Technik, alleine die Teile und Materialauslagen summierten sich auf 8.000€.
Und? Was soll ich sagen? 2 Jahre später kam ne Kopfdichtung, dieses Jahr im Januar paar Kleinigkeiten & ne neue Heckklappe (Unfallschaden), bin jetzt bei 487.000km, Auto ist fit, Differential muss ich mal machen, nächstes Jahr oder übernächstes, fährt aber schon wieder 5 Jahre jeden Tag und ich hab jeden Tag Spass dran... Da interessiert mich auch nicht mehr der letzte Euro... Wenn was kaputt ist, wird es repariert, wenn in 5 Jahren wieder genug Macken und Rost zusammen gekommen sind, kann der Lackierer eben nochmal drüber lackieren, mach ich eben wieder n neues Lenkrad drauf, was solls... Türgriffe beim W124 sind da nicht so empfindlich, die passen auch nach 5x Lack noch in die Türe.
Und wenn ich irgendwann kein Blech mehr an zu schweißen weis, ich hab mir vor n paar Jahren bei Daimler schonmal 2 neue Kotflügel, 2 neue Radhausschalen, 2 neue Seitenwände, etc. gekauft und auf den Dachboden gelegt....
War genau die richtige Entscheidung.
Sicherlich gibt es billigere Möglichkeiten Auto zu fahren, aber dass was das Auto kann, kann kein anderes. Hab jedenfalls keines gefunden, bisher. N 124er Kombi ist einfach Alternativlos 😁
35 Antworten
Das größte Problem was ich daran sehe ist die fehlende Kontrollmöglichkeit.
Es kann gut gehen aber ich würde es wohl nicht machen weil ich kein Vertrauen hätte..
Schweißen ist reine Übungssache irgendwann klappt es gut schwieriger ist das anpassen der Bleche.
Schwierige Situation
Zitat:
Und da würde man auf dem Landweg von Deutschland aus ja in Albanien vorbeikommen, das Land mit angeblich der größten Mercedes-Dichte weltweit, plus Lohnkosten die vermutlich auch nicht höher sind als in der Türkei.
Ich glaube eher, es ist noch immer Mauretanien, zumindest anteilig am Fahrzeugbestand.
In Albanien war ich schon und in Mauretanien schon öfter. Grade die Afrikanischen Fahrzeugzustände sind aber vollschrott. Hauptsache es fährt noch irgendwie, wobei alte Mercedes 190, 123, 124 in Albanien selten anders aussehen.
Was die Jungs da zusammen flicken ist nix, was irgendwie in Richtung TÜV fähig geht...
Das Fahrzeug ist, karrosseriemäßig gesehen, Schrott, aber natürlich kann man alles wieder gut oder schlecht herrichten, nur eine Frage des Aufwandes und der Kosten. Wenn du den erst seit 4 Jahren hast , kann die Liebe auch gerade zu diesem speziellen Fahrzeug doch nicht so gross sein, wie es wäre, wenn du den als Neufahrzeug gekauft hättest! Auch andere Mütter haben schöne Töchter!
Es kommen gewaltige Kosten auf dich zu. Problematisch sind die Stellen , die man nicht oder kaum sieht, bei dir A-Säule, Schweller, Wagenheberaufnahmen, Durchrostungen an den hinteren Seitenfenstern und den Radmulden und und und...
Dazu die klassischen Unterbodenprobleme wie z.B. die vorderen Hinterachsaufnahmen etc, dazu die schon überall sichtbaren kosmetischen Roststellen an der Karosserie. Eine Menge Arbeit, viel zu schweißen und dann - die Lackierung!Kostet alles Unsummen bei einem eigentlich scheintoten Fahrzeug > 500 000 km, mit dem man
noch nicht einmal legal in irgendeine Umweltzone kommt. Die Mechanik wird ja auch nicht gesünder nach der ganzen Zeit!
Was tun?
1. Auffahren und nichts mehr daran machen, wenn der Wagen sicherheitstechnisch und von unten her noch einigermaßen in Ordnung ist.
2. Wenn du zu viel Geld hast, bring ihn nach Tschechien oder Polen. Kostet selbst da viele Tausend!
Mein Ausbilder meinte, in Polen kannst du Rost und Lackmäßig nichts mehr sparen, es sei denn es macht ein Schrauber ohne Gewährleistung auf Risiko, und diese Art Schrauber hast du auch hier
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Ein wenig sparen kann man schon, es ist aber nicht so, wie viele glauben, dass man so eine Leiche hinstellt und nach 2 Wochen für 1000 Euro einen Neuwagen abholt.
Die Idee mit Albanien ist auch sehr romantisch. Ist halt auch die Frage, ob man sich ein halbes Jahr Zeit nehmen kann, den Auserwählten Schrauber permanent über die Schulter zu schauen, die Arbeitsqualität zu bemängeln und wie gut die eigenen Sprachkenntnisse sind, um ihm mitzuteilen, was man von ihm hält ...
Zitat:
@9zw schrieb am 14. Oktober 2019 um 22:23:51 Uhr:
Hallo allerseits,
ich erbitte Euren Rat:
Was soll ich tun mit meinem S124 300 D EZ 1994, mit 520.000 km auf der Uhr.
Ich schwanke angesichts des "Sanierungsstaus" zwischen ...
Randbedingungen:
- Verkauf (vermutlich ein Verlustgeschäft)
- Nur das Notwendigste machen, um die HU zu überstehen (seit ein paar Monaten überfällig)
- Gründliche Sanierung, die ich aber auch aus Zeitgründen nicht selbst machen kann und ggf. im benachbarten Tschechien (ich wohne Nähe Nürnberg also nicht weit weg von der Grenze) oder auch in Polen oder so beauftragen würde, wenn ich denn eine vertrauenswürdige Werkstatt finden würde.
- Viel Rost
- Für die HU muss mindestens die Windschutzscheibe getauscht werden, da der fiese A-Säulen-Rost sie aufgesprengt hat.
- Ich könnte durchaus ein paar Tausender in die Kiste investieren, bin halt nur nicht so sicher, ob das ausreichend ist um ein paar Jahre Ruhe zu haben.
- Ich bin emotional einigermaßen fest mit dem Auto verbunden. Hat halt den 3 Liter 6-Zylinder drin + Tempomat (ok, der geht nur sporadisch), Schiebedach, Klimaanlage, AHK, SRA, Sportfahrwerk.
- Eigentlich hatte ich mir mal den Kopf gesetzt, den Wagen bis zum H-Kennzeichen zu bringen
Ich füge mal ein paar Bilder bei.
Gibt es eigentlich irgendwo fertige Bleche z. B. für die durchgefaulte Karosserie-Ecke unterhalb Rückfahrleuchte?
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure wohlmeinenden Ratschläge, gerne auch mit Werkstattempfehlungen im Umkreis von bis zu einigen hundert Kilometern rund um Nürnberg.
Also, als du das Auto in 2016 gekauft hast hatte es schon Rost. Der Scheibenrahmen hinten rechts war schon fertig und die Kotflügel waren angerostet. Die Hinterachsaufnahmen waren schon überholt und dein Plan war es herzurichten. Jetzt 4 Jahre später scheinst du nicht viel gemacht zu haben auf Grund der Pendlerei. Das Auto hat ne gute Ausstattung aber die Karosserie ist fertig. Ich würde es entweder für mindestens 4-5k im Ausland herrichten lassen oder wenn du keine Zeit hast einfach verkaufen.
Vg aus einem ehemaligen Erlangener
Heiko