Rückrufe beim Phaeton
Hallo Gemeinde,
VW rühmt sich ja damit, dass der Phaeton bisher noch nie einen Rückruf benötigt hat. Aufgrund der sich so langsam herauskristallisierenden Klumpenrisiken (knallende Lautsprecher, festgehende Wischergestänge, defekte Kabel am Servo-Kofferraum, etc.) habe ich mich schon des öfteren gefragt, wieso es eigentlich nie Rückrufe gibt.
Immerhin sind z.T. ja auch sicherheitsrelevante Teile betroffen und Serienfehler VW nachweislich bekannt.
Nun habe ich den folgenden Artikel gefunden: Austretendes Benzin. Und der letzte Satz macht mich echt stutzig...
Ohne die Konstruktionen von Bentley und VW en Detail zu kennen drängt sich mir mehr und mehr der Eindruck auf, dass VW ganz bewusst keine Rückrufe macht... Ist ja auch gut für Image und Kasse. Und der zufriedene (Phaeton-)Kunde ist, wie man hier immer wieder lesen kann, sowieso nicht unbedingt Primärziel bei VW.
Ist jetzt mal laut gedacht - aber liege ich da so falsch?
Grüße
Matthias
p.s. Und bevor das Argument wieder kommt: es interessiert dabei nicht, ob es andere Hersteller vielleicht genauso machen. Auf dem Weg nach vorn kann man sich nicht am Langsamsten orientieren...
Beste Antwort im Thema
Also, das mag ja wirklich so sein, dass beim Phaeton nicht dieselben Schäden auftreten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei VW so ein Sachverhalt verschwieden wird. Das wäre bei einem entsprechenden Vorfall ein immenser Imageschaden für den ganzen Konzern. Lieber ein Rückruf zuviel als einen zuwenig, da sind alle sehr vorsichtig. Abgesehen davon, ein Rückruf wird eher als verantwortungsvolle Handlung verstanden, als dass man an Schlamperei denkt.
Uebrigens, über die Lösung bei den lauten Knalls habe ich schon mehrfach berichtet. Offenbar liest das niemand.
18 Antworten
Für einen Rückruf müssen sicherheitsrelavante Teile im Verdacht stehen , das sie unter Umständen die Sicherheit des Fahrzeugführers oder Öffentlichkeit "erheblich" beeinträchtigen.
Knarzende Lautsprecher oder ein Kofferaumdeckel , der nicht mehr öffnet gehören da "mit Sicherheit" nicht zu.
Ausserdem werden wie oben beschrieben bei den Serviceeinsätzen "interne" Rückrufe umgesetzt.
dsu
PS1: Ein klemmendes Gaspedal oder Bremsausfall ( Toyota ) oder wie damalig Brandgefahr beim Betanken am Astra F - das sind Gründe , aber doch nicht so ein Kleinkram....
PS 2 : Das Problem mit dem Knall oder Knarzen der Lautsprecher wurde gross und lang und breit diskutiert und es gab auch eine Lösung dazu. Hier nachzulesen im MT . 😉
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
Für einen Rückruf müssen sicherheitsrelavante Teile im Verdacht stehen , das sie unter Umständen die Sicherheit des Fahrzeugführers oder Öffentlichkeit "erheblich" beeinträchtigen.
Dann wäre die
Baureihe 210wohl dafür geeignet. Immerhin laufen die Dinger fast alle 200km/h und schneller.....
Soweit ich weiß, gibt/gab es eine Rückrufaktion für den 3,0TDI (GP2), da ein nicht richtig verlegtes Anlasserkabel zu Störungen, und im schlimmsten Fall zum Brand führen können.
Ich war zwar wegen einer anderen Sache beim 🙂, aber der KD-Meister schaute anhand der FGN schon während unseres Gesprächs nach, ob es vom Werk evtl. Rückruf, oder Sonderaktion gab.
Dabei entdeckte er dann die Sache mit dem Anlasserkabel und ein Software-Update für die Getriebesteuerung.
Ob solche Service-Aktionen aber aktiv von VW gepostet werden, oder aber still und heimlich beim nächsten Service / Werkstattaufenthalt miterledigt werden, kann ich auch nicht sagen.
Gruß aus HH
Peter
Ob der Hersteller einen Rückruf durchführen möchte oder nicht, kann sich ein Hersteller nicht aussuchen. Ein Rückruf wird von einer Behörde festgelegt (in Deutschland vom Kraftfahrtbundesamt). Wenn ein Fahrzeug zurückgerufen werden soll, wird der Halter angeschrieben. Der Hersteller ist verpflichtet Sicherheitsmängel an das KBA weiterzuleiten. Kommt er dem nicht nach, kann die Allgemeine Betriebserlaubnis dem Fahrzeug entzogen werden was erhebliche Kosten verursacht.
Alles andere wird in sogenannten Servicemaßnahmen durchgeführt.
Gruß