Ruckeln bei kalter Außentemperatur inkl. Zündaussetzer
Ich fahre einen 2007er E280 mit LPG und M272 Motor.
Der Gute hat mittlerweile 309.000km und wurde von mir im Spätsommer letzten Jahres gekauft.
Bei der Probefahrt bei spätsommerlichen Temperaturen lief er einwandfrei, der Stapel Rechnungen der dabei war und der seriöse Vorbesitz ließen mich nicht zögern ihn zu kaufen.
Als es dann kälter wurde, fing er an im Leerlauf an Ampeln zu ruckeln, man spürte auch bei leichtem Gefälle im Teillast, fast schon Schubbetrieb, ein leichtes sägen der Drehzahl. Gefühlt ruckelt er auf Gas etwas mehr als auf Benzin, je leerer der Gastank ist, desto schlimmer kann es werden, muss es aber nicht. Das ganze findet im Kaltstart nicht statt, in der Warmlaufphase schon und wenn er nach 30 km ordentlich Temperatur hat, weniger statt.
Im mit Carly und einmal mit Star Diagnose ausgelesenem Fehlerspeicher standen Zündaussetzer und Gemischbildungsfehler. Der Verdacht ging Richtung Falschluft, ein defekter Schlauch vom Umschaltventil A0025401897 zur Unterdruckdose der Saugrohrverstellung wurde erneuert. Das ganze wurde aber nicht besser. Absprühen mit Bremsenreiniger ändert nichts am Motorlauf. Jetzt - wo es wieder wärmer wird, verschwindet das Ganze wieder. Beim Auslesen mir Carly vorhin gesellten sich noch zwei Fehler des Drosselklappenpotentiometers hinzu, die ich so nicht kannte. Die üblichen Fehler von Zündaussetztern waren wieder vorhanden, diesmal sogar auf allen 6 Zylindern.
Die Livedaten die man mit Carly auslesen kann empfand ich als unauffällig, einzig die Ansauglufttemperatur lag immer 10 grad über der Umgebungstemperatur im Motorraum. Motorraumtemperatur vermute ich, da diese Temperatur im Stand bei laufendem, warmen Motor auf den gleichen Wert der Ansauglufttemperatur stieg und nach ca. einem Kilometer Fahrt wieder die im KI angezeigte Außentemperatur erreichte. Die Ansaugtemperatur blieb während der Fahrt 10 Grad über der Umgebungstemperatur.
Weil das alles nicht reproduzierbar und auch nie gleich ist, vermute ich eher einen Sensorfehler als ein mechanisches Problem.
Beispiel: Nach Feierabend, die selbe Strecke, die selbe Geschwindigkeit, Motor ist Betriebswarm und die Ampel nach 5km Bundesstraße ist rot. Ist es draußen kühl zappelt er entweder, verschluckt sich oder macht wie heute einfach gar nichts und läuft wie ein Uhrwerk.
Hat jemand sachdienliche Erfahrungen oder Anregungen? Ich hab zwar KFZ gelernt, als mein S211 auf den Markt kam, war ich aber schon fast fertig und bin mittlerweile zu weit raus aus der Materie.
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54 Antworten
Zitat:
@hochstaedter schrieb am 11. April 2022 um 19:37:12 Uhr:
Ich kann eurer Argumentation folgen und teile sie auch. Allerdings kostet der LMM mit Stern aktuell 400€ und das ist mir bei der Kiste mit 310.000km einfach zu viel um auf Verdacht zu tauschen. Was sich anbieten würde, wäre der testweise Tausch mit dem aus meinem 221. Der läut seidenweich.
Das sich das so krass verhält wie mackhack schreibt habe ich allerdings nicht geahnt. Ich weiß aber das Zuliefererteile die vom Band zum Fahrzeughersteller gehen anders sind als die, die in den Zubehörhandel gehen. Mal schauen, er ruckelte heute ja auch mit den Ersatzwerten des abgeklemmtem LMM.
Bau ihn ein und guck wie es läuft. Führ danach mit einer SD am besten eine Urinitalisierung des SG durch. Vielleicht hast Glück. Ich hoffe es, würde aber nichts wetten.
Ich geb auf jeden Fall bescheid. Habe gerade noch einmal die Unterlagen zum Fahrzeug studiert. Da sind wirklich ordentlich Gelder in Wartung reingeflossen, was mir aber gerade ins Auge sprang war eine Rechnung aus Dezember 2018 vor 60.000km auf der unrunder Motorlauf behoben wurde. LMM von Bosch für 210€ Netto mit neuen Luftfiltern. Ein Jahr später im Winter gab es dann ein neues T-Stück der Unterdruckleitung und eine neue Zündspule auf Zylinder 4. Allerdings ohne Fehlerbeschreibung auf der Rechnung. Der Fehler besteht wohl schon einige Winter.
Der Hella LMM ist drin, sieht genau so billig aus wie der alte von Bosch, nur made in Italy.
Habe im Zuge dessen noch die Teillastentlüftungsschläuche geckeckt und für gut befunden. Habe deren Anschlüsse am Motor gereinigt und mit einem Stück Isolierband umwickelt, genau eine Umrundung falls sich die Dichtung im Anschluss schon etwas gesetzt haben sollte. Ja ich weiß, Pfusch, aber zum Test gut genug. Der Schlauch auf der Drosselklappe der zur Tankentlüftung geht war relativ locker und ölig. Habe Schlauch und Anschluss gereinigt, den Schlauch wieder angebracht und festgestellt, dass er schon sehr viel besser sitzt. Dennoch zur Sicherheit einen Kabelbinder drum. Dann wie geschrieben den LMM angeschlossen, den Fehlerspeicher gelöscht und den Motor gestartet. Er war auf Betriebstemperatur und startete auf Benzin. Lief völlig problemlos, verschlucke sich nicht und hielt die Drehzahl konstant. Hab dann etwas mit der Drehzahl gespielt,
auf und ab bis auf max. 1200 Umdrehungen, als er dann nach 15 Sekunden am abtouren war fing er an zu zappeln und sich zu schütteln. Genau da hat sich die Gasanlage zugeschaltet. Gasanlage aus und das zappeln ist nach knapp 10 Sekunden weg. Wieder an und es geht los. Bin dann eine kurze Runde auf Benzin gefahren und dachte wirklich einen neuen Motor vor mir zu haben. Leistung obenrum das ich dachte ich sitz in einem alten E500 M113. Dann auf Gas umgeschaltet und beim wieder beschleunigen schaltet die Gasanlage obenrum ab. Ziemlich genau ab der Leistungsentfaltung, die ich heute zum ersten Mal gespürt habe. Also schadet es vermutlich nicht Verdampfer und vllt die Gasdüsen zu erneuern. Der Gastank ist auf 2/3.
Morgen früh fahre ich mal auf Benzin auf die Arbeit und bewerte das im kalten und dann warmen Zustand. Man spürt aber dass das Saugrohr eigentlich auch neu könnte. Die Leistungsentfaltung erfolgt nicht linear wie sie sollte, sondern ab ca. 3000 Umdrehungen stärker. Kenne das von meinem alten W212 mit M273, der fuhr sich genau so bis zur Erneuerung des Schaltsaugrohrs. Trotzdem gehe ich davon aus der der Benz LMM nocht besser funktionieren würde, was ich aber aus Mangel an Erfahrung mit dem 6-Zylinder nicht genau bewerten kann.
Also dann Verdampfer, Gasfilter und/oder Gasdüsen reinigen/austauschen, evtl. auch Zündspulen in Betracht ziehen ...
Geh zu einem vernünftigen Umrüster. Das Teiletauschen kann man sich wahrlich sparen
Nen Gasfilter habe ich da, den werde ich einbauen. Aber dann ist wahrscheinlich der Weg zum Umrüster der Beste. Kann er sie gleich mal ordentlich einstellen. Der E brauch jetzt einen halben Liter mehr mit dem neuen LMM, läuft aber auf Benzin fast schon hervorragend. Ruckeln ist keins mehr festellbar. Zumindest nicht mit dem Popometer.
Wenn du zufrieden bist dann ist doch alles gut. Die 0,5 l haben wohl gefehlt um die Aussetzer zu kompensieren. :D
Die zwei Tonnen E-Klasse ist wohl doch nicht so das Spritsparwunder:D
Zum Gasservice sollte er eh, da er auf Gas immer noch nicht gut läuft und sich sogar anders anhört sicher kein verschenktes Geld.
Hallo!
Ich fahre den S211 Bj. 2007, 200er Kompressor. Laufleistung 132000.
Ich habe nahezu dieselben Probleme. Meine Haus-und Hofwerkstatt wusste nicht mehr weiter, sodass ich mich dann entschieden haben zum "Freundlichen" zu fahren. Dort wurde festgestellt, dass die Steuerkette gelängt ist und der Zahnkranz schon "angefressen" war. Ferner waren die Nockenwellenversteller und der ganze Kram getauscht. Zusätzlich befand sich im Motorkabelbaum angeblich Öl. Das Motorsteuergerät habe ich ausgebaut und es zu einer Fachfirma gebracht um dieses zu öffnen. Am Motorsteuergerät war kein Schaden, ebenfalls befand sich kein Öl dort drin. Meine Mercedes Werkstatt hat daraufhin den Hersteller kontaktiert, welcher dann unverblümt mitteilte, dass der Kabelbaum getauscht werden müsse, Kosten dafür 1800€. Die Werkstatt sagte direkt, dass sie nicht denkt, dass das Öl im Kabelbaum die Ursache für das Ruckeln ist. Also entschied ich mich auch gegen den Austausch, da zu dem Zeitpunkt schon 4000€ Reparaturkosten drin steckten.
Ich entschied mich für die "Autodoktoren", bekannt aus VOX. Dort war der Wagen jetzt, man hat dieverse Messungen etc vorgenommen und festgestellt, dass das Gemisch viel zu fettig gewesen ist. ALs der LMM abgeklemmt wurde, waren die Werte sofort top. Also wurde der LMM noch getauscht. Problem ist aber genau wie bei dir, sobald die Außentemperatur so ist, wie zurzeit, ist der Fehler komplett weg, also wie bei dir, als du den Wagen im Sommer gekauft hast. Die Werkstatt meinte, es bestünde noch ein Problem mit der Leitung von den Nockwellenverstellern zum Motorsteuergerät. Nun heisst es abwarten bis der Herbst da ist, und schauen ob das Problem wieder auftaucht. Heute hat er das erste mal beim Kaltstart, Außentemeperatur ca 18 Grad, im Gegensatz zu den vergangen Tag deutlich kühler, wieder leicht rumgezickt.
Grob zusammengefasst sind gemacht worden:
Steuerkette, Nockenwellenversteller, Lambdasonde, LMM, Ölstopkabel eingebaut, irgendein Schlauch (Zuheizer zum KAT) und noch einiges mehr, da müsste ich nochmal in die Rechnungen reinschauen. Insgesamt belaufen sich die Kosten nun auf knapp 5000€.
Ich hatte auch schon kurz den Gedanken, den Wagen jetzt aktuell bei den Temperaturen zu verkaufen, aber das würde ich natürlich nicht reinen Gewissens machen. Meine ganzen Rechnungen wären, wie bei dir, auch einen seriösen Eindruck vermitteln, und am Ende hätte der Käufer dieselbe Arschkarte wie du.
Ich bin mal gespannt wie es weitergehen wird.
Zitat:
@Michel_Cgn schrieb am 28. Juni 2023 um 01:27:18 Uhr:
Hallo!
Ich fahre den S211 Bj. 2007, 200er Kompressor. Laufleistung 132000.
Ich habe nahezu dieselben Probleme. Meine Haus-und Hofwerkstatt wusste nicht mehr weiter, sodass ich mich dann entschieden haben zum "Freundlichen" zu fahren. Dort wurde festgestellt, dass die Steuerkette gelängt ist und der Zahnkranz schon "angefressen" war. Ferner waren die Nockenwellenversteller und der ganze Kram getauscht. Zusätzlich befand sich im Motorkabelbaum angeblich Öl. Das Motorsteuergerät habe ich ausgebaut und es zu einer Fachfirma gebracht um dieses zu öffnen. Am Motorsteuergerät war kein Schaden, ebenfalls befand sich kein Öl dort drin. Meine Mercedes Werkstatt hat daraufhin den Hersteller kontaktiert, welcher dann unverblümt mitteilte, dass der Kabelbaum getauscht werden müsse, Kosten dafür 1800€. Die Werkstatt sagte direkt, dass sie nicht denkt, dass das Öl im Kabelbaum die Ursache für das Ruckeln ist. Also entschied ich mich auch gegen den Austausch, da zu dem Zeitpunkt schon 4000€ Reparaturkosten drin steckten.
Ich entschied mich für die "Autodoktoren", bekannt aus VOX. Dort war der Wagen jetzt, man hat dieverse Messungen etc vorgenommen und festgestellt, dass das Gemisch viel zu fettig gewesen ist. ALs der LMM abgeklemmt wurde, waren die Werte sofort top. Also wurde der LMM noch getauscht. Problem ist aber genau wie bei dir, sobald die Außentemperatur so ist, wie zurzeit, ist der Fehler komplett weg, also wie bei dir, als du den Wagen im Sommer gekauft hast. Die Werkstatt meinte, es bestünde noch ein Problem mit der Leitung von den Nockwellenverstellern zum Motorsteuergerät. Nun heisst es abwarten bis der Herbst da ist, und schauen ob das Problem wieder auftaucht. Heute hat er das erste mal beim Kaltstart, Außentemeperatur ca 18 Grad, im Gegensatz zu den vergangen Tag deutlich kühler, wieder leicht rumgezickt.
Grob zusammengefasst sind gemacht worden:
Steuerkette, Nockenwellenversteller, Lambdasonde, LMM, Ölstopkabel eingebaut, irgendein Schlauch (Zuheizer zum KAT) und noch einiges mehr, da müsste ich nochmal in die Rechnungen reinschauen. Insgesamt belaufen sich die Kosten nun auf knapp 5000€.
Ich hatte auch schon kurz den Gedanken, den Wagen jetzt aktuell bei den Temperaturen zu verkaufen, aber das würde ich natürlich nicht reinen Gewissens machen. Meine ganzen Rechnungen wären, wie bei dir, auch einen seriösen Eindruck vermitteln, und am Ende hätte der Käufer dieselbe Arschkarte wie du.
Ich bin mal gespannt wie es weitergehen wird.
Was sagt denn der Fehlerspeicher, gibt es Auffälligkeiten, wenn er ruckelt?
Die Live Daten könnten hier auch Aufschluß geben, bei welcher Temperatur der Motor ruckelt. Evt. auch mal eine gebrauchte Zündspule kaufen und durchtauschen. Zündkerzen auch gerne mal wechseln, falls noch nicht erfolgt.