Reparatur eines ausgerissenen Gewindes
In MT kam neulich die Frage auf, ob man ein ausgerissenes Gewinde einer Zylinderkopfschraube in einem Motorblock reparieren kann. Von verschiedenen Herstellern gibt es Reparatursätze für kaputte Gewinde.
Ich habe mal den Arbeitsablauf für eine Gewindereparatur und die notwendigen Überlegungen aus den technischen Unterlagen der Fa. Böllhoff zusammengestellt.
Wer hat Helicoil® erfunden? Das war Böllhoff vor 50 Jahren. Mit dieser Einsatz-Wendel kann man ein kaputtes Gewinde reparieren. Besonders häufig kommt das bei Gewinden in Leichtmetall vor. Die sind für mehrmaliges Auf- und Zuschrauben nicht geeignet. Außerdem darf die Schraube auf keinen Fall rosten, sonst reißt das Gewinde mit der Schraube aus.
Gewindeeinsätze gibt es für M2 bis M36 und in verschiedenen Zollgewinden. Man kann verschiedene Längen bekommen.
Böllhoff empfiehlt in seinen Unterlagen nicht die Verwendung bei Motorblöcken (es steht als Beispiel nicht drin).
Bei einem Gewinde M11 würde die Arbeit so aussehen. Mit einem passenden Kernlochbohrer und einem passenden Gewindeschneider von Böllhoff wird ein neues Gewinde geschnitten. Das Kernloch wird leicht angefast. Wenn keine Späne in die Bohrung fallen sollen, schmiert man auf den Gewindeschneider reichlich Fett, damit die Späne daran hängen bleiben. Mit den Werkzeugen von Böllhoff wird die Wendel eingeschraubt und der Mitnehmerzapfen abgebrochen. Wie alles gemacht wird, steht in den technischen Unterlagen. Es gibt auch Videos im Internet dazu.
Im Fall eines Motorblocks muss die neue Gewindelänge genauso groß sein wie die Originallänge. Für die Festigkeitsklasse der Zylinderkopfschrauben gibt Böllhoff eine Mindestlänge von 2,5 x 11 mm = 27,5 mm an.
Weil das neu geschnittene Gewinde für die Wendel größer ist, muss der Abstand von diesem neuen Gewinde zu jeder anderen Bohrung oder zum Rand mindestens so groß sein: 13 mm x = 0,375 = 4,88 mm.
Für eine einzige Bohrung wäre der Werkzeugaufwand zu teuer, wenn man alles kaufen müsste. Es gibt aber Firmen wie das Korrosionsschutz-Depot, die das Werkzeug für 3,50 € je Woche verleihen und einzelne Einsätze für ca. 1,50 € verkaufen.
Link dazu: http://www2.boellhoff.com/.../HELICOIL-Reparaturloesungen-D-0180.pdf
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Herr Weber
Wegen den dyn. Belastungen einfach den Herr Googel fragen😁
Beim Zylinderkopf tritt sowas auf wegen dem Wechsel von Druck und Unterdruck+TemperaturWenn wir Helicoil an mechanisch und thermisch belasteten Bauteilen angewendet haben,hats meist nicht lange gehoben.
Den Kram setzen wur auch nur ein,wenns schnell gehen soll oder um das Gewinde wenig Wandstärke zur Verfügung steht oder eben wenn nur n kurzer Zeitraum bis zum Neuteil überbrückt werden soll.Besser sind Gewindebuchsen,also innen z.B. M8,ausen dann z.B. M12x1(da gibts fertige zu kaufen).
Oder eben,wenns an hoch belastete Verbindungen ging,haben wir uns selbst Buchsen angefertigt.
z.B. innen M16 ausen M30x1,5 aus St52-2 mit ner ordentlichen 45° Faße oben um nach den Einschrauben die Buchse noch ordentlich verschweißen zu können😉
Gerade wenn es um hochbelastbare Verbindungen geht, ist ein Drahtgewindeeinsatz im Vorteil. Konstruktionsbdingt => Herrn Googel fragen 😉
Wenn ein Drahtgewindeeinsatz nicht hält, was auch immer das heißen soll, liegt entweder ein Anwendungsfehler vor oder es wird vielleicht
zuwarm. Sollte letzteres der Fall sein, gibt es spezielle Einsätze aus Inconell z.Bsp. für die Instandsetzung von Lambdasondengewinden. An einem Motorblock oder Zylinderkopf ist das von den Temperaturen her gesehen völlig unproblematisch.
Darüber hinaus sollte jeder der an den Dingern zweifelt, in kein Flugzeug mehr steigen. Dort sind bis zu 250.000 (!) Stück verbaut 😁 Mehr Info? =>
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Es gibt Motorblöcke eines OEM, die haben einen hohen Siliziumanteil und können wenn sie zu heiß geworden sind, nicht instandgesetzt werden. Das ist aber der einzige Fall, der mir bekannt ist.
19 Antworten
......schöne Übersicht VOM HERSTELLER!!
Nicht alles glauben was versprochen wird.
Was meinst wieviel Türklinkenputzer bei uns vorm Werkstor stehen und uns ihren Mist andrehen wollen.
(Siehe Bildchen)
Ich zweifle nicht an,das in Leichtmetallen Vorteile vorhanden sind(da setzen wir auch bei Neukonstruktionen schon Gewindebuchsen ein).
Aber in Grauguß und erst recht Coil in Coil????
Da halt ich nix von...(bei Stahl und Guß aus Erfahrung).
Is ja auch wurscht....wahrscheinlich wirds in dem speziellen Fall sogar halten.
So nebenbei....
Weiß einer den Maximaldruck,den ein Verbrennungstakt bei Otto erzeugt?
Zitat:
Original geschrieben von Herr Weber
So nebenbei....
Weiß einer den Maximaldruck,den ein Verbrennungstakt bei Otto erzeugt?
...das hängt vom Motor ab. Und wenn es Dir den Zylinderkopf "hochhebt", dann ist meist nicht das Einschraubgewinde das schwächste Glied..., sondern die Dehnschraube. Netter Versuch...
.....war kein Versuch,sondern nur interessehalber.......hat mit den dollen coildingern nix zu tun.
was soll ich den "versuchen"?
Zitat:
Original geschrieben von Herr Weber
.....war kein Versuch,sondern nur interessehalber.......hat mit den dollen coildingern nix zu tun.
was soll ich den "versuchen"?
die Frage kann nicht Dein Ernst gewesen sein und implizierte im Kontext dieses Threads dass es einen Zusammenhang geben
könnte. Oder warum fragste nicht im KFkA danach?
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...deswegen hab ich nochmal klargestellt...das es NICHT damit zusammenhängt.
Kom...lass uns nicht streiten...isses nicht Wert!