Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?

Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.

Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?

Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?

Euer Andre

421 Antworten
Zitat:
@Beethoven schrieb am 25. August 2025 um 06:42:10 Uhr:
Wenn ich beobachte, wer so alles Auto fährt und wie sie es tun, dann sind mir die älteren Autofahrer mit Abstand die liebsten. Sie halten sich normalerweise an die Höchstgeschwindigkeit, fahren nie aggressiv, fahren nie dicht auf, motzen ihr Auto nicht auf, prollen nicht mit unnötigem Lärm und Rumgepose herum und bedrohen nicht körperlich andere Verkehrsteilnehmer.

Ist das jetzt Satire?

Da fällt mir spontan der Senior ein, der nach erfolgreicher Vorfahrtnahme und Crash an der Rechts-vor-Links-Kreuzung hier im Ort die 20-jährige Unfallgegnerin auf allerübelste Weise verbal rundmachte.

Da fällt mir der Senior ein, der den Abbau der Drehleiter verlange, die gerade mit dem Brand des Dachstuhls gegenüber beschäftigt war, da er nicht aus seiner Einfahrt für den Samstageinkauf kam.

Da fällt mir der Senior ein, der diesen Sommer mit seinem Wohnmobil stumpf beim Spurwechsel einen Feuerwehrkameraden auf der Mittelspur abräumte, ihn auf die linke Spur drängte wo er dann mit einem Überholer kollidierte. Der ist dann den Polizisten mit wüsten Beschimpfungen des Unfallopfers so lange auf den Geist gegangen, bis die ihn mit Handschellen auf den Rücksitz des Streifenwagens verfrachteten.

Da fällt mir der Senior ein, der vor Jahren spontan doch nicht die Kreiselumfahrung rechts nutzen wollte und dann über die durchgezogene Linie hinweg in den Kreisel wollte, wo ich einem Zusammenprall nur durch eine Vollbremsung verhindern konnte. Auf mein Hupen hielt er dann mitten im Kreisel an und hielt mir einen Vortrag über die Ungeduld der Jugend.

Zitat:
@Beethoven schrieb am 25. August 2025 um 06:42:10 Uhr:
Wenn ich beobachte, wer so alles Auto fährt und wie sie es tun, dann sind mir die älteren Autofahrer mit Abstand die liebsten. Sie halten sich normalerweise an die Höchstgeschwindigkeit, fahren nie aggressiv, fahren nie dicht auf, motzen ihr Auto nicht auf, prollen nicht mit unnötigem Lärm und Rumgepose herum und bedrohen nicht körperlich andere Verkehrsteilnehmer. Wann immer ich einen älteren Fahrer mit einer übertrieben langsamen Fahrweise sehe, denke ich mir: Immer noch besser als zu schnell, zu aggressiv, zu laut.

...Vielleicht fährst du nur nicht zu typisch Zeiten, an typischen Orten wo sich Senioren tummeln ...😁

Oftmals Vormittags ...Parkplätze Supermärkte und Gesundheitszentren ... dort sieht man manchmal schon böse FahrSzenen und Manöver, wo man sich denkt, Nein... einfach nicht mehr selbst fahren...

Auto stehen lassen, abgeben und Alternativen nutzen... ..🙄.

Hi

Das ältere Herrschaften dubiose Ansichten haben ist doch nix neues,

aber hey, da kommen die Jüngeren auch irgendwann hin, Altersstarrsinn.

Einsicht was falsch gemacht zu haben kennen die nicht und Selbstreflexion

auch nicht.

Tom

Vielleicht sollten einige hier etwas ruhiger und gelassener hinterm Steuer werden.

Im Verkehr ist es wie im restlichen Leben, es istxein miteinander.

Und wer Angst hat von einem "Renter" umgefahren zu werden, dem empfehle ich sich an Wochenendnächten auf Landstraßen mal rumzutreiben, oder besser noch, weil gerade selbst erlebt, die Rush Hour in Trieste mitzumachen.

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Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 25. August 2025 um 09:14:58 Uhr:
Der entscheidende Unterschied ist, dass das eine irreversibel schlechter wird, beim anderen bessert es sich in den allermeisten Fällen.

Dafür sterben die Alten im gleichen Zeitraum weg,macht am Ende den Kohl nicht fett.:-)

Der Anteil der Jungen an Unfällen ist aber statisch immer noch entscheidend größer,bei den Alten sind sie oft nur schwerer.

Wer sollte dann wohl eher mal zur regelmäßigen Untersuchung?

Das hier kann man bis zum Sanktnimmerleinstag fortführen,jeder findet reichlich Schlagzeilen für seine Zielgruppe.

Ich finde dies auch ein schwieriges Thema.

Zum einem wurde ja auf die Jungen herumgeritten, dass diese Zahl viel höher sei. Aber sie sind es am Ende auch die, die die besseren Fahrer von Morgen sind (die meistens jedenfalls), da hier auch noch ein Lernprozess und bei den meisten die Einsicht eintritt.

Bei den Rentnern wird dies wohl nicht mehr der Fall sein.

Ich war in meiner Jugend auch ein wenig wilder unterwegs und hatte die ein oder andere brenzlige Situation gehabt - zum Glück nie etwas passiert. Ich zähle mich heute zu den besseren Autofahrern. Versuche vorausschauend zu fahren etc. pp. - Bin ich Fehlerfrei - nein.

Aber ich bin bereit dazuzulernen. Schaue mir bspw. gern Dashcam-Videos an (habe selber eine), was gerade meine Sicht zu Fahrradfahrern massiv geändert hat und ich denen einfach mehr Raum gebe. Über die "Berliner Kampfradler" in der Stadt ärgere ich mich dennoch.

Daher kann es auch helfen, der Jugend mit weiteren Maßnahmen unter die Arme zu greifen. Darüber müssen sich aber Andere den Kopf zerbrechen.

Wenn ich mich in meinem Umfeld so umschaue - Familie, wie Freunde - alle sozialen und akademischen Schichten dabei - dann sehe ich bei den Senioren keine große Einsicht bzgl. ihrer Fahrtauglichkeit im hohen Alter. Bei vielen mussten wir (tlw. ich selbst) viel mit denen reden bzw. handeln, damit der Führerschein abgegeben wurde. Das malt man sich im Kopf nicht aus wie die tlw. auf den Straßen unterwegs waren. Mauern und Autos gestriffen, davon nichts mitbekommen, erst als sich die Geschädigten meldeten, auf dem Fußweg gefahren und ihn als normale Straße gehalten oder einfach mit 20 durch die 50er Innenstadt. Alles dabei gewesen.

Ich verstehe, dass es für viele Senioren ein letzter Strohhalm der Mobilität war aber was da passierte ging tlw. auf keine Kuhhaut. Da kam keine eigene Einsicht ohne Druck von außen (Familie und Co) und daher unterschreibe ich nicht, was hier geschrieben wurde, dass ältere Herrschaften oft mit Einsicht ihren Führerschein VON SELBST abgeben. Es gibt sie bestimmt. Und auch in meinem Umfeld aber gerade hier sind sie nach meiner Erfahrung leider eher die Minderheit.

Und ich bin auch ganz ehrlich - ich bin gespannt wie sich das bei mir mal im Alter verhält (noch in meinen 40ern). Ich wäre aber bereit ab einem gewissen Alter in einem nicht zu nervigen Intervall kleinere Checks über mich ergehen zu lassen. Ob ich es dann noch bin - oder ob ich dann noch Einsicht habe - weiß ich heute nicht.

Oh da hab ich gerade ein Problem entdeckt ... zumindest in meinem Umfeld wurde nach langer Überzeugungsarbeit das Auto stehen gelassen, nach einiger Zeit wurde das Auto abgegeben, stand nur rum ...

Der führerschein jedoch nie, das stelle ich mir wirklich als schwierigen Schritt vor, weil der so endgültig ist .. Und der Schein für einige irgednwie heilig ist, auch wenn man sich den nur noch anschaut 😁

Also wie entbindet man einen von regelmäßgen Test´s, obwohl tatsächlich nicht mehr gefahren wird?

Fragen über Fragen...

und endloser Diskussionen.

Zitat:@KapitaenLueck schrieb am 25. August 2025 um 14:12:02 Uhr:
und endloser Diskussionen.

Die sowieso müßig sind, denn

Es wird keine Partei durch einen solchen Beschluss eine ganze Wählerschicht verprellen

Es lässt sich mangels Ressourcen sowieso nicht umsetzen.

Es widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und dürfte somit vor dem Verfassungsgericht scheitern.

Zitat:
@Melosine schrieb am 25. August 2025 um 17:01:05 Uhr:
Es widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz und dürfte somit vor dem Verfassungsgericht scheitern.

Und warum muss ich dann alle 5 Jahre zum Test, obwohl ich meinen CE-Führerschein nicht gewerblich sondern ausschließlich privat bzw. für das Ehrenamt nutze?

Zitat:@Hannes1971 schrieb am 25. August 2025 um 17:06:44 Uhr:
Und warum muss ich dann alle 5 Jahre zum Test, obwohl ich meinen CE-Führerschein nicht gewerblich sondern ausschließlich privat bzw. für das Ehrenamt nutze?

Ist die Frage jetzt ernst gemeint, oder wolltest du nur darlegen, dass dein Ignore-Feature nicht mehr funktioniert?

Die Ignore-Liste wird von Zeit zu Zeit durchgeschaut. Bei manchen besteht ja Hoffnung auf Besserung...

Aber ernst gemeint: das Hauptargument, das die nachlassenden Fähigkeiten ja nicht ins Gewicht fallen da ja weniger Kilometer gefahren werden, gilt doch in der Hinsicht für mich auch. Bei der Feuerwehr dürfte ich kaum auf 1.000 km / Jahr kommen. Wozu dann die gleiche regelmäßige Überprüfung wie bei den Fahrern, die locker 100x so viel fahren?

Ich weiß nicht, wenn ich länger nicht gefahren bin, ist das jedesmal eine Umstellung. Vor Allem, wenn ich nach Ewigkeiten mal einen 7,49 Tinner fahre.

Da macht die Gewohnheit eine Menge aus.

Wie willst du denn überwachen, wieviele Km der einzelne pro Jahr mit dem LKW privat zurücklegt. Das dürfte ziemlich unmöglich sein.

Und die regelmäßige Überprüfung zum Erhalt des LKW-Schein ist halt nicht dasselbe wie die Sippenhaft einer ganzen Altersgruppe. Von einem LKW geht ja ein vielfach höheres Gefahrenpotential aus.

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