Renault Zoe ZE40: Ladeleistung bei kalten Temperaturen *dauerhaft* bei nur 4,3 kW?

Renault Zoe AG (Facelift)

Hallo,

ich habe aktuell ein etwas "störendes" Problem: Bei den aktuellen Temperaturen so um die 10 Grad lädt mein Zoe ZE40 nicht nur anfangs sehr langsam, sondern die ganze Zeit. Ist das normal? SOC lag bei 65%.

Dass der Akku, wenn er kalt ist, langsam lädt, ist mir bewusst. Nur dachte ich, dass er nach spätestens einer Stunde Mal etwas mehr Leistung aufnehmen kann. Aber er bleibt dauerhaft bei 4,36 kW und geht nicht höher. Ich lade an einer 11 kW Wallbox zu Hause. Vor ein paar Monaten, wo es noch deutlich wärmer war, ist die Ladeleistung direkt auf 11 kW hoch gegangen (bei einem SOC von 75%).

Ich Frage mich, was bei noch kälteren Temperaturen passiert, wenn er jetzt schon nur so langsam lädt. Ist das tatsächlich normal?

Ich freue mich über eure Rückmeldungen.

18 Antworten

Ja Chameleon Lader ist klar bei Renault, da werden „die Spulen des Motors“ als Ladegerät verwendet. Dafür sparen die sich ein dezidiertes AC/DC Ladegerät im Fahrzeug komplett ein - Resourcen-schonung!
Natürlich muss Strom auch erzeugt werden, da es aber auch täglich Zeiten mit Überproduktion gibt, ist das Thema nicht so heiß.
Heute habe ich mich auch gefragt: „ich fahre meinen Bruder besuchen, das sind insgesamt 200km Fahrstrecke. Ich komme an, er ist nicht da. Für mich sind das streng genommen auch Ladeverluste. Das gehört also irgendwie zum Leben dazu.“

Genau, der Lader bei Renault ist so gesehen auch ressourcenschonender, weil er direkt die vorhandenen Motorwicklungen zur Umwandlung AC -> DC nutzt. Dies bedingt bei geringen Ladeströmen - physikisch gesehen - allerdings einen hohen Blindstrombezug. Bei meinem Beispielbild oben zeigt die Wallbox einen Strombezug von 8,4 A je Phase an, aber davon gehen nur 6,46 A in den Zoe. Aus den 8,4 A (Summe aus Wirk- und Blindstrom) macht der Zoe also 6,46 A Wirkstrom und 5,35 A Blindstrom.

Bezahlen tue ich also: 8,4 A x 220 V x 3 = 5,54 kW (oder genauer kVA = Scheinleistung), im Auto kommt aber nur eine Wirkleistung von: 6,46 A x 220 V x 3 = 4,26 kW an. Der restliche Anteil der Scheinleistung geht für die Blindleistungserzeugung drauf (5,35 A x 220 V x 3 = 3,51 kVar). Somit kommt auch der Leistungsfaktor cos(phi) von 77% zu Stande: Aus der bezogenen und bezahlten Scheinleistung von 5,54 kVA kommt am Ende nur 4,26 kW am Zoe an.

Wem das alles zu technisch ist, sollte sich den Zusammenhang von Schein-, Wirk- und Blindleistung nochmal genauer anschauen (rechtwinkeliges Dreieck und Winkelfunktionen) ;-)

PS: Da wir gerade etwas vom Thema abdriften: Leider konnte ich den Zoe gestern Abend nach der Rückfahrt nicht mehr an die Wallbox zu Hause hängen. Heute Morgen hatte mein Schwiegervater ihn schon angeschlossen und als ich raus kam, war er schon wieder voll. Muss also noch etwas warten und erneut herumfahren und dann den warmen Akku laden...

„Aus der bezogenen und bezahlten Scheinleistung von 5,54 kVA kommt am Ende nur 4,26 kW am Zoe an.“
Genau! Und für die bezahlte Strommenge kannst du dann eine bestimmte Strecke fahren, was will man mehr ???
„~verlust“ klingt einfach immer negativ, auch wenn - wie in diesem Fall - alles richtig funktioniert.

Hallo,

ich habe das gleiche Problem. Seit gestern habe ich zu Hause eine Zaptec GO-Wallbox (9 kW), und mein Renault Zoe lädt nur mit 4,4 kW, obwohl die Batterie durch die Heimreise schon warm war.

An der öffentlichen Ladestation (11 kW) direkt auf der Straße lädt das Auto hingegen sofort mit 11 kW.

Die Temperatur in der Garage beträgt ca. 7 Grad, auf der Straße etwa 2 Grad.

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