Relaisschaltung: Klasse Licht, aber...

VW Golf 1 (17, 155)

Servus ihr!

Wie der Titel schon andeutet, bin ich mit der Lichtausbeute der Relais-Schaltung sehr sehr sehr zufrieden - bei laufendem Motor kommen an den Lampen 14 Volt an. Allerdings hatte ich heute morgen eine böse Überraschung: Nach 100 Metern Fahrt verabschiedeten sich beide (!!!) Lämpchen gleichzeitig und ich stand nur noch mit Fernlicht da. Die Sicherungen sind aber nicht angesprungen, also war eigentlich nix faul...
Was mich gewundert hat: Die Wendel in der Lampe selbst sind intakt, nur der Zuleiter aus Richtung Lampenanschluss hat den Geist aufgegeben... es handelt sich bei den Lampen um Philips Power2Night-Birnen, also von der Qualität eigentlich sehr gute... Kann das ein Materialfehler sein? Oder was kann sonst der Grund sein? Die Lampen waren exakt eine Woche verbaut und haben ca. 5 Stunden Leuchtdauer auf dem Buckel gehabt...

Grüße und Danke,

Toby

111 Antworten

@ Herr Weber

Das ist eine Frage der Sichtweise.

Betrachtest du den gesamten Stromweg, so ist U vorher und nachher gleich, aber R sinkt durch Umgehung der Widerstände von Schalter und Kabelbaum.
Betrachtest du nur das Leuchtmittel, so steigt die an diesem anliegende Spannung U durch den wegfallenden Spannungsabfall an den nicht mehr vorhandenen Übergangswiderständen. R bleibt hierbei NICHT tatsächlich, sondern nur näherungsweise konstant. Mit steigender Temperatur erhöht sich der Widerstand des Glühwendels, man kann ihn aber beim Sprung von 11 auf 14V der Einfachheit halber als konstant annehmen.
Wirklich und wahrhaftig konstant oder linear ist bei der ganzen Geschichte nämlich nicht das Geringste 😰

[enorm OT]
Ich hatte da mal vor ungefähr zwei Jahren eine Diskussion mit jemandem, der behauptet hat, dass beim Einschalten einer Glühbirne an normaler Netzspannung der Einschaltzeitpunkt maßgeblich für das Durchbrennen sei (natürlich bei einem Mindestverschleiß des Wendels). Begründet hat er es aber enorm simpel damit, dass beim Erwischen der Spitzenspannung, Û, uff, müsste Wurzel(2) Ueff, also ~320V, die Glühbirne ja beim Einschalten die doppelte Leistung aufnimmt, was sie nicht verkraftet.
Das schien mir aus dem Bauch heraus Schwachsinn zu sein, da innerhalb einer Sinushalbwelle zu wenig Energie in die Glühlampe eingeleitet wird, um den Faden auf Temperatur zu bekommen. Den Widerstand einer normalen 60W Glühbirne kann man kalt als etwa 70 Ohm annehmen. Warm sollten es etwa I=P/U in R=U/I also R=U²/P und damit ~880 Ohm sein. (Soviel auch zum konstanten Widerstand des Wendels 😁) Wenn wir jetzt von einer kompletten Halbwelle bei kalter Lampe ausgehen erhalten wir als Leistung bei kalter Lampe erst mal I=U/R in P=U*I P=U²/R, also etwa 750W. Das für eine Sinushalbwelle bei 50Hz entspricht 1\100s, ergo haben wir als maximalen Energieeintrag in den Wendel 7,5Ws, was 7,5J sind, da W*s=J.
Wieviel Wolfram bekommen wir damit auf Betriebstemperatur, wenn wir davon ausgehen, dass diese etwa 2500K höher liegt?
Wikipedia sagt mir eine Wärmekapazität von 130J/kg*K. Also 0,13J pro Gramm und Kelvin, bzw. 325J pro g und 2500K. Wir können also mit 7,5J etwa 1\43g Wolfram auf Betriebstemperatur bringen. Das entspricht einem Volumen von etwa einem guten Kubikmillimeter.
Kommt also nicht hin, ist aber unrealistisch knapp. Denn im Mittel liegt der Wiederstand deutlich über dem Kaltwiderstand und wir haben noch keinerlei Energieabstrahlung beachtet.
Wenn jetzt einer kommt und sagt, dass Glühbirnen ja nicht durch Schmelzen des Glühwendels im Ganzen kaputt gehen wirds interessant, denn so weit war ich auch schon 😁
Also gilt es herauszufinden, welche lokale Einschnürung eine Glühlampe noch ertragen kann. Die Leute von Osram waren dankenswerter Weise sehr auskunftsfreudig, ich hab die Zahlen aber nicht mehr im Kopf. Jedenfalls ist auch das nicht wirklich zielführend, weil noch lange bevor es temperaturkritisch wird, die durch die Änderung der Stromstärke im Wendel induzierte Kraft den Faden zerreißt, wenn er lokal zu heiß wird und damit reißen kann.
Letzten Endes sind wir uns einig geworden, dass der Herr Professor der Elektrotechnik zu einfach an die Sache herangegangen ist, wenn sein Ergebnis auch nicht falsch war 😁
Wer übrigens auch nur für eine bestimmte Einkerbung berechnen will, ob der Faden beim Einschalten an irgend einem bestimmten Punkt der Halbwelle reißt, wird feststellen, dass das die Hölle aus Differentialgleichungen und Schlimmerem wird. Man vergesse schließlich nicht die Langmuirschicht oder wie immer man die ruhende Luftschicht, die sich über dem Wendel bildet, schreibt. Und wie man deren Wirkung an einer bestimmten Stelle eines Glühwendels berechnet, bzw. ob sie schon und wie nach einer bestimmten Zeit vorhanden ist, hab ich bis heute nicht rausgefunden, lebe aber ganz gut damit 😉

Fazit:
Konstant? Linear? Leck mich! Alles scheiße! Und von Details zu Glühlampen will ich seitdem auch nichts mehr wissen...

Noch ne kleine Zwischenfrage:
Kann ich das Plus Kabel direkt an die LIMA Klemmen?
Und Masse irgendwo anders Erden anstatt am Batt. Minus Pol?

Zitat:

Original geschrieben von EvilJogga



Letzten Endes sind wir uns einig geworden, dass der Herr Professor der Elektrotechnik zu einfach an die Sache herangegangen ist, wenn sein Ergebnis auch nicht falsch war 😁

Und von Details zu Glühlampen will ich seitdem auch nichts mehr wissen...

Dein OT kurz zusammengefasst:

Du hast die anschliessende Klausur bei dem Prof nicht bestanden 😁

SCNR

bzgl Abblendlicht und Fernlicht paralell: Ist zwar hübsch hell (habe ich auch), aber es ist nicht legal. Die Kennzeichnung ist HC/R, das / bedeutet das Abblend ODER Fernlicht aktiviert werden darf. HCR bedeutet beides Paralell.

Plus kabel wäre auch ok an die lima klemmen, hättest dann die übergangswiderstande von Lima bis zur batt nicht. minus wäre empfehlenswert ebenso direkt an der Lima zu klemmen, denn genauso über die masse kannst noch zusätzliche (übergangs)widerstände haben. Das die originale leitung (Batt-Rahmen-Getriebe) nicht die beste ist, können einige GTI fahrer bestätigen, die gegrillte stg wegen schlechter masse hatten.

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Muss mal schauen, wo an der LIMA Minus sitzt.
Hab heute mal meine Spannung von der LIMA gemessen: An der Batt kommen nur 12, 65 V Ladestrom an.
Direkt an der LIMA gemessen sind es 13,7 V.
Ist das OK?

Zitat:

Original geschrieben von Merlin666


bzgl Abblendlicht und Fernlicht paralell: Ist zwar hübsch hell (habe ich auch), aber es ist nicht legal. Die Kennzeichnung ist HC/R, das / bedeutet das Abblend ODER Fernlicht aktiviert werden darf. HCR bedeutet beides Paralell.

Hmm... wo steht denn das HC/R bzw. HCR? Hab das noch nie gesehen...

lg, Toby

Zitat:

Original geschrieben von Gen.Golf.II


Dein OT kurz zusammengefasst:
Du hast die anschliessende Klausur bei dem Prof nicht bestanden 😁

Ich hab nie eine geschrieben 😁

@ Doc Marten

Schau dir mal die Kennzeichnungen auf der Streuscheibe an.

@ Silvermoon

Ein volles Volt Spannungsabfall ist arg viel. Hast du direkt nach dem Anlassen mit Licht, Lüfter und Heckscheibenheizung gemessen?
Wenn ja, dann sollte das zwar immer noch nicht sein, ist aber wohl bei vielen der Fall.
Ansonsten würde ich sagen wird es Zeit dafür, mal Polklemmen, Massepunkte und alle sonstigen Klemmen zwischen Baterie und Lima mit Schmirgel und Polfett zu behandeln. Evtl. sind auch die Kabel schon ersatzwürdig. Denn voll wird deine Batterie mit nicht mal 13V kaum werden. Mit Glück vielleicht noch halb voll...

@ Merlin

Wenn die originalen Plus- und Massekabel nicht zur Hälfte korrodiert und\oder gebrochen sind und die Klemmpunkte mal frisch gemacht werden reicht die originale Verkabelung bei einer 65er Lima absolut aus. Der Grillspaß mit den GTI STGs ist das Ergebnis von Korrosion.

Nein, alle Verbraucher aus und dann gemessen.
Die Batterie ist neu.
Kann das auch sein, das der Keilriemen nicht stramm genug ist?
Die Kabel schau ich mir morgen mal an.
Hab in Erinnerung, das das Massekabel nicht mehr besonders aussieht.

Gab es nicht mal Limaregler aus den nördlicheren Ländern, die statt 13,8V die Spannung an der Lima auf 14,4V begrenzen? Auf irgendeiner Audi 100 Seite stand sowas mal - hab das aber nur noch grau in Erinnerung.

Zitat:

Original geschrieben von Micki_23


Gab es nicht mal Limaregler aus den nördlicheren Ländern, die statt 13,8V die Spannung an der Lima auf 14,4V begrenzen? Auf irgendeiner Audi 100 Seite stand sowas mal - hab das aber nur noch grau in Erinnerung.

Da sagt der freak1704 bestimmt was dazu, wenn er das nächste Mal vorbeischaut. Der hat so einen Batteriekocher 😁

Wie jetzt,ich dachte unsere Gölfe haben einen 14,4V Regler?????
An meiner Batterie hab ich schließlich auch 14,1V gemessen,was ja bei einem 13,8er Regler heißen würde das dieser nen Schuß haben müsste(obwohl erst 1 Jahr alt)
Meine Verkablung von der Lima zur Batterie ist allerdings....sagen wir mal massiv😁 .....zwecks Gewissensberuhigung weil relativ umfangreiche Muckemaschinerie.

Bei den Ausführungen deines Profs musste ich allerdings schon bei der 6. oder 7. Zeile die Segel streichen........ich ungebildeter Mop😁

Das mit den Relaisschaltungen könnte ich an meinem Golf noch munter ausbauen,meine Hupe und mein Wischermotor könnten beide mehr Power vertragen😉

Zitat:

Kann das auch sein, das der Keilriemen nicht stramm genug ist?

Ein Spannungsabfall zwischen Lichtmaschine und Batterie ist sicher nicht durch den Keilriemen verursacht.

13,8V ist die Ladeendspannung der Batterie.
Damit die deutlich vor der Ewigkeit erreicht werden kann muss die Spannung der Lichtmaschine größer sein.
Das sind normal 14,4V.

Zitat:

Original geschrieben von Herr Weber


Wie jetzt,ich dachte unsere Gölfe haben einen 14,4V Regler?????
[...]
Bei den Ausführungen deines Profs musste ich allerdings schon bei der 6. oder 7. Zeile die Segel streichen........ich ungebildeter Mop😁
[...]
Das mit den Relaisschaltungen könnte ich an meinem Golf noch munter ausbauen,meine Hupe und mein Wischermotor könnten beide mehr Power vertragen😉

Äh richtig! Zu viele Zahlen, zu wenig Buchstaben, so viel Praxis ist nichts für mich 😛

Wenn ich mich nicht irre hat freak einen mit 14,6V oder 14,8V drin. Die Frage nach einer höheren Spannung wird aber eine Diskussion der Batterielebensdauer nach sich ziehen. Die einsetzende Gasung der Batterie ist ja ein Prozess der fließend beginnt und jedes Zehntelvolt mehr oder weniger hat da im Bereich um 14V sehr deutlichen Einfluss auf die Intesität dieses Prozesses. Deswegen bin ich auch durchaus zufrieden damit, dass meine Batterie etwas weniger als 14V bekommt. Zwar liegt so auch im Mittel ein nennenswerter Teil der Kapazität brach, dafür dürfte die Lebensdauer höher liegen. Vorsicht ist hier natürlich geboten, wenn die Batterie immer fast leer ist infolge Kurzstrecken und dann einfriert. Das war dann wieder zu viel des Guten.

Damit da kein Missverständnis aufkeimt: Die Ausführungen des Profs sind der erste Absatz, danach sind das meine Dünkel an deren Richtigkeit.

Und ich würde das mit den Relaisschaltungen so enorm nicht ausbauen. Das gibt einen Kabelwust sondergleichen. Wenn du generell Probleme mit der Spannung an den Verbrauchern hast würde ich anfangen zu renovieren und sinnvoll die bestehende Architektur zu verstärken, anstatt einzelne Symptome zu flicken. Ein Kandidat der bei mir Mucken gemacht hat war bspw. der Massestern links neben der ZE.
Ich würde mal beim Wischermotor mit dem Multimeter auf Wanderschaft gehen und herausfinden, wo die Spannung verlorengeht.
Bei den Scheinwerfern sieht die Spannungsgeschichte nicht nur deshalb anders aus, weil deren Strom über einige verschleißfreudige Kontakte läuft, sondern auch, weil deren Wirkungsgrad mit steigender Spannung sehr stark zunimmt und demzufolge geringe Minderspannungen nicht nur über P=U²\R (Das Quadrat klingt schlimmer als es ist, weil R sich mit U auch ändert) Einfluss nehmen, sondern auch über die Kennlinie der Leuchtmittel!
Ergo sind die Lampen ein Sonderfall. Bei so ziemlich allen anderen Verbrauchern führt die Eliminierung des Spannungsverlustes zu weniger drastischen Veränderungen.

Edit:
Ganz vergessen...
Bei der Hupe empfehle ich die Umrüstung auf ein kompressorbetriebenes Mehrtonhorn 😁

Da kann ich nur zustimmen, bei einem elektomotor merkst du es eher weniger also zb dein Scheibenwichermotor, bei der Hupe könnte es sein aber auch da bräuchtest du für eine wirkliche mehrleistung erheblich mehr spannung

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