Rekordzulassungen: SPD, Grüne und Linke wollen weniger SUV auf den Straßen

Was haltet Ihr von dieser Forderung?

Hier eine kleine Zusammenfassung des heute bei "Welt online" erschienenden Artikels:

SPD, Grüne und Linke fordern, die Zahl der „völlig übermotorisierten Panzermodelle“ zu drosseln. Die SPD fordere die Festlegung ambitionierter Flottengrenzwerte auf EU-Ebene.

Linke-Verkehrspolitikerin Ingrid Remmers kritisiert die Autokonzerne: „Statt weniger schmutzige Autos zu bauen, setzt die Autoindustrie nun auf besonders große, schwere und noch schmutzigere Autos“, so Remmers. „Es ist völlig absurd, 1,9 Tonnen Gewicht zur Beförderung von durchschnittlich 80 Kilogramm Mensch zu bauen.“ 80 Prozent der SUV seien als Dienstwagen zugelassen und unterlägen damit einer niedrigen Besteuerung.

Auslöser der Debatte sind Prognosen, wonach trotz Klimadiskussion in Deutschland die Zahl der neu zugelassenen SUV in diesem Jahr die Marke von einer Million Fahrzeugen überschreiten wird. Der Anteil an SUV-Neuzulassungen lag in den ersten vier Monaten des Jahres mit 31,3 Prozent erstmals über der 30-Prozent-Marke.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann fordert: „Wer viel fährt und mit seinem Auto auch viele Treibhausgase produziert, der muss mehr bezahlen“.
https://www.welt.de/.../...chwerer-Autos-sollen-gedrosselt-werden.html

Beste Antwort im Thema

Moin,

Den Spaß z.B. über eine CO2 Steuer (oder wie man das Kind auch sonst nennen will) als Lenkungsinstrument zu regulieren ist doch fair. Wobei ich das auch auf andere besonders ressourcenintensive Fahrzeuge ausdehnen würde. Derjenige der es WILL, kann sich sowas dann noch immer kaufen, derjenige der es sich als Modeaccessoire kauft fängt vielleicht an zu denken und derjenige, der sich das nur leisten kann, weil er meint, dass es ja nur 9L verbraucht verkneift es sich dann häufiger. Das ist im Grunde ziemlich fair, da es im Gegensatz zu anderen Instrumenten den Grundbedarf an Mobilität nicht dämonisiert, denn die wenigsten können zur Arbeit laufen, aber 99% der Menschen kämen eben auch entspannt mit einem sparsamen Auto ans Ziel.

Bei der Neiddiskussion zu Politikern fallen mir übrigens zweu Dinge ein ... Erstens 90-95% der Politiker machen es ehrenamtlich und fahren auch nicht in einer S-Klasse umher (in meiner Heimatstadt wurde jahrelang ein S210 als E200 CDI genutzt). Und das Politiker ab einer gewissen Prominenz SCHUTZ benötigen wurde uns grad kürzlich in Kassel vor Augen geführt. Dummerweise ist ein entsprechender Beschusss- und Explosivschutz nicht in einem Polo möglich.

Sprich - wenn man mal ohne Verfolgungswahn über manches nachdenkt - dann erschließt sich manches eigentlich ...

LG Kester

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Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. Juni 2019 um 12:51:41 Uhr:



Zitat:

@Rotherbach schrieb am 25. Juni 2019 um 12:44:43 Uhr:


...

Und immer dran denken - ein SUV ist nur ein Symbol - einfach weil das gut greifbar ist und ziemlich stark zeigt, das wir überwiegend eine Überflussgesellschaft haben. Das dieses Symbol zieht - belegt die Diskussion. Im Grunde geht es um überdimensionierte Fahrzeuge, die selbst bei hoher interner Effizienz eben einen hohen Ressourcenverbrauch aufweisen.
...

LG Kester

Und die Probleme beheben wir dann mit Symbolpolitik gegen Symbol-Fahrzeuge? Zumal es eben "das überdimensionierte SUV" nicht gibt und was "überdimensioniert" ist, sieht auch jeder anders. Wer auf diesem Weg Sachpolitik machen will, hat keine Ahnung und wenn er Ahnung hat, geht es ihm nicht um die Sache. Dass das Symbol "zieht" ist eher ein weiteres trauriges Beispiel für die Form, wie die Diskussion geführt wird.

Grüße vom Ostelch

Wo wird denn Symbolpolitik betrieben? Welche Partei fordert im Artikel im Startbeitrag höhere Abgaben explizit für SUV? Das wäre ja auch niemals umsetzbar.

- Die SPD will "ambitionierter[e] Flottengrenzwerte"
- Die Grünen wollen ein Mautsystem, gestaffelt nach Emmisionsklassen
- Die Linke will die "Kfz-Steuer nach den Kriterien des Klimaschutzes" ausrichten

SUV steht nur vorne drauf, weil diese das sichtbarste Symptom sind. Da SUVs tendentiell mehr verbrauchen, führen diese Maßnahmen natürlich voraussichtlich dazu, dass ihr Anteil sinken wird.

Zitat:

@illusion2001 schrieb am 25. Juni 2019 um 13:36:04 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. Juni 2019 um 12:51:41 Uhr:


Und die Probleme beheben wir dann mit Symbolpolitik gegen Symbol-Fahrzeuge? Zumal es eben "das überdimensionierte SUV" nicht gibt und was "überdimensioniert" ist, sieht auch jeder anders. Wer auf diesem Weg Sachpolitik machen will, hat keine Ahnung und wenn er Ahnung hat, geht es ihm nicht um die Sache. Dass das Symbol "zieht" ist eher ein weiteres trauriges Beispiel für die Form, wie die Diskussion geführt wird.

Grüße vom Ostelch

Wo wird denn Symbolpolitik betrieben? Welche Partei fordert im Artikel im Startbeitrag höhere Abgaben explizit für SUV? Das wäre ja auch niemals umsetzbar.

- Die SPD will "ambitionierter[e] Flottengrenzwerte"
- Die Grünen wollen ein Mautsystem, gestaffelt nach Emmisionsklassen
- Die Linke will die "Kfz-Steuer nach den Kriterien des Klimaschutzes" ausrichten

SUV steht nur vorne drauf, weil diese das sichtbarste Symptom sind. Da SUVs tendentiell mehr verbrauchen, führen diese Maßnahmen natürlich voraussichtlich dazu, dass ihr Anteil sinken wird.

Ja, SUV steht nur auf der Packung. Drin ist was anderes. 😉 Das nennt Foodwatch wohl eine Mogelpackung, wenn es um Babybrei geht. 😉

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 25. Juni 2019 um 12:44:43 Uhr:


So Preisfrage ... Wie soll man da denn was machen? Und dann noch etwas das Sinn macht. Oder dass was wirklich gemacht werden muss? Denn eins sollte doch jedem Klar sein - es geht um eine lebenswerte Zukunft. Machen wir so weiter wird es bestimmt nicht von allein besser. Es gibt keine Lösung die auf den ersten Blick jeden Glücklich machen wird. Was wir dabei aber gerne vergessen - das war schon immer so. Entscheidend ist aber nunmal die lange Sicht.

LG Kester

Da dürfte man sich wiederum fragen - welche Zukunft? ... Welche lange Sicht?

Was die Leute nach wie vor nicht begreifen ist, dass die ansteigende Überbevölkerung in spätestens 50 bis 80 jahren zur Katastrophe Nummer 1 werden wird. Dann wird um Wasser und Nahrung gekämpft, nicht politisch, sondern auf Leben und Tod und sicher nicht mehr so intensiv um irgendwelche Ölfelder, Benzinpreise oder gar SUV-Verbote.

Nicht falsch verstehen, heißt nicht, dass ich die Meinung vertrete - alles scheiß egal, nach mir die Sinnflut, aber alles was hier bis jetzt so vom Stapel gelassen wurde, ändert das Weltklima in Wahrheit nicht. Okay, vielleicht um 0,000002%.

Selbst wenn man übereilt ab morgen alle SUV über 1,8 Tonnen verbieten würde, würde sich was genau ändern? Genau... NICHTS...

Natürlich gäbe es unendlich viele Punkte, an welchen man das Klimaproblem angreifen könnte (einschließlich Mobilität), aber so lange das nicht weltumfassend geschieht, also wirklich in jedem Land dieser Welt, jetzt und nicht irgendwann mal, - und genau das wird es nicht - sind und bleiben alle Bemühungen schlussendlich für die Katz. Die Überbevölkerung kommt deshalb trotzdem.

Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. Juni 2019 um 13:35:30 Uhr:


Warum wird eigentlich das Thema "Betriebsausgabe" nur bei Betriebsfahrzeugen so heftig diskutiert? Und nicht bei Büromöbeln und -Ausstattungen, Höhe der Raummiete und noch mehr hinter dem man "unnötigen Luxus" vermuten könnte? Weil das Auto jeder sieht, den teuren Teppich im Büro aber nicht?

Grüße vom Ostelch

Ich glaube, Du liegst da gar nicht soooo verkehrt... 😛

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Das ist doch nur neolinksgrünes, oppositionelles Gebrabbel auf Stimmenfang.
Traurig, dass die Sozialdemokraten jetzt auch auf der Ökowelle mitschwimmen wollen, um wieder Wähler zu bekommen. Totaler Identitätsverlust...

1%-Regelung kappen, wetten es fallen schon viele SUV, RS, GTI und sonstwas alles weg?

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 25. Juni 2019 um 13:46:44 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. Juni 2019 um 13:35:30 Uhr:


Warum wird eigentlich das Thema "Betriebsausgabe" nur bei Betriebsfahrzeugen so heftig diskutiert? Und nicht bei Büromöbeln und -Ausstattungen, Höhe der Raummiete und noch mehr hinter dem man "unnötigen Luxus" vermuten könnte? Weil das Auto jeder sieht, den teuren Teppich im Büro aber nicht?

Grüße vom Ostelch

Ich glaube, Du liegst da gar nicht soooo verkehrt... 😛

Wo hört die "Mitbestimmung" des Finanzamtes dann auf? Es gibt zu jeder Entscheidung billiger, preiswerte, teure Lösungen. Welche davon sein "muss" und welche nicht und vor allem, welche auf Dauer richtig und welche falsch waren, kann der Finanzbeamte am besten beurteilen?
Bei dem Thema schwirren so viele Legenden, Halb- und Unwahrheiten herum, dass sich die meisten wohl wundern würden, wie es wirklich ist. Aber das führt ins OT.

Grüße vom Ostelch

Klar braucht niemand einen SUV. Aber gerade ältere Leute mögen die Fahrzeugform und die Bevölkerung altert.

Man kann ja über jeden Versuch der Lenkung reden. An die Mineralölsteuer will aber niemand. Und wenn, dann sollte man alle Energieträger gleich besteueren. Es ist egal ob 1l Diesel im SUV, Kleinwagen, Frachtschiff, Flugzeug oder der Ölheizung verbrannt wird (ok - Flugzeug ist schädlicher, wegen der Emission in der Stratosphäre).

Warum will man eine spezifische Klasse Autos (die sowieso völlig willkürlich ist - was definiert ein SUV denn genau) einschränken, lässt aber alles andere umweltschädliche Verhalten/Konsumgut aussen vor?

Es geht doch nur um das Hassbild "Auto". Das SUV ist nur der Einstieg.

Zitat:

@Gururom schrieb am 25. Juni 2019 um 13:14:33 Uhr:



Zitat:

@Badland schrieb am 25. Juni 2019 um 13:09:54 Uhr:


Ich fand letztens die Aussage eines Arbeitskollegen recht amüsant als er mir erklären wollen, dass er in seinen Tiguan mehr verstauen kann, als ich in meinen Caddy. Trotz der vorliegenden Technischen Daten.

VW Tiguan I FL: 1510l Packvolumen
VW Caddy 4 KR: 3080l Packvolumen

😁 😁 😁

Er war trotzdem der festen Überzeugung das er in seinen Tiguan mehr rein bekommt 🙄

Also so einen Caddy würde ich ja besteuern.......

Besteuerung nach Packvolumen wäre gerecht

Mir persönlich wäre es egal, weil ich auf den Caddy keine Steuern zahle wegen Schwerbehinderten-Zulassung. 😛

Fahrzeuge über 1.5 Tonnen und/oder über einer gewissen Stirnfläche den Lastwagen gleichsetzen. Vmax 80.

Dazu Überholverbot auf Autobahnen für diese Kategorie. Wenn es den Spediteuren mit zusätzlichen Geländewagen auf „ihrer“ Spur und ohne Elefantenrennen zu lange dauert, können sie ja auf die Eisenbahn verlagern.

Nachtrag: Das trifft dann natürlich auch die Kategorie der 3 1/2tönner-Möchtegerntrucker. Hat also nur Vorteile, bitte sofort umsetzen.

Zitat:

@mg18 schrieb am 25. Juni 2019 um 14:41:20 Uhr:


Fahrzeuge über 1.5 Tonnen und/oder über einer gewissen Stirnfläche den Lastwagen gleichsetzen. Vmax 80.

Dazu Überholverbot auf Autobahnen für diese Kategorie. Wenn es den Spediteuren mit zusätzlichen Geländewagen auf „ihrer“ Spur und ohne Elefantenrennen zu lange dauert, können sie ja auf die Eisenbahn verlagern.

Nachtrag: Das trifft dann natürlich auch die Kategorie der 3 1/2tönner-Möchtegerntrucker. Hat also nur Vorteile, bitte sofort umsetzen.

Sorry, völliger Schwachsinn und Gott sei Dank auch bei uns nicht durchsetzbar, ohne politischen Selbstmord zu begehen... 😉 😛 😁

Zitat:

@Amen schrieb am 25. Juni 2019 um 14:04:45 Uhr:


Klar braucht niemand einen SUV. Aber gerade ältere Leute mögen die Fahrzeugform und die Bevölkerung altert.

Man kann ja über jeden Versuch der Lenkung reden. An die Mineralölsteuer will aber niemand. Und wenn, dann sollte man alle Energieträger gleich besteueren. Es ist egal ob 1l Diesel im SUV, Kleinwagen, Frachtschiff, Flugzeug oder der Ölheizung verbrannt wird (ok - Flugzeug ist schädlicher, wegen der Emission in der Stratosphäre).

Warum will man eine spezifische Klasse Autos (die sowieso völlig willkürlich ist - was definiert ein SUV denn genau) einschränken, lässt aber alles andere umweltschädliche Verhalten/Konsumgut aussen vor?

Es geht doch nur um das Hassbild "Auto". Das SUV ist nur der Einstieg.

Ist ja mein Reden... Lustig an der Sache ist ja auch der Umstand, dass viele hochmotorisierten Fahrzeuge, die nicht unter die Kategorie SUV fallen, weit mehr Dreck rausblasen, wenn sie Vollgas über die Bahn heizen. Also fangen wir bei SUV an, hangeln uns zu diversen Sportwagen, Familien-Vans und dergleichen bis hin zu Coupes und Cabrios, weil die ja auch relativ sinnbefreit sind usw usw usw...

Am Ende haben wir wieder Zustände a'la DDR 2.0, also staatlich verordneten Einheitsbrei, nur weil so ein paar Ökofritzen ne Hassnummer auf SUV's schieben - dafür aber fleißig 2 x im Jahr in den Urlaub fliegen...

Zitat: "Die Flugzeit MUC-FRA beträgt zwar nur knapp 60 Minuten. Aber selbst wenn man sehr schnell am Flughafen in München wäre (na ja) und sehr schnell aussteigen könnte in Frankfurt (haha), wäre man insgesamt trotzdem mehr als zwei Stunden unterwegs. Höchstens eine Stunde könnte man also sparen. Der ökologische Unterschied ist dagegen enorm: Mit dem ICE addiert man für diese Strecke hin und zurück insgesamt 17 Kilogramm CO2 zur persönlichen Klimabilanz. Mit dem Flugzeug sind es 227,4 Kilogramm CO2 – also mehr als 13-mal so viel."

(Quelle)

Interessant auch dieser Beitrag, der hier allerdings schon zuvor verlinkt wurde...:

Zitat: "Höchste Zeit, dass all die gutmeinenden Umweltschützer und Autogegner ihre city-zentrierte Betrachtung überdenken: Es gibt auch Mobilitätserfordernisse außerhalb der Stadt, die nur mit dem Auto gedeckt werden können."

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 25. Juni 2019 um 13:21:09 Uhr:



Zitat:

@camper0711 schrieb am 25. Juni 2019 um 10:42:07 Uhr:


Anschaffungskosten werden nur bis zu einer Angemessenheitsgrenze von € 40.000,- als betrieblich veranlasst anerkannt. ...

Gilt in der Form jedoch nur in Österreich. ...

richtig

und war ein Hinweis darauf, dass solche steuerliche Rahmenbedingungen nicht naturgegeben sind, sondern Ergebnis einer POLITISCHEN Entscheidung!
(welche ggfs. in D vom Bundestag unter Mitwirkung der "Landesväter" der Sitzländer von Volkswagen/Audi, BMW und Mercedes getroffen wird 😉 )

Moin,

Mein lieber Ostelch - klar, es ist eine Taktik sich in jeglicher Form doof zu stellen - dummerweise nimmt man einem das nicht dauerhaft ab. Traurig ist in dem Fall eher, dass man es probiert und damit eigentlich den Intellekt der Diskussionspartner beleidigt. Ich denke ganz genau, dass Du a) genau weißt was ich damit meine und b) das dein Beitrag zum "überdimensionierten SUV" tatsächlich meilenweit an den realen Notwendigkeiten vorbei geht. Aber gut - man kann dann immer sagen - die anderen waren ja die Doofen/Schuldigen und man selbst wusste davon ja nix. Ändert aber nichts daran, dass unsere Verkehrspolitik und der damit verbundene Raubbau an Ressourcen und Klima dringend an die Realitäten und ihre Folgen angepasst werden müssen. Dein Beitrag sagt allerdings - ach, nach mir die Sintflut. Bitte - schalt dein Hirn ein, es ist zum denken da.

Die Spritpreise einfach nur anzuheben, aber an den Anschaffungskosten nix zu machen schadet in erste Linie sozial Schwachen, die auf Mobilität angewiesen sind - es wird jedoch keinen größeren Effekt auf Dienstwagen und den Fahrzeugkauf gut situierter Personenkreise haben. Und grade die Fahrzeuganschaffung ist der Knackpunkt - den sieht jeder, wogegen die Folgekosten (wie man hier in jedem zweiten Thread sieht) oftmals dramatisch unterschätzt werden. Verbieten ist grundsätzlich keine gute Idee - verteuern hingegen ist ein legitimes Mittel. Ein Verbot kann nicht der Weg sein, weil es für jedes Fahrzeug auch einen Bedarf gibt - mit einem 90 PS Golf kann man nun einmal schlechter ziehen als mit einem Pickup mit 2t Gewicht. Verbietet man also jetzt solche Fahrzeuge, bestraft man diejenigen die das Fahrzeug eben zum ziehen benötigen. Derjenige der aber diesen Bedarf hat - kann sich die Verteuerung im Regelfall auch leisten, sie umlegen oder ggf. Anteilig steuerlich geltend machen. Ich sehe da dein Problem nicht - das darf jede Gesellschaft fordern - wer ein Extra will - der kann dafür auch eine Leistung erbringen.

Es ist übrigens nicht ganz richtig, das Diesel billiger in der Produktion wäre. Das liegt in erster Linie daran, wie unsere Raffinerien gefahren werden, welche Qualitäten das Rohöl aufweist und dass in der Produktion in Masse gerechnet wird, im Vertrieb aber in L. Da weltweit die Nachfrage nach Benzin so groß ist, wird ein Teil der höheren Fraktionen zusätzlich gecrackt - was den Preis steigert. Würde man die Raffinerie mit reinem Brentöl auf ihre "natürliche" Ausbeute laufen lassen wäre Diesel ca. 8-12 Cent je Liter teurer. Aktuell ist es so, dass die Preise ziemlich auf einem Level agieren, Benzin ist etwa 1/3 des Jahres 2-3 Ct günstiger, 1/3 quadi gleich teuer und den Rest der Zeit 2-3 Ct teurer.

Auch beim Thema Überbevölkerung - schon mal neueste Daten angesehen? Man geht davon aus, dass die größte Wachstumskrise Ende der 80er/Anfang der 90er war. Was nicht heißen soll, dass dadurch die Probleme verschwinden. Sicherlich reduziert die Konzentration auf möglichst sinnvolle Fahrzeuge die CO2 Emissionen nicht um den Faktor der notwendig wäre - ABER (!) es ist ein unglaublich billig erreichbar. Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen kostet es nämlich weder Investitionen noch sorgt es für drastische Eingriffe in Lebensbereiche. Ich hab mal etwas gerechnet ... 2018 hat der Verkehr 170.6 Mio. T CO2 produziert. Nehme ich den Mokka als Maßstab und nehme diesen mal theoretisch aus dem Markt und ersetze ihn durch Corsa und Astra in gleichen Teilen und vergleiche die CO2 Emissionen z.B. des 120 PS Benziners auf Basis der Leistung und Fahrleistungen - dann habe ich im Corsa den 1.0T im Astra den 1.4T und 1.0T als Vergleich, beim 1.6D im Mokka komme ich zum 1.3CDTI und zum 1.6CDTI. Nehme ich jetzt die Werksdaten zum Rechnen - dann wäre die Einsparung von CO2 beim Tausch diese Mokkas gegen 50/50 Corsa und Astra 22%. Gehe ich ein Stück weiter und sage - diese 22% wären die Differenz, die zwischen jeden SUV und vergleichbarem konventionellen Fahrzeug liegen und rechne das als Ersparnis auf die Gesamtemissionen hoch (ich weiß, ist im Detail Quark) - dann wurde das umgehen 37.5 Mio. t CO2 Emissionen einsparen. Oder auch 4% der Gesamtemissionen Deutschlands - sprich ... Die Fahrzeugauswahl zu durch ihren Aufbau effizienteren Fahrzeugen liefert IRRE Effekte ... für Lau, dafür muss nix gebaut, erforscht, niemandem was verboten werden. Und wer immer noch meint, dass er sowas braucht (oder es wirklich braucht) der bezahlt eben für das mehr an Emissionen und mit den Mitteln stellt man dann was sinnvolles an (ich weiß, das klappt nicht immer).

Auch die Behauptung, dass ja nirgendwo was passiert stimmt doch nicht. Wir ruhen uns auf einem Status Ende 90er/Anfang 2000er aus. Haben aber nicht bemerkt, dass selbst China (und die sind ja nun nicht als Umweltsaubermänner bekannt) uns im Bereich Solarstrom überholt hat, auch die USA machen - trotz seltsamer Bundespolitik - im kleinen viel mehr als wir hier - gegen z.B. Kalifornien stinken wir ab - Kalifornien hat 2018 Kyoto erfüllt (d.h. Emissionen auf das Niveau von 1990 zu senken) - wogegen wir das Ziel wohl auch 2030 noch verfehlen werden.

Sprich - die anderen machen - ob nun genug oder noch nicht muss man im Einzelfall prüfen - aber es sind weit mehr auf dem Weg als "Niemand". Und was wir dabei oft vergessen - grade am Stammtisch - das ist ein Markt - ein Markt in dem wor ohne Not unsere Kompetenzen weggeworfen haben und wenn wir nicht aufpassen bald zu denen gehören, die Zahlen aber nicht mehr mitverdienen. Wir vertuen hier mächtig Chancen. Warum? Weil man niemanden verschrecken will?

LG Kester

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 25. Juni 2019 um 15:17:11 Uhr:


Ist ja mein Reden... Lustig an der Sache ist ja auch der Umstand, dass viele hochmotorisierten Fahrzeuge, die nicht unter die Kategorie SUV fallen, weit mehr Dreck rausblasen, wenn sie Vollgas über die Bahn heizen. ...

wäre ganz einfach zu lösen:

alle Fahrzeuge, die bei 180 km/h = wenn der Luftwiderstand zuschlägt
(bzw. bei einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von unter 200 km/h bei 90% der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit)
mehr als 1x,y Liter/100 km verbrauchen bekommen ein 120 km/h-Tempolimit

wobei der Grenzwert (differenziert für Diesel und Benziner) so zu wählen ist, dass "normale" Pkw (C- und E-Klasse, 3er und 5er BMW mit "normaler" Motorisierung) und Vertreterkombis (Passat usw.) darunter liegen ...

Ergebnis:
jeder kann frei entscheiden, ob er (mäßige) Geländegängigkeit/hohe Sitzposition/im Sprinter: Ladefläche für 3 bis 5 Europaletten/V8-Sound/usw. will ODER ob er ein flotteres/"sportliches" Auto will!

Zitat:

@camper0711 schrieb am 25. Juni 2019 um 16:41:01 Uhr:


wobei der Grenzwert (differenziert für Diesel und Benziner) so zu wählen ist, dass "normale" Pkw (C- und E-Klasse, 3er und 5er BMW mit "normaler" Motorisierung) und Vertreterkombis (Passat usw.) darunter liegen ...

Na Du ganz ehrlich, die Aussage spricht aber allein schon Bände...

Jetzt gehörst Du scheinbar zu der Klientel, die ein halbwegs normales Auto mit normaler Motorisierung fahren. Das ist soweit ja okay, aber nun muss sich jeder nach Deinem eigenen Gutdünken richten? Der Nächste kommt dann und brezelt das Ganze auf einen VW Up runter - weil ihm so ein Elefantenturnschuh halt auch ausreicht.

Ich denke, Deine Überlegungen dahingehend sind dann doch etwas fehlerbehaftet.

Da wäre ich doch glatt dafür, Volksentscheide zu wichtigen Themen einzuführen, denn der Mehrheit Willen ist nach wie vor die beste Art von Demokratie. Da muss der Einzelne dann eben zurückstehen - und das berechtigter Weise...

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