Reifenverschleiß
Hallo zusammen,
habe bei meinem 220D einen sehr hohen Reifenverschleiß festgestellt:
- Reifenwechsel bei ca. 45.000 km. 2/3 Autobahn, 1/3 Landstraßen
-18" Standard Hankook Sommerreifen
- Normales Fahrwerk
Siehe Bild:
Vorderreifen liegen links und rechts außen: beidseitig extrem einseitiger Profil-Verschleiß auf den Außenkanten
Hinterreifen in der Mitte: beidseitig gleich-artiger Profilverschleiß, weniger stark ausgeprägt
Erste Aussage MB:
Es gibt ja jetzt mehr Kreisverkehre in Europa, als früher....
(Zu) zügige Kurvenfahrten...
Maßnahme:
-Fahrwerkvermessung
-Spur an der Vorderachse eingestellt (lag innerhalb Fertigungstoleranz)
-Maßgabe, die Reifen mal nach 20T km von vorne nach hinten zu tauschen....(KEIN Kommentar)
Gewicht: 1845 kg
Vergleich: Hyundai i40 (1600kg), Vorderradantrieb, Hankook Reifen 18" 140.000 km Laufleistung bei gleicher Fahrweise
Wer hat gleiche Erfahrungen bzgl. Verschleiß gemacht?
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
also wer die Yokohama-Reifen drauf hat (so wie ich auch), der muss mal genau auf das Profil schauen.
Bei diesen Reifen ist im äußeren Bereich (also die äußeren Profilblöcke) das Profil viel weniger tief ausgeschnitten als daneben.
Habe mich diesbezüglich auch schon aufgeregt. Außen noch 1.8mm, daneben gut 5,5mm.
Reifen sind jetzt 12000KM drauf (bei sehr schonender Fahrweise). Alles gleichmäßig abgefahren.
Liegt also nicht an der Spur oder sonstigen Einstellungen, liegt ausschließlich am Reifen.
Es ist schon verwunderlich, was für einen Schrott Mercedes da einkauft und montiert.
Resultat:
Neue Reifen sind fällig, obwohl diese noch - abgesehen von den äußeren Profilblöcken - sehr gut sind.
Für mich ist klar, Yokohama nie mehr.
69 Antworten
Zitat:
@Timothy Truckle schrieb am 9. November 2016 um 14:59:12 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 [url=http://www.motor-talk.de/forum/reifenverschleiss-
Jetzt aber mal Tacheles. Was soll denn diese "erhöhte Längskraft" sein?Gut - Tacheles!
Belese dich einfach mal selber bzw. versuche selber dir das Wissen anzueignen - hier einen Link, damit es für den Anfang nicht zu schwer wird...Link - 2 Klicks; 1. Suchergebnis
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man man man
tiny
Der Kammscher Kreis gibt genau den von mir geschilderten physikalische Zusammenhalt bei 2-Rad und 4-Rad angetriebenen Fahrzeugen wieder. Daher fliegen 2-Rad getrieben Fahrzeuge bei gleichen Längskraftvortrieb eher ab. Physik kann man nicht überlisten. Nimm mal das Physikbuch zur Hand und studiere das Reibgesetz. Aus dem ist der Kammsche Kreis entstanden.
Leider nur theoretisch richtig.
Bei einem heckgetriebenen Fahrzeug bricht beim Beschleunigen in einer glatten Kurve das Heck (angetriebene Räder) aus - beim Allrad Heck und Front (dito angetriebene Räder). Ein ausbrechendes Heck kann man mit Gas wegnehmen und gegenlenken sehr gut korrigieren, weil die (nichtgetriebenen) Vorderräder noch Seitenführungskräfte haben. Ein Allrader bricht in der selben Situation mit allen 4 Rädern aus - und das ist schwieriger zu korrigieren.
Wie schon geschrieben - es wurde schon so mancher im 4x4 überrascht, als die Karre in der Kurve kplt rausrutschte. Physik kann man nicht überlisten - hast du selber sehr gut erkannt; auch nicht mit Allrad.
tiny
Das, was Du beschreibst, passiert bei den Allrad angetriebenen Fahrzeugen aber dann bei höherer Geschwindigkeit, als bei 2-Rad angetriebenen Fahrzeugen. Die Physik ist Gesetz, da kommt man um die Reibkraft, die der Reifen in Abhängigkeit der Radlast aufbaut, nicht rum. Es kann schon sein, dass ausbrechende Allradler schwerer einzufangen sind, das zweifle ich nicht an, da es bestimmt sehr abrupt kommt und das Fahrzeug über beide Achsen ausbricht. Jedoch Deine Aussage, dass sie eher ausbrechen ist nach dem Gesetz der Physik einfach falsch!
Worüber wird denn hier geredet? Das Thema war ob Allradler die Reifen mehr abnutzen und nicht wer, wann ausbricht und wie das einzufangen ist.
Oder driftet ihr im Alltag alle zum Supermarkt? DAS würde dann nämlich auch den Reifenverschleiß erklären 😉
Nee das Thema war durch die falsche Aussage abgedriftet.
Der Reifenabrieb wurde bei meinen 245/45R16 Rädern durch die Breite der Reifen beim scharf Einlenken verursacht. Aussage der NL MB.
Das kann ich irgendwie nicht glauben. 225 ist ja eine gängige Breite bei allen Herstellern in diesem Segment. Wenn dem so wäre, dann wäre das ja ein Massenphänomen und man würde viel mehr darüber hören.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 9. November 2016 um 21:13:03 Uhr:
Das kann ich irgendwie nicht glauben. 225 ist ja eine gängige Breite bei allen Herstellern in diesem Segment. Wenn dem so wäre, dann wäre das ja ein Massenphänomen und man würde viel mehr darüber hören.
Ja sorry mein Irrtum gemeint war 245/45R16 ... das kam von der vorherigen OT-Diskussion.
Auch wenn die Diskussion um den Kammschen Kreis vielleicht OT ist, möchte ich mich dazu äußern:
Finger weg davon, wenn man es nicht wirklich versteht, sowohl in der Praxis, als auch in der Theorie.
Richtig ist, die resultirende Kraft, also die Summe aus Längs- und Querbeschleunigung determiniert die übertragbare Kraft ( wozu dann mehrere Faktoren beitragen, z.B. Strassenzustand, Aufstandsfläche, Profiltiefe, Elasitizät der Reifen ...
Richtig ist dann auch, sollte man die optimal mögliche Längsbeschleunigung eines Allraders nutzen, ( die über den Werten für ein einachsgetriebens Fahrezug liegen [von den Feinheiten des Unterschieds zwischen Front- und Hecktriebler mal abgesehen] ist die übertragbare Seitenkraft geringer als bei einem Fahrzeug mit Einachsantrieb, da die Resultierende gemäß der Ceteris Paribus Klausel gleichbleibend ist.
Bei gleicher Längsbeschleunigung ergeben sich daraus allerdings höhere Seitenführungskräfte bei einem Allrad-Fahrzeug.
Hoffe, ich konnte etwas zum Verständnis beitragen - und nochmal mein Appell, wer es nicht permanent übt, sollte die Finger vom Grenzbereich lassen, unbeeinflusst vom Antriebskonzept.
LG
Rortzunge
Zitat:
@Rotzunge schrieb am 9. November 2016 um 21:48:08 Uhr:
Bei gleicher Längsbeschleunigung ergeben sich daraus allerdings höhere Seitenführungskräfte bei einem Allrad-Fahrzeug....
Wieso? Wenn die Längsbeschleunigung und die Haftung gleich sind, verbleibt die Seitenführungskraft als letzte Variable. Wieso sollte diese bei 4WD größer sein als bei 2WD?
Weil die gleiche Antriebskraft auf 4 Räder verteilt wird und damit deutlich geringer als bei 2-Rad Antrieb ist. Die Antriebsreibung verteilt sich auf 4 Räder und nicht auf nur zwei.
Dabei bleibt mehr Reserve für die Seitenführungskraft.
Zitat:
@_Tuono_ schrieb am 9. November 2016 um 22:10:56 Uhr:
Weil die gleiche Antriebskraft auf 4 Räder verteilt wird und damit deutlich geringer als bei 2-Rad Antrieb ist. Die Antriebsreibung verteilt sich auf 4 Räder und nicht auf nur zwei.
Das mag ja sein, aber was hat das mit der Frage zur Seitenführungskraft tun?
Eine Übertragung von Antriebskraft reduziert die verbleibende Haftung für Seitenführungskräfte. Dabei ist es völlig egal ob die Kraft auf eine Achse oder auf zwei Achsen abgegeben wird.
Richtig ist, dass die Gesamtkraftverteilung bei Allradfahrzeugen verbessert wird.
Falsch ist, dass dadurch eine höhere Seitenführungskraft generiert wird.
Ciao
@ holger 2000
Vollkommen richtig, deine Schlussfolgerung. Aufgrund des von Tuono zutreffend dargestellten Sachverhalts ist der Durchmesser des Kammschen Kreises beim Allrader (pro Rad) [und nur darum geht es] aber größer als beim Einachser.
Gegenfrage: Warum sollten identische Reifen beim Allrader eine geringere Kraft (resultierende) übertragen können, als beim Einachs-getriebenen Fahreug ??
LG Rotzunge
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 9. November 2016 um 22:24:15 Uhr:
Zitat:
@_Tuono_ schrieb am 9. November 2016 um 22:10:56 Uhr:
Weil die gleiche Antriebskraft auf 4 Räder verteilt wird und damit deutlich geringer als bei 2-Rad Antrieb ist. Die Antriebsreibung verteilt sich auf 4 Räder und nicht auf nur zwei.
Das mag ja sein, aber was hat das mit der Frage zur Seitenführungskraft tun?
Eine Übertragung von Antriebskraft reduziert die verbleibende Haftung für Seitenführungskräfte. Dabei ist es völlig egal ob die Kraft auf eine Achse oder auf zwei Achsen abgegeben wird.
Richtig ist, dass die Gesamtkraftverteilung bei Allradfahrzeugen verbessert wird.
Falsch ist, dass dadurch eine höhere Seitenführungskraft generiert wird.Ciao
Da liegt Dein Trugschluss, bei gleicher Antriebskraft nach vorne hat man bei 4 angetriebenen Rädern mehr Reserve für die Seitenhaftung aller vier Räder als bei 2 angetriebenen Rädern. Denn Längsreibung und Querreibung in Summe sind durch den Reibwiderstand der Räder durch Radlast und Reibbeiwert begrenzt.
Je weiter wir hier diskutieren entfernen wir uns vom eigentlichen Thema. Zudem denke ich, dass wir verschiedene Beispiele im Kopf haben und daher von verschiedenen Szenarien reden, die nicht vergleichbar sind.