Reifenplatzer bei 260km/h. Warum?
Heute Nacht hatte ich Glück. Bei 260kmH auf der A9 erschien plötzlich die Displaymeldung "Reifendruckverlust" und sofort danach "schwamm" und "holperte" ich über 2-3 Spuren um auf der Standspur zum stehen zu kommen.
Weiter ist nichts passiert, weder mir noch dem Fahrzeug.
An alle Zweifler und Gegner der RFT Reifen, ohne die würde ich euch jetzt hier wohl nicht schreiben können.
Was allerdings unklar ist: Warum ist der hintere linke Reifen an der Innenflanke geplatzt? Ich gehe davon aus, dass der Riss nicht vom ersten Moment an so lang war wie auf den Bildern, sondern sich erst durch das "Ausrollen", von 260 auf 0, vergrößert hat. Aber woher kommt der ursprüngliche Schaden?
Ich fahre das Auto als Einziger, kein weiterer Fahrer. Außer in der Werkstatt... .
Ich bin mir sicher, dass ich nirgendwo hängen geblieben oder drüber gefahren bin, auch nicht in den vergangenen neun Wochen seit ich den Wagen neu bekommen habe.
Da jedoch die Spurtreue von Anfang an nicht so das Gelbe vom Ei war, habe ich den Wagen vor zwei Wochen bei ca. 11.000km vermessen und einstellen lassen. Danach war es ein perfektes Fahrgefühl. Nachträglich betrachtet habe ich eben folgendes festgestellt: Auf dem Protokoll fällt das hintere linke Rad schon ein wenig auf, es ist allerdings noch innerhalb der Toleranzen. Ich kenne mich damit nicht aus, darum die Frage an euch, ist das so in Ordnung?
Die Reifen (Ich habe zur Sicherheit den Rechten auch gleich wechseln lassen) gehen nun zur Untersuchung und Garantieanfrage nach München. Eventuell ist es ja ein Fehler am Reifen gewesen.
Davon ausgehend, dass dabei nichts rauskommen wird, stelle ich mir die Frage: Könnte es an der vor 4.000km vorgenommenen Achseinstellung liegen?
Mal ganz extrem übertrieben gesagt, wenn ich die Reifen nach innen stelle und noch viel Sturz einstelle, rollt ja im Wesentlichen die innere vordere Kante auf der Fahrbahn. Kann das einen derartigen Schaden hervorrufen?
Hat dazu jemand eine Idee?
Ich will einfach sicher wissen, woher das kam. Sonst fährt in Zukunft immer die Ungewissheit mit, kann das wieder passieren?
Fahrzeug: M550d G31, Adaptives M Fahrwerk prof., Integral-Aktiv-Lenkung, HA: Good Year Eagle F1 Asymetric 3, mit Stern, RSC, MOE in 275 / 30 R 20 97Y, mit 2,8 Bar kalt.
Danke
Jacky
Beste Antwort im Thema
Ich klinge gleich wie ein grüner Oberlehrer. Bin ich nicht. Ich möchte einen Beitrag zum Thema leisten.
Seit meinem F11 aus 2011 fahre ich nicht mehr schneller als 120-140km/h. Egal, welches Auto ich hatte, ich bin stets die 3 Jahre Leasing mit je einem Satz Sommer-/Winterreifen ausgekommen und musste auch bei keinem Wagen vor der Rückgabe neue Bremsscheiben haben. Bestimmt bin ich kein Opa oder Verkehrshindernis, in meiner Freizeit bin ich Fallschirmspringer. Denn "need for speed" auf der AB habe ich nicht mehr, weil nur noch Vollpfosten unterwegs sind. Selbst bei total leerer Piste ist irgendwann ein Depp links unterwegs.
Selbst meinen fetten XC90 fahre ich so mit 7,2l, den anstehenden G31 werde ich mit um die 6l bewegen. Es spart Nerven, Geld und vielleicht einen fetten Unfall, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Reifenplatzer. Es mag auch Leben retten. Wir sind die letzten, die sich mit 6-Endern und unbegrenzter Freiheit auf der AB bewegen.
Diese Diskussion wird künftig nur noch im Rennställen geführt denke ich. Warum das vielleicht gut ist, kann man an diesen Statistiken ablesen.
Ich kann jeden verstehen, der Bock auf PS und Speed hat und auf die Tube drückt. Für 260 auf der Piste fehlt mir mittlerweile das Verständnis. Beim Fallschirmspringen sagt man, dass Höhe Leben ist. Übertragen auf den Asphalt gilt das für Geschwindigkeit. Fahrt nicht mehr so irre schnell, dann ist der Reifen auch egal 😉 Wenn Ihr Gummi gebt, wünsche ich Euch natürlich dennoch viel Spaß und einen Schutzengel!
Jetzt dürft Ihr mich zerlegen, stehe ich drüber 🙂
166 Antworten
Zitat:
@BMW-e61-f11 schrieb am 11. Oktober 2020 um 18:48:47 Uhr:
@afis Danke für die Info mit der Garantie! Dann hatte ich das mit der Garantie falsch verstanden.Musste selber noch nie Garantie wahrnehmen und dachte, dass BMW bei Schadensfällen am xDrive genau auf die Bereifung schaut. Ist mir jetzt neu, dass BMW die Reparatur von xDrive Schäden auch dann ohne Probleme übernimmt, wenn man keine Stern-Reifen in der Garantiezeit fährt.
Sie müssen es! Ein Stern auf den Reifen wäre genauso, wie wenn man sagen würde, wir geben nur Garantie mit Reifen von Marke x, aber nicht mit Reifen der Marke y. Das geht nicht und würde bei keinem Gericht durchkommen.
PS: Und nebenbei bemerkt, wenn man von der Gebrauchtwagengarantie absieht, dann gibt es bei BMW eine Gewährleistung 😉
Technisch ist das eigentlich ganz einfach, bei identischer Groesse ist das Reifenmodell egal. Identische Reifen in der gleichen Groesse haben innerhalb der Toleranzen immer den gleichen Abrollumfang. Bei Mischbereifung haben gleiche Reifenmodelle in unterschiedlichen Groessen unter Umständen unterschiedliche Abrollumfaenge. Deswegen haben die einige Modelle frei gegeben bei denen die Abrollumfaenge in den Groessen der Mischbereifung übereinstimmen.
Von daher, haette ich xDrive wuerde fuer mich keine Mischbereifung in Frage kommen.
Im Kleingedruckten der EuroPlus Garantie steht:
"Nicht von der Garantie gedeckt sind ferner folgende Schäden:
Folgeschäden: Ein Schaden an einem Bauteil, das von der Garantie abgedeckt ist verursacht durch einen Schaden an einem Bauteil das nicht von der Garantie abgedeckt ist".
Das verstehe ich in der Praxis wie folgt: Wenn jemand in der Garantiezeit Reifen aufzieht, die nicht von der Garantie durch den Verkäufer abgedeckt sind, diese während der Fahrt einen Schaden bekommen und in Folge darauf das xDrive einen Schaden erleidet, dann greift die Garantie nicht.
Weiterhin könnte ein Gutachter immer auf die Folgerung kommen, dass Nicht-Stern-Reifen zu xDrive Schäden geführt haben.
Für die Praxis bedeutet das, dass auch die Reifen von BMW mit der 3 jährigen Garantie gekauft sein sollten. So wie ich es verstanden habe, scheint BMW aber mittlerweile auch Nicht-Stern-Reifen für G30/G31 anzubieten, die von der Garantie abgedeckt sind. Somit wäre nicht der Stern am Reifen sondern die durch den Verkäufer abgedeckte Garantie der Reifen entscheidend.
Oder habe ich das Kleingedruckte falsch interpretiert?
Weiter steht in den Garantiebedingungen:
"Für die Prüfung und Abwicklung garantiepflichtiger Schäden ist der Garantiegeber zuständig"
Für die Praxis verstehe ich es so, dass der Gutachter immer von BMW oder einer BMW Werkstatt kommt (gemäß vom Kunden und Verkäufer unterschriebenen Vertrag).
Zitat:
@BMW-e61-f11 schrieb am 11. Oktober 2020 um 21:42:32 Uhr:
Im Kleingedruckten der EuroPlus Garantie steht:"Nicht von der Garantie gedeckt sind ferner folgende Schäden:
Folgeschäden: Ein Schaden an einem Bauteil, das von der Garantie abgedeckt ist verursacht durch einen Schaden an einem Bauteil das nicht von der Garantie abgedeckt ist".Das verstehe ich in der Praxis wie folgt: Wenn jemand in der Garantiezeit Nicht-Stern-Reifen aufzieht, diese während der Fahrt einen Schaden bekommen und in Folge darauf das xDrive einen Schaden erleidet, dann greift die Garantie nicht.
Weiterhin könnte ein Gutachter immer auf die Folgerung kommen, dass Nicht-Stern-Reifen zu xDrive Schäden geführt haben.
Für die Praxis bedeutet das, dass auch die Reifen von BMW mit der 3 jährigen Garantie gekauft sein sollten. So wie ich es verstanden habe, scheint BMW aber mittlerweile auch Nicht-Stern-Reifen für G30/G31 anzubieten, die von der Garantie abgedeckt sind.
Oder habe ich das Kleingedruckte falsch interpretiert?
Wenn du einen Reifenplatzer hast und du dadurch gegen einen Baum fährst, bekommst du nichts von BMW. Wenn du mit einem Stern-Reifen im ersten Jahr einen Platzer hast und das Selbe passiert, kannst du mit BMW streiten. Aber einen neuen Reifen kriegst du sicher (im 1. Jahr). Im 2. Jahr, 75% des Reifens bzw. der Reifenkosten und im 3. Jahr 50%. Exklusive Montage natürlich. Die Regeln gelten ab Q2 2020.
Grundsätzlich gilt weiter:
Ob mit Stern oder ohne Stern, das hat keine Auswirkungen auf die BMW Garantie / Gewährleistung des Fahrzeugs, solang die Reifen zugelassen waren und den StVO entsprechen. Hatte es auch noch nie. Die gleichen Gerüchte halten sich bei Mercedes und Porsche auch beharrlich. Und kein Vertragshändler oder Niederlassung hat ein Interesse daran, dies aus der Welt zu räumen. Die wollen alle ihre teuren Reifen verkaufen.
Es gibt kein BMW Dokument, worin vorgeschrieben wird, dass man Stern-Reifen fahren muss um die Garantie bzw. Gewährleistung zu behalten.
Zitat:
@BMW-e61-f11 schrieb am 11. Oktober 2020 um 21:42:32 Uhr:
Weiterhin könnte ein Gutachter immer auf die Folgerung kommen, dass Nicht-Stern-Reifen zu xDrive Schäden geführt haben.[...]
Oder habe ich das Kleingedruckte falsch interpretiert?
Nein, das bedeutet es nicht! Es bedeutet, dass wenn du z.B. die falsche Reifengröße aufziehst und deswegen ein Schaden entsteht, oder wenn du z.B. bei einem Allradler hinten neue und vorne alte Reifen aufziehst und so aufgrund des Profiltiefenunterschieds ein Schaden am xDrive erfolgt, der Schaden ggf. nicht abgedeckt wird, weil selber verursacht.
Nur am Rande: Bei 4 der letzten 5 BMW (davon 2 von 3 bei mir, sowie 2, die aktuell in der Familie gefahren werden) waren bei Auslieferung KEINE Reifen mit Stern drauf. Einer davon übrigens ein Allradler. Nur bei meinem M140i (sDrive) waren Bridgestone Potenza S001 mit * bei Auslieferung drauf.
@afis, interessant, dass bei Euch BMW Reifen ohne Stern ausgeliefert hat!
@BMW-e61-f11
Du scheinst es nicht verstehen zu wollen: BMW schreibt die * Reifen nicht vor. Es ist lediglich eine Empfehlung.
Die * Reifen sind auch nicht "genauer", sondern nur anders abgestimmt.
Zitat:
@OCRAMW schrieb am 11. Oktober 2020 um 22:02:28 Uhr:
Zitat:
@BMW-e61-f11 schrieb am 11. Oktober 2020 um 21:42:32 Uhr:
Im Kleingedruckten der EuroPlus Garantie steht:"Nicht von der Garantie gedeckt sind ferner folgende Schäden:
Folgeschäden: Ein Schaden an einem Bauteil, das von der Garantie abgedeckt ist verursacht durch einen Schaden an einem Bauteil das nicht von der Garantie abgedeckt ist".Das verstehe ich in der Praxis wie folgt: Wenn jemand in der Garantiezeit Nicht-Stern-Reifen aufzieht, diese während der Fahrt einen Schaden bekommen und in Folge darauf das xDrive einen Schaden erleidet, dann greift die Garantie nicht.
Weiterhin könnte ein Gutachter immer auf die Folgerung kommen, dass Nicht-Stern-Reifen zu xDrive Schäden geführt haben.
Für die Praxis bedeutet das, dass auch die Reifen von BMW mit der 3 jährigen Garantie gekauft sein sollten. So wie ich es verstanden habe, scheint BMW aber mittlerweile auch Nicht-Stern-Reifen für G30/G31 anzubieten, die von der Garantie abgedeckt sind.
Oder habe ich das Kleingedruckte falsch interpretiert?
Wenn du einen Reifenplatzer hast und du dadurch gegen einen Baum fährst, bekommst du nichts von BMW. Wenn du mit einem Stern-Reifen im ersten Jahr einen Platzer hast und das Selbe passiert, kannst du mit BMW streiten. Aber einen neuen Reifen kriegst du sicher (im 1. Jahr). Im 2. Jahr, 75% des Reifens bzw. der Reifenkosten und im 3. Jahr 50%. Exklusive Montage natürlich. Die Regeln gelten ab Q2 2020.
Grundsätzlich gilt weiter:
Ob mit Stern oder ohne Stern, das hat keine Auswirkungen auf die BMW Garantie / Gewährleistung des Fahrzeugs, solang die Reifen zugelassen waren und den StVO entsprechen. Hatte es auch noch nie. Die gleichen Gerüchte halten sich bei Mercedes und Porsche auch beharrlich. Und kein Vertragshändler oder Niederlassung hat ein Interesse daran, dies aus der Welt zu räumen. Die wollen alle ihre teuren Reifen verkaufen.Es gibt kein BMW Dokument, worin vorgeschrieben wird, dass man Stern-Reifen fahren muss um die Garantie bzw. Gewährleistung zu behalten.
Moin,
die Montage ist / war bei mir inklusive!
Zitat:
@sPeterle schrieb am 11. Oktober 2020 um 19:29:14 Uhr:
Technisch ist das eigentlich ganz einfach, bei identischer Groesse ist das Reifenmodell egal. Identische Reifen in der gleichen Groesse haben innerhalb der Toleranzen immer den gleichen Abrollumfang. Bei Mischbereifung haben gleiche Reifenmodelle in unterschiedlichen Groessen unter Umständen unterschiedliche Abrollumfaenge. Deswegen haben die einige Modelle frei gegeben bei denen die Abrollumfaenge in den Groessen der Mischbereifung übereinstimmen.Von daher, haette ich xDrive wuerde fuer mich keine Mischbereifung in Frage kommen.
Interessant.
Mein 540d xdrive soll direkt mit Mischbereifung ausgeliefert werden
BMW kann (und wird) niemandem vorschreiben, Reifen mit *-Markierung zu wählen. Hier wird schlicht und ergreifend mit Angst Geschäft gemacht, und das Ganze sehr erfolgreich, wie hier im Forum, mal wieder, bewiesen wurde.
Ich bin wirklich immer wieder zutiefst beeindruckt, wie sich vermeintlich erwachsene und erfolgreiche Menschen so leicht an der Nase herumführen lassen... das ist nicht böse gemeint, nehmt es mir also bitte nicht persönlich - aber ich finde es einfach erschreckend.
Stermarkierung mit Garantie und/oder Gewährleistungsansprüchen in Verbindung zu bringen ist Quatsch.
Sternmarkierung mit Kulanzverhaltens seitens BMW zu hinterfragen kann jeder selbst entscheiden ob sinnvoll oder nicht. Offizielle Stellungnahme seitens BMW (nicht der Niederlassung) gibt es hierzu meines Wissens nicht.
Meistens sind es die Händler selber, die bei Garantie- resp. Kulanz Reparaturen kreative Ausreden bringen.
Solche Aufträge sind nicht sehr interessant.
Bei Schäden am VTG würde ich halt die ausgelieferten reifen mit Stern aufziehen und gut ist.
Zitat:
@OCRAMW schrieb am 11. Oktober 2020 um 22:02:28 Uhr:
Zitat:
...Wenn du mit einem Stern-Reifen im ersten Jahr einen Platzer hast und das Selbe passiert, kannst du mit BMW streiten. Aber einen neuen Reifen kriegst du sicher (im 1. Jahr). Im 2. Jahr, 75% des Reifens bzw. der Reifenkosten und im 3. Jahr 50%. Exklusive Montage natürlich. Die Regeln gelten ab Q2 2020...
Was genau bedeutet das denn bitte nun für mich?
Den ersten Reifenplatzer hätte ich bezahlt bekommen müssen? Goodyear hat ja abgelehnt, also greift jetzt die BMW Reifengarantie?
Den jetzigen, zweiten Reifenplatzer auch?
Aber wenn, dann ja wohl nur den einen zerstörten Reifen? Die anderen Drei, die ich ja wegen xDrive/VTG nun auch tauschen muss, zahle ich selber?Oder:
Bekomme ich den Ersten nicht bezahlt, weil meine Erstzulassung (17.03.2020) in Q1 2020 war, den Zweiten bekomme ich aber, da der Reifen in Q2 2020 gekauft wurde?
...und was ist mit der Felge? Die hat diesmal auch etwas abbekommen.
Wie geht das denn nun richtigerweise für mich weiter?
Jacky