Reifenkontrolle in Italien
Hallo,
wie rigoros findet die Reifenkontrolle in Italien statt? War jemand vor kurzem in Italien und hat Erfahrung?
Mir geht es nicht darum, ob die neue Regelung sinnvoll ist. Dazu habe ich schon andere Beiträge gelesen. Ich fahre nächste Woche nach Mailand und wieder zurück und möchte wissen, ob sie jetzt durch die neue Regelung viele Autos schon an der Grenze rausfischen und die Reifen kontrollieren oder ob man da eher gelassen sein kann?
Ich habe nämlich zwei Allwetter-Reifen, bei denen der Geschwindigkeitsindex niedriger ist als im Fahrzeugschein angegeben und soweit ich weiß wäre das schon ein Grund, das man bei einer Kontrolle ein Bußgeld bezahlen muss.
Gruß
134 Antworten
Genau diese Formulierung führt zu Pressemitteilungen, daß in Italien im Sommer nicht mit Winterreifen gefahren werden dürfe – wie das hier auch in der Titelfrage von der kommunalen Polizei von Verona gefragt wird.
Gomme invernali: vietato usarle in estate? | Polizia Locale - Comune di Verona
Die Formulierung (1) muß andersrum sein: nicht "in den Sommermonate darf nicht mit WR/GJR gefahren werden, die den SI nicht erreichen" (da dies implizieren würde, daß Winterreifen generell unterhalb des SI montiert werden – was aber eigentlich nicht der Normalfall der Fahrzeugzulassung ist), sondern "Nur in den Wintermonaten darf auch mit WR/GJR gefahren werden, die den SI nicht erreichen" (was natürlich – aber nur indirekt – beinhaltet, daß dies im Sommer nicht erlaubt ist). So lautet auch die gesetzliche Regelung – der Hinweis auf den Sommer ist nur eine (natürlich auf der Hand liegende) Interpretation für deren Anwendung. Prämisse ist: "Aufgezogene Reifen müssen mind. den SI gem. Papieren erreichen". Von letzterem wird im Winter eine Ausnahme gemacht – die im Sommer nicht gilt – und nicht "WR dürfen generell unterhalb SI montiert werden (und nun im Sommer nicht (mehr))".
Zitat:@salieridai schrieb am 11. Juni 2025 um 00:55:24 Uhr:
Meiner Meinung nach gibt es da keine gescheite Begründung für, daher erachte ich das als Abzocke.
Leider ist das den 1.700€ egal, ob sie „abgezockt“ oder rechtmäßig bezahlt werden müssen 😂
Das hat gar nichts mit Abzocke zu tun. Man kann das doch ganz einfach umgehen - weder muss man mit den falschen Reifen nach Italien fahren, noch muss man überhaupt nach Italien fahren. Diese Diskussion über Sinn oder Unsinn ist doch völlig uninteressant. Das sind die Spielregeln = an die muss sich gehalten werden. Wird man sicher erwischt? Wohl nicht, es wird wohl keine flächendeckende Reifenkontrolle bei Einreise geben (dann würde ich das mit der Abzocke evtl noch halbwegs verstehen). Ich bin auch bisher nie in Italien kontrolliert worden. Wenn, ja WENN man denn aber mal in einer Kontrolle landen sollte ... dann sollten besser die richtigen Reifen auf dem Wagen sein, das wird sicher so "im Vorbeigehen" mit kontrolliert. Oder wenn man als Falschparker identifiziert wird ist es bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs kein Problem die Reifen mit zu erfassen.
Jetzt muss jeder wissen, was er draus macht. Risiko kalkulieren und mit den falschen Reifen nach Italien - oder eben nicht.
Genau, mir ist es auch unverständlich, weshalb ich in einer 30er-Zone vor Schulen, in old Germany, auch Sonntags, während der Ferien und an Feiertagen, an denen noch niemals Schulbetrieb war, nicht schneller fahren darf.
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Zitat:
@CivicTourer schrieb am 11. Juni 2025 um 12:42:56 Uhr:
Das hat gar nichts mit Abzocke zu tun. Man kann das doch ganz einfach umgehen - weder muss man mit den falschen Reifen nach Italien fahren
Abzocke = salopp überhöhte Preise verlangen, Bauernfängerei, Wucher
Bußgeld von 419,00 bis 1682,00 Euro und Entzug des Fahrzeugscheins = überhöhte Preise, und Entzug des Fahrzeugscheins 😤🚮
Falsche Reifen? Nach EU-Recht nicht...
, noch muss man überhaupt nach Italien fahren.
Das ist die Konsequenz, die ich auch wählen würde
Zitat:
@ipthom schrieb am 11. Juni 2025 um 12:05:30 Uhr:
Zitat:@salieridai schrieb am 11. Juni 2025 um 00:55:24 Uhr:
Leider ist das den 1.700€ egal, ob sie „abgezockt“ oder rechtmäßig bezahlt werden müssen 😂
Die Konsequenz, die ich daraus ziehe ist, dass ich einfach nicht nach Italien fahren werde. Sollen ihnen die 1700 Euro im Hals stecken bleiben. Auch wenn mein Fahrzeug die vorgeschriebene Bereifung hat. Solche Staaten lehne ich grundsätzlich ab.
Dieses Gehabe von "Es ist das Gesetz, daher muss man sich dran halten" ist absoluter Mumpitz.
Wenn mein Auto bauartbedingt bspw. nur 220km/h fährt, dann ist es schlichtweg EGAL, welcher Speed Index im Fahrzeugschein steht. Solange der Wagen auf Reifen steht, die 220km/h aushalten, ist aus technischer Sicht alles in Ordnung, und darauf sollte es ankommen.
Abgesehen davon ist in Italien eh bei 130km/h Schluss, was es noch lächerlicher macht.
Zitat:@salieridai schrieb am 11. Juni 2025 um 15:58:25 Uhr:
Dieses Gehabe von "Es ist das Gesetz, daher muss man sich dran halten" ist absoluter Mumpitz.
So kann man sich die Welt auch zurecht „erklären“ - das wusste schon Pippi Langstrumpf, wie das geht: Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 11. Juni 2025 um 12:42:56 Uhr:
Das hat gar nichts mit Abzocke zu tun.
Na ja, wenn Italien im Alleingang Reifen für illegal erklärt, die im Rest der EU legal sind, hat das schon einen üblen Beigeschmack. Und wenn es dann noch technisch gesehen unsinnig ist...
Falsch – die Gewährung der Erlaubnis, Reifen zu fahren, die nicht den Fahrzeugzulassungsvorgaben entsprechen, ist kein EU-Recht, sondern eine Ausnahme von geltendem Recht, über das jeder Staat selbst entscheiden darf. Zudem ist eine Buße für einen Verkehrsregelverstoß prinzipiell nicht zu beanstanden – allenfalls deren Höhe. Jedoch ist auch der Umstand zu beachten, um was für eine Verletzung es hier geht. Formell geht es darum, das Fahrzeug in einen Zustand zu bringen (resp. damit herumzufahren), der eine Zulassung gar nicht erlauben würde (nämlich Reifen, die den geforderten SI nicht erfüllen). Denn ohne konforme Reifen ist eine Zulassung ausgeschlossen. Nach welchen Kriterien die Italiener ihre Vorschriften machen, ist ihnen überlassen – solange sie sich an internationales Recht halten. Hier geht es darum, eine eigentlich willkürlich gewährte Ausnahme einer grundlegenden Zulassungsvorschrift nicht mehr in bisheriger Form zu belassen, sondern die Ausnahme zeitlich einzuschränken. Von "Abzocke" kann hier keine Rede sein – anderswo wird das Fahrzeug sofort stillgelegt und darf erst dann weiterfahren, wenn es wieder in konformen Zustand ist (was in diesem Fall sehr wohl auch anwendbar ist).
Was für ein Geschwafel. Es geht vornehmlich um den Bezug auf den Eintrag des SI in der Zulassungsbescheinigung statt auf die bbH. Dafür gibt es überhaupt keinen sachlichen Grund.
Ob der Wert in der Zulassungsbescheinigung mit der bbH übereinstimmt oder nicht, ist hier nicht das Problem. LI und SI sind prinzipiell aufgrund der Angaben im Betriebshandbuch zu errechnen – und in den Fahrzeugpapieren hat dann eigentlich genau das zu stehen.
Wer zu Gast in einem Land ist, der muss sich auch an die Regeln halten, die da gefordert sind. Und wenn man sich nicht daran halten möchte, eben mit den Konsequenzen rechnen.
Jedes Land hat das Recht eigene Regeln zu machen und als Gast sollte man das akzeptieren. Wenn man das nicht möchte, bleibt man einfach weg.
Nur weil ich in Deutland offen mit einer Flasche Bier in der Hand rumlaufen darf, kann ich das noch lange nicht in jedem Land machen. Ob das USA (auch vor Trump) ist oder arabische Länder.
Auch in Europa hat jedes Land noch eigene Richtlinien/Gesetze/Verordnungen. Und man ist immer noch zu Gast in anderen Ländern und sollte auch somit den Regeln in dem Land Respekt erweisen.
Österreich hat bei Reifen die 4mm Regel für Winterreifen, Italien eben die Sommer-Vorschrift für den SI. Die Ausnahme von Deutschland muss eben nicht überall gelten. Die gibt es ja auch noch nicht soo lange. Ich würde mich nicht wundern, wenn auch andere Länder die Ausnahme, Sommerreifen unter den SI in den Papieren zu fahren nicht anerkennen.
Die Zulassung eines Autos in einem Land in der EU, erlaubt es zwar es in jedem anderen Land zu fahren, aber in den CoC Papieren sind die zugelassenen Reifen angegeben. Welche Länder davon Ausnahmen erlauben, muss man jeweils herausfinden, wenn man diese nutzen möchte.
Soweit ich weiß, wird in der EU kein Neuwagen mit Reifen ausgeliefert, bei dem andere Reifen als in den CoC Papieren zugelassen montiert sind.
Konsequent wäre auch in Deutschland, die Abweichung des SI zwangsweise in den Papieren nach Abnahme einzutragen. Dann wäre es geprüft und offiziell überall zugelassen.
Nebenbei sollte man die Autohersteller mal fragen, warum die teilweise viel zu hohe SIs in die Papiere schreiben. Ohne dieses, bräuchte man die ganze Diskussion erst gar nicht zu führen.
Zitat:
@kievit schrieb am 11. Juni 2025 um 23:50:52 Uhr:... Ich würde mich nicht wundern, wenn auch andere Länder die Ausnahme, Sommerreifen unter den SI in den Papieren zu fahren nicht anerkennen.
Freudscher Verschreiber? Mit Sommerreifen gibt's keine Ausnahmen, den SI nicht einhalten zu müssen; nur mit Winterreifen (und Ganzjahres-)
Nebenbei sollte man die Autohersteller mal fragen, warum die teilweise viel zu hohe SIs in die Papiere schreiben. Ohne dieses, bräuchte man die ganze Diskussion erst gar nicht zu führen.
Es sind nicht die Autohersteller, die die Werte in die Zulassungspapiere Schreiben – sondern die Behörden ... die dann eintragen, was bei der Prüfung vorhanden war – und nicht das, was. von jedem mit dem Handbuch errechnet werden kann.
Ich will im Sep. nach Italien.Darf ich Winterreifen aufziehen?😕
Zitat:
@mauritzki schrieb am 12. Juni 2025 um 06:20:27 Uhr:
Ich will im Sep. nach Italien. Darf ich Winterreifen aufziehen?😕
Ja – diese müssen aber mind. den Speed-Index einhalten, der in den Fahrzeugpapieren genannt ist.
Erst aber 15. Oktober und nur bis zum 15. Mai dürfen in Italien auch Winterreifen mit tieferem/niedrigerem Speed-Index als in den Fahrzeugpapieren genannt gefahren werden.
Bei Mißachtung (WR/GJR mit tieferem SI) drohen empfindliche Bußen. Sommerreifen mit niedrigerem SI sind nirgendwo zugelassen.