Reifendrucksensoren
Moin',
jetzt habe ich mal eine Frage.
Freitag hole ich meinen (fast) nagelneuen Zafira (EZ 01/17, km 3.900).
Auf dem Wagen sind Alus mit Sommerreifen. Ich habe vor, im Herbst auf Ganzjahresreifen umzurüsten und diese auf die bereits vorhandenen Felgen zu ziehen.
Müssen die eigentlich ja noch taufrischen Sensoren dabei gleich zwingend ersetzt werden ?
Habe noch nie Räder mit Sensoren gehabt und daher keine Ahnung.
Danke im Voraus für eventuelle Antworten.
Beste Antwort im Thema
mein Gott.....
Euch nerven
- Gurtpiepser
- Warnanzeigen für die Vmax z.B. mit Winterreifen
- ....
- ein RDK-System
Zum Einen sind das Systeme, die Leben retten können, und nicht nur Euere, sondern unter Umständen auch die vielere anderer Menschen. Die Ingenieure verbessern die Sachen laufend, um Autofahren sicherer zu machen, und Ihr macht euch Gedanken, wie man das wieder lahmlegt... Und wenn es nur daran liegt, 100-200 EUR zu spraren, dann aber bei den Extras irgendwelchen Furzkram für 1000 EUR dazunehmen...
Irgendwie krank, oder?
167 Antworten
Das RDKS ist eigentlich eine sehr sinnvolle Sache, nur hat hier die Politik wieder mal zusammen mit der Industrie ganze Arbeit geleistet und aus einem sehr sinnvollen System ein Chaos gemacht, was die teilweise geringe Akzeptanz verständlich macht.
Ich habe vor gut 40 Jahren erste Ideen hierzu in einer Porsche Mitarbeiterzeitung gesehen und fand es damals utopisch und war auch überzeugt, dass sowas sehr teuer sein wird. Den ersten echten Sensor konnte ich dann in einem Citroen bestaunen, zu der Zeit war ich auch davon überzeugt, dass sowas nie in Serie gehen wrd, weil alles sehr teuer ist. Mittlerweile findet man das auch schon in einem Lada, also hat man die Kostenseite wohl mehr als in den Griff gekriegt, denn auch ein System mit ABS-Sensorauswertung ist ja erlaubt, wenn es zuverlässig arbeitet.
Die Zulassungsbehörden hätten hier von Anfang an der Industrie klarere Regeln machne müssen, insbesondere, was die Sensoren und die jeweilige Implementierung ins Fahrzeug anbelangt. Hier wäre sinnvoll gewesen, von vornherein nur ein Protokoll zuzulassen, hier hätte man dann auch noch weitergehen müssen und auch das Handling vorschreiben müssen, was das Anlernen anbelangt. Bei dem einen Auto genügt es, mal eben 5 Minuten zu fahren, um die Sensoren im Steuergerät anzulernen, bei anderen muss das Steuergerät zurückgesetzt werden, natürlich mit speziellem Equipment, der normale Autofahrer kann nun bei jedem Wechsel in die Werkstatt gehen, und wenn es nur der Tausch von vorne nach hinten ist.
Und genau das ist es, was die Sache verständlicherweise über weite Strecken inakzeptabel macht. M.E. hätte man hier die Umsetzung anders angehen müssen, spätestens seit November 2014 bzw. der Homologierung neuer Fahrzeuge ab 2012 wäre ein einheitliches Regelwerk sinnvoll gewesen:
- Ein Sensorprotokoll für alle Fahrzeuge
- Eine automatische Integration ins Fahrzeug
- Notlaufmodus (z.B. max. 80 km/h) bei Über- und Unterschreitung von Reifendrücken
- Dto. bei Überschreiten von bestimmten Temperaturgrenzen einzelner Räder
- Fest vorgegebene Bauart der Sensoren
Gemacht wurde folgendes:
- Viele verscheidene Protokolle (wir haben über 100 verschiedene Sensoren im Programm/Lager)
- Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen (sowohl Sensor- als auch Fahrzeughersteller)
- Der Autofahrer kann teilweise ohne Werkstatthilfe keine Reifen mehr umstecken
....
Hier hat die Politik versagt, jede Banane oder Gurke in der EU unterliegt einem strengen Regelwerk, aber hier beim RDKS hat man auf ganzer Linie versagt.
Ein einheitlicher Sensortyp für alle mit genau definierter Integration ins Fahrzeug hätte die Kosten erheblich geringer gehalten, ich behaupte, mit maximal 10 EUR für einen Sensor wäre man gut hingekommen, kein Hahn würde danach krähen und alles wäre gut. So wurde zu Beginn gleich eine Abzockmöglichkeit für die Hersteller geschaffen, der eine nutzt diese exzessiv, andere Hersteller haben hier erkannt, dass die Sicherheit in den Vordergrund gestellt werden muss, ohne die Autofahrer zu melken. Auch die Werkstätten sind teilweise immer noch überfordert und es wird viel Geld damit umgesetzt. Und genau das hätte nie passieren dürfen. Wer z.B. die Tools einsetzen will, um Diagnostik zu betreiben, okay, aber besser wäre gewesen, dies mit den Bordmitteln des Autos zu ermöglichen. Genauso wie es Normen für die Ventile gibt, hätte das auch mit den Sensoren gemacht werden müssen. An einem Gummiventil für 10 ct. kann man sich keine goldene Nase verdienen, an Sensoren schon, und genau das ist hier passiert.
Beispiel: Es gibt Sensoren von Huf, die kosten pro Stück (!) geschmeidige 100 EUR, und es gibt die Alternativen mit Universalsensoren, wo das ganze dann mit etwas mehr als 100 EUR für den ganzen Satz realisierbar ist. Die Qualität ist dieselbe, man hat keinerlei Nachteile mit den Universalen. Und genauso ist es mit dem Handling, bei manchen Autos muss man zu jedem Wechsel in die Vertragswerkstatt fahren, bei anderen erkennt es das Auto selbst und der Autofahrer braucht nichts zu tun. Hier hat man teilweise die Abzockmöglichkeiten zu intensiv in den Vordergrund gestellt...
Ich hoffe ja immer noch, dass das irgendwann von selbst zu einem guten Ende kommt und man jeden Sensor in jedem Fahrzeug nutzen kann, dann kostet das keine 10 EUR pro Rad und niemand redet mehr über Sinn und Unsinn des Ganzen.
Heiße Diskussion hier! 😉
Ich finde die Sensoren sehr sinnvoll. Als Gurte einführt wurden, gab's Meckern, dasselbe bei Airbags usw. Man muss es nicht allen recht machen, aber wenn der Gesetzgeber es für nötig erachtet, dass alle, die Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr nutzen und damit auch andere Fahrer oder Unbeteiligte gefährden, solche Sensoren in Betrieb haben müssen, sollte das m.E. auch befolgt werden. Dasselbe gilt für die Pflicht von Winterreifen, Schneeketten, funktionierender Beleuchtung, Bremsen etc. Wer darauf keine Lust hat, muss das Fahrzeug stehen lassen.
Das Argument, man habe nicht danach gefragt, ist Unfug. Man kann auch keine Kettensäge ohne vorgeschriebene Schutzfunktionen kaufen. Falls doch, stimmt etwas nicht, und falls man die deaktiviert, hat man gar nichts kapiert.
Wir leben nicht im Wilden Westen, und das ist gut so - meine bescheidene Meinung dazu. 😉
Jetzt zum Technischen:
Wieso müssen Sensoren (angeblich?) bei jedem Radwechsel neu angelernt werden? Zumindest las ich davon, dass dies (angeblich) einen etwas größeren Aufwand beim Wechsel bedeute, also ein paar (wenige) Euro mehr. Aber nochmal die Frage: Warum jedes Mal? Reicht es nicht, dass das einmal pro Rad gemacht wird? Also ich gehe jetzt von dem Fall aus, dass ein Satz Sommer- und ein Satz Winterräder jeweils komplett mit Sensoren ausgestattet ist. Und dann las ich noch von klonbaren Sensoren, aber mir ist nicht klar, was deren Vorteil sein soll.
Danke für Eure Rückmeldungen - zum Technischen. 😉
Zitat:
@subaruforester schrieb am 21. Oktober 2018 um 09:37:09 Uhr:
[...]
Jetzt zum Technischen:
Wieso müssen Sensoren (angeblich?) bei jedem Radwechsel neu angelernt werden?
[...]
Aber nochmal die Frage: Warum jedes Mal? Reicht es nicht, dass das einmal pro Rad gemacht wird? Also ich gehe jetzt von dem Fall aus, dass ein Satz Sommer- und ein Satz Winterräder jeweils komplett mit Sensoren ausgestattet ist.
[...]
Mein Astra 2,0 CDTI kann sich nur 4 Sensoren merken. Wechsel von Sommer auf Winter oder auch von Winter auf Sommer bedeutet, dass ich dem Fahrzeug per Anlernwerkzeug die "neuen" Sensoren bekannt geben muss.
Da die Sensoren auf die Radposition angelernt werden, kann selbst ein Wechsel von vorne nach hinten und umgekehrt nicht ohne erneutes Anlernen durchgeführt werden - es sei denn, man lebt damit, dass der für vorne rechts angezeigte Druck der für hinten rechts ist, aber davon halte ich nichts.
Zitat:
Und dann las ich noch von klonbaren Sensoren, aber mir ist nicht klar, was deren Vorteil sein soll.
[...]
Bei klonbaren Sensoren würde mein Astra nicht merken, dass ein Radwechsel durchgeführt wurde, da der Sensor für das demontierte Sommerrad als geklont auf dem montierten Winterrad zum Einsatz kommt.
Beim Wechsel von vorne nach hinten müsste man aber trotzdem aktiv werden.
Ich muss das System des aktiv messenden Sensors leider auch hinnehmen und somit zahlen.
Aber es ist so schlecht, dass der Sensor erst 10-12min nach beginnendem Druckberlust bei gerade mal noch 1,2-1,5bar im Reifen Alarm schlägt. Das ist erbärmlich und mindert die Gefährdung durch Druckverlust kaum, v.a. bei 130km/h auf der Autobahn. Eher merke ich ein komisches Fahrverhalten bei Landstraßenfahrt selbst.
Zudem ist der Sensor zu blöd die richtigen Werte zu kennen, das sagt selbst die Vertragswerkstatt und empfiehlt generell 2,6bar statt 2,1/2,2bar zu fahren.
Ich übe lege ernsthaft bei leeren Batterien im Sensorsystem dieses nicht wechseln zu lassen. Für den TÜV kann ich den Fehler einfach löschen, denn bis zum erkennen eines fehlenden Sensors braucht dieses System ebenfalls 10-12min bzw über 8km. ;-)
OBD-Stecker ist sowieso immer drin, also alles nur ein Tastendruck...
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Kann man die Sensoren nicht einfach alle ins Reserverad montieren? Problem für die Zeit der Akkulebensdauer gelöst.
Oder sind die Systeme so schlau?
Die Systeme gehen bei fehlender Bewegung in einen Schlafzustand, so erklärte man mir das. Glaub nicht, dass die bisschen Wackelei beim Fahren zum Wecken ausreicht.
Ihr könntet vielleicht auch an euren Mythen arbeiten.... 😉
Zitat:
@WolfgangN-63 schrieb am 21. Oktober 2018 um 11:28:24 Uhr:
...
Beim Wechsel von vorne nach hinten müsste man aber trotzdem aktiv werden.
Vielen Dank für Deine ausführlichen und gut verständlichen Hinweise. Vor allem den letzten hier hätte ich gar nicht bedacht im Falle eines selbst gemachten Wechsels.
Also sind klonbare Sensoren nicht zu beanstanden, bieten dieselbe Sicherheit (natürlich vorausgesetzt, dass sie ansonsten gut funktionieren - bei @gromi wohl nicht so gut) und vereinfachen die Handhabung.
Zitat:
@gromi schrieb am 21. Oktober 2018 um 12:37:46 Uhr:
Aber es ist so schlecht, dass der Sensor erst 10-12min nach beginnendem Druckberlust bei gerade mal noch 1,2-1,5bar im Reifen Alarm schlägt.
...
Zudem ist der Sensor zu blöd die richtigen Werte zu kennen, das sagt selbst die Vertragswerkstatt und empfiehlt generell 2,6bar statt 2,1/2,2bar zu fahren.
...
OBD-Stecker ist sowieso immer drin, also alles nur ein Tastendruck...
Sind das originale Sensoren? Welche Firma? Schrader? Das müsste doch per Gewährleistung des Händlers oder per Garantie des Herstellers zu korrigieren sein.
...
Ich richte mich nach den Werten auf dem Aufkleber am Türholmen; scheint zu passen, auch beim Hänger-Betrieb.
...
Welchen OBD2-Stecker und welche App nutzt Du?
Nochmals vielen Dank für Eure Hinweise und einen schönen restlichen Sonntag. 🙂
Es sind die originalen Sensoren von Hyundai. Da lässt sich nichts machen, sagen mehrere Hyundaiwerkstätten (ich fahr aber soundso immer 0,4bar mehr).
Ich hab einen ELM 327. Mehr steht nicht drauf. Ich nutze Torque Pro und eine App für den VAG DPF.
Wahnsinn was die sich für Mühe geben.
Wenn das nur überall so wäre.
Zitat:
@TDI nie schrieb am 21. Okt. 2018 um 15:14:45 Uhr:
Wahnsinn was die sich für Mühe geben.
Wenn das nur überall so wäre.
Wen meinst du damit und wobei?
Erläutere bitte.
Zeigt Torque Pro jeweils den aktuellen Reifendruck an? Nochmals danke!
VAG DPF funktioniert auch bei Hyundai? Cool! 😎
Nein, Drücke zeigt es nicht an.
Nein das VGA DPF läuft nur im VW. Ich hab mehrere gleiche OBD Stecker und davon je einen in jedem Fahrzeug.
Sodele, war den ganzen Tag auf einer Messe in Sindelfingen und konnte nur sporadisch mitlesen 😉
RDKS ist scheinbar eine unbekannte Größe und der überwiegende Teil der Autoverkäufer labert das auch noch seine eigene Interprätation runter...
Die Dinger funktionieren zuverlässig, wenn man weiß, wie die Funktion festgelegt ist. Zunächst muss man dem System natürlich den korrekten Druck mitteilen, indem man es nach richtig eingestellten Drucken in den Reifen entsprechend initialisiert, damit es diese als Referenzdruck speichert. Ab diesem Zeitpunkt reagiert das System, wenn der Druck auf weniger als 80% des Refenzdrucks sinkt, mit einer entsprechenden Meldung. Klar, direkt nach dem Losfahren misst es nichts, dennoch bleibt ein Druckverlust nach dem Abstellen nicht verborgen, weil der Sensor dies "merkt" und dadurch quasi "geweckt" wird. Es sind auch keine 10 Minuten, bis das System arbeitet, sondern vielleich 1 Minute Fahrt, die genügt, um die Sensoren aufzuwecken, nebenbei werden diese ja auch vom RDKS angetriggert, so dass es schnell zu entsprechenden Warnungen käme. Die 10 Minuten sind gemäß ECE festgelegt worden, weil es mitunter 10 Minuten dauern kann, bis ein neuer Sensor eingelernt würde, und das System natürlich erst ab da arbeiten kann.
Wir haben das alles in den letzten Jahren getestet, inkl. abgelassener Luft bei einem geparkten Fahrzeugt und nachfolgender Inbetriebnahme. Es gab hier bei korrekt eingestellten Systemen niemals eine unterlassene Meldung und auch andersherum nie eine Falschmeldung. Die kommen nur, wenn die Geschichte falsch konfiguriert wird, z.B. nach geänderten Drucken (z.B. Sommer/Winter-Reifen) keine neue Referenzierung gemacht wird.
Wer also nicht auf unfähige Autohausmitarbeiter hört, die das System nicht geschnallt haben, sondern sich einfach mal selbst damit befasst (sicherlich auch beim halbwegs interessierten Reifenfachmann), der wird vielleicht auch kapieren, dass der Aufwand, das zu deaktivieren und eventuell auch dem TÜV was vorzugaukeln, in keinem Verhältnis zum Sicherheitsdefizit steht.
Wenn Ihr Fragen habt, die das System erklären (nicht um es totzureden), dem werde ich gerne hier antworten, auch wie man z.B. Probleme umgehen kann, wenn der Autohersteller es als willkommene Werkstattbindungsmöglichkeit implementiert hat. Auch denen kann man in den meisten Fällen ein Schnippchen schlagen, wobei ich mir da schon Sorgen machte, wo der Hersteller sonst noch solche Kundenbindungsmaßnahmen verbaut hat 😉 Zur Not ist der Herstellerwechsel vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung.
In meinem Handbuch ist die Einstellung klar beschrieben, und es gibt 3 Sets. Ansonsten wurden meine Fragen aber bereits beantwortet. 😉