Reifen: Sprit sparen durch höheren Geschwindigkeitsindex?

Hallo zusammen. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Reifen mit einem höheren Geschwindigkeitsindex einen kleineren Rollwiderstand haben. Das sollte dann ja den Verbrauch senken. Nun würde mich mal interessieren, in wie fern das stimmt und in welcher Größenordnung sich das bewegt.
Im konkreten Fall steht bei mir im Schein:
175 65R14 Geschwinigkeitsindex T (190km/h)
Alternativ werden in der gleichen Dimension auch Reifen mit dem Index H (210km/h) angeboten.

1. sind die H-Reifen sparsamer als die T-Reifen? Wenn ja, wie stark macht sich das bemerkbar (5%, 10%...?)
2. welche Nachteile ergeben sih durch Reifen mit einem höheren Geschwindigkeitsindex?
3. Müssten solche Reifen eingetragen werden?

Ich hab zwar noch ein bisschen zeit mit neuen Reifen, interessieren würde es mich aber trotzdem...

Beste Antwort im Thema

Ganz so einfach ist das dann doch nicht. Der Geschwindigkeitsindex hat erstmal nichts mit der Gummimischung zu tun sondern rein mit der Stabilität der Karkasse. Höhere Geschwindigkeit bedeutet nicht nur hohe Fliehkraft sondern auch grössere Schwingungen (sog. Deformationswellenbildung) die gedämpft werden müssen. Diese Wellen sind es am Ende auch die einen Reifen bei zu hoher Geschwindigkeit zerstören.

Heisst also höherer Geschwindigkeitsindex = steifere Karkasse. Was bedeutet das jetzt: Bei geringen Geschwindigkeiten spielen diese Wellen noch keine Rolle, da ist fast ausschliesslich die Walkarbeit für den Rollwiderstand verantwortlich und hier bedeutet die steifere Karkasse einen höheren Widerstand. Anders bei hohen Geschwindigkeiten, die Wellen werden besser gedämpft woraus ein niedrigerer Widerstand resultiert.

Im Endeffekt also höherer Index=geringerer Rollwiderstand bei hohem Tempo aber höherer bei niedrigerem Tempo.

Mal ein paar Zahlen dazu, PKW-Reifen 195/65-15:
Index S: 40km/h 0,91% 80km/h 1,12% 160km/h 2,8%
Index H: 40km/h 1,12% 80km/h 1,12% 160km/h 1,7%

Hoher Luftdruck spart übrigens auch nicht automatisch. Klar reduziert sich die Walkarbeit, aber durch die schlechteren Abrolleigenschaften erhöht sich auch wieder der Rollwiderstand. Kann man sich so vorstellen dass der Reifen über kleine Unebenheiten "hüpft" statt gleichmässig zu rollen. Da sollte man es also bei wenig über Werksangabe belassen zumal zu hoher Druck auch nicht förderlich für die Haftung ist.

Gruß Meik

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Ich denke ohne das Thema wissenschaftlich abzuhandeln, ist die Antort doch eigentlich doch ganz klar.
Bei zunehmender Geschwindigkeit steigt der Luftwiderstand im Quadrat der Geschwindigkeit. Dieser Widerstand muss durch die Haftreibung der Reifen auf die Straße übertragen werden.
Unbestritten ist doch auch sicher, dass der Schlupf mit zunehmender Geschwindigkeit zunimmt und damit der Abrieb.
Das wird jeder Motorradfahrer bestätigen können.

Deshalb: Desto schneller, desto kost es

was dies aber alles mit Alternativen Kraftstoffen zu tun hat, ist hoffentlich nicht nur für nich ein Geheimnis.....

Zitat:

Original geschrieben von CyberTim


ah danke, hab gleich mal geschaut. Dass mein Verbrauch nicht viel weiter nach unten gehen kann, weiß ich. 0,1 Liter wären bei aktuellen Spritpreisen ca. 45 Euro/ Jahr. Die Reifen kann ich ca. 1,5fache meiner Jahreslaufleistung fahren, was also knapp 70 Euro pro Reifensatz ausmacht. Das Ganze erlaubt also eine Preisdifferenz von ca. 16 Euro je Reifen. Um auf +/-0 zu fahren. Dabei noch nicht berücksichtigt, ist die i.d.R. höhere Laufleistung bei den Energiesparreifen.

Die Reifen sind ja aber auch nur ein Teil im Gesamtpaket. Von einer leichten Tieferlegung und nem Tempomaten verspreche ich mir weiteres Sparpotential...

Nimm die 0,1 Liter für die Reifen mit schon geringem Rollwiderstand. Wenn du basierend auf diesen Reifen noch höhere Indexe fährst, dann kannst den Wert vielleicht auf 0,01 reduzieren. Das spart dir dann 4,50 Euro im Jahr oder 7 Euro pro Reifensatz.

Du, das ist so gering, da fährst lieber vorrausschauend, so dass du auch mit "normalen" Reifen ausrollen lassen kannst und nicht so viel bremsen musst. Das spart wesentlich mehr Sprit als eine weit-hinter-dem-komma-zahl.

Zum Thema: Gibts eigentlich einen aktuellen Reifentest, in dem Rollwiderstand und dergleichen objektiv getestet werden? Mir ist nämlich nur der 2003er vom Umweltbundesamt bekannt, andere vergeben da nur Noten nach kaum nachvollziehbaren Kritierien...

MfG, HeRo

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Hallo!

Hat man bei einem Luftdruck von 0,2 bar über den Angaben des Fahrzeugerstellers eigendlich auch schon mit einem erhöhten Verschleiß in der Mitte des Reifens zu rechnen, oder nicht?

Die Angaben von Citroen sind ja meines Wissens nach nur Komfortdrücke, und sollten keinesfalls unterschritten werden, etwas mehr kann man ja ohne Sicherheitstechnsiche Bedenken hineingeben, oder?

Man darf nur nicht den Maximaldruck, der auf der Pneuflanke steht, überschreiten.
Ich fahre mit 2,4 bar vorne und 2,4 bar hinten (Angaben an der B-Säule: 2,2 bar vorne und hinten, bei schwerer Beladung: 3,0 bar hinten).

Also ich habe, ausser das der C8 etwas "härter" wird, noch nichts negatives bemerkt.

Freundliche Grüße
Franz

Zitat:

Original geschrieben von franz_99


Hat man bei einem Luftdruck von 0,2 bar über den Angaben des Fahrzeugerstellers eigendlich auch schon mit einem erhöhten Verschleiß in der Mitte des Reifens zu rechnen, oder nicht?

Bei 0,2 Bar drüber hab ich keinen anderen Verschleiß bemerkt als mit Druck vom Hersteller empfohlen.

Allerdings bei 0,4 Bar mehr hab ich mittig mehr Verschleiß festgestellt.

--> 0,2 Bar drüber kann man bedenkenlos fahren.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Im Endeffekt also höherer Index=geringerer Rollwiderstand bei hohem Tempo aber höherer bei niedrigerem Tempo.

Mal ein paar Zahlen dazu, PKW-Reifen 195/65-15:
Index S: 40km/h 0,91% 80km/h 1,12% 160km/h 2,8%
Index H: 40km/h 1,12% 80km/h 1,12% 160km/h 1,7%

Danke, besonders auch für die Zahlen. Das gibt ein gefühl, was hohes und niedriges Tempo hier bedeuten. Wenn ich die Zahlen jetzt richtig interpretiere sind hohe Indexe auf der Autobahn auf jeden Fall von Vorteil.

Zitat:

Original geschrieben von KarstenWL


Deshalb: Desto schneller, desto kost es

nein nicht immer. mein Verbrauch bei 120 ist beispielsweise höher als bei 130. Da lohnt es sich ein boisschen zu testen...

@HeRo11k3: in der aktuellen ADAC-Zeitung (war grad im Briefkasten), sind Winterreifen getestet wurden. Bester Reifen aus diesem Test in Punkto Rollwiederstand und Verschleiß ist der Michelin Alpin A3. Ich hab noch den Vorgänger als Winterreifen, der in diesen beiden Punkten auch sehr gut abgeschnitten hat.

@sladaloose: zugegeben es steckt bei mir auch ein bisschen Idealismus dahinter. Wenns dann auch noch wirtschaftlich ist, um so besser. Und gerade bei den Reifen würde ich es gut finden, wenn die Nachfrage nach leisen, haltebaren und leichtrollenden Reifen steigt. Die Lärmbelästigung aktueller PKWs durch die Reifen ist enorm...

Keine Sorge CyberTim... ich bin da auch eher Idealist 😁

Sommerreifen: Michelin Energy E3A
Winterreifen: Michelin Alpin A3

Es geht nichts über geringen Rollwiderstand :-P

Angeblich soll der Reifen die maximale Lebensdauer und das sicherste Fahrverhalten haben, wenn man den auf der Flanke aufgeruckten Maximalwert fährt. So habe ich es zumindest auf einem Fahrsicherheitslehrgang gelernt.
Seitdem versuche ich mich an meinen individuellen Maximalluftdruck heranzutasten. Der liegt so bei 2.5 Bar, da mit noch mehr mein Auto zu heftig durch Schlaglöcher poltert. Ich habe gemerkt: Billigreifen sind nicht so präziese gefertigt als Premiummarken, und laufen daher nicht so rund. Vertragen daher auf der Autobahn nicht soviel Druck. Gute und günstige Reifen mit geringem Rollwiederstand zu finden ist wohl auch nicht so einfach, und ich werde aus diesem Grung beim nächsten Reifenkauf tiefer in die Tasche greifen. Bin jetzt schon von 225er auf 205er umgestiegen, weil die merklich leichter rollen bei Tempi über 100 Km/h.

Aber die Sache mit unterschiedlichem Rollwiederstand durch anderen Geschwindigkeitsindex ist sehr interessant.
Da die meisten Fahrten wohl unter 100Km/H stattfinden, wind wohl erhöhter Luftdruck für viele der geeignete Weg sein um die Umwelt etwas zu entlasten. 0,1 Lieter scheint für den Einzelnen nicht viel sein, aber eben in der Masse von 30000000 Autos in Deutschland um so mehr.

Zitat:

Original geschrieben von CyberTim


nein nicht immer. mein Verbrauch bei 120 ist beispielsweise höher als bei 130. Da lohnt es sich ein boisschen zu testen...

Das teile mal den Autoherstellern mit, wird denen völlig neue Erkenntnisse bringen 😁

Identische Bedingungen vorausgesetzt gilt: je schneller desto mehr 🙂

Zitat:

Original geschrieben von Brad67


Angeblich soll der Reifen die maximale Lebensdauer und das sicherste Fahrverhalten haben, wenn man den auf der Flanke aufgeruckten Maximalwert fährt.

Nein, so nicht korrekt. Der Maximaldruck ist nur dann der ideale Druck wenn auch die Last auf dem Reifen nahe am Maximalwert ist. Bei 200irgendwas Breitreifen auf einem Kleinwagen ist ein derart hoher Druck sicher alles andere als Ideal.

Und das Poltern hast du ja selber schon gemerkt. Das sind Momente in denen der Reifen kurzzeitig von der Fahrbahn abhebt: Also Null Haftung! Kann also in Punkto Fahrsicherheit nicht ideal sein. Ebenso erhöht dieses Springen oder Poltern den Rollwiderstand und den Verschleiss von Reifen und Radaufhängung.

Da gilt es halt den individuellen Druck auszutesten. Auf guten Autobahnen ist daher auch mehr möglich als auf schlechteren Landstrassen. Somit die oft gegebene Empfehlung bei Autobahnetappen den Druck etwas zu erhöhen sehr sinnvoll.

In dem aktuellen Test der Autobild sind die Messwerte für den Rollwiderstand angegeben, von 0,945% für den Besten bis zu 1,17% für den Schlechtesten. Leider keine Angabe bei welcher Geschwindigkeit getestet wurde.

Die Michelin hab ich derzeit auch drauf. Der Alpin ist im Winter echt klasse, aber den Energy E3A zeigt doch einige Schwächen auf Nässe. Für den nächsten Sommer liebäugel ich mit dem Conti PremiumContact.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Die Michelin hab ich derzeit auch drauf. Der Alpin ist im Winter echt klasse, aber den Energy E3A zeigt doch einige Schwächen auf Nässe. Für den nächsten Sommer liebäugel ich mit dem Conti PremiumContact.

Der E3A ist auf Nässe wirklich nicht der Hit. Rennen fahren sollte man dann nicht.

Allerdings würd ich nie zu Conti greifen, weil die ja die Produktion aus Deutschland woanders hin verlagern - muss man das unterstützen? Bleibt jedem seine Entscheidung...

Gibts für mich noch andere Alternativen außer Michelin und Conti? Brauch evtl. nächste Saison neue Schlappen... (ma sehen)

Zitat:

Original geschrieben von he2lmuth


Das teile mal den Autoherstellern mit, wird denen völlig neue Erkenntnisse bringen 😁

Identische Bedingungen vorausgesetzt gilt: je schneller desto mehr 🙂

sicher 100%ig gleiche Bedingungen kann ich nicht herstellen. Aber kleinere Schwankungen lassen sich durch die Menge der Kilometer ausgleichen und Tendenzen lassen sich dadurch erkennen. Bei Geschwindigkeiten zwischen 100 und 130 liegt bei 120 so ziemlich der höchste Verbrach. Bei 130 ist er wieder etwas geringer bis 145-150 steigt er normal an, danach säuft er.

Dass die 120 so schlecht liegen könnte mit der dort anliegenden Drehzahl und dem Lastzustand zusammenhängen. Die variable Ventilsteuerung wäre auch eine Mögliche Ursache. Ich bin nun schon Mehrfach die gleiche Strecke (ca. 100km) mal mit 120 und mal mit 130 gefahren. Und die Tendenzen sind eindeutig. Macht nen knappen halben Liter Unterschied...

Also auch auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt steinigen werdend:

Reifendruck hin oder her. Der beste Reifendruck ist nicht der, welcher den wenigsten Benzinverbrauch hat, sondern der, der die beste Haftung und somit die höchstmögliche Sicherheit gibt immer genügend griffigen Bodenkontakt zu haben.

Sch.. auf 0,2l od. auch mehr, aber ich will immer sicher anhalten können und nicht im Graben landen oder meinem Vordermann draufrutschen und wenns 1l zu sparen wären, mein Leben ist unbezahlbar.

Also bitte nicht das Wesentliche, die Sicherheit aus den Augen verlieren.

das problem am reifendruck ist, dass die Hersteller-Angaben oftmals Konfortwerte, also tendentiell zu niedrig sind. ein etwas höherer Reifendruck kann daher auch mehr Sicherheit bringen.

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