Reichweitenoptimierung für die Langstrecke
Hallo zusammen,
ich bin aktuell grad am Überlegen, eventuell einen A6 etron Avant als nächsten Wagen zu leasen. Da mein Fahrprofil aber mit 50.000km pro Jahr und regelmäßigen 420km-Strecken nahezu Langstrecke und BAB ist, ist die Reichweitenoptimierung für mich bei der Konfiguration das wichtigste Thema.
Es gibt ja zu vielen Ausstattungsdetails WLTP-Angaben zum Reichweitenunterschied, aber kaum jemand kann einem vernünftig sagen, wie hoch der reale Reichweitenunterschied ist wenn man Tempo 140-180 BAB fährt - mit vorausschauendem Fahrstil und der Verkehrsdichte angepasst, sodass man möglichst wenig bremsen muss. Meine Bremsklötze beim aktuellen TDI haben vorne locker 150.000km gehalten, ich bekomme damit aber problemlos Durchschnittsgeschwindigkeiten von 115-120 hin (netto, ohne Tachovorlauf) und fahre auch mal 200+ wenn frei ist. Soviel erst mal zum Fahrprofil.
Konkrete würde mich interessieren:
1) Wie viel BAB-Reichweite kostet der Quattro gegenüber dem Performance bei ansonsten gleicher Ausstattung?
2) Wie viel BAB-Reichweite kosten die gängige 265/245-Mischbereifung beim Performance im Vergleich zur ebenso verfügbaren 245/225-Bereifung (nur 19"). Grundsätzlich habe ich nix gegen 19" aber die eher schmalen Reifen sind angesichts der massiven Leistung und des massiven Drehmoments wahrscheinlich nicht die allerbeste Wahl wenn man auch mal Landstraße fährt.
3) Wie viel BAB-Reichweitenunterschied ist bei den anderen Felgen-Modellen (19" mal ausgenommen)? Kann man hier z.B. mit einer 20"-Aerofelge tatsächlich noch merkbar was rausholen gegenüber 21" oder einer 20"-Nich-Aero-Felge?
4) Wie viel BAB-Reichweite bringen die Kameras statt den Außenspiegel? Laut WLTP sollten es nur ca. 7km sein, aber bei Autobahntempo könnten sich diese richtig auszahlen vermute ich.
Wär echt klasse wenn hier jemand mehr dazu weiß oder sogar eigene Erfahrungswerte gemacht hat. Die Verkaufsberater in den Autohäusern haben zwar viel Meinung, aber meist wenig Ahnung. Und WLTP-Zahlen helfen mir nur bedingt, da der Luftwiderstand ja bekanntlich mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigt und ich mir somit schon vorstellen kann, dass bei Autobahneinsatz sich da merkbare Unterschiede ergeben.
Dass die Limousine echt was bringen würde, weiß ich, aber es muss wegen Familie ein Avant sein. Innen ist der ja eh kaum größer als ein A4 Verbrenner wie ich im Autohaus schon feststellen musste.
37 Antworten
Zitat:
@Burst schrieb am 19. August 2025 um 09:14:59 Uhr:
Jemand fragt nach "optimale Konfigurationen wegen langer Pendelstrecke" und ihm wird vorgeschlagen den Job zu wechseln oder umzuziehen... herrlich:D
Zurück zur Frage. Wenn der Hauptfokus ausschließlich darin liegt die Strecke zu bewältigen, würde ich in der Tat alle Stellschrauben danach richten, also Performance Variante, Reifen, Luftfahrwerk, Spiegel, etc. Am besten dann immer mit D fahren und schön segeln.
Damit holt man definitiv paar km raus, welche am Ende für Dich die kritischen letzten km sind. Ob das im Winter auch durchhält, kann ich leider nicht abschätzen.
Ja absolut herrlich 😄
Um noch was konstruktives dazu zu bringen: hast du in Sachen segeln große Unterschiede bemerken können? Komme aktuell noch nicht so zurecht wann ich was benutze. Auf B ist mir lieber , bin die letzten 4 Jahre Tesla gefahren. Aber auf D gibt's ja auch noch adaptives rekuperieren , welches die halbe Zeit aber nicht funktioniert, weil kein Vordermann erkannt dessen Tempo gematcht wird.
Fänd eigentlich ganz gut , wenn bei roten Ampeln oder Stoppschildern rekuperiert wird oder bei Autos vor mir, dann aber auch bitte bis zum Stillstand. Bei freier Strecke segeln. Rekuperation um das Tempolimit zu halten. Bin innerstädtisch schon mal 20 drüber , wenn's bergab geht 😄
Schalte zwischendurch wenn's zu flott wird dann wieder auf B , mit den schaltpaddeln find ich es eher umständlicher
Zitat:
@DrInsider schrieb am 19. August 2025 um 00:20:16 Uhr:
Mir gehts um meine Standard-Pendelstrecke von 420km, die ich wöchentlich 2x fahre. Und ja, diese fahre ich immer am Stück und ohne Pause (30 Sekunden pinkeln an einem BAB-Parkplatz mal ausgenommen, aber damit lädt man keine Batterie).
Oha, da sprintet aber jemand aufs Klo und wieder zurück. Möglicherweise bei den 24h Rennen anheuern... Bei Plug and Charge, zB. Ionity, und den Weg zum Klo sollten es in der Regel schon gerne 5 Minuten sein. in der Zeit kannst du locker 50km nachladen. abgesehen davon, 400km sind mindestens drinnen, hast du einen Anteil Landstrasse dabei, dann auch gerne mehr als die 400km Reichweite. Bin jetzt schon mehrere Langstrecken gefahren und es war mir ebenfalls wichtig die 400 zu knacken - habe ich geschafft. in der Regel fahre ich mit dem Verkehr und hier und da auch schneller. überwiegend jedoch, halte ich mich ans Tempolimit und mache mich nicht heiss, wenn ich 5 Minuten später am Zielort ankomme. Ich fahre gerne elektrisch und akzeptiere die Umstellung mit allen "fürs und allen abers", eben Pro und Contra... Viel Spass beim Umstieg, ohne gleich zu viel zu verlangen.
Zitat:@derWoe schrieb am 19. August 2025 um 09:28:25 Uhr:
Komme aktuell noch nicht so zurecht wann ich was benutze. Auf B ist mir lieber , bin die letzten 4 Jahre Tesla gefahren. Aber auf D gibt's ja auch noch adaptives rekuperieren , welches die halbe Zeit aber nicht funktioniert, weil kein Vordermann erkannt dessen Tempo gematcht wird.
Klar, wenn Du Tesla gefahren bist, dann kennst Du ja nur den B Modus. Segeln bedeutet halt, dass Du noch aktiv mit dem Fuß auf die Bremse treten musst. Dabei nutzt das System von Audi zunächst nur die Rekuperation und erst am Schluss zusätzlich noch die Friktionsbremse. Das adaptive Bremsen bremst eben nicht grundsätzlich sondern nur bei einem langsamer fahrenden Vordermann, aber Achtung nur bei leichten Geschwindigkeitsunterschieden, sonst muss man mit der Bremse nachhelfen. Zusätzlich erkennt das System auch Kreisverkehre und bremst den Wagen soweit runter, dass man ohne die Bremse zu nutzen durch den Kreisverkehr fahren kann. Zuletzt passt der adaptive Bremsassistent noch sehr sanft die Geschwindigkeit auf die Geschwindigkeitsbegrenzung an. Gilt z.B. 70km/h, man fährt 70km/h und eine 50er Begrenzung kündigt sich an, dann zeigt das Fahrerdisplay dir an den Fuß vom Strompedal zu nehmen und Du wirst sanft auf 50 abgebremst, aber nur bis Du das Schild erreicht hast. Danach lässt er es wieder rollen.
Das Grundkonzept beim Segeln ist aber die Bremse auch zu benutzen.
Anders als bei Dir, finde ich z.B. den B Modus sehr gewöhnungsbedürftig, da ich jetzt 6 Jahre segeln konnte und es durchaus bevorzuge die Bremse zu benutzen.
Ich bin die letzten 9 Jahre Tesla und NIO gefahren, jeweils mit der stärksten Reku. Am Anfang fand ich das Segeln befremdlich und unpraktisch, musste aber feststellen, dass es einen spürbaren Verbrauchsvorteil gibt und das fahren noch smoother wird. Mittlerweile finde ich es sehr angenehm und fahre nicht mehr gerne in B.
Zur adaptiven Reku bin ich unschlüssig... im Porsche fand ich sie geil, aber im Audi nervt sie mich. Was mich bei Audi stört, ist dass er Verzögerung von Adap.Reku und Pedal "addiert" und nicht sauber verblendet.
Beispiel: Ich fahre auf eine Ampel zu und will auf die leere Abbiegespur wechseln. Die Adaptive Reku bremst relativ stark (Geradeausspur ist voll) und ich noch etwas mehr, damit es zu Haltelinie passt. Wenn ich nun auf die leere Abbiegespur wechsle, dann fällt die Adap.Reku schlagartig weg und obwohl ich selbst mehr gebremst hatte als die Reku lässt die Verzögerung schlagartig nach. Dass kann ich mit dem Fuß auch nicht so ausgleichen, dass man es im Innenraum nicht spürt.
Deswegen habe ich die mittlerweile aus und benutze das Pedal oder die Padels. Ich meine bei Porsche was das besser adaptiert.
A6 e-tron quattro mit 20" non-Aero Felgen, 265/245-Mischbereifung und normalen Spiegeln.
Gestern bei Hitze, mit Klima durchgehend an, 233 km Autobahn gefahren mit einigen Abschnitten 180 - 200 km/h.
Durchschnittsgeschwindigkeit 104 km/h.
Verbrauch auf der Strecke war 21.8 kWh/100 km.
Losgefahren mit 100 %, angekommen mit 49 %.
Die Diesel- und Jobwechsel-Antworten finde ich wenig hilfreich.
Zitat:
@Basti_MA schrieb am 19. August 2025 um 17:41:45 Uhr:
Ich bin die letzten 9 Jahre Tesla und NIO gefahren, jeweils mit der stärksten Reku. Am Anfang fand ich das Segeln befremdlich und unpraktisch, musste aber feststellen, dass es einen spürbaren Verbrauchsvorteil gibt und das fahren noch smoother wird. Mittlerweile finde ich es sehr angenehm und fahre nicht mehr gerne in B.
Zur adaptiven Reku bin ich unschlüssig... im Porsche fand ich sie geil, aber im Audi nervt sie mich. Was mich bei Audi stört, ist dass er Verzögerung von Adap.Reku und Pedal "addiert" und nicht sauber verblendet.
Beispiel: Ich fahre auf eine Ampel zu und will auf die leere Abbiegespur wechseln. Die Adaptive Reku bremst relativ stark (Geradeausspur ist voll) und ich noch etwas mehr, damit es zu Haltelinie passt. Wenn ich nun auf die leere Abbiegespur wechsle, dann fällt die Adap.Reku schlagartig weg und obwohl ich selbst mehr gebremst hatte als die Reku lässt die Verzögerung schlagartig nach. Dass kann ich mit dem Fuß auch nicht so ausgleichen, dass man es im Innenraum nicht spürt.
Deswegen habe ich die mittlerweile aus und benutze das Pedal oder die Padels. Ich meine bei Porsche was das besser adaptiert.
Sorry, das verstehe ich gerade nicht. Selbst im D Modus erkennt er stehende Fahrzeuge und rekuperiert von alleine, nicht bis zum Stillstand aber eben, ohne in B zu müssen, wenn ich jetzt an eine Kreuzung heranrolle, dann erkennt er diese zumeist auch und wenn ich nicht beschleunige, dann bremst (rekuperiert) er eben auch von alleine. Wo ist jetzt das Problem, schon klar das du als Tesla Fahrer hier deine Probleme hast, aber grundsätzlich macht das der Audi schon recht gut und zufriedenstellend. Ich muss nicht einmal den Abstandsassi nutzen und er erkennt Schilder und Fahrzeuge und bremst (rekuperiert) von selbst. Jammern auf hohem Niveau ist das... Aber eben Tesla Fahrer.
Ich schließe mich dann mal gerne an -bin aber Elektro Neuling.Ich finde die automatische Rekuperation in nahezu allen Situationen erstaunlich gut und sehr angenehm .Ich finde,sie liegt zu mindestens 90 % richtig .Selbst im Gebirge auf Passstrassen.
B versuche ich manchmal aber damit fahre ich wie ein Fahranfänger mit Kupplungproblemen im ersten Gang...
Das von dir beschriebene Verhalten hat er im D Modus nur, wenn du die adaptive Reku aktiviert hast, sonst tut er das nicht.
Die adaptive Reku funktioniert in 90-95% der Fälle sehr gut und so, wie du das beschrieben hast.
In den anderen Situationen ist sie aber so unharmonisch mit dem Bremspedal synchronisiert, dass es zwangsweise zu den oben beschriebenen Situationen kommt.
Es hängt bestimmt auch von der Verkehrsführung ab, wie oft so etwas vorkommt, leider habe ich hier um die Haustür ein paar Stellen, an denen er das reproduzierbar tut 😭
Deswegen habe ich sie auch aus. Das ist aber ein reines Abstimmungsprolem. Ich wüsste sogar, wie ich den Algorithmus anpassen würde, aber das heißt ja nicht, dass die breite Masse das besser finden würde. 🤣🙈
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, macht der Taycan (der auch eine adaptive Reku hat) das deutlich geschmeidiger.
Was das jetzt mit Tesla zu tun hat, verstehe ich allerdings nicht. Ich bin initial damit gestartet, dass ich als Ex-Tesla und ex-NIO Fahrer eigentlich eine hohe Reku mochte, aber mittlerweile das Segeln vom Audi lieber mag, weil es sich "runder" anfühlt.
Das die adaptive Reku aus meiner Sicht nicht gut appliziert ist, hat null mit Tesla zu tun, da es die dort schlicht und ergreifend nicht gibt. 🤔 Das ist für mich aber auch kein riesiges Problem, da ich sie einfach aus habe.
Rekuperation vs. Segeln – Effizienzvergleich
Rekuperation:
Prozess: Bewegungsenergie wird beim Bremsen in elektrische Energie umgewandelt und in die Batterie zurückgespeist.
Wirkungsgrad: Die Umwandlung ist physikalisch bedingt nie verlustfrei – typischerweise liegt der Wirkungsgrad bei etwa 60–70 %, abhängig vom Fahrzeug und System.
Folge: Ein Teil der Energie geht durch Wärme, Umwandlungsverluste und Ladeverluste verloren.
Fazit: Zwar wird Energie zurückgewonnen, aber nicht vollständig – es handelt sich um eine „Verlustbremsung“.
Segeln:
Prozess: Fahrzeug rollt frei ohne Antrieb und ohne Rekuperation.
Wirkungsgrad: Es findet keine Energieumwandlung statt – die Bewegungsenergie bleibt erhalten, solange kein Widerstand (z. B. Luft- oder Rollwiderstand) sie abbaut.
Fazit: Maximale Effizienz, da keine Umwandlungsverluste entstehen – ideal für vorausschauendes Fahren.
Bewertung:
Rekuperation ist sinnvoll, wenn aktiv gebremst werden muss – z. B. in der Stadt oder bei Gefälle.
Segeln ist die energetisch überlegene Methode, wenn keine aktive Verzögerung nötig ist – z. B. auf der Autobahn oder bei gleichmäßiger Fahrt.
Empfehlung:
Für maximale Reichweite und Effizienz:
Segeln bevorzugen, wo möglich.
Rekuperation gezielt einsetzen, wenn Bremsung ohnehin erforderlich ist.
@thebauste oder -mir ist das letzte Quentchen Effizienz völlig schnuppe , aber ich mag bequem und komfortabel unterwegs sein und nicht ständig irgendwo dran denken müssen. Und das macht die automatische Kooperation schon sehr gut für mich. es ist ja nicht so, dass die automatische Rekuperation ständig völlig sinnfrei Energie vernichtet.
@thebauste Das ist klar, aber ich glaube darum ging es hier nirgends, oder?
Davon abgesehen ist das wie mit one padel drive, der eine liebt es, der andere hasst es. Meine Frau Beispielsweise ist ein riesiger Fan vom OPD (bis zum Stillstand) und fährt ihren Honda nur so, ich mag es nicht. Andere mögen es, wenn das Auto kriecht beim Bremse lösen, andere finden es gut, wenn nicht.
Geschmäcker sind verschieden, und das ist gut so 👍 Und um mal den Bogen zu Audi zurück zu spinnen. Ich finde, sie machen hier im A6/S6 schon sehr viel sehr gut und wir jammern insgesamt auf einem hohen Niveau.
tendiere nach den meisten Antworten hier jetzt eher zur Performance-Variante und somit kein Quattro, dafür diese mit Kamera-Spiegeln. Im Sommer würde ich bei den 20"-Aero-Felgen bleiben, für den Winterreifensatz, dann aber die 245/225-19"-Bereifung wählen.
Habe ich aktuell auch beim TDI so. Im Sommer 245 rundum, im Winter 225 rundum. Und trotzdem ist im Sommer die Reichweite höher. Den Rollwiderstand von Wintergummiprofilen sollte man nie unterschätzen. Beim etron käme auch noch die Batterie hinzu, die mit tiefen Temperaturen nicht so großen Spaß hat. Aber dafür kann man den Wagen ja an der Ladesäule vorkonditionieren. Braucht man dafür eigentlich das Komfortpaket mit der Komfort-Standklimatisierung?
Standklimatisierung an sich ist ja bei Performance und Quattro Serie hab ich gesehen.
Und noch was anderes, das als Langstreckenfahrer echt ärgerlich ist beim A6 etron: Für ein HUD muss man mit ca. 5.500 richtig viel Geld ausgeben (mind. Tech-Paket und dann noch MMI Experience). Ein ID7 hat das serienmäßig, Skoda gibt das im Superb für unter 500 Euro raus. Aber ansonsten ist es ein Top-Fahrzeug.
Na ja, das Head-Up Display ist im ID7 serienmäßig, dafür kostet überhaupt ein Navi zu haben Aufpreis. Und ohne Navi ist das HUD schon stark in der Nutzung eingeschränkt.
sehe ich als Vielfahrer anders. Wenn man mal ein HUD hatte und den Blick nicht mehr auf den Tacho richten muss weil man sofort im Sichtfeld sieht wie schnell man fährt und wie schnell erlaubt ist, dann ist das schon ein echter Komfortvorteil. Aber ok, ist ein Punkt der am Ende verschmerzbar ist.