Reichweite im Winter (100% Stadt)

Mercedes EQV 447

Hallo.

- Mercedes EQV 300
- Es wird ausschließlich an Schnellladern geladen (10% bis 80%)
- Das Auto wird zu 100% in der Stadt (Großstadt) bewegt
- Winter (-10° bis 10°)

Frage: Wieviel Km schafft der EQV/eVito mit 70% im Akku?

56 Antworten

Grundsätzlich würde ich dir raten, den Alhambra so lange zu fahren, bis er auseinanderfällt. Der Aufpreis zum EQV steht in keinem Verhältnis zum gewonnenen Nutzen, vor allem, wenn ihr sowieso nicht viel fahrt (und wenn, dann vermutlich viele längere Strecken). Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ergibt es keinen Sinn, aktuell zu wechseln.

Zu deinen Fragen: Ja, du hättest den Wagen vorher an der Haushaltssteckdose laden können. Das dauert natürlich lange. Pro Nacht schafft man an Schuko etwa 1/3 des Akkus, also Pi mal Daumen 100km.

Der Stau hätte euch nicht viel ausgemacht. Der Heizungsverbrauch ist insbesondere am Anfang hoch. Wenn der Wagen erst mal warm ist, hält es sich in Grenzen. Es gibt bei YouTube mehrere Tests mit anderen Elektroautos. Natürlich ist es bei dem großen Innenraum etwas mehr, aber dafür ist der Akku auch größer. Auch hier wieder ein Pi mal Daumen Wert: 10h Stau sind 20% Akku. Mag sein, dass es beim EQV 30% sind, aber nur um ein Gefühl zu bekommen. Wenn man nicht gerade komplett leer in einen Stau fährt, ist es kein Problem.

Wenn du die 580km so fahren kannst, dass du voll losfährst und leer ankommst, hättest du im Winter 1-1,5h Ladezeit. Nachts mit schlafenden Kindern durchfahren geht also eher nicht so gut (unsere wachen immer an den beleuchteten (!) Ladesäulen auf). Wenn man tagsüber fährt - so unsere Erfahrung - braucht die Familie mehr Pausen als das Auto. Und mal ehrlich: Wie oft im Jahr macht man das, dass man die halbe Stunde im Vergleich zu den Pausen mit einem Verbrenner nicht hat?

Es muss einem bewusst sein, dass man den Langstreckenkomfort eines Verbrenners nicht mehr hat. Man sollte seine Route vorplanen, wenn man günstig laden will, macht dann dort die Pausen, wo gerade die günstige Ladesäule steht und nicht, wo man will, usw. - dafür gewinnt man natürlich auch einiges (Ruhe, Laden mit eigenem Sonnenstrom, usw.). Wir kommen wunderbar mit der Umstellung klar und ich möchte keinen Verbrenner mehr haben, verstehe aber auch jeden, der keine Lust auf die Einschränkungen hat.

@G4rg4mel
Der EQV ist von der Ladeleistung her ziemlich mau. Wäre diese wie bei manch anderen aktuellen Fahrzeugen besser, müsstest Du zwar 2x laden, das wären jedoch in Summe ca. 1h.

Du schreibst das zwar nicht explizit, aber ich nehme an, dass Deine Jahresfahrleistung überschaubar ist. Wenn Du ein funktionierendes Auto hast, dann kannst Du dieses auch genauso gut weiterfahren, auch wenn es ein Verbrenner ist.
Das vorzeitige Ausmustern eines Verbrenners macht aus Umweltsicht nur dann Sinn, wenn man viel fährt.
Ansonsten kann man sich den Umstieg auf's E-Auto auch solange aufheben, bis ohnehin ein Fahrzeugwechsel ansteht. In den nächsten 2 Jahren wird sich am Markt auch viel tun.

Der EQV ist insofern ein Luxus Auto, da man es sich „leisten“ können muss, auf Reichweite zu verzichten. Entweder man mietet sich einen Diesel für die Urlaubszeit oder man hat ein zweites großes Auto für den Urlaub…

Das sehe ich nicht so und ergänze eine dritte Alternative: Man stellt sein Urlaubsverhalten infrage. Damit meine ich nicht, dass man nicht mehr zum Gardasee oder sonst wohin fahren soll, sondern dass man sich die Frage stellen sollte, ob man im Urlaub nicht die 1-2 Stunden für Ladepausen hat. Der EQV lädt etwa 100km in 15 Minuten nach. Bei 1000km braucht muss man also etwa 2h für Ladepausen einplanen, sofern man voll losfährt und am Urlaubsort nachladen kann. Deshalb kann man sich meines Erachtens die Frage stellen, ob man die 2h nicht hat, zumal man auf 1000km wohl in der Regel sowieso Pause machen sollte. Lange Schläge in der Nacht sind nicht so einfach möglich. Im Winter fällt die Rechnung auch schlechter aus, da der Verbrauch deutlich höher ist. Da kann man wohl eher von 3 Stunden Ladezeit auf 1000km ausgehen.

Strecken bis 500km sind meiner Erfahrung nach gar kein Problem. Wir fahren regelmäßig Flensburg-Rügen und machen ein bis zwei Pausen von insgesamt 30-40 Minuten. Bis alle Kinder einmal auf dem Klo waren, hat man die benötigte Reichweite locker wieder drin. Ich bin aber vielleicht nicht die Referenz. Ich bin ein entspannter Typ, der mit Tempomat 120 dahinschleicht. Mehr bin ich mit unserem vorherigen Diesel-Bus aber auch nicht gefahren. Für alle, die es eiliger haben, sollte es aber definitiv ein Verbrenner sein.

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Hätte mich genauer ausdrücken sollen: Ich meine ehr Trips nach Frankreich oder so. Das würde ich mich nicht trauen. Bis 500km in bekannter Umgebung bin ich bei Dir. Ich fahre auch nicht mehr schneller obwohl ich mit meinem SUV vor dem EQV gerne sehr schnell gefahren bin. Der EQV hat extrem zu viel entspannterem Reisen beigetragen.

Zitat:

@G4rg4mel schrieb am 8. Januar 2024 um 08:40:36 Uhr:


… Motor lief nicht durchgehend, um Diesel für alle Fälle zu sparen.

Unnötig!
Der Leerlaufverbrauch liegt bei einem Diesel bei rund 1 l/h. Den kannst Du ruhig 5 bis 10 Stunden durchlaufen lassen, wenn Du nicht schon vorher auf Reserve warst.

Zitat:

@Concorde1980 schrieb am 8. Januar 2024 um 17:13:21 Uhr:


Hätte mich genauer ausdrücken sollen: Ich meine ehr Trips nach Frankreich oder so. Das würde ich mich nicht trauen. Bis 500km in bekannter Umgebung bin ich bei Dir. Ich fahre auch nicht mehr schneller obwohl ich mit meinem SUV vor dem EQV gerne sehr schnell gefahren bin. Der EQV hat extrem zu viel entspannterem Reisen beigetragen.

Was ist denn beim EQV anders als bei anderen Elektroautos? Klar, man lädt langsamer Reichweite nach als bei einem Tesla oder Ioniq 6. Aber gerade im Sommer geht das für mich total klar. 300km hat man immer locker im Akku, wenn man auf 90% lädt. Erst danach lässt die Ladeleistung spürbar nach. Wir sind mit unserem EQV jedenfalls mehrfach im Ausland völlig problemlos unterwegs gewesen, fahren aber keine 1000km-Etappen an einem Tag. Mit einem Verbrenner wäre ich vielleicht mal in die Versuchung gekommen, den Urlaub so zu planen, dass man nachts bis Italien oder Frankreich durchfährt. Eigentlich ist es aber auch gar nicht schlecht, dass ich mir so eine Qual nicht mehr antue. Tatsächlich habe ich mich kürzlich über Nachtzüge mit der Option, das eigene Auto mitzunehmen, informiert. Damit kämen wir von Hamburg (wir wohnen in Flensburg) bequem bis an die italienische oder slowenische Grenze. Es gibt also sogar für dieses Problem Lösungen.

Versteh mich nicht falsch: Ich will es keineswegs schönreden. Natürlich ist es mit einem Verbrenner bequemer. Man muss nichts planen, man hält an, wann man selbst eine Pause braucht und nicht, wenn das Auto sie braucht, man hat keinen Tarifdschungel, etc. - In meinem Profil komme ich mit diesen Nachteilen aber problemlos klar. Die Vorteile überwiegen für mich im Vergleich zum früheren Diesel-Bus. Ich kann aber jeden verstehen, der andere Prioritäten hat (bzw. setzen muss, bspw. aus beruflichen Gründen).

Sieht bei mir ja ähnlich aus. Bei mir passt der EQV perfekt. Ich wollte nur die andere Seite Medaille aufzeigen und wenn man sich einen EQV kauft, dann ist das ja schon eine ganz schöne Investition. Ohne E Erfahrung ist das mutig.

Ich hatte mir vor 2,5 Jahren den EQV deshalb nur gemietet um mal testen zu können und bin seit dem Restlos gegeistert.

Bei mir kam eine V Klasse nie in Frage wg. des Trecker Feelings.

Berlin > Basel am letzten Wochenende
Hinfahrt 7°C, nass, 120 km/h = 37 kWh
Rückfahrt -4 bis -9°C, trocken, 120 km/h = 39 kWh

Im Sommer zwischen 21 und 27 kWh

alles auf 100 km

Gute Fahrt an Alle!

Passend zur Winterreichweite noch folgende Geschichte: Unlängst parkte ein VW ID:Buzz direkt neben meinem EQV und ich kam mit dem Fahrer ins Fachsimpeln, da ich mich auch einmal den ID.Buzz kaufen wollte, aber er war erst ein Jahr später lieferbar und ohne Einzelsitze, daher kaufte ich den EQV. Ich fragte den Buzz-Fahrer wie weit er den mit dem Auto so komme, er sagte, im Sommer 450km und im Winter 370km. Ich sagte ihm, dass ich das nicht glauben kann, doch, doch der ist so sparsam. Ich verglich dann das Raumangebot, da ich die beiden Autos das erste Mal direkt nebeneinander stehen sah. Es viel sofort auf, dass die Heckklappenöffnung und der Innenraum wesentlich kleiner sind.
Zu Hause habe ich dann etwas recherchiert und stellte fest, dass der Buzz eine Nettokapazität von 77kWh hat, bei 450km Reichweite muss der Verbrauch bei 17kWh/100km liegen und im Winter bei 20kWh/100km nach seinen angaben.
Das glaubte ich nicht und meldete mich im ID.Buzz Forum an und eröffnete diesen Thread https://www.buzzforum.de/.../?postID=5233#post5233
Da waren einige Buzz-Fahrer sehr ungehalten, dass ich so einen Vergleich anstelle. Letztlich kam heraus, dass die Winterreichweite beim Buzz tatsächlich auch nur bei ca. 270km liegt und der Buzz von der Größe her eigentlich ein Sharan ist und kein Bus.

@alpensprinter
Habe das Thema verfolgt, da ich mich auch für den Buzz interessiere. Der Umgang dort ist schon sonderbar, da ist es hier doch deutlich angenehmer.

Der Buzz ist tatsächlich eher ein Sharan/Galaxy/Alhambra, kein "echter" Bus. Mir wäre das aber egal, ich will einfach einen großen 7-Sitzer.
Ich bin gespannt auf die kommende Langversion als GTX mit größerem Akku und besserer Effizienz. Ich erwarte, dass der schon nochmals eine Schippe über dem EQV liegt. Wer Flexibilität will, wird dort aber auch weiterhin falsch sein.

Der 447-Nachfolger kommt in meinen Augen deutlich zu spät. Ich rechne mittlerweile nicht mehr vor 2027 mit einem real verfügbaren Fahrzeug. Ich brauche aber 2025 etwas.

Nach dem mein EQV heute 2 Stunden in der Sonne stand bei ca. -2,5 Grad habe ich mal versucht so sparsam wie möglich zu fahren ohne Eco zu nutzen und mit Heizung auf 20 Grad.
Die Strecke war ein Mix von Landstraße und Ortsgebiet, trockene Straße und ca. -2,5 Grad. Fahrweise sehr schonende Beschleunigung und immer rollen wo geht, ohne ein Verkehrshindernis zu sein. Auf 20km 18 kWh/100km Verbrauch.

Img

Zitat:

@alpensprinter schrieb am 12. Januar 2024 um 13:47:15 Uhr:


... bei ca. -2,5 Grad ... ohne Eco zu nutzen und mit Heizung auf 20 Grad.
... Auf 20km 18 kWh/100km Verbrauch.

Keine Chance. Außer:
- Es ging über die Strecke bergab.
- Ohne Heizung.
- Oder, der EQV hatte beim Start noch über 20°C im Innenraum.

Sonst verursachen, bei geschätzt 50 km/h im Schnitt, optimistisch geschätzte 2kW Heizleistung schon 4 kWh/100km. Dann wäre der Verbrauch ohne Heizung 14kWh/100km gewesen.

Unser EQV lässt beim Vorwärmen von 8°C in 17 Minuten schon 1 kWh durch. Das wären auf 20km nur für's Vorheizen schon 5 kWh/100km. (Eigene Messung) https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?p=1767062#p1767062

Grüße, Björn

Hallo Björn,
das Auto stand 2 Stunden in der Sonne und es war innen sehr warm als ich losfuhr. Ich sage ja immer, E-Autos im Winter in der Sonne parken und im Sommer im Schatten. Schau dir das Foto an.

Img

Und im Sommer in Schatten. Könnte man sich nur immer das Wetter und den Parkplatz aussuchen.
@alpensprinter
Vielen Dank für die Antwort.
Grüße, Björn

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