Rechtsfrage/Unfall
Hallo Leute!!!
Folgende Situation: In der Stadt an der Ampel eine Spur geht geradeaus (linke) und die Rechte geht nur nach Rechts.
Ich fahre auf der linken Spur und auf der Rechten steht ein alter Ford und will nach rechts abbiegen.
Ca 20 Meter vor der Ampel (ist rot und ich fahr ca 50 KMH auf die Ampel zu) der Ford auf der rechten Fahrspur zieht plötzlich nach Links ( obwohl da die durchgezogene Linie ist vor der Ampel) und ich fahr ihm in die Linke Seite rein.
Hab heute bei gegnerischen Versicherung angerufen (vorher wurde Gutachten an die geschickt) und hab erfahren das der Unfallgegner
ne gegenanzeige erstattet hab und behauptet es wär meine Schuld.
Was meint Ihr, wie sieht es aus, hab ich Recht oder der andere???
Danke schon mal für die Antwort!!!
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18 Antworten
Ich hatte vor 18 Jahren genau so einen Fall.
So wie die Rechtsprechung ist, hat wohl der Fahrer Schuld, der noch nicht ganz in der Spur steht.
Soll heissen, wenn der Ford bereits ganz über die Fahrbahnmarkierung in deiner Spur war, dann liegt die Schuld bei dir, da du dann nicht genügend Sicherheitsabstand gehalten hast.
Wenn er noch nicht ganz in deiner Fahrspur war, dann hat er Schuld.
Damals hatte ich leider das Problem, dass mir einer plötzlich in meine Fahrspur gezogen ist, vorher extrem langsam war. Ich hatte knapp über 50km/h und da der Unfallgegner damals sogar erst in eine andere Richtung geblinkt hat, bin ich auch nicht langsamer geworden.
Als ich seine Richtungsänderung erkannt habe, bin ich natürlich voll in die Eisen. Tja, das war wohl ein Fehler, da er es dadurch noch komplett in meine Spur geschafft hat.
Vor Gericht hatte ich damals jedenfalls keine Chance, da er komplett in meiner Fahrspur war.
Wenn sich in den letzten 18 Jahren daran nichts geändert hat, dann ist die Lage wohl auch heute noch so ;)
Kai
Hi Kai,
danke erstmal für die Antwort!!!
Also der stand auf beiden Spuren (an der durchgezogener Linie direkt vor der Ampel). Deswegen bin ich Ihm ja seitlich in die Tür rein und nicht hinten draufgefahren.
Dem Polizisten hat er auch gesagt dass er den Unfall"annerkant" hat und hat auch Verwarngeld bezahlt.
Jetzt behauptet der aber dass ich viel zu schnell war und deswegen konnte nicht rechtzeitig bremsen (obwohl ich allerhöchstens 50 fuhr).
Das Nächste, ich war Alleine im Auto und die waren mit 5 Leute.
Also was meinst du???
Hallo,
@kbankeett: War den in deinen Fall die Linie auch schon durchgezogen?
@evgenyproject: Wurde der Unfall den Polizeilich aufgenommen? Wenn ja, weißt du vieleicht ob dein Unfallgegner eine Anzeige (von den Beamten) bekommen hat?
Grüße
Unfall wurde Aufgenommen aber ob der eine Anzeige bekommen hat weiss ich nicht.
Auf jeden Fall hat er Verwarngeld bezahlt!!!
Linie war damals bei mir durchgezogen. War direkt an einer Ampel. Der andere Fahrer hat erst links geblinkt, abgebremst und war auf der linken Spur (Linksabbiegerspur) und hat es sich wohl plötzlich anders überlegt.
Ich bin geradeaus auf der von ihm gesehen rechten Spur gefahren. (linke Spur fing auch erst später an) Richterin meinte, sie würde mir ja gerne glauben, aber ohne Zeugen, leider keine Möglichkeit.
Na, wenigstens hat sie mir die - ich glaube damals waren es - 70 DM Verwarngeld erlassen und die Gerichtskosten hat die Gerichtskasse übernommen.
@evengyproject: Bin leider kein Rechtsanwalt. Kann dir nur von damals berichten, dass die Rechtslage wohl so war. Ob und inwieweit Zeugen da einen Unterschied machen - keine Ahnung. Ich denke aber mal, dass die Beweislage wohl eindeutig sein sollte.
Die Geschwindigkeit kann ein Gutachter ja schliesslich auch aus dem Schaden schätzen. Nicht auf 5km/h genau - aber wohl genau genug.
Tendenziell: Wenn man jemandem in die eindeutig in die Seite fährt und nicht "deutlich" zu schnell war, dann ist der, der die Spur gewechselt hat, Schuld. (vereinfacht auf den Punkt gebracht)
Zitat:
Original geschrieben von evgenyproject
Unfall wurde Aufgenommen aber ob der eine Anzeige bekommen hat weiss ich nicht.
Auf jeden Fall hat er Verwarngeld bezahlt!!!
Wenn er etwas bezahlt hat, hat er auch eine Anzeige bekommen. Die Polzei kann ja nicht einfach so, Geld kassieren...
Ich würde die Sache einem Anwalt übergeben, anders kommst Du leider nicht an die Akten der Polizei ran. In dieser stehen alle Detail über den Unfall, und evtl. auch ob der Unfallgegner die Schuld an dem Unfall zugegeben hat.
Grüße
Hattest Du auch rot oder grün? Denn eigentlich hättest Du doch nicht so schnell sein können, wenn Du auch an de Ampel bremsen musstest und er ganz vorne an der Ampel stand?
Seine Sicht der Dinge ist dann wohl, Du wärst auch an der Ampel nicht zum Stillstand gekommen, weil Du zu schnell warst?
Also wenn Du nicht mit quitschenden Reifen mit einer 10m Bremsspur in ihn reingefahren bist, sehe ich da kein Problem - aber das wird sowieso ein Gutachter klären müssen nun.
Ich sehe da aber (zugegebenermaßen als Laie) die Schuld eindeutig beim (Unfall-) "Gegner".
Grüße, wumbo
Ja, wenn sich die Versicherung quer stellt, dann würde ich auch einen Anwalt konsultieren.
Der Anwalt soll dann auch gleich alles Koordinieren. (Gutachter etc.)
Die Kunst ist nur immer einen wirklich guten Anwalt zu finden. Man kann da auch mächtig reinfallen :(
Ein guter Anwalt ist Gold wert.
Ich hatte auch Rot aber ich konnte ja nicht ahnen das der nach Links zieht.
Ist das überhaupt verboten wenn vor der Ampel eine durchgezogene Linie ist einfach so Spur zu wechseln???
Quitschende Reifen hatte ich nicht, hab versucht auch noch auszuweichen und bin voll auf die Insel (wo die Ampel steht) vorne Links draufgefahren.
Der hat fast nichts an seiner Karre (parr dellen in der Tür und Farbe ab. Bei mir laut Gutachten 3.500,00 € (wie oben beschrieben durch ausweichen auf die Insel).
Also wenn es soweit kommt dann nehm ich auf jeden Fall einen Anwalt.
Also, Deiner Beschreibung nach bist Du im Recht! Das Problem in Deutschland ist aber das Recht haben nicht gleich Recht bekommen heißt!
Habe mal von einem Richter zu hören bekommen hier wird kein Recht gesprochen sondern Urteile gefällt!
Zu Deinem Problem, Du solltest einen Unfallsachverständigen beauftragen! Habe vor ein paar Jahren den Fall gehabt das vor mir jemand mit 30 Kmh (50 waren erlaubt) hergefahren ist. Nach einer Kurve habe ich zum Überholen angesetzt und wie ich vielleicht 1 m an ihm drann bin sehe ich den linken Blinker einmal aufleuchten und fast gleichzeitig zog er nach links. Was soll ich sagen, habe ihn voll von der Seite erwischt! Der hat mich bis auf den Parkstreifen der anderen Straßenseite geschoben!
Das ganze ging vor Gericht, habe einen Unfallsachverständigen beauftrag den Unfall zu analysieren, vor Gericht hat der Gutachter auf die Sec. genau gesagt wie viel Zeit ich hatte um zu reagieren und wie lange der Gegner mich in seinen Rückspiegel hätte sehen müssen und somit den Abbiegevorgang hätte abbrechen können.
Nun, in der Regel (egal ob in Recht oder nicht) bekommt der "Unschuldige" immer ein paar Prozent Schuld anerkannt (besondere Sorgfaltspflicht und bla, bla). In diesem Fall hat mein Unfallgegner die komplette und alleinige Schuld bekommen. Dank des Gutachten und der Aussage des Unfallsachverständigen.
Den Sachverständigen musste nach dem Urteil die gegnerische Versicherung zahlen!
Wenn Du also bei Dir keine Schuld siehst kann ich Dir nur raten einen Unfallsachverständigen zu beauftragen!
Zitat:
Original geschrieben von evgenyproject
Ich hatte auch Rot aber ich konnte ja nicht ahnen das der nach Links zieht.
Ist das überhaupt verboten wenn vor der Ampel eine durchgezogene Linie ist einfach so Spur zu wechseln???
Ja! Nicht nur vor Ampeln, durchzogene Linien zu überfahren ist grundsätzlich verboten!
Quitschende Reifen hatte ich nicht, hab versucht auch noch auszuweichen und bin voll auf die Insel (wo die Ampel steht) vorne Links draufgefahren.
Der hat fast nichts an seiner Karre (parr dellen in der Tür und Farbe ab. Bei mir laut Gutachten 3.500,00 € (wie oben beschrieben durch ausweichen auf die Insel).
Also wenn es soweit kommt dann nehm ich auf jeden Fall einen Anwalt.
Das solltest Du auf jeden Fall tun!!!
Unfallsachverständiger = Gutachter oder lieg ich da falsch???
Ich warte jetzt auf das Brief von der Gegnerischer Versicherung, mal sehen was die mir da schreiben.
Ach ja und wir beide haben diesselbe Versicherungsfirma (Zürich).
Zitat:
Original geschrieben von evgenyproject
Unfallsachverständiger = Gutachter oder lieg ich da falsch???
Damit liegst Du genau richtig! Allerdings kein Gutachten über den Schaden am Fahrzeug sondern ein Gutachten darüber wie der Unfall passiert ist!
Kann von Deinem Anwalt über das Gericht beantragt werden.
Sobald das Schreiben von der Versicherung da ist (und die nicht zahlen wollen) solltest Du sofort zu einem guten Anwalt gehen!
(Gute Anwälte sind oft Glückssache! Würde schon mal anfangen mich schlau zu machen! I-Net / Anwalts - Foren, ADAC, usw.)
Nun, der Versicherung kann es egal sein wer Schuld hat, die stuft den Schuldigen einfach hoch (wenn sie zahlen muss)!