Rasentraktor plus Kehrmaschine - , den Preis wert, funktional - ich brauche Input!
Ich habe ein altes Fachwerkhaus in einem Dorf im Norden von Hessen mit einem rund 1800 qm großen Grundstück gekauft. Da ist es etwas hügelig, aber noch nicht bergig. Dazu gehört ein weiteres Grundstück von rund 2000 qm, rund 500m entfernt, das soll später mal Streuobstwiese werden, aber erst muss es mal gerodet werden, weil seit 25 Jahren nichts dran gemacht wurde. Rund um die Grundstücke muss ich auch Straßenreinigung und Winterdienst machen. Die Hofeinfahrt und der Weg zur Scheune sind derzeit noch sehr bemoost und teilweise bewuchert.
Ein Drittel der Grasfläche habe ich jetzt mal mit einem 40cm E-Mäher bearbeitet und danach war klar, es muss was Größeres her! Den Rest hat ein freundlicher Nachbar ruckzuck mit seinem 15 Jahre alten Mähtrecker erledigt, da konnte ich nur staunen, wie die Halme flogen.
Meine Idee ist daher, einen Rasentraktor zu kaufen, denn Aufsitzmäher sind ja eigentlich nur Rasenmäher mit Sitzgelegenheit und sonst zu nichts zu gebrauchen. Rasentraktoren sind nicht ganz billig, aber meiner darf auch nicht ganz teuer werden, denn ich muss ja noch Geld für die Renovierung des Hauses, der Zäune, .... übrig behalten. Mein Limit ist bei rund 4000€ incl einer Kehrmaschine und vielleicht noch einem Schneeschild. Ich würde ja auch gebraucht kaufen, aber der Markt ist für mich völlig unübersichtlich, weil ich bisher keine Ahnung davon habe.
Ich zähle mal auf, was ich bisher gelernt habe und bitte um Korrekturen und Hinweise bei Denkfehlern.
- Bei Rasentraktoren scheint es sinnvoll, ein Gerät mit Heckauswurf und Fangkorb zu nehmen. Denn wenn ich bei einem Seitenauswurf später doch mal das Gras auffangen will, wird das teuer und ist nicht so effektiv.
- Leistung: Über 10 PS, viel Hubraum und besser 2 Zylinder als 1 Zylinder. Die Motoren on Honda und Kawasaki sind Premium in Preis und Qualität, Briggs&Stratton ist zumindest nicht schlecht.
- Vorderachse: Guss, pendelnd aufgehängt
- 4x4 zu teuer, Dif Sperre auch zu teuer.
- Lager: Abschmierbar - Ob die vorderen Räder der 3 unten genannten Modelle Kugellager haben, muss ich noch herausfinden
- Antrieb: Hydrostat
- Mulchen als Option
- Anschluss vorne: Fast Attach
- Was ist noch wichtig?
Derzeit in der engeren Wahl habe ich diese Kandidaten eines Händlers, der für mich noch gut erreichbar ist:
http://...rasentraktor-fachhandel.de/.../...e-Husqvarna-4127-4470.html
Bei diesem fehlt noch die Kehrmaschine.
http://...rasentraktor-fachhandel.de/.../...PRO-220-102-Twin-3472.html
http://...rasentraktor-fachhandel.de/.../...schine-FS-105-33-4893.html
Dieser hier hat einen Seitenauswurf, aber die Kehrmaschine ist auch schon dabei:
http://...rasentraktor-fachhandel.de/.../...-mit-MTD-Kehrmaschine.html
Und das hier wäre deutlich günstiger:
http://www.ebay.de/itm/201700472631?...
Ich würde mich über jeden sinnvollen Hinweis freuen, gerne auch auf Gebrauchtangebote mit fairen Preisen in der Nähe. Ich wohne noch in Essen, das neue Haus ist im Werra Meißner Kreis und ich und pendele zur Zeit hin und her. Mit 100 bis 200km Umkreis um die beiden Orte könnte sich doch auch eine sinnvolle gebrauchte Alternative finden. Gerne auch als PN.
Ach j, das Antworten kann manchmal ein paar Tage dauern, weil das Telefon im neuen Haus noch nicht angeschlossen ist und das Mobilfunknetz nur eingeschränkt funktioniert.
Vielen Dank, Bernhard
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23 Antworten
So langsam sehe ich klarer.
Mein vordringlicher Bedarf ist Rasenmähen und Kehren mit einer Maschine, auf der ich sitzen kann. Weitere Funktionen sind vielleicht praktisch, hilfreich, aber keine Daueranwendungen.
Ein Kleintraktor, der vieles kann, auch Dinge, die weit über meinen echten Bedarf hinausgehen, wäre neu sehr teuer und gebraucht kann man böse reinfallen. Nicht jeder neu lackierte Kubota ist auch wirklich komplett restauriert. Bei einigen Gebrauchtkäufern kam es schnell zu massiven Problemen, die weitere, erhebliche Kosten zur Folge hatten. Wenn für ein Projekt ein realer Bedarf besteht, gibt es auch Leihgeräte. Und auf mittlere Sicht findet sich vielleicht auch ein Gebrauchtgerät in der dörflichen Umgebung, wenn mal wieder ein Landwirt aus Alters- oder wirtschaftlichen Gründen aufgibt.
Gebrauchte Rasentraktoren sind so teuer, dass ich für einen nicht allzu großen Aufpreis lieber neu kaufe. Da habe ich dann erst mal ein paar Jahre Ruhe.
Der hier könnte es werden:
http://...rasentraktor-fachhandel.de/.../...-mit-MTD-Kehrmaschine.html
Das ist sicher nicht perfekt, hat vermutlich ein paar Schwachpunkte gegenüber den für Dauereinsatz gebauten Profi Maschinen, aber für mich als Privatnutzer wird es reichen.
Das Risiko, in unserem abgelegenen Dorf ohne Straßenzulassung ein paar Meter zu fahren, werde ich eingehen, denn die anderen Dorfbewohner machen das auch. Vielleicht klebe ich mir noch ein 6km Schild hinten dran, nur so aus Spass.
Bernhard
Eine Frage hätte ich, willst du den Kehrricht bei Seite kehren oder aufnehmen?
Für den stolzen Aufpreis von 360€ bestelle ich einen Sammelbehälter dazu. Der steht im Angebot seitlich in der Konfigurationsleiste. Den werde ich dann beim Fegen von Schmutz auf Straße und Hof benutzen.
Beim Räumen von Schnee muss ja nur der Weg frei gemacht werden, dafür wird der Besen schräg zur Fahrtrichtung gestellt.
Das Mähen von Gras würde wohl auch mit der halben Motorleistung klappen, aber beim Fegen und eventuell auch Schieben von Schnee sind rund 20 PS und 53 Nm eine angenehme Reserve. Ich weiß zwar noch nicht, wieviel davon wirklich bei der Bürste und bei den Rädern ankommt, aber um dieses Drehmoment auszuhalten, muss die gesamte Konstruktion stabiler ausfallen, als bei einem Mäher mit halber Leistung.
Bernhard
Es kommt immer anders, als man denkt.
Ich habe einige Traktoren ausprobiert, war mit keinem wirklich zufrieden. Obwohl die großen 20PS 2 Zylinder schon Spass machen, aber mit Kehrmaschine sind sie dann auch verdammt lang, der Wendekreis wird sehr groß, der Platz in der Scheune zu kurz.
Zuletzt habe ich dann mal einen Stiga Park im Einsatz Probe gefahren. Der hat mich überzeugt und so einer ist seit heute bei mir im Einsatz. Erst mal test- und leihweise ein Stiga Park 220 mit 85er Mähdeck, ich kann auch noch auf einen 320 upgraden.
Der Motor ist lächerlich klein im Vergleich, aber irgendwie bringt der Stiga Park 220 seine Motorleistung besser an die Antriebsräder und an das Mähwerk, als die herkömmlichen Traktoren mit Mittelmähwerk dieser Preisklasse. Er fährt und mäht auch einen Hang aufwärts, den ein mittlerer, neuer Cab Cadet nur abwärts mähen konnte. Und er ist extrem handlich und wendig. Er hat heute völlig problemlos eine vor 8 Wochen zuletzt gemähte Wiese inclusive darauf liegendem Laub bei mittlerer Höheneinstellung gemäht und gemulcht.
Da zum Kehren das Mähwerk durch den Büstenvorsatz ausgetauscht wird, ist er auch mit Kehrmaschine sehr handlich. Ich habe ein gutes Gefühl, schauen wir mal, wie lange das hält.
Bist auch so ein seltenes Exemplar, meldest dich zu deinem Thema nach sooo langer Zeit zurück,.. super!
Ich bin erstaunt das er das runter bekommen hat, aber wie du schreibst, wenn man nicht gleich mit der niedrigsten Einstellung anfängt und dann sagt die Maschine taugt nichts, bekommt man auch etwas längers Gras mit einem Mulcher klein.
Wenn ich erst die Kehrmaschine im Winter ausprobiert habe, wird wohl noch mal ein Beitrag dazu kommen.
Wenn ich andere um Informationen bitte, sollen die doch auch erfahren, was ich daraus gemacht habe. Vielleicht hilft das dann auch anderen, die vor der gleichen Wahl stehen.
Noch mal ein Update:
Die Kehrmaschine ist mittlerweile montiert.
Ich hatte sie am Montag beim Händler abgeholt. Allerdings war die Bedienungsanleitung nicht dabei und ohne Anleitung habe ich es zwar geschafft, das Mähdeck abzubauen, aber die Keilriemenführung war mir ein Rätsel.
Am Freitag kam ein netter Mitarbeiter des Händlers vorbei und hat mit mir zusammen die Kehrmaschine montiert. Gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Schnee.
Wenn man weiß, wie es geht, ist die Montage nicht kompliziert, aber es ist doch einige Fummelei. Das ist verbesserungswürdig. Auf einen täglichen Wechsel von Kehrmaschine zu Mähdeck hätte ich keine Lust.
Mit Kehrmaschine statt Mähwerk ist der Stiga Park 120/220 noch etwas kürzer und damit noch wendiger. Die Bürste hat bei 30cm Durchmesser rund 85cm Arbeitsbreite.
Als erstes habe ich unserer Hofeinfahrt gefegt (ca 4,5m x 15m). Unten drunter ist Kopfsteinpflaster, darüber war eine 2 bis 10cm dicke Erd-, Lehm-, Laub-, Wurzel-, Matsch- und Grasschicht, weil der frühere Besitzer sich aus Altersgründen über die letzten 10 Jahre nicht darum gekümmert hat und der Mieter nie gefegt hat. Durch den Regen der letzten Wochen war diese Schicht völlig durchweicht und verschlammt. Der Stiga fräste sich richtig durch den Matsch und schob ihn vor sich her, formte dabei bis zu 30cm hohe Hügel an den Seiten und am Ende der Einfahrt. Insgesamt waren es 8 hoch volle Schubkarren, die ich dann in einer Ecke des Grundstücks ausgeschüttet habe. Jetzt ist das Pflaster wieder sauber, die Fugen zwischen den Steinen 1-2cm tief gereinigt, fast alle Pflanzen rausgefegt, die Steine nicht mehr rutschig. So soll es sein!
Auch das Schneeräumen heute klappte perfekt. Über 5cm, in Schneewehen auch über 10cm Neuschnee flogen weg wie nichts.
Mein Fazit:
Der Stiga Park ist extrem wendig, kinderleicht zu bedienen und hat alles, was ich für die notwendigen Arbeiten brauche.
Ein Nachbar war mit seinem John Deere plus 1,20m Kehrmaschine unterwegs. Ein Riesending im Vergleich. Der war nicht schneller, er fegte allerdings 30cm breiter. Für einen Gehweg im Dorf reichen aber 85cm, denke ich.
Der Sound des JD mit seinem 2 Zylinder ist allerdings viel besser. Der Stiga kreischt sehr laut, da zieht man freiwillig Mickymäuse an. Ich verstehe nicht, warum da nicht ein etwas besserer Schalldämpfer eingebaut wird. 100 dB sind verdammt laut. Das ist aber bisher mein einziger Kritikpunkt.
Hi,
das hört sich ja klasse an. hast du Fotos von dem Pflaster? Vielleicht vorher nachher? Und von dem Besen natürlich auch. Danke schon mal vorab.
Ich habe leider zu spät an Fotos gedacht. An dem Tag war es ziemlich ungemütlich und wurde früh dunkel. Ich habe nach der Montage des Besens einfach mal angefangen, weil ich sehen wollte, wie der Besen arbeitet, unterbrochen von ein paar heftigen Schneeschauern.
So wie auf dem teils verschneiten Rand rechts auf dem 1. Bild sah die gesamte gepflasterte Fläche vorher aus. Den Eindruck hinterher sieht man auf dem 2. Bild. Nach den Fotos habe ich das Auto weggestellt und bin ich noch mal mal drüber gefahren, dann war es noch ein Stück sauberer. Perfekt ist es noch nicht, da sind noch besonders hartnäckige Büschel zwischen den Steinen, aber mit ein paar weiteren Kehrvorgängen werden die auch wegfliegen, ganz ohne Chemiekeule.
Der Dreck fliegt vor allem nach vorne, aber meine Jeans war hinterher trotzdem reif für die Waschmaschine und den Stiga habe ich auch noch mal mit Wasser abgespritzt, denn einiger Dreck wurde von der Bürste auch nach hinten geschleudert.
Beim Schneeräumen am Tag darauf habe ich das Gas zurückgenommen und blieb leidlich trocken auf Miene Sitz. Der Besen hat dabei den Vorteil, dass anders als beim Schneepflug der Untergrund frei gefegt wird. Wenn der Untergrund trocken und gefroren ist und kein Schmelzwasser darauf eine Eisschicht bildet, besteht auch keine Rutschgefahr mehr. Beim Schneeflug bleibt immer eine dünne Schneeschicht auf dem Boden und daher streuen die dann auch am Heck meist Splitt, Sand, Salz oder eine Mischung.
Wie üblich nerven die Sicherheitsschalter. Unter dem Sitz ist ein Kontaktschalter, den ich wohl als erstes überbrücken werde. Denn immer, wenn ich kurz aufstehe, um irgendetwas aus dem Weg zu räumen, geht der Motor aus, auch im Leerlauf.
Wir pendeln ja noch zwischen unserem Haus in Essen und dem neuen Haus in Nordhessen. Ab Sylvester sind wir wieder vor Ort und dann werde ich auch ein paar weitere Fotos machen, insbesondere vom Stiga mit montiertem Kehrbesen. Falls es ordentlich schneit, dann auch mal vom Stiga beim Schneeräumen.
Bernhard