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Radschrauben überdreht - Material- oder Anwendungsfehler?

Audi A6 C7/4G

Hallo,

beim letzten Auswuchten meiner Felgen auf meinem Audi A6 Avant TDI 3.0 (Baujahr 12/2011) habe ich mit meinem Drehmomentschlüssel (Hersteller Gedore) wie gehabt immer die Radschrauben mit 120Nm nachgezogen. In der Vergangenheit war das bei meinem Audi A6 (4F) nie ein Problem.

Der Unterschied war diesmal, dass die Radschrauben sich zwar gut festziehen ließen, der Klick-/Klack Effekt auch vom Drehmoment ausgelöst wurde, jedoch ohne großen Kraftaufwand die Radschrauben sich weiter drehen ließen. Ich habe weder irgendwelche Schmiermittel noch sonst für irgendwelche Öle hier verwendet. Die Vorspannkraft ist einfach anders als in der Vergangenheit. Meinen Drehmomentschlüssel habe ich bereits kontrollieren lassen. Alles ok.

Das Ergebnis habe ich mal als Bild angehängt.

Mein Audi Händler ist der festen Überzeugung, dass mein Drehmoment nicht korrekt eingestellt war und ich die Radschrauben schlichtweg überdreht hätte.

Ein neuer Satz an Radschrauben hat das gleiche Phänomen zu Tage gebracht, mit dem gleichen Effekt zum 1. Satz. Habe aber sicherheitshalber nach der 2. Schraube abgebrochen und nach dem 1. Klack abgebrochen, obwohl wie gesagt der Drehmomentschlüssel butterweich sich weiter drehen ließ.

Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass hier ein Materialfehler seitens Audi vorliegt. Ein Anwendungsfehler kann ich aber auch nicht feststellen, weil wie gesagt nach dem 1. Klack die Schrauben sich wie Butter weiter nachziehen haben lassen.

Bitte um eure Einschätzung / Meinung.

Danke!

VG
snower

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von snower69


Bitte um eure Einschätzung / Meinung.

Spurplatten verbaut und falsche Schrauben genommen?

Die sind auf jeden Fall gedehnt im mittleren Teil, das kann nur passieren, wenn dort kein Gewinde ist, sondern die Schraube über die Streckgrenze des Materials gedehnt wird.
Kann es sein, das die Schrauben nur die ersten ca. 6 Gewindegänge im Gewinde waren? Dort ist nämlich keine Dehnung erkennbar.
Wäre auf der gesamten Schraubenlänge ein Gewinde, dreht man bei zu großem Drehmoment normalerweise den Schraubenkopf ab.

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Mal kurz zur Erklärung der ganzen in den Raum geworfenen Kräfte:

Verwechselt bzw. setzt bitte nicht die Spannkraft, die auf eine Schraube wirkt, mit dem aufgebrachten Drehmoment gleich!!! (unendlich Ausrufezeichen 😉 )

Die Schraubenkraft berechnet sich vereinfacht gesagt durch das aufgebrachte Drehmoment geteilt durch die Gewindesteigung!

Sprich, bei hier besagten M14x1,5 (Feingewinde) mit einer Festigkeitsklasse von 10.9 bringst Du mit 220Nm Anziehmoment 86.000N Vorspannkraft auf die Schraube.
Die Kraft an der Mindeststreckgrenze beträgt 118.000N und die Mindestbruchkraft dieser Schraube liegt bei 130.000N.
Sprich, bei ca. 300Nm Anziehmoment ist die Mindeststreckgrenze erreicht und bei ca. 330Nm Drehmoment macht es schon *knack* (wenn ich nicht verrechnet habe 😁 )

Zitat:

Original geschrieben von BedrocK


Mal kurz zur Erklärung der ganzen in den Raum geworfenen Kräfte:

Verwechselt bzw. setzt bitte nicht die Spannkraft, die auf eine Schraube wirkt, mit dem aufgebrachten Drehmoment gleich!!! (unendlich Ausrufezeichen 😉 )

Die Schraubenkraft berechnet sich vereinfacht gesagt durch das aufgebrachte Drehmoment geteilt durch die Gewindesteigung!

Sprich, bei hier besagten M14x1,5 (Feingewinde) mit einer Festigkeitsklasse von 10.9 bringst Du mit 220Nm Anziehmoment 86.000N Vorspannkraft auf die Schraube.
Die Kraft an der Mindeststreckgrenze beträgt 118.000N und die Mindestbruchkraft dieser Schraube liegt bei 130.000N.
Sprich, bei ca. 300Nm Anziehmoment ist die Mindeststreckgrenze erreicht und bei ca. 330Nm Drehmoment macht es schon *knack* (wenn ich nicht verrechnet habe 😁 )

Ok sehr gut & Danke BedrocK. Der aktuelle Drehmomentschüssel von Hazet hat eine Länge von 63 cm. Wenn der Drehmoment auf 120 Nm eingestellt war - wir nehmen mal an das Ding war jetzt korrekt eingestellt :-) - dann hätte ich um einen Anziehmoment von 330 Nm zu erzielen etliche mal mit guten Kraftaufwand und einigen Drehungen dies hinbekommen. Interessant wäre jetzt noch zu wissen, wie viel Wegstrecke ich mit dem o.g. Schlüssel zurücklegen muss, damit bei eingestelltem 120 Nm ich ein Anziehmoment von 330 Nm erreiche. Wobei Knack hat es bei mir zum Glück nicht gemacht - wobei Glück und Unglück hier Hand in Hand gehen....

Um 300Nm mit einem 60cm Hebel aufzubringen, musst Du ca. 50kg Gewichtskraft aufbringen auf das Hebelende. Das ist sicher nicht unmöglich, aber den Unterschied zu aufzubringenden 120Nm merkt man schon deutlich.
Wieviel der Unterschied im Drehwinkel beträgt, kann ich Dir aus dem Stand jetzt nicht sagen. Muss ich schauen...

Zu allererst würde ich mal mit einem dritten Drehmomentschlüssel gegentesten. Ziehe mit einem anderen die 120Nm an - natürlich nicht mit den überdehnten Schrauben, die sind ja "elastisch" inzwischen 😉 - und wenn der klickt, setzt Du Deinen auch nochmal mit 120Nm an und schaust, ob Du deutlich weiterdrehen kannst, oder ob er auch direkt klickt.

@snower69:

Wenn Ihr die Situation an einem MB W212 nachgestellt habt und der Radbolzen ist abgerissen, dann ist das für mich nicht logisch und nachvollziehbar, sondern legt die Schlussfolgerung nahe, dass Dein Drehmomentschlüssel nicht in Ordnung ist oder falsch gehandhabt wurde.

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Hat Dein Drehmomentschlüssel hinten am Kopf vielleicht so einen Kipphebel, mit dem man eventuell sperren kann?

Sprich, damit hättest Du nämlich in der einen Einstellung einen "festen" Knarrenschlüssel und das eingestellte Drehmoment wird gar nicht berücksichtigt. Damit kannst Du Dich natürlich doof drehen respektive nahezu jede Schraube ab, ohne dass es vorher klickt 😉

Die Erklärung wär natürlich zu einfach ... 😉

... hat es hier noch neuere Erkenntnisse gegeben? Danke für ein Update.

Gruß, Thomas

Ich schlage vor :

a) "Snower69" schickt die betroffenen Radschrauben an das BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) und läßt die Radschrauben dort untersuchen. Wenn sich das alles so abgespielt hat, dann lassen sich die Kosten problemlos vom Lieferanten der Radschrauben (ich denke das ist nicht Audi) einfordern oder alternativ die Schraube an die Qualitätsabteilung schicken (die sind an dem Ergebnis genauso interessiert).

b) "Snower69" beichtet daß er die Radschrauben mit einem Rodcraft (oder ähnlichem, 900Nm Drehmoment) angezogen hat und es danach wieder vergessen hat.

c) die ganze Geschichte ist frei erfunden weil:
-er sich letztes Jahr im September oder Oktober eine nagelneue E-Klasse Hybrid gekauft hat, wo kommt jetzt der Audi her?
- sich Menschen in Foren "kreativ" austoben können und denken keiner merkt es.
- um einen Radbolzen M14x1.5 10.9 so wie auf dem Foto zu dehnen, ein derartig hohes Drehmoment
aufgebracht werden muß (und es dann nicht merkt ?).

Das mit dem nicht merken ist ungefähr so als hätte ich irgendwo den Vorderwagen plattgefahren und würde dann bei der Abgabe des Fahrzeugs Paps sagen "ich habe nichts gemerkt"

An dieser Geschichte ist etwas megafaul! Aber "Snower69" will ja dann über diese Thema berichten. Ich bin mal gespannt.

Mit freundlichen Grüßen

dossantos

@audi-erWin

Hast du überhaupt jemals eine Radschraube in der Hand gehabt?

Schon gemerkt, dass ich nicht der TE bin??

@audi-erWin

schon gemerkt, dass ich Dich direkt angesprochen habe?

Ich habe mich auf deinen vorletzten Absatz bezogen und das passende Video dazu rausgesucht.

Du gehst wohl zum lachen in den Keller?

@audi-erWin

o.k. jetzt sehe ich was du meinst,du hast natürlich recht. An dieser Stelle eine ehrliche Entschuldigung von mir.

Mit freundlichen Grüßen

dossantos

Zitat:

Original geschrieben von audi-erWin


Ich habe mich auf deinen vorletzten Absatz bezogen und das passende Video dazu rausgesucht.

Du gehst wohl zum lachen in den Keller?

Hallo "Ortskollege": Ich fand's megalustig (was ein Daimler so mitmacht...)

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