Radmuttern und Bolzen Drehmoment und Folgen

Hallo alle zusammen.
Ich brauch mal eure Meinung und was ihr machen wuerdet. Ich hab vor der Tuer 2 PKW stehen und 1 Wohnmobil. Ich schraub eigendlich so gut wie geht alles selber. Aber letztens mussten alle 3 Fahrzeuge zur HU im Abstand von 2 Monaten. Dabei wurde z.b. beim Wohnmobil ein Radlager gewechselt und neue Bremsbelaege montiert. Bei dem anderen PKW kamen hinten neue Bremsscheiben drauf. Egal, was ich sagen will, bei meinen Fahrzeugen wurden die Raeder abgeschraubt und wieder drauf gemacht. Gestern hab ich bei dem einen PKW das Hinterrad abnehmen wollen. Ich bin bald ausgeflippt. Ich hab mit beiden Fuessen auf dem Schluessel gestanden, hab mich am Dach festgehalten und musste ordendlich Wippen. Mit einem lauten Knall bekam ich die Muttern los. Auf allen Fahrzeugen sin Alufelgen. Ich hab im Sommer und Winter immer selbst gewechselt und dabei mit einem Drehmomentschluessel von der Arbeit 120nm bei den PKW und 160nm beim Wohnmobil genommen. Nun hat die Werkstatt mit dem Luftschrauber die Muttern bei allen Fahrzeugen so angeknallt das ich die mit normalen Werkzeug nicht auf bekomme.
Was sind moegliche Schaeden und wie wuerdet ihr vorgehen bzw was wuerdet ihr der Werkstatt sagen oder verlangen. Ich bin stink sauer auf die Werkstatt

Beste Antwort im Thema

Alle Schrauben lösen und selber wie gehabt festziehen.
Was die Werkstatt betrifft: Sag das nächste Mal, dass Du zum Räder anschrauben angerufen werden möchtest, damit Du selber kurz vorbei kommen kannst, da sie das ja offensichtlich nicht können.

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Gewinde und Reibflächen gehören gefettet, damit die Reibwerte stimmen und durch das Drehmoment die richtige Vorspannkraft erreicht wird. Öl, WD40 oder PTFE Spray sind dazu NICHT geeignet, da die Reibung dann zu gering ist und dadurch zu fest angezogen wird.
Neue Schrauben bei uns am Band sind zB. gewachst damit die Vorspannung stimmt und der Vorgang prozesssicher ist.

Bei meinem kürzlich erworbenen gebrauchten Sharan haben ich das Fetten ausnahmsweise mal nicht gemacht um zu sehen was passiert. Die Schrauben hatten noch nie irgendein Schmiermittel gesehen.
Ergebnis war, dass sich alle (!) Radschrauben nach 1000km gelöst hatten obwohl ich alle mehrmals genau auf Drehmoment angezogen hatte.
Ergo: es wird jetzt beim Radwechsel immer schön leicht gefettet.

Ich kenne das auch so, dass sie leicht(!) gefettet ins Rennen gehen.
Was nützt mir das, wenn ich beim Anziehen nicht weiß, ob das Knacken gerade mein Drehmo war oder der Belozen, der sich über den nächsten Rostberg gequält hat? 😁

@Golfschlosser
Doch, das mit der Gewindefeile glaube ich selbst. Habe mich selber schon dabei gesehen, ob du es glaubst oder nicht. Für sowas ist die nämlich auch prima geeignet. Man kann auch eine Mutter oder einen Bolzen gegen die Drehrichtung einflexen und damit den Dreck aus dem Gewinde räumen. Auf jeden Fall würde ich saubermachen, bevor ich die Schraube/Mutter üder den ganzen Dreck würge.

mfg

Ja, die machen richtige Sprünge beim anziehen wenn die trocken sind.

ja, von "exatem + kontrolliertem Anzug" (-sdrehmoment) kann dann auch nicht unbedingt die Rede sein, wenn's nur noch trocken knallt und knarzt ;-)

. . . und so gehen die dann nämlich anschließend auch meist wieder auf, und dann is das Geschrei groß mit "die haben mir die viieel zu fest angeknallt ! ".

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Eine gefettete Schraube wird bei gleichem Drehmoment weiter eingeschraubt und damit mehr gestreckt. Wenn man dann noch das Drehmoment erhöhrt, wie hier vorgeschlagen wird, wird der Effekt noch größer.

Ein GLück das Radschrauben so leicht nicht abreißen. Aber fachgerecht ist das Fetten auf keinen Fall. Wenn irgendein Hersteller gefettete oder gewachste Schrauben verwendet dann hat er auch die Drehmomente für diese Kombination bestimmt und die Schrauben so ausgelegt, dass die die Streckung abkönnen. Oder das "Fett" oder Wachs hat ZUsatzstoffe, die den Reibwert herabsetzen

Drehmomente an Radbolzen sind immer für ungefettete Schrauben und unüberlegt fetten, ist einfach fahrlässig.

Und Kupferpaste hat an Alufelgen nichts zu suchen, dass ist nur für Stahl auf Stahl geeignet.

@ 400.000 km :
Es gibt sooo viele Hersteller, die 12x1,5 Kegelbund-Schrauben verwenden, und trotz unterschiedlicher Empfehlungen zur Gewinde-Behandlung liegen die Drehmomente meist so bei 100-120 Nm, und eine extreme Räder-Verlier-Häufigkeit gibt's deswegen irgendwie auch nicht.

Ich würd mal behaupten, Drehmomente sind immer für leichtgängige Gewinde ähnlich Neuzustand. Und wenn's eben bissl rostiger wird im Lauf der Jahre, muß man eben die Leichgängigkeit bissl unterstützen durch Schmierung. Fahrlässigkeit seh ich da keine. Kannst ja mal nach München schreiben, daß du Bedenken wegen der geschmierten BMW-Schrauben hast.

Gruß vom "600.000 km"
(alias OO--II--OO, der übrigens keine der gut geschmierten Schrauben locker hat ;-) )

@ Kodiac :
Millionen von BMWs haben die gleichen Schrauben, und für alle gilt diese Empfehlung.
Und die Opel-Empfehlung mit dem Konus-fetten gibt's auch schon eewig (und nicht nur für deinen) = auch bei Opel Millionen von Risiko-Fahrzeugen unterwegs ?

Wohl kaum. Wie schon geschrieben, viele Wege führen nach Rom.
Nimmt eben weiterhin jeder den, den er für den richtigen hält.
Das mit "fahrlässig" bilden sich immer nur die anderen ein ;-)

Zitat:

@400.000km schrieb am 12. September 2017 um 18:39:16 Uhr:


Eine gefettete Schraube wird bei gleichem Drehmoment weiter eingeschraubt und damit mehr gestreckt. Wenn man dann noch das Drehmoment erhöhrt, wie hier vorgeschlagen wird, wird der Effekt noch größer.

Ein GLück das Radschrauben so leicht nicht abreißen. Aber fachgerecht ist das Fetten auf keinen Fall. Wenn irgendein Hersteller gefettete oder gewachste Schrauben verwendet dann hat er auch die Drehmomente für diese Kombination bestimmt und die Schrauben so ausgelegt, dass die die Streckung abkönnen. Oder das "Fett" oder Wachs hat ZUsatzstoffe, die den Reibwert herabsetzen

Drehmomente an Radbolzen sind immer für ungefettete Schrauben und unüberlegt fetten, ist einfach fahrlässig.

Und Kupferpaste hat an Alufelgen nichts zu suchen, dass ist nur für Stahl auf Stahl geeignet.

Fahrlässig?! Eher Fachmännisch...
Musst mal a bisserl lesen.
http://www.schraubenfibel.de/Reibungswerte.html
Auch den Reiter mit Anzugsdrehmoment.

Ich arbeite bei einem OEM in der Konstruktion und habe mit vielen Schraubverbindungen zu tun und die verbauten Schrauben sind gewachst, damit eben der Reibwert stimmt und konstant bleibt in der Produktion.
Das kannst mir ruhig glauben.

Oder anders gesagt: Gibt es denn Anzugsmomente für gebrauchte Alufelgen für die verschiedenen Korrosionsgrade der Schrauben/Muttern?
Lass mich kurz überlegen...ahhhm...nein.
Man muss den Auslieferungszustand des Reibwertes der Schrauben/Muttern wieder herstellen und das ist nun mal fetten. Alles andere ist Pfusch und fahrlässig.

Soweit ich weiß, sind die Radschrauben bei VW nicht gewachst, sondern phosphatiert.

Ansonsten stimme ich dir aber auch weitgehend bei.

Mein erster Fiat Ritmo hatte ein vorgeschriebenes Moment von 80Nm bei vier Bolzen.
Ein aktueller Golf kriegt 120Nm@fünf Bolzen gleichen Durchmessers und Steigung.
Jetzt müssten mir ja eigentlich beim Fiat damals alle Räder abgefallen sein oder jeder Golf mit Alus heute hat kaputte drauf?

Ist auch ne Frage der Festigkeit der Schraube und der Radnabe wie hoch das Drehmoment sein kann/darf/soll.
Ebenso der Lochkreisdurchmesser, Fahrzeuggewicht, Bremse usw.

8.8 vs. 12.9?
😁

@ Go____ (bzw Fiat Rirmo) :
Müßtest dann aber auch dazuschreiben, daß Fiat ein feineres Gewinde als VW (1,25 zu 1,5er Steigung) hat.
Kann man also nicht so direkt vergleichen.

astra-j. Aufgrund Korrosion beim lösen abgerissen. kommt ab und zu mal vor.

Moin,
wo kommen eigentlich bei euch Rostbrocken im Gewindeloch her aus dem gerade ein Radbolzen herausgedreht wurde und das wiedereindrehen behindert?
Ein Gewinde aus dem gerade eine Schraube normal herausgedreht wurde hat nichts drin was beim reindrehen für holpern sorgen könnte.
Ich empfehle allen für ihre Räderbefestigung die Herstellervorgabe. Nicht die Empfehlung. Da es sicherheitsrelevante Verbindungen sind gibt es von der Konstruktionsabteilung des Herstellers eine Vorgabe wie die Befestigung auszuführen ist.
Die allermeisten geben eine trockene Montage vor.
Einige sagen die Anlagefläche leicht einfetten und sehr wenige geben Fett vor.
Einfach dran halten und nicht selbst experimentieren.
Irgendwann sind sonst die eingerechneten Sicherheitsreserven verbraucht.
Moorteufelchen

Kein Mensch schreibt was Rostbrocken im Gewinde. Die Reibfläche des Gewindes und des Kopfes hat mit dem trockenen Rostdreck eine zu hohe Reibung und Rattert dann. Stick-Slip-Effekt.

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