Radmuttern nachziehen bei Reifenwechsel
Auf den Werkstattrechnungen steht immer, dass man die Muttern nach 50 km nachziehen soll, wenn die Reifen neu montiert wurden.
Macht das eigentlich jemand? Ich persönlich habe dies noch nie gemacht. Gelockert hat sich natürlich noch nie eine Schraube. Schließlich ziehe ja andere Schrauben auch nicht nicht nach, die die Werkstatt mal gelockert hat. Meine Frau fragte mich jetzt, ob ich die Muttern bei ihrem PKW schon nachgezogen habe, was ich verneinen musste. Deshalb die Frage.
101 Antworten
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 15. Juli 2025 um 11:20:26 Uhr:
Auf den Werkstattrechnungen steht immer, dass man die Muttern nach 50 km nachziehen soll, wenn die Reifen neu montiert wurden.
Macht das eigentlich jemand?
Bei den von mir selbst gewchselten mache ich es i.d.R. nicht 😁 ... ich griffle aber wenigstens nach ein paar Fahrten mal an den Muttern. Da immer alles gut, spiele ich dann Fahrerlotto.
Ich persönlich habe dies noch nie gemacht.
Wenn die Räder von eienr Werkstatt montiert werden, setze ich nach ein paar fahrten schonmal den Schlüssel an. Dabei zunächst leicht in Linksrichtung.
Gelockert hat sich natürlich noch nie eine Schraube. Schließlich ziehe ja andere Schrauben auch nicht nicht nach, die die Werkstatt mal gelockert hat.
Im Grunde müsste man dann mit einem Drehmomentschlüssel prüfen
Vor verdammt vielen Monden, hatte ein Kumpels tatsächlich das Problem das ca. 100km nach dem Radwechsel alle Schrauben an einem Rad lose, aber noch im Gewinde waren. Gesehen hatte ich das, weil wir einen gemeinsamen Ausflug machten. Das hätte ins Auge gehen können. Ursache unklar.
Hatte als Jugendlicher Mal bei meiner Schwester am Fiesta das ersatzrad montiert. Das hing seit 10 Jahren unterhalb des Autos und war jeder Witterung ausgesetzt. Als der rost dann komplett heruntergeblättert ist, waren alle Schrauben lose.
Nach zu viel erlebtem Pfusch diverser Werkstätten beim Radwechsel machen wir das seit langem bei allen Autos selbst.
Und ja, man kontrolliert sich selbst und geht nach einigen Km nochmal ne Runde mit dem Drehmomentschlüssel ums Auto.
Angesichts dessen, dass der Aufwand nahe bei null ist verstehe ich die Frage nicht so recht.
Zitat:
@Spi95 schrieb am 15. Juli 2025 um 13:04:02 Uhr:
Angesichts dessen, dass der Aufwand nahe bei null ist verstehe ich ich die Frage nicht so recht.
Das setzt vorraus, dass man über entsprechendes Werkzeug verfügt. Außer meiner Person verfügt in meinem Bekannten- und Freundeskreis so gut wie keiner über einen Drehmomentschlüssel.
Und einfach die Mutter mit einem Radkreuz anknallen ist wohl eher kontraproduktiv. Wobei ich bezweifel, dass das auch die wenigsten Leute zu Hause haben.
So gesehen sehe ich schon Sinn in der Frage.
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Ich mache es auch.
Ich musste ein einziges Mal nachziehen, nachdem ich mein Neufahrzeug in Ingolstadt abgeholt und nach Berlin gebracht habe.
Alle Radmuttern der 4 Räder konnten mit Drehmomentschlüssel nachgezogen werden.
Ich sage es mal so, auch, wenn man das korrekte Drehmoment nicht kontrollieren kann, so doch aber, ob eine Radmutter oder mehrere deutlich lose sind. Das ist schon einmal ein wichtiger Punkt, dass man erkennen kann, wenn vergessen wurde, die Radmutter überhaupt anzuziehen.
Einmal (war nicht bei meinem Auto, ich bin aber mitgefahren) war bei der Reifenmontage die Bremsscheibe wohl etwas verkantet. Bei dem Auto war blöd, dass die Bremsscheibe durch das Rad fixiert wurde. Leider fehlt die Fixierungsschraube. Bei meinem Audi gab es sogar keine Fixierungsschrauben. Nun, egal durch das erste Bremsen setzte sich die Scheibe und etwas später bei der Kontrolle der Radmuttern wurde dann festgestellt, dass die Radmuttern lose waren.
Nun, da du nun auch noch einen Drehmomentschlüssel besitzt, ist das ja noch besser und die Anmerkung von Spi95…
Angesichts dessen, dass der Aufwand nahe bei null ist verstehe ich ich die Frage nicht so recht.
…ist durchaus nachvollziehbar.
Gruß
Uwe
Ist es wirklich so schwer nen 15€ Drehmomentschlüssel beim Aldi einzustecken? Der ist wirklich brauchbar und solide, wenn man einen Toleranz von 1-2nm verkraften kann
Fahre permanent mit dem Ding im Kofferraum Rum. Kann man auch super missbrauchen um die Schrauben im Notfall einfach zu lösen. Mit dem 20cm Bordwerkzeug Schlüssel ist das Murks.
selbst wenn man keinen 15 EUR Drehmomentschlüssel hat, kann man immernoch mit einem Radkreuz gucken ob die Muttern lose sind, und mit etwas Gefühl "nachziehen". Muss man ja nicht immer festknallen oder sich mit seinem vollen Gewicht da reinhängen. Manche machen aus sowas echt eine Wissenschaft...
Wer keinen Drehmomentschlüssel hat, fährt kurz bei der Werkstatt vor.
Ich habe einen und ziehe trotzdem nicht nach. Trotz meiner schon geschilderten Erfahrung, die aber eben einmalig in meinen langjährigen Autofahrerdasein war. Zudem weiß ich ja nun wie es sich akustisch ankündigt.
Zitat:
@Haasinger schrieb am 15. Juli 2025 um 13:44:39 Uhr:
... wenn man einen Toleranz von 1-2nm verkraften kann
Ich möchte ja keine Diskussion über Werkzeug anfangen, aber die 1 - 2 Nm Toleranz traue ich noch nichtmal meinem Würth - Teilen zu, die da alle paar Jahre mal neu kalibriert werden.
😂
Für die Kontrolle der Räder sollte Aldi & Co aber ausreichen. 🙂
Zitat:
@HHH1961 schrieb am 15. Juli 2025 um 15:06:37 Uhr:
Trotz meiner schon geschilderten Erfahrung, die aber eben einmalig in meinen langjährigen Autofahrerdasein war. Zudem weiß ich ja nun wie es sich akustisch ankündigt.
Wie oben geschrieben, bei mir hat sich das bei schneller Fahrt nicht angekündigt. Zum Glück musste ich die Geschwindigkeit reduzieren und dann war es sofort deutlich merkbar und auch hörbar.
Ich würde daher nicht davon ausgehen, dass es zu 100% sicher ist, dass man die losen Radmuttern rechtzeitig bemerkt.
Es gibt auch diverse Videos einiger Dahcamer auf YouTube, in denen verlieren Fahrzeuge ein Rad.
Gruß
Uwe
Gewohnheit, die 3min nehme ich mir, zumal meist mein Reifenhändler den Wechsel macht (Firmenwagen). Sicher ist sicher, zum einen gibt es tatsächlich Situationen wo sich die Lockern, zum anderen machen Menschen Fehler und vergessen auch mal eine Schraube.
Lockern kann bei Alufelgen und kaltem Wetter passieren. Alufelge warm aus dem Keller/Lager, draußen kalt, Felge drauf, anziehen, Felge wird kalt, kaltes Material zieht sich zusammen ... nötige Vorspannung der Verschraubung nicht da.
Der günstige Drehmomentschlüssel vom Discounter ist bei Radschrauben völlig ausreichend wenn man nicht ein zweites Mal bei der Werkstatt vorbei möchte.
Was passiert, wenn sich die Räder lösen sieht man hier:
www.motor-talk.de/forum/stammtisch-mein-horrorkabinett-t4125187.html?page=10#post37287293
Technisch gesehen ist das Nachziehen der Räder vollkommener Quatsch. Wenn eine Schraube/ Mutter mit dem korrekten Drehmoment angezogen wurde, dann ist sie ausreichend fest und wird sich keinesfalls von allein lösen.
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass alle dazu vorliegenden Voraussetzungen gegeben sind. Die Anlageflächen müssen sauber sein, die Gewinde in Ordnung, die Passungen am Rad nicht verschlissen, die Befestigungsmittel normgerecht, die Drehmomentenschlüssel kalibriert und der Schrauber hat das Gehirn eingeschaltet.
Bei der Vielzahl der Voraussetzungen kann, ja muss man leider davon ausgehen, dass die Eine oder Andere nicht gegeben ist.
Was ich da jeden Tag in meinen Werkstätten sehe, wäre genug Stoff für einen Roman.
Die Drehmomentenschlüssel in den Werkstätten werden nach Benutzung nahezu nie entspannt, die Werte weichen dann gerne um +/- 20 Nm ab, das weiß ich, weil wir als DEKRA ja die Dinger auch Kalibrieren, wenn es gewünscht wird.
Mein eigener Drehmomentenschlüssel von Hazet stimmt nach 2 Jahren leider auch nicht mehr und muss kalibriert werden, obwohl ich wirklich pfleglich damit umgehe.
Viel schlimmer erscheint mir jedoch rein subjektiv, dass die Schrauber echt keinen Plan haben, wie sie mit so einem Drehmomentschlüssel umgehen müssten.
Dicke Arme, starke Muskeln, wenig Zeit, keine Ahnung vom für den Typ vorgegebenen Drehmoment, und dann wird die Schraube im wahrsten Sinne des Wortes abgeknallt und meist sogar freudig noch einmal federnd "nachgeknackt", da werden aus vorgeschriebenen 150 Nm gerne mal locker 180 bis 200 Nm, aber ist ja auch egal, nach fest kommt ab, und außerdem wird dann aus Angst nach 50 gefahrenen Kilometern noch mal richtig nachgeknackt, da wird mir jedesmal übel.
Dass das die Befestigungsmittel nicht gut abkönnen, steht außer Frage.
Und ja, fast alle Schrauben lassen sich nach 50 km "nachziehen". Und nach weiteren 50 Kilometern würde das wieder gehen, und wieder und wieder und wieder, bis das Loch im Rad so ausgeweitet ist, dass der Schraubenkopf durchlasst.
Das hatte ich als Lehrling vor über 40 Jahren schon selbst erlebt, dass ein Rad abgefallen ist, obwohl doch der Fahrer nach jeder Tour die Räder nachgezogen hat und sich gewundert hatte, dass es immer wieder ein Stückchen nachzuziehen ging.
Wenn ich dann bei guter Laune und Zeit den Jungs mal zeige, wie man vorschriftsmäßig mit Gefühl "weich" bis an das Nenndrehmoment zieht, gucken die mich ungläubig an, frei nach dem Motto "das soll jetzt reichen?".
Also, da das eh nicht zu ändern sein wird, zieht mal alle schön die Räder nach.
Grüße der Gardiner
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 15. Juli 2025 um 13:17:11 Uhr:
Das setzt vorraus, dass man über entsprechendes Werkzeug verfügt. Außer meiner Person verfügt in meinem Bekannten- und Freundeskreis so gut wie keiner über einen Drehmomentschlüssel.
Ich glaube nicht, dass die Hinweise der Werkstätten "Radschrauben nach 50 km nachziehen" so gemeint sind, dass das der Kunde zuhause selbst machen soll, sondern dass er noch mal kurz bei der Werkstatt vorbeifährt und sie dort nachziehen lässt.