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Radlager Hinten wechseln
Hallo Focus Freunde,
ich habe mal eine Frage. Hat jemand ne kleine Anleitung wie man am günstigsten das Radlager der Hinterachse wechselt?
Würde mich da gerne mal schlau machen.
LG
Ps: Fahrzeug ist ein
Ford Focus
Baujahr 2000
1.4er 75PS Rennhobel ;)
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
die Antwort kommt zwar Jahre zu spät, aber ich habe oft gelesen, dass es noch immer viele Problemchen mit den Radlagern des Foc MK I gibt. Ist halt Foc MK I Krankheit.
Kurz zu mir, ich bin kein gelernter Kfz Mechaniker sondern nur ein Hobbyschrauber und gebe hier meine persönlichen Erfahrungen ohne Garantie weiter. Ich empfehle jedem der nicht über ein Mindestmaß an handwerklichem Geschick verfügt lieber in einer Werkstatt die Radlager wechseln zu lassen oder einen versierten Schrauber zu Rate zu ziehen.
Also wie wechsle ich die Radlager?
0. ein Tag vor Arbeitsbeginn das neue Radlager noch in der ungeöffneten Packung (Luftdicht also) ins Eisfach legen
1. Auto aufbocken und mit Unterstellböcken und Unterlegkeilen sichern.
2. Rad ab
3. Handremsseil aushängen und Bremssattel lösen, zwei Schrauben auf der Rückseite (am besten mit Ratschenringschlüssel und 300er Gummihammer)
4. Bremsklötze raus und Bremskolben zurückstellen, Achtung, Kolben muss mit Rechtsdrehung zurückgestellt werden. (Speziallwerkzeug ab € 18,- über ebay)
5. Bremssattel hochbinden (Achtung Bremsschlauch nicht knicken)
6. Sicherungsring von der Bremsscheibe abnehmen (ist in der Regel nur einer an einem der Radbolzen)
7. Bremsscheibe abnehmen
8. Blechkappe in der Mitte der Nabe entfernen. Am besten eignet sich ein Montierhebel für Fahrradreifen, leichte Deformation kann mit einer Rundzange/Spitzzange in der Regel wieder ausgeglichen werden.
9. Mutter vom Achsstummel lösen, am besten mit einem Schlagschrauber, Mutter ist mit 235 NM angezogen.
10. Nabe abnehmen
11. Segering entfernen und an die Nabeninnenwand etwas Karamba sprühen
12. mit einem 44er bis 45er Ausdrücker (gibt es auch über ebay ab € 18,- aus Alu) (es geht auch ein Eisenrohrstück mit entsprechendem Außendurchmesser) das alte Radlager austreiben. Legt dazu die Nabe am besten auf eine Unterlage mit einer entsprechenden Vertiefung in die das Radlager reinfallen kann. Ich hatte mir aus einem 10er Kantholz eine entsprechende Unterlage gezimmert. Und dann legt los mit dem Austreiben. Ich benutze dafür einen 1500 Gramm Fäustel. Ihr müsst beherzt auf den Austreiber draufhauen, sonst tut sich nichts. Radlager ist mit knapp 5 Tonnen eingepresst. Aber mit beherzten Schlägen ist das Radlager nach einer Minute draußen.
13. Nabe für ca. 10 - 20 Min. mit der Lagerseite auf eine Elektrokochplatte auf höchster Stufe erwärmen.
14. neues Radlager aus Eisfach holen.
15. Mit geeigneten Handschuhen oder Zangen Nabe von der Kochplatte nehmen und mit der Radbolzenseite auf eine schmorfeste Unterlage legen.
16. neues Radlager jetzt einfach in die Nabe einführen. Es müsste jetzt förmlich reinplumpsen, ohne Widerstand also. Beachtet bitte, dass wenn das Radlager nicht beidseitig gegen Nässe gekappselt ist muss Euch die gekappselte Seite anlächeln. Wenn es dampft bitte keine Sorgen machen. Das ist normal, Feuchtigkeit kondensiert am kalten Lager und verdampft durch die heiße Nabe.
17. Wenn die Nabe wieder normale Temperatur hat den Segering (bitte einen Neuen benutzen) wieder rein.
18. Achsstummel gut fetten und Nabe wieder raufschieben. Es dürfte jetzt kein Kraftaufwand nötig sein.
19. Achsstummelmutter (bitte eine Neue benutzen) draufschrauben und [das ist enorm wichtig] mit 235 NM anziehen. Wenn ihr jetzt das falsche Drehmoment nehmt geht das Radlager in kurzer Zeit wieder kaputt. Ordenliches Hochleistungsfett jetzt auf die Mutter und den Hohlraum geben (dient dem Rostschutz), Abdeckkappe wieder draufstecken (mit Gummihammer und leichten Schlägen)
20. Bremsscheibe rauf, Sicherungsring nicht vergessen.
21. Bremssattel wieder rauf und Schrauben entweder mit Sicherungsring oder Sicherungslack festziehen. Handbremsseil wieder einhängen.
22. Rad anschrauben
23. Auto abbocken
24. Probefahrt, es dürften jetzt keinerlei Geräusche mehr vom Radlager kommen.
Viel Spaß und Erfolg
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152 Antworten
Na toll, der Anbieter von der günstigen Nabe reagiert und liefert nicht, und irgendein Depp hat hier irgendwo als Größe für die Achs-Mutter 32 angegeben, es sind aber nur 30, nun muss ich mir eine neue Nuss bestellen ...
Apropos, das Spritzblech ist völlig vergammelt, die Schrauben daran auch, könnte man das wenigstens wechseln, wenn die Radnabe ab ist, oder muss da noch mehr weg? Sind die Schrauben in irgendwelchen Gewinden drin oder ist das nur eine Schrauben-Mutter-Konstruktion?
32 vorne, 30 hinten
das Blech wird vom Achsstumpf gehalten, zum wechseln muss der Achsstumpf abgeschraubt werden, zusätzlich ist das Blech noch an die Achse genietet
das Gewinde ist im Achsstumpf, wenn die Schrauben vergammelt sind kann es Probleme geben beim herausdrehen, im schlimmsten Fall reißen sie ab
Zitat:
@FocusGT schrieb am 10. Juli 2018 um 19:39:11 Uhr:
32 vorne, 30 hinten
das Blech wird vom Achsstumpf gehalten, zum wechseln muss der Achsstumpf abgeschraubt werden, zusätzlich ist das Blech noch an die Achse genietet
das Gewinde ist im Achsstumpf, wenn die Schrauben vergammelt sind kann es Probleme geben beim herausdrehen, im schlimmsten Fall reißen sie ab
na dann bleibt es wie es ist ;-), scheint quasi nahezu irreparabel :-(
Jetzt wird es richtig dämlich...
Neue Radnabe von Optimal heute bekommen und eingebaut, für die alte zum runter bauen brauchte ich tatsächlich einen Abzieher.
Der Achsstumpf war zum Glück nicht beschädigt, das Ding etwas sauber gemacht, eingefettet und neue Radnabe draufgeschoben und die neue Mutter kräftig festgezogen.
Losgefahren, ABS und AGR Lampe leuchten. Nach 5 km wieder Geräusche vom Radlager. Angehalten, Rad wackelt, das kann doch wohl nicht wahr sein.
Zurückgefahren, alles auseinandergelegt, Radlager von der neuen Radnabe hat Spiel, hatte es aber beim Einbau nicht.
Was ist denn nun los? Und warum leuchten die Lampen?
Wegen dem ABS Ring muss man ja nichts machen, der ist einfach auf der Radnabe mit drauf, da ist auch nichts verbaut, was man irgendwie berücksichtigen müsste.
Und was kann der Grund sein, dass das Lager so schnell wieder kaputt geht?
Morgen kommt nun das andere Lager, wo sich der Lieferant tagelang nicht gemeldet hat, was ein Glücksfall.
Aber was kann das Problem sein?
Ich glaube nicht, dass ich die Mutter zu fest angezogen habe, 234 Newtonmeter erreicht man mit einer Ratsche eigentlich nicht so schnell.
Zitat:
Ich glaube nicht, dass ich die Mutter zu fest angezogen habe, 234 Newtonmeter erreicht man mit einer Ratsche eigentlich nicht so schnell.
wie meinst du das?
Die Mutter bekommt hinten 235Nm, wenn man sie nicht richtig anzieht fehlt dem Radlager die Vorspannung und kann kaputt gehen, was bei dir wohl passiert ist.
Entweder ging die ABS-Warnlampe an weil das Rad gewackelt hat, oder weil der Sensorring falsch oder kaputt ist.
Mit einer stinknormalen "Ratsche" erreichst du nicht mal annähernd die 235 NM :mad:
Wenn du Pech hast, hast du das neue Lager geschrottet :mad:
Was glaubst Du, warum von 235 NM die Rede ist ? DREHMOMENTSCHLÜSSEL
Das Lager ist Schrott, brauchst ein Neues ! ( kannst auch drin lassen, aber dann kommt bald die Meldung: Radlager wieder defekt ....Man)
Zitat:
@Urgrufty schrieb am 12. Juli 2018 um 23:13:43 Uhr:
Mit einer stinknormalen "Ratsche" erreichst du nicht mal annähernd die 235 NM :mad:
Wenn du Pech hast, hast du das neue Lager geschrottet :mad:
Was glaubst Du, warum von 235 NM die Rede ist ? DREHMOMENTSCHLÜSSEL
Das Lager ist Schrott, brauchst ein Neues ! ( kannst auch drin lassen, aber dann kommt bald die Meldung: Radlager wieder defekt ....Man)
Ich bin von der Kraft ausgegangen die ich beim Lösen aufwenden musste, aber kann sein, dass ich mich komplett verschätzt habe...aber ich hab verdammt krass gedrückt und es gab keinerlei Spiel ;-)
nun gut, morgen kommt die nächste Radnabe und ein Drehmoment mit über 300 Nm ist auch unterwegs. Wir werden sehen ob es dann passt ;-)
so, kurz bevor ich ins Finale ziehe noch mal zur Sicherheit:
Es gibt beim MK1 keine verschiedenen Achsstummel, so dass es Probleme geben kann beim Wechsel der Radnabe?!
Das eine Bild zeigt den Achsstummel und links im Bild in Schwarz und rechteckig den ABS Sensor, offensichtlich ohne Beschädigung. Das zweite Bild zeigt die neue Radnabe mit Lager, da kommt dann nichts mehr zwischen und die Nabe wird so einfach auf den Stummel geschoben und die Mutter mit 235 Nm festgezogen?!
Zitat:
Es gibt beim MK1 keine verschiedenen Achsstummel, so dass es Probleme geben kann beim Wechsel der Radnabe?!
es gibt keine unterschiedlichen beim Serien Focus, nur der Focus RS hat hinten eine andere
Zitat:
da kommt dann nichts mehr zwischen und die Nabe wird so einfach auf den Stummel geschoben und die Mutter mit 235 Nm festgezogen?!
ja, die Nabe aufschieben, die Mutter andrehen und mit 235Nm anziehen, fertig
ich drehe beim Mutter andrehen die Nabe gegen den Uhrzeigersinn, so das sich nichts verkanntet beim festziehen
auf dem Bild sieht man hinten einen schwarzen Ring, gehört das zum alten Lager, oder hat sich einfach der Stumpf verfärbt (man erkennt das nicht richtig)? Eine Stahlwolle (oder feines Schleifpapier) zum reinigen hast du nicht?
Zitat:
@FocusGT schrieb am 13. Juli 2018 um 18:43:02 Uhr:
Zitat:
auf dem Bild sieht man hinten einen schwarzen Ring, gehört das zum alten Lager, oder hat sich einfach der Stumpf verfärbt (man erkennt das nicht richtig)? Eine Stahlwolle (oder feines Schleifpapier) zum reinigen hast du nicht?
das Schwarze ist nur ne Verfärbung, ist glatt an der Stelle. ich werd es noch etwas polieren ;-)
Zitat:
@steintier schrieb am 10. Juli 2018 um 19:17:07 Uhr:
Apropos, das Spritzblech ist völlig vergammelt, die Schrauben daran auch, könnte man das wenigstens wechseln, wenn die Radnabe ab ist, oder muss da noch mehr weg? Sind die Schrauben in irgendwelchen Gewinden drin oder ist das nur eine Schrauben-Mutter-Konstruktion?
Falls du da noch dran kommst, entferne den losen Rost, und dann hau da mal Hammerite (oder sonstigen Lack der auf Rost Haftet) in deiner Wunschfarbe drauf, dann hört des Gammeln auf, und sieht wieder Schick aus:)
Zitat:
@3DamX1 schrieb am 13. Juli 2018 um 20:17:23 Uhr:
Zitat:
@steintier schrieb am 10. Juli 2018 um 19:17:07 Uhr:
Apropos, das Spritzblech ist völlig vergammelt, die Schrauben daran auch, könnte man das wenigstens wechseln, wenn die Radnabe ab ist, oder muss da noch mehr weg? Sind die Schrauben in irgendwelchen Gewinden drin oder ist das nur eine Schrauben-Mutter-Konstruktion?
Falls du da noch dran kommst, entferne den losen Rost, und dann hau da mal Hammerite (oder sonstigen Lack der auf Rost Haftet) in deiner Wunschfarbe drauf, dann hört des Gammeln auf, und sieht wieder Schick aus:)
Das Teil ist so vergammelt...da ist Hopfen und Malz verloren ;) Tüv läuft eh ab. Ev. geht er nach dem Schweißen der Schweller noch mal durch, Fahrzeugwechsel ist in den kommenden Monaten unvermeidbar ;-)
Normalerweise bekommst du die Mutter auch nicht soooooo einfach los.
Aber du musst ja die Nabe auf den konischen "Stumpf" pressen.
Vermutlich fühlte sich das für dich fest an, aber nach ein paar Kurvenfahrten hat sich
die Nabe weiter auf den "Stumpf" gepresst und es ist ein Spalt entstanden (Nabe los).
Ich Pfeife normalerweise auch immer auf Drehmoment Angaben.
Aber bei Sachen wie Radlagern und Kopfdichtungen halte ich mich dran.
Gruß Ralf
Also das Teil ist jetzt eingebaut und mit dem richtigen Drehmoment festgezogen, Probefahrt folgt gleich. Allerdings hat sich jetzt das Problem ergeben, dass die neue Radnabe auf dem ABS Sensor schleift und ihm offenbar die oberen Schichten abgeschält hat (anfängliche Schwergängigkeit und entsprechende Plastik-Krümel fielen herab), bin gespannt ob die Lampe nun wieder brennt oder dennoch ausgeht....
Das kann nicht sein, da passt dann etwas nicht !
Ist der ABS - Ring auch richtig satt auf der Nabe ?
Oder, manchmal platzen die Ringe bei unvorsichtigem Montieren.